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Landwirtschaft Bedrohte Kartoffelernten

aus DER SPIEGEL 46/1993

Rund eine Million Iren starben im 19. Jahrhundert den Hungertod, als eine bösartige Pilzkrankheit die Kartoffelfelder der Insel überzog. Jetzt hat eine Gruppe internationaler Landwirtschaftsexperten in Washington vor einer noch aggressiveren Variante dieser Pilzerkrankung gewarnt, die sich derzeit in Nordamerika, Teilen von Europa und Asien rasch ausbreitet. Ihren Ausgang nahm die neue Plage offenbar in Mexiko. Aber auch europäische Züchter, die aus kontaminierten mexikanischen Kartoffeln »verbesserte« Saatkartoffeln züchteten, haben zur weiteren Verbreitung der Pest beigetragen. Hubert Zandstra, Generaldirektor des internationalen Kartoffelforschungszentrums in Peru, forderte, möglichst rasch nach Kartoffelsorten zu suchen, die eine größere Widerstandskraft gegen die neue Pest besitzen. Bis jedoch solche Sorten zur Verfügung stehen, versuchen die Landwirte ihre Kartoffelernten durch eine Maßnahme zu retten, die teuer und wenig umweltfreundlich ist - sie sprühen noch mehr Fungizide aufs Kartoffelkraut.

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