+++ Corona-News am Dienstag +++ Spanien meldet höchste Zahl an Corona-Todesopfern seit April

Ein Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens wartet im spanischen Girona neben einem Leichenwagen
Foto: David Aparicio / dpaDieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Nichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
FDA-Richtlinien: Zwei Monate Beobachtung nach Impfstoff-Tests
22.30 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA will, dass in Versuchen von Coronavirus-Impfstoffen die Teilnehmer mindestens zwei Monate beobachtet werden. Dies teilte die Behörde auf ihrer Website mit. Die neue Richtlinie macht es wenig wahrscheinlich, dass - wie von Präsident Donald Trump in Aussicht gestellt - erste Impfstoffe noch vor der Wahl am 3. November zugelassen werden.
Die Zweimonats-Frist läuft ab Verabreichung der letzten für eine Immunisierung nötigen Impfdosis. Die Impfstoff-Entwickler müssten ausführliche Berichte über Nebenwirkungen und Infektionen unter Teilnehmern der Versuche vorlegen, fordert die FDA in einem ausführlichen Papier. Auch müsse es für die Auswertung zu mindestens fünf schweren Covid-19-Fällen unter Personen kommen, die ein Placebo statt des Impfstoffs bekommen hätten.
Um das Papier hatte es in den USA politische Aufregung gegeben. Die "New York Times" berichtete, das Weiße Haus habe die Veröffentlichung der Richtlinie blockiert. Die FDA platzierte die Vorgaben aber ohne weiteren Kommentar auf ihrer Website.
Quarantäne aufgehoben: Profis von Erzgebirge Aue trainieren wieder
21:03 Uhr: Die Profis von Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue haben am Abend wieder das Training aufgenommen. Zuvor hatte eine weitere Testreihe auf das Coronavirus keine positiven Befunde ergeben. Daraufhin hob das Gesundheitsamt des Erzgebirgskreises die vorsorglich verhängte Quarantäne gegen die Mannschaft wieder auf.
Nach zwei positiven Testergebnissen, die allerdings nicht eindeutig ausfielen, waren die Auer wenige Stunden vor dem geplanten Auswärtsspiel am Sonntag beim Hamburger SV auf Anweisung des Gesundheitsamtes wieder ins Erzgebirge zurückgekehrt. Die Partie wurde daraufhin von der Deutschen Fußball Liga abgesagt. Die beiden betreffenden Personen hatten sich bereits nach der Rückkehr einem Nachtest unterzogen, der jeweils ein negatives Ergebnis brachte.
Spanien meldet höchste Zahl an Corona-Todesopfern seit April
20:43 Uhr: In Spanien sind innerhalb von 24 Stunden so viele Todesfälle nach einer Infektion mit dem Corona-Virus erfasst worden wie seit fünfeinhalb Monaten nicht mehr. Innerhalb eines einzigen Tages seien aus den verschiedenen Regionen insgesamt 261 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in Madrid mit. Das ist der höchste Wert seit dem 25. April. Damals wurden 280 Todesopfer gezählt.
Die höchste Opferzahl der vergangenen Monate war am 22. September mit 112 angegeben worden. Ein Ministeriumssprecher betonte, der starke Anstieg vom Dienstag sei mutmaßlich auf Verzögerungen bei den Meldungen aus den Regionen zurückzuführen. Einschließlich nachgemeldeter Fälle wurden am Dienstag knapp 12 000 Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Ansteckungen kletterte damit auf mehr als 825 000. Bei der Gesamtzahl der Todesopfer (32 486) liegt Spanien allerdings hinter Großbritannien und Italien.
Besonders große Sorgen bereitet weiterhin Madrid. Auf die Region um die Hauptstadt entfielen wieder mehr als 40 Prozent aller Neuinfektionen. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner - lag dort bei 293. Zur Eindämmung der Pandemie sind seit Freitagabend die Hauptstadt und neun weitere Gemeinden der "Comunidad Autónoma" abgeriegelt. Diese Städte dürfen zwei Wochen lang nur mit triftigen Gründen verlassen oder betreten werden - etwa, um zur Arbeit zu fahren.
