Fangrechte im Ärmelkanal EU-Kommissar sieht Einigung im Fischereistreit

Seit Monaten streiten Paris und London über Fischereirechte im Ärmelkanal. Nun könnten sich die Parteien offenbar bald einigen. Dennoch fehlt zahlreichen französischen Fischern weiterhin die notwendige Lizenz.
Französische Fischer protestierten im Streit um Fischereirechte nach dem Brexit

Französische Fischer protestierten im Streit um Fischereirechte nach dem Brexit

Foto: Gary Grimshaw/Bailiwick Express / PA Media / picture alliance /dpa

Ist eine Einigung im Fischereistreit zwischen Frankreich und Großbritannien in Sicht? Dem EU-Fischereikommissar Virginijus Sinkevičius zufolge zeichnet sich ein Ende des Konflikts ab. Nach monatelangen Verhandlungen sei es gelungen, die meisten der von französischen Fischern geforderten Lizenzen zum Fang in britischen Gewässern zu erwirken, sagte Sinkevičius der »Financial Times« . Die Kommission sei fest entschlossen, eine erfolgreiche und konstruktive Beziehung zum Vereinigten Königreich aufzubauen, so Sinkevičius.

Paris und London streiten seit Monaten über die Fischereirechte im Ärmelkanal. Im Abkommen über den britischen EU-Austritt hatte London im Dezember 2020 zugesichert, dass französische und andere EU-Fischer weiterhin in britischen Gewässern fischen dürfen, wenn sie schon vor dem Brexit dort gefischt hatten. Allerdings gibt es Probleme, dies nachzuweisen.

Der »Financial Times« zufolge vermittelte Sinkevičius im November Gespräche zwischen beiden Seiten. Seitdem sei die Zahl der ausstehenden Genehmigungen auf etwa 70 gesunken. Alle 2021 erteilten Genehmigungen seien für 2022 erneuert worden, so Sinkevičius.

Insgesamt hätten rund 1500 EU-Boote Zugang zur sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone des Vereinigten Königreichs, die von 12 bis 200 Seemeilen vor die Küste reicht. Weitere 150 Boote dürften die Hoheitsgewässer des Vereinigten Königreichs sechs bis zwölf Seemeilen vor der Küste befahren. Darüber hinaus hätten 131 französische Schiffe eine Lizenz für die Kanalinsel Jersey und 44 für die nahe gelegene Insel Guernsey.

tfb/AFP
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