Ukrainekrieg Weltbank senkt Prognose für globales Wachstum drastisch

Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat jede Hoffnung auf eine Erholung der Weltkonjunktur nach dem Corona-Tiefschlag zerstört. Die Weltbank warnt vor einer langen Durststrecke.
Hafen von Qingdao: Inflation auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten

Hafen von Qingdao: Inflation auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten

Foto: Li Ziheng / dpa

Die Weltbank warnt vor einer Mischung aus stagnierender globaler Wirtschaft mit gleichzeitig stark steigenden Preisen als Folge des russischen Kriegs gegen die Ukraine. »Die Gefahr einer Stagflation ist heute beträchtlich«, sagte Weltbank-Präsident David Malpass am Dienstag. Die internationale Organisation senkte ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 4,1 auf 2,9 Prozent. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe die konjunkturellen Schäden aus der Coronapandemie noch verschlimmert, weshalb viele Länder mit einer Rezession rechnen müssten.

»Aufgrund der schwachen Investitionen in den meisten Teilen der Welt wird das gedämpfte Wachstum wahrscheinlich das ganze Jahrzehnt über anhalten«, warnte Malpass. »Da sich die Inflation in vielen Ländern auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten befindet und das Angebot voraussichtlich nur langsam wachsen wird, besteht die Gefahr, dass die Teuerung noch länger hoch bleibt.«

Malpass nannte auch die Corona-Lockdowns in China und gestörte Lieferketten als Risiken für die Weltkonjunktur. In ihrem Bericht wies die Weltbank zugleich warnend darauf hin, dass die Zinserhöhungen Ende der 1970er-Jahre im Kampf gegen die damals starke Inflation so kräftig ausfielen, dass sie 1982 eine weltweite Rezession ausgelöst hätten. Auch habe dies Finanzkrisen in Schwellen- und Entwicklungsländern nach sich gezogen.

mik/Reuters
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