Antike Stadt Abydos 2000 mumifizierte Widderköpfe in ägyptischem Tempel entdeckt

Pharao Ramses II. war der mächtigste Herrscher des Alten Ägypten. Neue Ausgrabungen legen nun nahe: Noch 1000 Jahre nach seinem Tod dauerte der Verehrungskult für ihn offenbar an.
Mumifizierte Widderköpfe

Mumifizierte Widderköpfe

Foto: Egyptian Ministry of Antiquities / AFP

Im Tempel von Ramses II. in der antiken Stadt Abydos sind mehr als 2000 mumifizierte Widderköpfe aus der Ptolemäerzeit entdeckt worden. Auch Mumien von Schafen, Hunden, Ziegen, Kühen, Gazellen und Mangusten wurden von US-Archäologen der Universität New York an der berühmten archäologischen Stätte im Süden Ägyptens freigelegt, wie das Ministerium für Altertümer und Tourismus  am Sonntag in Kairo mitteilte.

Dem Leiter der US-Mission, Sameh Iskandar, zufolge sind die Widderköpfe »Opfergaben«, die auf einen Verehrungskult für Pharao Ramses II. auch 1000 Jahre nach dessen Tod hindeuten. Ramses II., auch bekannt als Ramses der Große, regierte Ägypten von 1279 bis 1213 vor Christus. Er war der dritte König der 19. Dynastie. Unter ihm erlebte das Land einen großen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, er gilt deshalb als einer der machtvollsten Herrscher des Alten Ägypten.

Die prädynastische Stätte Abydos liegt rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo am Nilufer und war in der Antike berühmt für das Grab des Totengottes Osiris. Neben den Tiermumien entdeckte das Team auch Überreste eines Palastes mit etwa fünf Meter dicken Mauern aus der sechsten Dynastie sowie mehrere Statuen, Papyrus, Überreste alter Bäume, Lederkleidung und Schuhe.

Die ägyptischen Behörden hatten in der vergangenen Zeit regelmäßig archäologische Funde gemeldet, was einige Experten jedoch als »Effekthascherei« kritisierten, da die Funde von geringer wissenschaftlicher Bedeutung waren. Das Land mit rund 105 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise und ist auf den Tourismus angewiesen, der zwei Millionen Menschen beschäftigt. Bis 2028 will die Regierung 30 Millionen Touristen pro Jahr anlocken – gegenüber 13 Millionen jährlich vor der Coronapandemie.

ani/AFP

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