Wirecard-Affäre Bilanzchef der Deutschen Bank lässt Amt ruhen

Bei Ernst & Young war er für die Prüfung von Wirecard zuständig, jetzt klären Aufseher seine Verstrickung. So lange muss Andreas Lötscher sein Amt als Bilanzchef der Deutschen Bank ruhen lassen.
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main: Rückzug auf eigenen Wunsch

Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main: Rückzug auf eigenen Wunsch

Foto: Boris Roessler/ dpa

Der Bilanzierungschef der Deutschen Bank, Andreas Loetscher, zieht Konsequenzen aus dem Wirecard-Skandal und legt sein Amt vorübergehend nieder. Seine Aufgaben übernehme für einen temporären Zeitraum die Leiterin der Steuerabteilung, Brigitte Bomm, erklärte Finanzchef James von Moltke in einer Mail an die Mitarbeiter, die der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag und über die die »FT« zuerst berichtet hatte.

Loetscher war vor seiner Zeit bei der Deutschen Bank bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) beschäftigt und für die Bilanzprüfung bei Wirecard mitverantwortlich. Der Zahlungsanbieter musste im Juni Insolvenz anmelden, nachdem ein Loch von 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz aufgeklafft war. Die Wirtschaftsprüfer-Aufsichtsbehörde APAS wirft EY schwere Fehler bei der Prüfung vor und äußerte den Verdacht, dass Mitarbeiter von EY gegen berufsrechtliche Pflichten verstoßen hätten.

Der temporäre Rückzug geschehe auf eigenen Wunsch Loetschers und sei nicht als Bestätigung für ein Fehlverhalten zu sehen, schrieb von Moltke. Ziel sei, dass er genügend Zeit bekomme, um sich »angemessen auf die Angelegenheit zu konzentrieren«. 

mik/Reuters
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