Atom-Risiko falsch berechnet
Die Atomindustrie hat, wie die »New York Times« meldet, »ein wärmendes Sicherheitsmäntelchen verloren In einer Neubewertung ihrer eigenen Sicherheitsstudie aus dem Jahre 1975 ("Rasmussen-Report") hat die amerikanische Atom-Aufsichtsbehörde die Schlußfolgerungen des Reports als »nicht zuverlässig« bezeichnet. Im Rasmussen-Report war die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt eines katastrophalen Unfalls in einem Kernreaktor mit einmal in einer Million Reaktorjahren angegeben worden, vergleichbar der Häufigkeit eines Meteoriteneinschlags in einer Großstadt. Nach einer Überprüfung des Reports durch Wissenschaftler der University of California distanzierten sich jetzt die Atom-Aufseher von den Schlußfolgerungen Rasmussens, da sie ganz offenbar zu einer Fehleinschätzung des Sicherheitsrisikos geführt hatten. Auch der damals federführende Autor Dr. Norman C. Rasmussen räumt inzwischen ein, die Fehlerbreite bei seinen Berechnungen sei wahrscheinlich »um den Faktor zwei oder drei größer als angenommen«.