USA Arzneimittelbehörde genehmigt Mix von Impfstoffen und weitere Coronabooster

Menschen in New York warten auf ihre Corona-Impfung (Archivbild)
Foto: ANGELA WEISS / AFPIn den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA neue Regeln zum Umgang mit dem Coronavirus bekannt gegeben. Zum einen erteilte sie am Mittwoch Genehmigungen für Auffrischungsimpfungen der Hersteller Moderna sowie Johnson & Johnson.
Zum anderen erlaubte sie, Vakzinen zu mischen, sodass zwei oder mehr Injektionen künftig von verschiedenen Herstellern kommen können. Dieses Vorgehen, das in den USA als »mix and match« bezeichnet wird, wird in anderen Ländern wie Deutschland bereits praktiziert.
Damit solle weiter »proaktiv die Covid-19-Pandemie bekämpft« werden, erklärte die geschäftsführende FDA-Direktorin Janet Woodcock. Impfungen böten den »sichersten und wirksamsten« Schutz vor einer Erkrankung und einem schweren oder gar tödlichen Verlauf.
Nach der Zulassung durch die FDA muss die Gesundheitsbehörde CDC jetzt noch entsprechende Impfempfehlungen veröffentlichen. Dies gilt als Formsache.
Wer die Booster-Impfungen bekommen darf
Die Auffrischungsimpfungen, sogenannte Booster, von Moderna dürfen nun alle Menschen über 65 Jahren sowie alle Erwachsene mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko bekommen. Die zweite Injektion muss mindestens sechs Monate her sein. Die Vakzine von Johnson & Johnson können sich Menschen ab 18 Jahren zwei Monate nach der Impfung nochmals spritzen lassen.
Booster-Impfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer sind in den USA schon offiziell genehmigt und angelaufen.
Rund 170 Millionen Menschen in den USA sind bislang mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft, rund 15 Millionen mit dem von Johnson & Johnson.
Die Frage einer Auffrischungsimpfung ist grundsätzlich umstritten. Befürworterinnen und Befürworter argumentieren, eine zusätzliche Impfdosis erhöhe den Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus, insbesondere in Anbetracht der Ausbreitung der Delta-Variante und einer über die Zeit nachlassenden Immunität.
Gegner einer Auffrischungsimpfung erklären dagegen, zwei Impfdosen würden bereits ausreichenden Schutz bieten, insbesondere vor schweren und tödlichen Krankheitsverläufen. Sie sind der Auffassung, der Schwerpunkt müsse darauf liegen, nicht geimpfte Menschen zu impfen – in den USA, aber auch in Entwicklungsländern, wo ein Mangel an Impfstoffen herrscht.
Die US-Regierung bereitet derzeit auch eine groß angelegte Impfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahren vor. Das Weiße Haus erklärte am Mittwoch, die ersten Impfungen für Kinder dieser Altersgruppe könnten in den Tagen nach einer endgültigen Empfehlung durch die CDC erfolgen. Das wird für Anfang November erwartet. Impfungen für die geschätzt 28 Millionen Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollen in Kinderarztpraxen, Kinderkrankenhäusern, Apotheken und Schulen verabreicht werden.
Biontech und Pfizer hatten Anfang November einen Antrag auf eine Notfallzulassung ihrer Corona-Vakzinen für diese Altersgruppe gestellt. Die Vakzine ist bereits ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen.