Weltwirtschaftsklima Die Zeichen stehen auf Aufschwung
München - Zumindest in den Köpfen geht es aufwärts: Die Stimmung in der Weltwirtschaft hat sich zu Beginn des dritten Quartals merklich aufgehellt. Der Weltwirtschaftsklimaindex kletterte im Juli von 83,2 auf 91,3 Punkte, wie das ifo-Institut am Mittwoch in München mitteilte.
"Die Chancen für einen soliden wirtschaftlichen Aufschwung verbessern sich eindeutig", sagte ifo-Konjunkturexperte Gernot Nerb. Der Grund für den Zukunftsoptimismus sind die günstigeren Aussichten für das nächste halbe Jahr. Der Index der Erwartungen stieg von 98,2 auf 114,0 Punkte.
Hoffnung für die Zukuft, Ernüchterung in der Gegenwart: Die aktuelle wirtschaftliche Lage bewerteten die rund 1100 befragten Wirtschaftsexperten aus 91 Ländern dagegen weiterhin negativ. Der Teilindex blieb unverändert bei 67,6 Punkten.
Am stärksten verbesserte sich das Wirtschaftsklima in Nordamerika und Asien, wo der langfristige Niveau-Durchschnitt erreicht wurde. Europa dagegen blieb hinter dem langfristigen Schnitt zurück.
Auch im Euroraum machte sich zwar Zukunftsoptimismus bemerkbar, doch auch hier gilt: Die aktuelle Lage schätzen die Experten keineswegs als rosig ein. Am ungünstigsten wurde die Situation in Deutschland, Portugal und den Niederlanden beurteilt. Positive Stimmung herrscht dagegen in Finnland, Griechenland, Luxemburg und Spanien.
Der Aufwärtstrend im Weltwirtschaftsklima hat laut ifo-Institut bereits Ende April eingesetzt. Wie stark sich die Weltwirtschaft erholt und ob der Aufschwung auch von Dauer ist, könne man noch nicht sagen - dafür sei es noch zu früh. "Die Weltwirtschaft steht jetzt an einem Scheideweg", sagte Nerb.
Der Weltwirtschaftsklimaindex wird vierteljährlich vom ifo-Institut gemeinsam mit der Internationalen Handelskammer in Paris erhoben. Befragt werden Ökonomen aus multinationalen Unternehmen, Wissenschaftler und Vertreter von Handelskammern.