Gipfel der Regierungschefs USA, Kanada und Mexiko wollen Produktion nach Nordamerika zurückholen

Weniger Importe, mehr selbst produzieren: Die drei großen Staaten Nordamerikas wollen künftig unabhängiger vom Rest der Welt werden. Auf ihrem Gipfel vereinbarten die Regierungschefs mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit.
US-Präsident Biden, Mexikos Präsident López Obrador und Kanadas Regierungschef Trudeau in Mexiko-Stadt

US-Präsident Biden, Mexikos Präsident López Obrador und Kanadas Regierungschef Trudeau in Mexiko-Stadt

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KEVIN LAMARQUE / REUTERS

Während der Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident war das Verhältnis der drei großen Staaten Nordamerikas deutlich abgekühlt, auch im Hinblick auf die Wirtschaftsbeziehungen. Nun jedoch wollen sein Nachfolger Joe Biden, der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador und der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau die Zusammenarbeit wieder vertiefen. Dabei steht insbesondere das Bestreben im Mittelpunkt, Nordamerika bei der Versorgung mit Gütern und Rohstoffen unabhängiger vom Rest der Welt zu machen.

Bei einem Gipfeltreffen in Mexiko-Stadt vereinbarten die Regierungschefs unter anderem, sich für eine Rückverlagerung der Warenproduktion aus dem Ausland in die nordamerikanische Region einzusetzen. Außerdem soll die Chipproduktion angekurbelt und Lieferketten nach coronabedingten Unterbrechungen wieder gestärkt werden. Mexikos Präsident López Obrador kündigte die Bildung eines Ausschusses an, der Ersatz für Importe aus Drittstaaten erarbeiten soll. Mexiko, Kanada und USA sind durch das Freihandelsabkommen USMCA miteinander verbunden.

»Wir arbeiten auf eine Zukunft hin, in der wir unsere Zusammenarbeit bei Lieferketten und knappen Rohstoffen verstärken, damit wir unsere Bemühungen um den Aufbau der Technologien von morgen weiter beschleunigen können, und zwar genau hier in Nordamerika«, sagte Biden in einer gemeinsamen Pressekonferenz der drei Regierungschefs nach ihrem Treffen.

Der mexikanische Präsident sagte den USA zudem Hilfe beim Kampf gegen Drogensucht zu. Mexiko werde gegen den Handel mit dem Opioid Fentanyl vorgehen, das für Tausende von Todesfällen in Amerika verantwortlich gemacht wird. Die US-Regierung teilte mit, die drei Länder würden die Voraussetzungen für legale Einwanderung verbessern. López Obrador forderte Biden erneut auf, den Status von Millionen in den Vereinigten Staaten eingewanderte Mexikaner zu legalisieren.

fdi/Reuters
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