Corona-News am Sonntag Norwegen verhängt »soziale Neujahrspause«

In Norwegen steigen die Corona-Zahlen ebenfalls. Ministerpräsidentin Erna Solberg appelliert an die Bürger, auch ihr Privatleben anzupassen. Die Corona-News im Überblick am 3. Januar.
Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg (Archivbild)

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg (Archivbild)

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Michele Tantussi/ REUTERS

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+++ Norwegen verhängt eine »soziale Neujahrspause« für 14 Tage +++

18.45 Uhr: Aus Sorge vor steigenden Corona-Zahlen führt Norwegen ab Montag einige Maßnahmen ein. Gesundheitsminister Bent Høie spricht von einer »sozialen Neujahrspause für alle«.

Unter anderem wird der Ausschank von Alkohol landesweit in Lokalen und auf Veranstaltungen verboten. Private Zusammenkünfte außerhalb des eigenen Haushalts mit mehr als fünf Personen sind tabu. Geschäfte und Einkaufszentren sollten die Zahl ihrer Kunden begrenzen, damit ausreichend Abstand gehalten werden kann. Organisierte und überdachte Freizeit- und Sportaktivitäten sowie Kulturveranstaltungen sollten verschoben, unnötige Reisen im In- wie im Ausland vermieden werden. Wer kann, sollte im Home Office arbeiten.

All das gilt ab Montag für zunächst 14 Tage, wie Ministerpräsidentin Erna Solberg am Sonntagabend auf einer Pressekonferenz in Oslo mitteilte. Alle Norweger müssten nun dabei helfen, eine neue Infektionswelle zu vermeiden.

Norwegen ist bislang im europäischen Vergleich recht gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet hat das Nicht-EU-Land neben Finnland, Island und Griechenland momentan eine der niedrigsten Neuinfektionszahlen des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in dem Land laut der WHO rund 48.000 Corona-Fälle gemeldet, 436 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Norwegen hat rund 5,3 Millionen Einwohner.

Neue Corona-Variante erreicht Griechenland und Zypern

18.53 Uhr: Die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante ist auch in Griechenland und auf Zypern nachgewiesen worden. Sie sei in Griechenland bisher in vier Fällen entdeckt worden, berichtete der griechische Fernsehsender Antenna am Abend unter Berufung auf Athener Virologen. Zypern meldete, dass die Variante in bisher zwölf Fällen nachgewiesen worden sei. Gezielt geprüft worden seien die positiven Testergebnisse von Menschen, die vor Weihnachten von Großbritannien nach Zypern gereist waren, berichtete die Zeitung »Cyprus Times«.

Griechenland und Zypern befinden sich im Lockdown, der nach leichten Lockerungen über die Feiertage wieder verschärft wurde. Zypern meldete am Samstag mehr als 600 neue Infektionen binnen 24 Stunden. Im weniger stark betroffenen Griechenland lag die Zahl am Sonntag bei 390 Neuinfektionen.

Norwegen verhängt eine »soziale Neujahrspause« für 14 Tage

18.45 Uhr: Aus Sorge vor steigenden Corona-Zahlen führt Norwegen ab Montag einige Maßnahmen ein. Gesundheitsminister Bent Høie spricht von einer »sozialen Neujahrspause für alle«.

Unter anderem wird der Ausschank von Alkohol landesweit in Lokalen und auf Veranstaltungen verboten. Private Zusammenkünfte außerhalb des eigenen Haushalts mit mehr als fünf Personen sind tabu. Geschäfte und Einkaufszentren sollten die Zahl ihrer Kunden begrenzen, damit ausreichend Abstand gehalten werden kann. Organisierte und überdachte Freizeit- und Sportaktivitäten sowie Kulturveranstaltungen sollten verschoben, unnötige Reisen im In- wie im Ausland vermieden werden. Wer kann, sollte im Home Office arbeiten.

All das gilt ab Montag für zunächst 14 Tage, wie Ministerpräsidentin Erna Solberg am Sonntagabend auf einer Pressekonferenz in Oslo mitteilte. Alle Norweger müssten nun dabei helfen, eine neue Infektionswelle zu vermeiden.

Norwegen ist bislang im europäischen Vergleich recht gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet hat das Nicht-EU-Land neben Finnland, Island und Griechenland momentan eine der niedrigsten Neuinfektionszahlen des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in dem Land laut der WHO rund 48.000 Corona-Fälle gemeldet, 436 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Norwegen hat rund 5,3 Millionen Einwohner.

