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Atom-Inseln: Kein Schutz vor Brechern

aus DER SPIEGEL 31/1978

Am 26. Februar dieses Jahres zerstörte ein schwerer Sturm vor der Westküste von Portugal eine Mammut-Installation: die 2,4 Kilometer lange Wellenschutzmauer vor dem Supertankerhafen Sines. Das 120-Millionen-Dollar-Bauwerk, mit 55 Metern der am tiefsten reichende Wellen-Wall der Welt, war in nur 24 Stunden unterspült worden. Nun, fünf Monate später, hat ein US-lngenieurteam vor Ort untersucht, ob ähnliche Super-Strukturen etwa auch Atomkraftwerke schützen könnten -- geplant als künstliche Inseln, die vor den Festlandsküsten verankert werden sollen. Das Resümee, von Teamchef Billy Edge im Auftrag der National Science Foundation in Washington abgegeben: Derzeit ist keine Technologie verfügbar, mit der die Sicherheit solcher Anlagen in tiefem Wasser garantierbar wäre.« Drei Jahre waren nötig, um vor Portugal den Damm aus Felsen, Kies und Grobsand aufzuschichten. Zudem war er seitlich noch mit Beton verstärkt worden. Doch bei dem Sturm, so Edge, waren 40 000 Kilogramm schwere Zementblöcke »wie Kieselsteine umhergeschleudert« worden. Den Berechnungen zufolge, so der Ingenieur, sollte der Wall bis zu zwölf Meter hohen Wellen standhalten; am Unglückstag waren sie neun Meter hoch.

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