Zündschloss-Skandal
General Motors kauft sich mit Milliardenzahlung frei
General Motors muss im Zuge des Skandals um defekte Zündschlösser rund 900 Millionen Dollar Strafe zahlen. Die Familien der Unfallopfer sollen zusätzlich großzügig entschädigt werden.
General-Motors Zentrale in Detroit: Opfer können auf Entschädigung hoffen
Foto: STAN HONDA/ AFP
Die Opel-Mutter General Motors steht Insidern zufolge kurz vor einer Einigung mit den US-Justizbehörden im Zusammenhang mit tödlichen Autounfällen wegen defekter Zündschlösser. GM habe sich zu einer Zahlung von 900 Millionen Dollar bereiterklärt, um eine Untersuchung durch die amerikanische Regierung zu beenden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Wie das "Wall Street Journal" berichtet, soll sich der Autokonzern außerdem verpflichten, einen Entschädigungsfonds in Höhe von rund 625 Millionen Dollar einzurichten. Die Familien der tödlich Verunglückten sollen mindestens eine Million Dollar erhalten.
Der größte US-Autobauer ist angeklagt, den Defekt vor den Aufsichtsbehörden jahrelang verheimlicht und die Kunden getäuscht zu haben. Die Strafverfolgung soll aber ausgesetzt werden, wenn sich der Konzern an die Vereinbarungen hält. Einzelne Personen würden nicht angeklagt. Eine gerichtliche Zustimmung dazu stehe aber noch aus.
124 Todesfälle und 275 Verletzte werden mit dem Zündschlossskandal in Verbindung gebracht. Damit käme GM
günstiger weg als der japanische Konkurrent Toyota, der in einem ähnlichen Fall allein 1,2 Milliarden Dollar Strafe zahlen musste. Hinzu kam ebenfalls eine erhebliche Entschädigungssumme. Die Vereinbarung solle noch am Donnerstag offiziell bekanntgegeben werden, sagten die Insider. GM wollte sich nicht dazu äußern. Auch der zuständige Staatsanwalt Preet Bharara lehnte eine Stellungnahme ab.