Wiederaufbau im Irak Der Kampf um die Mega-Deals beginnt
Washington - Das Auftragsvolumen beträgt den Angaben zufolge zunächst fünf Milliarden Dollar. Insgesamt hat der US-Kongress 18,6 Milliarden Dollar dafür freigegeben. Nach einer Verzögerung von mehr als einem Monat schrieb das vom US-Verteidigungsministerium geleitete Büro 17 große Bauverträge sowie das Projektmanagement aus. Die zehn wichtigsten Projekte, die veröffentlicht wurden, betreffen die Bereiche Strom- und Wasserversorgung, Sicherheit und Justiz, Transport und Kommunikation sowie Bau und Gesundheit.
Ein 1,8-Milliarden-Dollar-Auftrag ist bereits vergeben
Eine Entscheidung ist bereits gefallen: Wie ein Vertreter des US-Außenministeriums am Dienstag sagte, sollen sich die beiden kalifornischen Konzerne Bechtel und Parsons gemeinsam darum kümmern, die Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Straßen und Schulen im Irak in Stand zu setzen. Der Auftrag hat ein Volumen von 1,8 Milliarden Dollar.
Beide jetzt beauftragten Unternehmen haben gute Kontakte nach Washington. Führungskräfte von Bechtel hatten im Jahr 2000 den Wahlkampf von US-Präsident George W. Bush mitfinanziert. Außerdem sitzen zwei leitende Angestellte in Beratungsausschüssen des Weißen Hauses und des Pentagons. Bechtel hatte von der US-Behörde USAid bereits einen kleineren Auftrag für den Wiederaufbau des Irak erhalten, der ohne Ausschreibung vergeben worden war. Die Opposition in der US-Hauptstadt hatte das heftig kritisiert.
Regierung: Politik spielte bei Vergabe keine Rolle
Parsons wiederum gab im September die Einstellung zweier ehemaliger ranghoher Mitarbeiter des Energieministeriums bekannt. Kürzlich engagierte das Unternehmen einen früheren Luftwaffengeneral. Parsons hat bereits einen 90-Millionen-Auftrag der US-Armee im Irak erhalten. Regierungsvertreter erklärten am Dienstag aber, politische Erwägungen hätten bei der Auftragsvergabe keine Rolle gespielt.
Die USA hatten im Herbst eine Liste mit 63 Staaten veröffentlicht, aus denen sich Unternehmen als Generalauftragnehmer bewerben können. Kritiker des Irak-Krieges wie Deutschland, Frankreich und Russland sind nicht darunter. Als Subunternehmer können sich aber Firmen aus allen Ländern beteiligen.