Weniger Export, mehr Import US-Handelsbilanzdefizit steigt auf Rekordwert

Die Exporte aus den USA geben noch stärker nach. Dadurch hat sich das Verhältnis zu den steigenden Importen weiter verschlechtert, mehr noch als erwartet.
Handelskonflikte angezettelt: Neuwagen der US-Automarke Jeep in China

Handelskonflikte angezettelt: Neuwagen der US-Automarke Jeep in China

Foto: Wenjun Chen/ DPA

Das Außenhandelsdefizit der USA ist im Januar auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Importe übertrafen die Exporte um 89,7 Milliarden Dollar, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Dies ist der höchste je ermittelte Wert. Im Dezember waren es noch 82,0 Milliarden Dollar.

Der Anstieg war zudem stärker als erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 87,3 Milliarden Dollar gerechnet.

Gesunkene Exporte und gestiegene Importe führten zu einem Anstieg des Defizits. Während die Importe um 1,2 Prozent zum Vormonat zulegten, gaben die Exporte um 1,7 Prozent nach. Vor allem höhere Einfuhren von Investitionsgütern, Konsumgütern und Rohöl führten zu einem Anstieg der Importe.

Das Handelsdefizit der USA ist chronisch. Die Importe sind anhaltend höher als die Exporte. Die Vereinigten Staaten sind ein typisches Nettoimportland. Sie finanzieren das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, auch weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über eine Weltleitwährung verfügen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat das traditionell hohe Defizit als Zeichen dafür genommen, dass sein Land von anderen Staaten über den Tisch gezogen werde – und deshalb Handelskonflikte angezettelt, etwa mit China.

Am enormen Handelsdefizit hat das allerdings nichts geändert: 2021 übertrafen die Importe die Exporte um mehr als 859 Milliarden Dollar.

kig/dpa/Reuters
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