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Abgase über der Autobahn

aus DER SPIEGEL 25/1990

Bis zu zwölf Kilometer seitwärts und bis zu einer Höhe von 300 Metern reicht die schlauchförmige Wolke schädlicher Abgase entlang einer stark befahrenen Autobahn. In der Mitte des Schlauches erreichen die Konzentrationen schädlicher Stickoxide mitunter das Zehnfache des in der sogenannten Technischen Anleitung Luft vorgesehenen »Grenzwertes für kurzzeitige Belastungen«. Diese Daten, von einem Meßflugzeug und einem Meßfahrzeug der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) ermittelt, sollen erstmals einen »wissenschaftlich fundierten Beitrag« zur Diskussion um die Auswirkungen von Autoabgasen auf die Atmosphäre leisten. Bei ihren Meßflügen entlang den Autobahnen München-Salzburg, München-Stuttgart und München-Nürnberg erkundeten die DLR-Forscher nicht nur die horizontale und vertikale Ausdehnung der Abgaswolken aus Stickoxiden, Schwefeldioxid und Partikeln; sie untersuchten auch die chemischen Reaktionen dieser Abgase in den Schichten der Atmosphäre. Dabei konnten sie feststellen, daß durch chemische Reaktionen aus harmlosen Primärbestandteilen der Abgase rasch toxische Schadstoffe gebildet werden, die dann als Saurer Regen in den Erdboden gelangen. Unter normalen Windverhältnissen (Windgeschwindigkeiten bis drei Meter pro Sekunde), so stellten die Forscher weiter fest, werden 25 Prozent der Schadstoffe bereits im Nahbereich der Autobahn deponiert.

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