Corona-Auflagen: Belgien kontrolliert Zehntausende Einreisende

17.30 Uhr: Zur Durchsetzung von Quarantänepflichten in der Coronakrise hat Belgien binnen einer Woche rund 35.000 Einreisende kontrolliert. Dies meldete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Bundespolizei. Die allermeisten Kontrollen fanden demnach am Flughafen und an Bahnhöfen statt, rund 500 aber auch an Straßen im Grenzgebiet. Wegen Regelverstößen gab es insgesamt 98 Anzeigen.

Seit Donnerstag müssen alle Rückkehrer aus ausländischen roten Zonen mit hohen Infektionszahlen in Belgien in Quarantäne. Sie müssen am ersten und am siebten Tag der Quarantäne einen Corona-Test machen. Die Polizei kontrolliert, ob belgische Rückkehrer das nötige Formular ausgefüllt haben. Reisende ohne Wohnsitz in Belgien müssen zudem einen frischen, negativen Corona-Test vorlegen. Ausnahmen gibt es bei Reisen mit einer Dauer von weniger als 48 Stunden.

Das kleine Belgien mit rund 11,5 Millionen Einwohnern hatte im Herbst zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Infektionszahlen in Europa und täglich 15.000 neue Fälle oder mehr. Strikte Beschränkungen haben die Ausbreitung gebremst. Zuletzt registrierte das Land durchschnittlich 1601 neue Ansteckungen pro Tag, wie das Gesundheitsinstitut Sciensano am Sonntag mitteilte. Die Regierung hat dringend vor Reisen ins Ausland gewarnt, weil Rückkehrer das Virus mitbringen könnten.

Langsamer Impfstart – Gesundheitsminister Spahn sieht Länder in der Pflicht

17.20 Uhr: Der Impfstoff ist da, doch das Warten hat für die Allermeisten noch kein Ende. Minister Jens Spahn erklärt, warum es klar war, dass die Impfkampagne langsam losgeht. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Schweizer Quarantäne – Rätsel um verschwundene Briten

17.00 Uhr: Sind Hunderte britische Touristen vorzeitig aus der Corona-Quarantäne im Schweizer Skiort Verbier abgereist? An dieser Darstellung gibt es nun zumindest Zweifel. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Thüringens Regierungschef Ramelow für Lockdown bis Ende Januar

16.35 Uhr: Zwei Tage vor neuen Bund-Länder-Gesprächen plädiert Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für eine Verlängerung des Lockdowns um drei Wochen. Wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach sich Ramelow am Sonntag nach einer Sitzung des Thüringer Kabinetts für eine Beibehaltung der strengen Corona-Einschränkungen bis Ende Januar aus. Sein Kabinett habe sich darauf verständigt, endgültige Entscheidungen würden am Dienstag fallen, sagte der Chef einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung. Dann berät die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Ramelow wies darauf hin, dass Thüringen nach Sachsen derzeit die höchsten Infektionswerte hat. Erst am 1. Februar sei ein eingeschränkter Regelbetrieb von Schulen und Kindergärten in Thüringen geplant. Wegen des unterschiedlichen Infektionsgeschehens müssten die Thüringer Entscheidungen, die auf eine Verschärfung der Einschränkungen nach dem Vorbild Sachsens hinausliefen, nicht identisch mit denen in Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein sein, so Ramelow.

Spahn bremst bei Einmalimpfung und Biontech-Lizenzen

16.00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Vorschläge gebremst, beim Biontech-Impfstoff nur einmal statt zweimal zu impfen, um mehr Menschen zu erreichen. »Das ist eine schwerwiegende Entscheidung, die man nur auf wissenschaftlicher Basis treffen kann«, sagt der CDU-Politiker der »Rheinischen Post«. Er habe die Ständige Impfkommission um eine Empfehlung gebeten. Außerdem wies er die Forderung zurück, dass Biontech seinen Impfstoff in Lizenz bei anderen Firmen herstellen lassen solle. »Wir unterstützen Biontech dabei, zusätzliche Partner zu finden und in Marburg im Februar mit der weiteren Produktion starten zu können«, sagt er. Es stünden in Deutschland und Europa aber keine ungenutzten Produktionsstätten herum. »Eine Pillenproduktion lässt sich leider nicht einfach auf Impfstoff umstellen.«

Zaghafte Corona-Strategie: »Europas fataler Geiz«

15.25 Uhr: Die Pandemie wütet in Europa – doch die EU hat den rettenden Impfstoff zu zögerlich bestellt. Dabei wäre selbst eine All-inclusive-Order bei allen Pharmafirmen günstiger gewesen als weitere Monate im Shutdown. Lesen Sie hier den Kommentar von Stefan Kaiser.

