Zubrot nach Feierabend Der Trend geht zum Zweit- und Drittjob

Das Leben ist teuer, der Verdienst häufig gering. Immer mehr Menschen arbeiten deshalb in mehreren Jobs. Einer Studie zufolge hat die Zahl der Mehrfachbeschäftigten drastisch zugenommen - vor allem in strukturschwachen Regionen.

Nürnberg - Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten in mehreren Jobs. Zwischen 2002 und 2004 stieg die Zahl der Mehrfachbeschäftigten von 900.000 auf 1,5 Millionen, wie das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heute mitteilte.

In strukturschwachen Gegenden kombinierten Menschen oft mehrere Mini-Jobs. Dies sei oft aus der Not geboren, wenn ein Arbeitsverhältnis allein zum Lebensunterhalt nicht reiche, heißt es in der IAB-Studie. In Regionen mit günstiger Arbeitsmarktlage wie Baden-Württemberg oder Südbayern gingen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zusätzlich oft nur einem Nebenjob nach.

Bei den Mehrfachbeschäftigten sind Frauen mit 830.000 deutlich stärker vertreten als Männer (630.000). Frauen kombinierten oft mehrere Mini-Jobs, während Männer eher ihr Haupteinkommen mit einem Nebenjob aufbesserten. Als Hauptgrund für die Zunahme der Mehrfachbeschäftigung nennt das IAB die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Seit April 2003 können auch sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Mini-Jobs bis zu 400 Euro weitgehend steuer- und abgabenfrei hinzuverdienen.

kaz/AP/ddp

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