Ausbruch in Pflegeeinrichtung 25 Menschen in Chemnitz mit Tuberkulose infiziert

Tuberkulose-Bakterium (Symbolbild)
Foto: iStockphoto / Getty ImagesIn einer Pflegefachschule und einem Pflegeheim in Chemnitz hat es einen Tuberkulose-Ausbruch gegeben. Im Januar war die Erkrankung bei einer Pflegeschülerin festgestellt worden. Bisher wurden insgesamt 75 Kontaktpersonen der Schülerin in der Stadt untersucht, hieß es am Donnerstag von der Stadtverwaltung . Bei einem Drittel seien Tuberkuloseinfektionen festgestellt worden.
Nicht jede Infektion führe zu einer Erkrankung. Doch sei bei einer engen Kontaktperson der erkrankten Pflegeschülerin die Krankheit ebenfalls ausgebrochen. Es handle sich um eine ansteckungsfähige Lungentuberkulose, die behandelt werden müsse, hieß es.
Meldepflichtige Infektionskrankheit
Deswegen sucht das Gesundheitsamt nun weitere Kontaktpersonen. Dabei sind ebenfalls die Pflegefachschule sowie ein anderes Pflegeheim betroffen. Bei den bisherigen Untersuchungen seien zudem zwei weitere Verdachtsfälle auf Tuberkulose festgestellt worden, so die Behörde. Hier laufe die Diagnostik im Krankenhaus, sodass noch keine genaue Aussage zum Grad einer möglichen Ansteckungsfähigkeit möglich sei.
Bei Tuberkulose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die von Bakterien verursacht wird und meldepflichtig ist. Die Erreger werden vor allem durch Husten und Niesen ausgeschieden und verbreiten sich über Aerosole in der Luft. Ob es zu einer Ansteckung kommt, hängt unter anderem davon ab, wie lange und wie intensiv der Kontakt mit Erkrankten war und wie empfänglich die Person für eine Infektion ist, wie es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung heißt .
Die Krankheit kann auch erst Jahre nach einer Infektion ausbrechen. In den meisten Fällen tragen die Infizierten den Erreger in sich, ohne Symptome zu verspüren. Anzeichen sind Husten, der im Verlauf der Krankheit auch blutig sein kann, Müdigkeit und Fieber. Mit einer mehrmonatigen Antibiotikabehandlung kann die Tuberkulose, die früher auch »Schwindsucht« genannt wurde, geheilt werden. Allerdings entwickeln die Erreger immer mehr Resistenzen gegen die gängigen Antibiotika.
Laut Robert Koch-Institut ist die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland in den vergangenen Jahren gesunken. 2021 waren es knapp 3900. Weltweit stieg die Zahl der Tuberkulosefälle zuletzt jedoch. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten 2021 rund 10,6 Millionen Menschen an Tuberkulose – etwa 4,5 Prozent mehr als 2020. Etwa 1,6 Millionen Menschen starben demnach an der Lungenkrankheit.