Uno-Generalsekretär kritisiert »Impfnationalismus«

15.08 Uhr: Uno-Generalsekretär António Guterres hat »Impfnationalismus« im Kampf gegen die Corona-Pandemie kritisiert. »Impfnationalismus ist nicht nur unfair, er ist selbstzerstörerisch«, twittert der Uno-Generalsekretär. »Kein Land wird sicher vor Covid-19 sein, wenn nicht alle Länder sicher sind.« Hintergrund ist das Rennen vieler Regierungen um den Bezug von Impfstoffdosen.

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Präsident des Weltärztebundes für Shutdown-Verlängerung bis Anfang Februar

15.00 Uhr: Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert eine Verlängerung der Beschränkungen bis in den Februar hinein. »Wir sind von den Infektionszahlen her noch weit von Lockerungen entfernt«, sagte er der »Rheinischen Post« (Montagsausgabe). »Deswegen wäre es am klügsten, jetzt den Menschen reinen Wein einzuschenken und gleich die vollen vier Wochen des Infektionsschutzgesetzes zu nutzen.«

Womöglich sei allerdings noch eine weitere Verlängerung nötig, machte Montgomery deutlich: Er sei »überhaupt nicht sicher, dass dann Schluss ist«.

Die gegenwärtigen Beschränkungen gelten noch bis zum 10. Januar. Am Dienstag wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten. Zuletzt zeichnete sich eine Verlängerung der Maßnahmen ab – unklar blieb aber, wie lang diese ausfallen wird.

Orbán kritisiert EU-Strategie bei Impfstoffbeschaffung

14.50 Uhr: Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán hat die Strategie der EU bei der Impfstoffbeschaffung kritisiert. Er sei »nicht zufrieden mit der Geschwindigkeit« beim Ankauf der Impfdosen, sagte Orbán im staatlichen ungarischen Rundfunk. Der Regierungschef, der unter anderem wegen Fragen der Rechtsstaatlichkeit ohnehin im Dauerstreit mit Brüssel liegt, will nun wegen des Impfstoffes »Richtung Osten« schauen.

Es habe Impfstoffe auch aus der EU gegeben, die anderswo früher verfügbar waren, wie beispielsweise in Kanada, Großbritannien und Israel, sagte Orbán. »Aber das ist der Job von Brüssel, die kümmern sich darum.« Ungarn dagegen kümmere sich auch um die »Beziehungen zum Osten, da Brüssel dies nicht tut«. Es sei besser, auf zwei Beinen zu stehen, sagte Orbán.

Nachdem Ungarn Ende Dezember 6000 Dosen des russischen Corona-Impfstoffs erhalten hatte, dämpfte Orbán allerdings Hoffnungen auf eine Massenimpfung mit dem Sputnik V genannten Stoff in Ungarn. »Wir wissen, dass der russische Impfstoff gut ist, aber es gibt und wird wahrscheinlich nicht genug davon geben«, sagte Orbán und verwies auf Produktionsengpässe. Der chinesische Impfstoff sei Erfolg versprechender als der russische. »Es scheint, als sei dieser früher und in größerer Menge verfügbar«, sagte Orbán.

Dreyer sieht keine Möglichkeit für Lockerungen

14.23 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sieht keine Möglichkeiten, derzeit die Corona-Maßnahmen zurückzunehmen. Die Auswirkungen der privaten Treffen an Weihnachten und Silvester auf die Infektionszahlen seien »frühestens in einer Woche« sichtbar, sagt die SPD-Politikerin der »Rheinischen Post«. »Wir können daher noch keine Lockerungen vornehmen, aber wir arbeiten weiter daran, wie wir das öffentliche Leben wieder hochfahren können.«

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ruft die Bevölkerung zudem auf, sich im Privatleben stärker vor Corona-Infektionen zu schützen. Der CDU-Politiker dringt auf rasche Impfungen und lehnt eine Aufhebung des Shutdowns ab. »Das Infektionsgeschehen ist in Deutschland insgesamt weiterhin auf einem zu hohen Niveau. Wir müssen versuchen, die Infektionsketten auch in der nächsten Zeit zu unterbrechen. Daran kann jeder durch die Einhaltung der Hygieneregeln vor allem im privaten Umfeld beitragen«, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Boris Johnson deutet härteren Corona-Kurs an

14.02 Uhr: Großbritannien meldet mehr als 57.000 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, die neue Virusvariante lässt die Fallzahlen offenbar nach oben schießen. Premier Johnson bringt strengere Maßnahmen ins Gespräch. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Papst verurteilt Urlaubsreisen zur Flucht vor Lockdown

