VW-Affäre Hartz gibt Bundesverdienstkreuz zurück

Er galt als Vorzeige-Manager und bekam das Bundesverdienstkreuz - doch dann kam die VW-Affäre und Ex-Personalvorstand Peter Hartz wurde wegen Untreue verurteilt. Die Schmach, den Orden nun aberkannt zu bekommen, ersparte er sich. Er schickte ihn selbst zurück.

Saarbrücken - Fünf Jahre lang war Peter Hartz Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse - jetzt gab er die Auszeichnung zurück. Einen entsprechenden Bericht der "Saarbrücker Zeitung" bestätigte Hartz-Anwalt Egon Müller. Sein Mandant habe "nach vorheriger Abstimmung mit dem Bundespräsidialamt" freiwillig auf den Orden verzichtet und ihn zurückgeschickt. Ein förmliches Entziehungsverfahren sei nicht eingeleitet worden.

Hartz wurde im Rahmen der VW-Affäre im Januar 2007 wegen Untreue und Begünstigung eines VW-Betriebsrates zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt. Die Höhe des Strafmaßes verpflichtet das Bundespräsidialamt nach Angaben des Blattes zur Prüfung der Ordensfrage.

Ein Sprecher der Ordenskanzlei des Präsidialamtes wollte nach Angaben der "Saarbrücker Zeitung" auf Anfrage den Eingang des Ordens nicht bestätigen. Aberkennungs-Verfahren seien grundsätzlich vertraulich. Normalerweise, erklärte der Sprecher, gehe dem Entziehungsverfahren aber ein Schreiben voraus, in dem das Bundespräsidialamt den Vorschlag der freiwilligen Rückgabe mache.

anr/dpa

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