Kommt näher als der Mond Asteroid 2023 DZ2 fliegt knapp an Erde vorbei

Das Einschlagrisiko ist gleich null, aber am Samstag kommt ein Asteroid unserem Planeten beeindruckend nahe. 2023 DZ2 ist so groß, dass man ihn mit Fernglas und einfachem Teleskop sehen kann.
Der Pfeil zeigt auf Asteroid 2023 DZ2, der sich der Erde auf 168.000 Kilometer nähert

Der Pfeil zeigt auf Asteroid 2023 DZ2, der sich der Erde auf 168.000 Kilometer nähert

Foto: Gianluca Masi / AP

Ein großer Asteroid wird am Samstagabend nah an der Erde vorbeiziehen. Nah bedeutet in dem Fall noch immer mindestens 168.000 Kilometer, berichtet die Europäische Raumfahrtagentur Esa. Zum Vergleich: Der Mond ist mehr als doppelt so weit von der Erde entfernt. Der Vorbeiflug ist schon mit einem Fernglas oder einfachen Teleskop zu sehen.

Zwar fliegen immer mal wieder Asteroiden an unserem Heimatplaneten vorbei, doch das Ereignis am Samstagabend ist besonders. Der erst kürzlich entdeckte Himmelskörper mit dem Namen 2023 DZ2 ist etwa 40 bis 100 Meter groß. Laut US-Raumfahrtbehörde Nasa kommt es nur etwa einmal pro Jahrzehnt dazu, dass ein solch großer Asteroid nah an der Erde vorbeifliegt.

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Ein »City Killer« fliegt vorbei

Asteroiden dieser Größe werden auch »City-Killer« genannt, weil sie bei einem Einschlag ganze Städte auslöschen können. Von 2023 DZ2 geht allerdings keine Gefahr aus. »Es ist ausgeschlossen, dass dieser »City Killer« die Erde trifft, aber seine Annäherung bietet eine großartige Gelegenheit, ihn zu beobachten«, hieß es von Esa.

Mehr als 600.000 Asteroiden wurden in unserem Sonnensystem schon aufgespürt. Mindestens zehntausend nähern sich der Erde in regelmäßigen Abständen. Diese »near earth objects«, kurz Neos, bereiten Experten Sorgen. Anfang vergangener Woche meldete die Nasa etwa, es gebe eine sehr kleine Möglichkeit, dass der Asteroid 2023 DW im Jahr 2046 auf der Erde einschlagen könnte.

Erste Testmission zur planetaren Verteidigung

Organisationen wie die Nasa und die Esa arbeiten daran, mögliche Einschläge von Asteroiden zu verhindern. Im September vergangenen Jahres haben Forschende in einem spektakulären Experiment eine Sonde mit dem Asteroiden Dimorphos kollidieren lassen, um herauszufinden, ob und wie sich ein solcher Himmelskörper von seiner Bahn ablenken lässt.

Mit einer Geschwindigkeit von 23.000 km/h schlug die Sonde »Dart« am 26. September auf dem Asteroiden ein. Die Weltraumagentur Nasa meldete danach auf Twitter, es sei tatsächlich gelungen, den Kurs des Himmelskörpers messbar zu verändern: »Aufprall bestätigt für die weltweit erste Testmission zur planetaren Verteidigung«, hieß es in der Nachricht.

Der Asteroid 2023 DZ2 wird erst im Jahre 2026 erneut an der Erde vorbeikommen. Anfangs schien es eine geringe Chance zu geben, dass er die Erde dann treffen könnte, aber das gilt inzwischen als ausgeschlossen. Das Virtual Telescope Project wird den Vorbeiflug von 2023 DZ2 live übertragen. Gegen 20.50 Uhr wird der Asteroid der Erde am nächsten kommen.

koe/dpa
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