13.55 Uhr: Papst Franziskus kritisiert Urlauber, die ins Ausland reisen, um dem Lockdown daheim zu entgehen. Diese Menschen müssten sich des Leids anderer mehr bewusst werden, sagt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in einer Videobotschaft. Er habe Zeitungsberichte über Menschen gelesen, die verreist seien, um vor den Beschränkungen in ihrer Heimat zu fliehen und im Ausland Spaß zu haben. »Sie haben nicht an diejenigen gedacht, die zu Hause geblieben sind, an die wirtschaftlichen Probleme vieler Menschen, die von den Beschränkungen schwer getroffen sind, an die Kranken.« Das habe ihn traurig gemacht. Man wisse nicht, was 2021 bringe, sagt der Papst nach seinem traditionellen Angelus-Segen. »Aber wir alle können uns ein bisschen mehr bemühen, aufeinander aufzupassen.«

Robert Koch-Institut: Nun mehr als 238.000 Impfungen erfasst

13.45 Uhr: Mehr als 238.000 Menschen in Deutschland wurden bislang gegen das Coronavirus geimpft. Bis Sonntagmorgen (Stand 8.00 Uhr) wurden insgesamt 238.809 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl dort erfasster Geimpfter um 40.665, wie aus den RKI-Angaben hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI.

Unter den Geimpften sind 103.894 Bewohner von Pflegeheimen. 107.019 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen. Darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 56.197 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters von über 80 Jahren geimpft.

Die meisten Impfungen wurden vom RKI bisher für Bayern erfasst (57.833), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (48.691) und Hessen (30.085). Die in absoluten Zahlen wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1837) und Brandenburg (3219) gemeldet. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an.

Die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegenden Werte können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen zum Impfgeschehen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

Großbritannien bereitet Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff vor

12.45 Uhr: In Großbritannien bereiten sich Krankenhäuser und Arztpraxen auf den Impfstart mit dem heimischen Präparat der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca vor. Die Impfungen sollen ab Montag anlaufen, wie der staatliche Gesundheitsdienst NHS mitteilte. Zu den 700 bereits aktiven Impfstellen sollten Hunderte weitere Krankenhäuser und Praxen im Laufe der kommenden Woche hinzukommen.

Zunächst stehen dem Land gut eine halbe Million Impfdosen des Oxford/AstraZeneca-Mittels zur Verfügung. Am Wochenende kamen die ersten Lieferungen bei den Einsatzorten an. Anders als der Pfizer/Biontech-Impfstoff kann die britische Vakzine bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden, was Transport und Lagerung erleichtert.

Wie in Deutschland werden auch in Großbritannien zunächst die ältesten Bürger sowie Mitarbeiter von Pflegeheimen oder medizinischen Berufen geimpft. Mit einer neuen Strategie will das Land die Zahl derjenigen, die zumindest eine erste Corona-Impfung erhalten, deutlich erhöhen: So soll der zweite Impftermin nicht – wie ursprünglich geplant – drei Wochen nach dem ersten stattfinden, sondern erst zwölf Wochen später. Dadurch sollen mehr Risikopatienten früher einen Schutz erhalten.

CDU zu SPD-Kritik an Impfstoffstrategie: »Plumpe Manöver«

12.35 Uhr: Nach der Kritik aus der SPD an der deutschen Impfstoffstrategie hat CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak der Partei plumpe Manöver vorgeworfen. »Schuldzuweisungen in diesen schweren Zeiten aus der Regierungspartei SPD sind plumpe Manöver und durchschaubar. Wir sollten uns einfach alle auf Problemlösungen konzentrieren«, schrieb Ziemiak auf Twitter.

Der CDU-Vorsitzkandidat Armin Laschet twitterte: Dass in zehn Monaten ein Impfstoff erforscht, entwickelt, erprobt, genehmigt, ausgeliefert und eingesetzt werde, sei eine sensationelle wissenschaftliche Leistung. »Trotzdem wie stets: nachträgliche Besserwisserei und parteipolitisches Kleinklein.«

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider hatte von Impfchaos gesprochen und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch mit dpa aufgefordert, das abzustellen. Fraktionsvize Dirk Wiese hatte sich »entsetzt über Jens Spahn« geäußert und bei t-online gesagt, er müsse »endlich seinen Aufgaben nachkommen und die offensichtlichen Probleme unverzüglich in den Griff bekommen«. Auch der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte sich in der »Rheinischen Post« kritisch zur Impfstrategie von EU und Bundesregierung geäußert.

