
Fotostrecke: Luxus pur auf dem Wasser
Ranking Das sind die größten Jachten der Welt
Bielefeld/Hamburg - Alle zwei Jahre gibt das Magazin "Boote Exklusiv" eine Rangliste der weltweit größten Motorjachten heraus. Diesmal hat sich mit "Azzam" eine neue Superjacht direkt an die Spitze des Rankings katapultiert. Ganze 17 Meter machen in diesem Jahr den Unterschied zwischen den ersten beiden Plätzen aus. "'Azzam' wird einige Jahre das Ranking dominieren. Dennoch gibt es weltweit einige Player, die es nicht verkraften werden, nicht die längste Jacht der Welt zu fahren. Auch die 180 Meter von 'Azzam' sind kein Wert für die Ewigkeit", lautet die Einschätzung von Chefredakteur Marcus Krall.
Wer mit seiner Jacht in das aktuelle Riesen-Ranking aufgenommen werden wollte, muss dieses Jahr eine Länge von mindestens 64,50 Metern vorweisen können. Das sind ganze zweieinhalb Meter mehr als noch vor zwei Jahren. Die Durchschnittslänge in den Top 100 beträgt mittlerweile schon fast 100 Meter. Einige der Luxusriesen sind vom 24. bis 27. September bei der Monaco Yacht Show zu sehen.

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Insgesamt sind 24 neue Jachten in die aktuelle Top-Liste gerückt. Die Durchschnittslänge der 200 größten beträgt 2014 immer noch beeindruckende 83,65 Meter (2012: 81,40 Meter, 2010: 79,10 Meter). Im Jahr 2008 lag die Einstiegsgröße noch bei 58 und das Durchschnittsmaß bei 75 Metern.
Die kleinste Jacht im aktuellen Ranking ist mit 64,5 Metern Länge die 1984 von Supercraft gelaunchte "Van Triumph" auf Platz 200. Das Lürssen-Flaggschiff "Azzam" ist beinah dreimal so lang. Dank zweier Dieselmotoren und zwei Gasturbinen mit einer Gesamtleistung von 94.000 PS reist der 20 Meter schlanke Siebendecker mit bis zu 30 Knoten.
Ein 29 Meter langer und 18 Meter breiter Salon
Das Interieur-Design übernahm Christophe Leoni aus Frankreich, der unter anderem einen 29 Meter langen und 18 Meter breiten Salon dekorierte - wie die komplette Jacht im "Empire-Style". Auftraggeber war angeblich Scheich Khalifa Bin Zayed Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Emir von Abu Dhabi und Vorsitzender des Obersten Mineralölrats.
Die Bauzeit der weltgrößten Motorjacht betrug rund drei Jahre plus ein Jahr Engineering. Die "Azzam" ist vor allem in warmen und flachen Gewässern unterwegs, die vor der arabischen Halbinsel liegen dürften. Dort soll die Superjacht angeblich auch eine eigene "Garage" haben.
Mit einem zweiten Platz im Ranking muss sich in diesem Jahr die 163 Meter lange "Eclipse" von Roman Abramowitsch zufriedengeben. Der in Hamburg bei Blohm + Voss gebaute Siebendecker verfügt an Bord über ein Interieur mit 6000 Quadratmetern Fläche. Eine 80 Mann starke Crew kümmert sich an Bord um das Wohl des russischen Oligarchen und seiner Gäste.
Platz drei geht damit an die "Dubai" (Blohm + Voss) mit 162 Metern Länge. An Bord der "Dubai" gibt es einen Squash-Court, ein Kino und eine Disco. Die Bunker fassen unglaubliche 1,2 Millionen Liter Diesel.
150 Angestellte für 65 Gäste an Bord
Platz vier errang "Al Said". Das vor sechs Jahren angeblich an den Sultan von Oman ausgelieferte 23 Meter breite Mega-Format der Bremer Lürssen-Werft bietet auf sechs Decks angeblich Platz für eine bis zu 150 Köpfe starke Mannschaft, die sich um 65 Gäste kümmern soll. Der Konzertsaal der "Al Said" kann alleine ein Orchester mit 50 Musikern aufnehmen. Der zweithöchste Neueinstieg ist die "Ocean Victory" auf Rang 8 mit 140 Metern Länge. Die italienische Werft Fincantieri Yachts verpasste dem Siebendecker sechs Pools und eine flutbare Tendergarage.
Hotspot für den Superjacht-Bau ist nach wie vor Deutschland. "Der deutsche Standort insgesamt ist im Bereich der wirklich großen Jachten, von denen wir hier sprechen, extrem stark aufgestellt", sagt der Megajachten-Experte Marcus Krall. "Von den Top 200 kommen 75 Jachten allein aus Deutschland, gefolgt von den Niederlanden (49) und Italien (26)."
In der Auflistung der 200 größten Motorjachten, die "Boote Exclusiv" ab dem 3. September veröffentlicht, gibt das Magazin neben der Länge der Jacht, den Namen, die Nationalität des Eigners, das Jahr des Stapellaufs und die Werft an. Hinzu kommen noch Angaben über Konstrukteur, Designer, Antriebsaggregat und dessen Leistung. Zu den ersten 100 Platzierten liefert das Magazin ein Foto und ein Kurzporträt über die Geschichte der Jacht und deren Eigner.