World Happiness Report Die Finnen sind am glücklichsten

Zum sechsten Mal in Folge wurde Finnland zum Land mit der glücklichsten Bevölkerung der Erde gekürt – trotz des russischen Angriffskriegs. Deutschland verschlechterte sich im Ranking noch mal um zwei Plätze.
Menschen in Helsinki sitzen am Wasser und genießen die Frühlingssonne

Menschen in Helsinki sitzen am Wasser und genießen die Frühlingssonne

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Markku Ulander / dpa

Finnland bleibt das Land mit der glücklichsten Bevölkerung der Erde. Das geht aus dem jährlich erscheinenden Weltglücksbericht  hervor, der am Montag anlässlich des Internationalen Tags des Glücks veröffentlicht wurde.

Der World Happiness Report wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den USA auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup jährlich erstellt. Für das Glücksempfinden haben sie sechs Schlüsselfaktoren ausgemacht: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und die Abwesenheit von Korruption.

Das nordische EU-Land belegt nun im sechsten Jahr in Folge den Spitzenplatz in dem Ranking – trotz der stark verschlechterten Sicherheitslage in Europa infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des noch nicht abgeschlossenen finnischen Nato-Beitritts . Hinter Finnland folgen in der Rangliste Dänemark, Island, Israel und die Niederlande.

Deutschland kommt diesmal auf Rang 16 – zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Den letzten Platz belegt Afghanistan.

Rang

Land

1

Finnland

2

Dänemark

3

Island

4

Israel

5

Niederlande

6

Schweden

7

Norwegen

8

Schweiz

9

Luxemburg

10

Neuseeland

...

15

USA

16

Deutschland

17

Belgien

...

135

Sierra Leone

136

Libanon

137

Afghanistan

Quelle: World Happiness Report 2023

Die Lebensbewertungen seien in den meisten Bevölkerungen der Erde trotz mehrerer sich überschneidender Krisen bemerkenswert stabil geblieben, schrieben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dem Bericht. In den von der Coronapandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022 sei die Lebenszufriedenheit im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie. Das Ranking wird jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre berechnet.

»Das durchschnittliche Glück und unser Länderranking sind während der drei Covid-19-Jahre bemerkenswert stabil geblieben«, erklärte der am Bericht beteiligte Wissenschaftler John Helliwell. Veränderungen in der Rangliste stellten fortgesetzte, langfristige Trends dar, etwa die verbesserten Platzierungen der baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41). Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weitverbreitet wie negative.

»Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet«

Die Ukraine (Rang 92) und Russland (70) liegen im neuen Bericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert – im Gegensatz zum russischen – minimal zurückgegangen ist. »Trotz des Ausmaßes des Leids und der Schäden in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion von 2014«, schrieben die Wissenschaftler unter Verweis auf das Jahr der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel.

Nach Erkenntnissen der Expertinnen und Experten liegt das unter anderem an einem nun viel stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland. »Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet«, erklärte einer der Autoren des Berichts, der Oxford-Professor Jan-Emmanuel De Neve.

Der Weltglückstag  wurde im Jahr 2012 von der Uno-Vollversammlung ausgerufen. Initiiert wurde er damals vom südasiatischen Kleinstaat Bhutan. Mit dem Tag soll ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Glück und Wohlbefinden im Leben der Menschen auf der ganzen Welt gerichtet werden.

aar/dpa
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