Über 84,08 Millionen Infektionsfälle und mehr als 1,8 Millionen Tote weltweit

11.53 Uhr: Weltweit haben sich mehr als 84,08 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 1,83 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Seit die ersten Fälle im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan bekannt geworden sind, hat sich das Virus in mehr als 210 Ländern und Territorien verbreitet. Mit über 20,3 Millionen verzeichnen die USA die mit Abstand meisten Infektionsfälle. Rund 350.000 Menschen starben dort in Zusammenhang mit dem Virus. Indien meldet 10,3 Millionen Infektions- und rund 150.000 Todesfälle. In Brasilien sind es über 7,7 Millionen Infektionen und über 195.000 Tote.

Italiens Skigebiete öffnen ab 18. Januar

11.43 Uhr: Italiens Gesundheitsminister hat den Start der Skisaison erlaubt. Geplant war das schon früher, doch mehrere Regionen baten um eine Verschiebung. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Deutscher Städtetag fordert von Ländern einheitliches Vorgehen

11.32 Uhr: Der Deutsche Städtetag fordert von den 16 Bundesländern ein einheitliches Vorgehen bei weiteren Corona-Maßnahmen. Dies sei wichtig für das Vertrauen der Bürger, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy im Deutschlandfunk mit Blick auf das Bund-Länder-Spitzengespräch am Dienstag. Er rechne damit, dass der Lockdown den ganzen Januar durchgehalten werden müsse. Dedy spricht sich auch dafür aus, die Schulferien zu verlängern und die Kitas ebenfalls länger geschlossen zu halten.

Nach Schätzungen des Deutschen Städtetages werden die Kommunen 2021 durch die Corona-Pandemie mindestens sieben Milliarden Euro weniger Gewerbesteuer-Einnahmen haben. Das wirke sich auf die kommunale Investitionsplanung aus, sagte Dedy. Betroffen seien langfristige Programme für Schulen, Kitas, den öffentlichen Nahverkehr und Straßenbau. Deshalb bräuchten die Städte von Bund und Ländern ein Signal der Unterstützung.

Winterberg macht dicht: Fast alle Pisten und Parkplätze werden gesperrt

11.25 Uhr: Die Stadt Winterberg hat auf den Ansturm am Samstag reagiert: Sie sperrt fast alle Skipisten rund um Winterberg ab Sonntag bis zunächst zum 10. Januar. Das berichtet die »Westfalenpost«.  Ein Großaufgebot der Polizei soll durchsetzen, das die Pisten wirklich nicht betreten werden. Außerdem wird ein Großteil der Parkplätze dichtgemacht. Diese Maßnahme hatte die Stadt kurz vor Silvester noch ausgeschlossen.

Bilanz zum Impfstart in Deutschland: Das läuft schief – und das macht Hoffnung

11.15 Uhr: Zu wenig Impfstoff, die falsche Vakzine, schleppende Verteilung: Bundesregierung und EU-Kommission stehen wegen der Corona-Impfungen in der Kritik. Wo hakt es? Und ist Besserung in Sicht? Lesen Sie hier den ganzen Überblick.

Verstoß gegen Corona-Verordnung gestreamt

10.14 Uhr: Ein Stream mit Folgen: In Niedersachsen haben zwei Frauen und zwei Männer ihr gemeinsames Treffen ins Internet gestreamt und damit die Polizei auf sich aufmerksam gemacht. Weil die vier jungen Menschen aus vier verschiedenen Haushalten stammten, war das Zusammentreffen am Samstagabend durch die Corona-Verordnungen untersagt, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Das Treffen in einer Jugendeinrichtung in Moringen wurde durch die Polizei beendet und gegen die vier Teilnehmer wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Unbekannte beschmieren Corona-Impfzentrum im sächsischen Vogtlandkreis

09.52 Uhr: Unbekannte haben im sächsischen Vogtlandkreis ein Corona-Impfzentrum beschmiert. Mit gelber und schwarzer Farbe sprühten die Täter am Samstag in Treuen den Schriftzug »Gift« auf das Gebäude und Hinweisschilder, wie die Polizei in Zwickau mitteilte. Der Sachschaden liegt bei etwa 1200 Euro.

Der Vogtlandkreis in Südsachsen ist bundesweit der Landkreis mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum. Im Vogtlandkreis lag er nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Sonntagmorgen bei 745,6.

Russland verzeichnet über 24.000 Neuinfektionen und 504 weitere Tote

09.46 Uhr: In Russland verzeichnen die Behörden 24.150 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. 3851 von ihnen wurden in der Hauptstadt Moskau gemeldet. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,2 Millionen Ansteckungsfälle registriert. Die Zahl der Menschen, die nachweislich mit oder an dem Coronavirus starben, stieg um 504 auf 58.506.

