Zwei Familien-Unternehmen wollen die Börsen-Hausse nutzen, um - wie Friedrich Karl Flick- Kasse zu machen. Den geplanten Rückzug der Industriellen-Familie Röchling aus dem aktiven Management ihrer Mannheimer Industrie- und Handelsholding werten Insider als Signal für die Verkaufsbereitschaft des Industriellen-Clans. Nachdem die Röchlings bereits im vergangenen Jahr ihren Anteil an dem Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall von 72 auf 60 Prozent verringert hatten, hoffen Interessenten, nun mit dickeren Brocken bedacht zu werden. Der Schweizer Konkurrent Oerlikon meldete seine Kaufbereitschaft an. Die Elektronik-Gruppe Diehl möchte ihre zehn Prozent auf 25 Prozent aufstocken, und der Dortmunder Hoesch-Konzern gab eine Offerte auf die Mehrheit von Rheinmetall ab. Die Bad Homburger Familie Quandt will sich möglicherweise von ihrem Mehrheitsbesitz an den Bayerischen Motoren Werken (BMW) trennen. Interesse zeigte bereits der US-Konzern General Motors. Nach dem Einstieg von Daimler-Benz bei AEG soll auch der Münchner Elektrogigant Siemens einer kapitalmäßigen Verbindung mit der benachbarten Autofabrik nicht abgeneigt sein. Siemens und BMW arbeiten bereits eng auf dem Zukunftssektor Autoelektronik zusammen. Und verfügbares Kapital hat Siemens reichlich - rund 20 Milliarden Mark.
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