Versandhändler in der Krise Zalando streicht Hunderte Stellen

Zalando-Schriftzug auf einem Firmengebäude
Foto: Monika Skolimowska / dpaAngesichts wachsender Zurückhaltung vieler Verbraucher plant der deutsche Versandhändler Zalando umfassende Stellenstreichungen. Es müssten »mehrere Hundert« der insgesamt 17.000 Jobs wegfallen, schrieb der Online-Modehändler in einem Rundschreiben an die Mitarbeiter. Das Schreiben liegt dem SPIEGEL vor.
Zuvor hatten bereits andere Medien über den Vorgang berichtet, darunter die Nachrichtenagentur Reuters und die »Financial Times« (hier geht es zu dem Bericht ). In dem Brief wenden sich die beiden Gründer von Zalando an die Mitarbeiter (»Liebe Zalandos«). Die Probleme rührten daher, dass »in den vergangenen Jahren einige Bereiche unseres Unternehmens zu sehr gewachsen sind. Dies ist ein sehr schwieriger, aber notwendiger Schritt, um die Herausforderungen und Chancen, die die Zukunft für uns bereithält, bestmöglich zu nutzen«, heißt es in dem Schreiben.
»Haben noch nicht alle Antworten«
Zalando hatte bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen im November 2022 einen zurückhaltenden Geschäftsausblick gegeben. Gleichzeitig warnte der Dax-Konzern, dass die mittelfristigen Ziele wohl nur mit Verzögerung erreicht würden. Im August hatte das Unternehmen bereits angedeutet, man werde in Zukunft wohl »einfach ein wenig defensiver« sein. Damals war die Rede allerdings noch lediglich von einem Einstellungsstopp, nicht von Personalabbau.
Zalando wurde 2008 von David Schneider und Robert Gentz gegründet. An die Mitarbeiter schrieben die Gründer nun, man »wolle anstelle eines großen Unternehmens mit einer großen Unternehmensstruktur« nun ein »großes Unternehmen mit einer kleinen Unternehmensstruktur und Denkweise sein«. Die Belegschaft sei zu groß geworden. Die Größe und Komplexität würden die Entscheidungsfähigkeit des Konzerns beeinträchtigen, deswegen seien nun die erheblichen Einschnitte notwendig.
Wie genau der Stellenabbau vonstattengehen soll, ist noch unklar. Das Unternehmen wolle aber »transparent sein, auch wenn wir noch nicht alle Antworten haben«, so die beiden Gründer.