Polizei löst Gottesdienst mit mehr als 100 Teilnehmern auf

09.30 Uhr: In einer Freikirche im ostwestfälischen Herford hat die Polizei mitten in der Corona-Pandemie einen Gottesdienst mit mehr als 100 Teilnehmern aufgelöst. Bei der Messe am Samstagabend trugen die Gläubigen keine Mund-Nasen-Bedeckung und sangen, wie ein Sprecher am Sonntagmorgen mitteilte. Die Gäste und den Veranstalter erwarteten nun Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie, hieß es.

Patientenschützer fordert genauere Impf-Priorisierung

09.15 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine neue kleinteilige Impfverordnung, die eine genauere Reihenfolge der zu Impfenden festlegt. »Die Bundeskanzlerin sowie die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sind gefordert, dem Impf-Wirrwarr am Dienstag ein Ende zu setzen«, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. »Denn der Bundesgesundheitsminister hat bei der Impf-Priorisierung versagt. Er kannte die logistischen Herausforderungen des Impfstoffes und seine begrenzte Verfügbarkeit. Es war sein Fehler, in der ersten Phase gleichberechtigt acht Millionen Menschen auf eine Stufe zu stellen.«

Der größte Teil der Pflegebedürftigen lebe zu Hause. Ihr Risiko sei ähnlich dem der Heimbewohner, denen Spahn nun eine Impfung im Januar versprochen hat. Viele seien hilfsbedürftig. »Es war daher vorhersehbar, dass die für Organisation und Terminvergabe zuständigen Länder schnell an ihre Grenzen stoßen werden. Zudem wurden nicht mobile Menschen schlichtweg vergessen. Konzepte für aufsuchende mobile Impfangebote verschwanden in den Schubläden der Länder und Kommunen.« Mit den Alleingängen der Länder bei der Information und Terminvergabe via Homepages, Apps, Anschreiben und Callcenter eskaliere jetzt die Lage.

»Deshalb müssen Bund und Länder jetzt die Reißleine ziehen«, verlangte Brysch. »Deshalb sind Impfangebote zunächst für Pflegebedürftige zu Hause und im Heim vorzuhalten. Anschließend sind die über 80-Jährigen und die Altenpflegekräfte dran. Mit dem Impfangebot für das Personal auf Corona-Stationen der Krankenhäuser kann die erste Phase abgeschlossen werden«, schlug der Patientenschützer vor. »So kann auch das Impfsystem planvoll hochgefahren werden.«

Feiertagstelefon für Senioren: Viele Anrufe wegen Einsamkeit

08.43 Uhr: Beim Feiertagstelefon des Seelsorgeprojekts Silbernetz sind seit Heiligabend doppelt so viele Anrufe von einsamen Seniorinnen und Senioren eingegangen wie noch Ende 2019. Die bundesweit erreichbare kostenfreie Nummer sei zwischen dem 24. Dezember und Neujahr fast 3200 Mal angerufen worden, teilte die Organisation am Samstag mit. 1927 Gespräche mit 607 verschiedenen Anruferinnen und Anrufern hätten sich ergeben.

»Die große Mehrheit der Anrufenden war über 60 Jahre alt, mehr als 85 Prozent lebten allein«, sagte Silbernetz-Initiatorin Elke Schilling. Der hohe Gesprächsbedarf einsamer älterer Menschen liege »natürlich an den Belastungen im Corona-Jahr, andererseits bekommt Einsamkeit dadurch in der Öffentlichkeit eine höhere Aufmerksamkeit«, sodass das Thema weniger schambehaftet sei.

Viele ältere Anrufer sprachen demnach über Trauer wegen des Verlusts des Partners oder die Corona-Isolation im Altersheim. Bei knapp einem Drittel der Gespräche seien Depressionen oder Ängste das zentrale Thema gewesen.

Drosten erwartet »sehr komplizierte« erste Jahreshälfte

08.16 Uhr: Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, erwartet in der Coronakrise für 2021 herausfordernde erste sechs Monate. »Ich schaue schon optimistisch auf das neue Jahr, aber ich glaube, dass die erste Jahreshälfte sehr kompliziert werden wird«, sagte Drosten der »Berliner Morgenpost«. Er gehe davon aus, dass ab der zweiten Jahreshälfte eine Entspannung eintreten könnte – »aber nur, wenn man es schafft, ganz viele Personen in den ersten sechs Monaten zu impfen«.

