Umfrage unter Hausbesitzern Hohe Kosten schrecken potenzielle Käufer von Wärmepumpen und Solaranlagen ab

Montage eines Solardachs
Foto: Rolf Poss / IMAGOAngesichts hoher Energiepreise steigt unter Hausbesitzern in Deutschland das Interesse an Solaranlagen und Wärmepumpen, so eine Umfrage des Unternehmens YouGov im Auftrag des Energiedienstleisters Wegatech. 34 Prozent der Befragten bezeichnen es als wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, in den nächsten zwei Jahren eine Fotovoltaikanlage zu kaufen. 15 Prozent nennen den Einbau einer Wärmepumpe wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.

Hilflos in der Heißzeit
Brennende Wälder, ausgetrocknete Flüsse und Seen, schmelzendes Eis und in der Folge Lawinen – der Sommer sucht Europa mit vielen Katastrophen heim, die auf die Erderwärmung zurückgehen. Die Politik unternimmt nicht genug, um die Klimaziele zu erreichen, auch wegen des Kriegs in der Ukraine.
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Besonders groß ist das Interesse unter Studienteilnehmern mit einem monatlichen Haushaltseinkommen ab 10.000 Euro. Von den Unentschlossenen und Ablehnenden bezeichnen 48 Prozent die Anschaffungskosten als abschreckend: Der Preis einer Wärmepumpe inklusive Installation und etwaiger Erschließung der Wärmequelle beginnt bei rund 11.000 Euro. Weitere 15 Prozent verweisen auf bauliche Hindernisse wie kleine Dächer oder schlechte Dämmung.
Der Eon-Konzern meldet ebenfalls hohes Interesse an Klimaschutzlösungen für Häuser. »Wir haben deutlich mehr Nachfrage als das, was wir anbieten können«, so Finanzvorstand Marc Spieker. Grund seien Engpässe, unter anderem bei Solarpaneelen.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte eine Wärmepumpen-Offensive angekündigt. Die effizienten Heizsysteme sollen helfen, die Klimaziele zu erreichen und unabhängiger von russischem Gas zu werden. Das Wirtschaftsministerium bewilligte im vergangenen Jahr Förderanträge in Höhe von 572 Millionen Euro, bei denen mindestens eine Wärmepumpe enthalten war. Heute sind eine Million Geräte im Einsatz. Bis 2030 sollen es sechs Millionen sein.
Jüngst hat der Bund die Fördersummen abgesenkt, schießt aber immer noch mindestens 25 Prozent des Kaufpreises zu, maximal sollen es 40 Prozent sein. Früher bekam man bis zu 30.000 Euro, nach der Reform bis zu 24.000 Euro.