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KINDERARBEIT Verzicht verschärft Armut in Afrika

aus DER SPIEGEL 39/2009

Auf den Kakaoplantagen in Afrika verschlechtert ein Rückgang der Kinderarbeit womöglich die Lebensbedingungen der Kleinbauern. Zu diesem Ergebnis kommt eine kirchlich geförderte Studie des Siegburger Instituts Südwind, die in dieser Woche veröffentlicht werden soll. Nach Berichten über Kinderarbeit auf Kakaoplantagen waren die Lebensmittelkonzerne weltweit unter Druck geraten. Konzerne wie Mars, Nestlé oder Ferrero mahnen seither ihre Lieferanten, auf Kinderarbeit bei der Ernte zu verzichten. »Für die Kleinbauern ist die Konsequenz aber häufig, dass sie weniger Erträge haben«, sagt Friedel Hütz-Adams, Südwind-Mitarbeiter und Autor der Studie »Die dunklen Seiten der Schokolade«. Seiner Ansicht nach liegt die Lösung nicht allein im Verbot von Kinderarbeit, sondern in der gerechteren Bezahlung der Kleinbauern. »Die lassen ja nicht zum Spaß ihre Kinder arbeiten, sondern weil sie darauf angewiesen sind.« In England hat Marktführer Cadbury als Erster angekündigt, seine Produktion bis 2013 komplett auf fair gehandelten Kakao umzustellen. Der Kakao des meistverkauften britischen Schokoriegels »Dairy Milk« stamme bereits seit August aus fairem Handel. Wenn Cadbury komplett umgestellt habe, werde Großbritannien 15 Prozent seines Kakaobedarfs fair gehandelt beziehen, so Hütz-Adams. In Deutschland liege der Anteil fair gehandelten Kakaos dagegen noch bei unter einem Prozent.

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