Zur Kritik am Vorgehen bei der Impfstoffbeschaffung sagte Drosten, es sei »jetzt praktisch unmöglich, das im Nachhinein zu bewerten«. Die EU habe den Impfstoff mit Monaten Vorlauf bestellen müssen und zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gewusst, »ob der betreffende Impfstoff auch funktionieren würde«. Der Wissenschaftler verwies darauf, dass nach dem Biontech-Impfstoff nun in Großbritannien der AstraZeneca-Impfstoff bereits zugelassen sei. »Da sollte man in der EU ganz schnell hinterherkommen, denn dieser Impfstoff kann auch in normalen Arztpraxen geimpft werden. Bei diesem Impfstoff hat man nicht die besondere Kühlpflicht.«

Mit Blick auf die Diskussion über eine Verlängerung des Shutdowns in Deutschland sage der Virologe, angesichts einer geringeren Zahl an Tests über die Feiertage lägen derzeit keine belastbaren Daten vor. Der Anteil der positiven Tests zeige jedoch, »dass die Zahlen derzeit nicht nach unten gehen. Das ist nicht gut«. Erst Mitte Januar könne gesagt, werden, ob der Shutdown bis in den Februar hinein verlängert werden müsse.

Laschet gegen Impfpflicht und Vorrechte für Geimpfte

08.00 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet spricht sich gegen eine Impfpflicht und Vorrechte für Geimpfte aus. Das gelte auch für Menschen, die einsame Angehörige in Krankenhäusern oder Altenheimen besuchen wollten, sagt der CDU-Politiker der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. »Es darf keinen Druck zum Impfen geben. Das ist der übergeordnete Satz.«

Die Einsamkeit in Heimen und Krankenhäusern sei eine sehr ernste Frage. Dennoch dürfe kein Druck auf Menschen ausgeübt werden, sich impfen zu lassen. Er sei gegen eine Impfpflicht und deshalb auch »gegen Maßnahmen, die den Eindruck erwecken, der Staat erzwinge das Impfen«. Es gebe andere Möglichkeiten, Zugang zu schaffen, zum Beispiel mehr Schnelltests und ausreichend FFP2-Masken. »Und wenn es irgendwann wirklich nicht reicht, müssen wir neu nachdenken.«

RKI: 10.315 neue Corona-Fälle in Deutschland

7.35 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben am Sonntag 10.315 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 312 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen bekannt gab .

Eine Interpretation der Daten ist jedoch momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum wahrscheinlich weniger Menschen getestet wurden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermittelten. Dadurch kann es laut RKI noch zu Nachmeldungen kommen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 139,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Samstag Sachsen mit 329,7 und Thüringen mit 248,9. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,4.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.765.666 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 03. Januar 2021, 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die mit einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 34.272. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.381.900 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Samstag bei 0,95. Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass zum Jahreswechsel Corona-Fälle nur verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt werden, der R-Wert also womöglich unterschätzt werde.

Realschullehrer-Verband: Klare Regeln für Unterricht je nach Inzidenz

07.27 Uhr: Nach dem Ende der Weihnachtsferien müssen nach Ansicht des Deutschen Realschullehrerverbands klare Regeln zu Wechsel- und Distanzunterricht abhängig von den Corona-Infektionszahlen gelten. »Präsenzunterricht bis 50, Wechselunterricht ab 50 und Fernunterricht ab 100 würden wir als Richtwert ins Feld schlagen«, sagte der Vorsitzende des Deutschen und des Bayerischen Realschullehrerverbands, Jürgen Böhm, der Deutschen Presse-Agentur.

Auch über einen Wert von 150 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen könne man noch diskutieren. »Aber es müssen jetzt klare Ansagen gemacht werden, wie wir in den nächsten Wochen und Monaten handeln«, betonte Böhm. Es habe keinen Sinn, die Schüler nach den Ferien wieder dicht gedrängt in Bussen durch die Gegend zu fahren, solange die Ansteckungsraten so hoch seien.

»In einigen Bundesländern will man immer noch nicht verstehen, dass es auch an den Schulen ein Infektionsgeschehen gibt und sich Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte dort anstecken«, erläuterte Böhm. »Diese Tatsache wird mit einer Ignoranz und Arroganz unterschätzt, dass einem fast die Worte fehlen.«

Mehr als 277.000 gemeldete Corona-Neuinfektionen in den USA

7.19 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchstwert erreicht: Innerhalb eines Tages wurden nach Angaben der Johns Hopkins-Universität  mehr als 277.000 neue Fälle gemeldet, so viele wie noch nie. Insgesamt infizierten sich demnach bislang bereits fast 20,4 Millionen US-Bürger mit dem Coronavirus, die Zahl der Todesopfer liegt bei fast 350.000.

