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PSYCHOLOGIE Besser lernen mit Multikulti?

aus DER SPIEGEL 25/2004

US-amerikanische Universitäten werben gern mit ihrer ethnischen Vielfalt um Studenten, weil sich die Hochschulen dadurch als politisch korrekt und weltoffen präsentieren können. Doch der Hautfarben-Mix bietet offenbar auch ein ideales Lernumfeld. Das zumindest ergab eine Studie an der Stanford University in Kalifornien, die mögliche Auswirkungen des ethnischen Miteinanders auf die Geistestätigkeit von Studierenden auslotete. Zu diesem Zweck ließen Psychologen mehrere Gruppen weißer Studenten, die ähnliche Einstellungen zur Kinderarbeit oder Todesstrafe hatten, über diese Themen jeweils mit einem farbigen oder einem weißen »Mitspieler« diskutieren. Erstaunliches Ergebnis: Bei einem schwarzen Gegenüber strengten sich die Studenten zu erkennbar komplexeren Gedankengängen an, um diesen zu überzeugen - während ein weißer Diskussionspartner hingegen eher zu geistiger Trägheit verleitete. Auch bei anderen Tests zeigten Probanden mit einem gemischten Freundeskreis oder Klassenverband mehr Intellekt. Fazit der Studie: Ethnische Vielfalt komme auch der gedanklichen Vielfalt zugute.

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