Verliert Magirus gegen Mercedes?
Die Manager der Ulmer Lastwagenfabrik Magirus-Deutz fürchten, daß beim größten Lkw-Geschäft der Bundesrepublik für sie nichts abfällt. Denn die Bundeswehr, die bis 1985 115000 Fahrzeuge zum Gesamtpreis von fast sieben Milliarden Mark anschaffen wird, hat bei ihren bisherigen zwei Ausschreibungen Daimler-Benz und MAN bevorzugt. Im Rennen ist Magirus jetzt nur noch bei der dritten großen Bestellung von 20 000 geländegängigen Lastern, über die spätestens im November entschieden werden soll. Daß der Zuschlag an Magirus und nicht an den Konkurrenten Mercedes fällt, wäre in der Rüstungsbranche, wo bei etwa gleichwertigen Produkten stets die bessere Lobby den Ausschlag gibt, ein Bruch mit der Tradition. Denn seit die ehemalige Tochter des Maschinen-Konzerns Klöckner-Humboldt-Deutz zu der Amsterdamer Lkw-Holding Iveco und damit mehrheitlich zu Fiat gehört, ist Magirus in Bonn nur noch schwach vertreten.