Der US-amerikanische Top-Virologe Anthony Fauci hatte kurz vor dem Jahresende gewarnt, das Schlimmste könne dem Land noch bevorstehen. Er vermutet, dass der Reiseverkehr rund um Weihnachten und Silvester die Verbreitung des Virus weiter angetrieben habe.

Das Impfprogramm in den USA leidet derweil unter logistischen Problemen. Bisher erhielten gut 4,2 Millionen US-Bürger eine erste Impfdosis, weit weniger als die vom scheidenden Präsidenten Donald Trump bis Ende 2020 versprochenen 20 Millionen.

Neuer BDI-Chef Russwurm befürchtet Verteilungskämpfe wegen Corona

07.05 Uhr: Der neue BDI-Präsident Siegfried Russwurm befürchtet harte Konflikte wegen der Frage, wer die Last der Coronakrise und der staatlichen Rettungspakete trägt. »Am Ende zahlen wir alle dafür«, sagt Russwurm der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Aufflammende Verteilungskämpfe seien jetzt schon zu beobachten, wenn nach höheren Steuern für Unternehmen oder einer Vermögensabgabe gerufen werde. »Dahinter steckt der Irrglaube, dass es irgendwem helfen würde, den Unternehmen Mittel für Investitionen zu entziehen«, sagt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. »Wenn die Last zu hoch wird, leiden Unternehmen und mit ihnen unser Land.«

Schwesig: »Deutschland darf bei der Bereitstellung des Impfstoffs nicht hinterherhinken«

06.45 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig fordert von der Bundesregierung mehr Anstrengungen bei der Bereitstellung von Corona-Impfstoff. »Wir könnten deutlich mehr Menschen impfen, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung stehen würde, um insbesondere ältere Menschen mit einem hohen Risiko möglichst schnell vor dem Coronavirus zu schützen und damit das Gesundheitssystem zu entlasten«, sagt die SPD-Politikerin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. »Deutschland darf im Vergleich zu anderen Ländern bei der Bereitstellung des Impfstoffs nicht hinterherhinken.«

CNN-Bericht: Talkmaster Larry King mit Covid-19 in Klinik

04.52 Uhr: Der legendäre amerikanische Talkshow-Moderator Larry King ist einem Medienbericht zufolge an Covid-19 erkrankt und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden. Der 87-jährige TV-Star sei schon vor gut einer Woche in die Klinik in Los Angeles gebracht worden, berichtete sein langjähriger Arbeitgeber CNN am Samstag unter Berufung auf das Umfeld der Familie. Seine drei Söhne könnten King wegen der Infektionsschutzregeln derzeit nicht besuchen. Über die Schwere seiner Erkrankung war zunächst nichts bekannt.

Larry King (Archivbild)

Larry King (Archivbild)

Foto: AP / CNN

King wurde mit seiner Show »Larry King Live« bekannt, die von 1985 bis 2010 bei CNN zu sehen war. Sein praktisch immer gleiches Outfit mit Hornbrille, Hemd und Hosenträgern wurde zu seinem Markenzeichen. In der Sendung interviewte der vielfach ausgezeichnete Journalist Hollywoodstars, Sportler, Topmanager und Spitzenpolitiker, darunter der russische Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsidenten von Gerald Ford bis Barack Obama.

Söder fordert möglichst rasche Impfung von Politikern

03.41 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Ausweitung des Shutdowns um drei Wochen. »Der Lockdown muss bis Ende Januar verlängert werden«, sagt Söder der »Bild am Sonntag«. »Die Zahlen sind einfach noch viel zu hoch. Dabei sind die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester noch gar nicht absehbar.« Dies könne man erst Mitte Januar genau beurteilen. 

Zugleich spricht sich Söder dafür aus, den Impfstoff falls möglich »sogar in Lizenz bei anderen Firmen in Deutschland« herstellen zu lassen, um die Impfkampagne zu beschleunigen. Die EU habe zu wenig Impfstoff bestellt und auf die falschen Hersteller gesetzt, heißt es in dem Bericht weiter.

Außerdem fordert Söder eine möglichst rasche Impfung von Politikern und anderen Personen des öffentlichen Lebens, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Es sei nötig, »dass in naher Zukunft die Spitzen des Staates und der Bundesländer sowie andere Personen des öffentlichen Lebens als Vorbilder mit gutem Beispiel vorangehen«.

Saudi-Arabien hebt Einreiseverbot auf

01.32 Uhr: Saudi-Arabien hebt nach zwei Wochen ein Einreiseverbot auf, das wegen der neuen, ansteckenderen Variante des Virus erlassen wurde. Die Sperre ende am Sonntag, meldet die staatliche Nachrichtenagentur.

jpz/mfu/kfr/AFP/dpa
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