US-Generäle wegen Corona-Kontakts in Quarantäne
20:14 Uhr: In den USA haben sich Medienberichten zufolge mehrere hochrangige Generäle, darunter Generalstabschef Mark Milley, wegen eines Corona-Kontakts vorsorglich in Quarantäne begeben. Die Top-Militärs arbeiteten bis auf Weiteres von Zuhause, berichteten unter anderem der Sender CNN sowie die Zeitungen "New York Times" und "Wall Street Journal" unter Berufung auf Kreise im Verteidigungsministerium. Bislang seien bei keinem Mitglied der Führung der Streitkräfte Symptome aufgetreten, hieß es weiter.
Die Generäle hatten den Berichten zufolge vergangene Woche im Pentagon an Besprechungen teilgenommen, bei denen auch der Vizechef der Küstenwache, Admiral Charles Ray, zugegen war. Bei Ray war ein Test auf das Coronavirus nach Angaben der Küstenwache am Montag positiv ausgefallen. Er hatte sich testen lassen, nachdem er am Wochenende leichte Krankheitssymptome gehabt habe, hieß es.
Virologin Sandra Ciesek rätselt über Trumps Krankheitsverlauf
19:34 Uhr: Die Behandlung von US-Präsident Donald Trump ist nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek ungewöhnlich, sein Krankheitsverlauf schwer einzuschätzen. "Letztendlich bleibt es total schwer zu beurteilen, wie sein wirklicher Zustand ist, weil einfach entscheidende Informationen für den Kliniker fehlen", sagte sie im NDR-Podcast "Coronavirus-Update" am Dienstag. Vor allem eine entscheidende Information fehle: Wann Trump sich mit dem Coronavirus infiziert hat.
Einige der Medikamente, die er laut seinen Ärzten bekam, seien für einen schweren Verlauf, obwohl es ihm angeblich immer gut gegangen sei. Andere gebe man eher in der späten Phase, obwohl er wohl erst in der ersten Krankheitswoche war. Da passe einiges nicht zusammen. "Insgesamt muss man sagen, ist die Therapie, die er bekommt, schon sehr umfangreich und auch nicht unbedingt der "standard of care", würde ich sagen", so Ciesek.
Nach wie vor sei Covid-19 nicht heilbar, Medikamente könnten nur einen schweren Verlauf abschwächen oder die Genesung beschleunigen. Remdesivir, das Trump ebenfalls bekam, sei für andere Krankheiten entwickelt worden und "nicht perfekt für Sars-CoV-2", sagte Ciesek. "Wenn man sich das vorstellt wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip, würde ich sagen: Der Schlüssel passt, aber wenn man ihn umdrehen will, dann hakelt es ganz schön", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. "Wir brauchen Medikamente, die nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip gemacht werden."
Zuvor hatte bereits die Kommunikationsdirektorin des Präsidialamtes, Alyssa Farah erklärt, Trumps Gesundheitszustand verbessere sich auf "drastische und schnelle" Weise. Allerdings sei der Präsident noch nicht "aus dem Schneider".
Trump war am Montag nach dreitägiger Behandlung im Krankenhaus ins Weiße Haus zurückgekehrt. Conley hatte vor der Entlassung gesagt, Trump habe seine Erkrankung noch nicht überwunden, es spreche aber nichts gegen seine Entlassung. Dem US-Präsidenten sind eine Reihe von Medikamenten verabreicht worden, darunter ein noch experimentelles Antikörper-Mittel.
England: Höchststand an Covid-19-Patienten seit Juni
19:12 Uhr: Die Zahl der Covid-19-Patienten in englischen Kliniken ist auf den höchsten Stand seit dem 25. Juni gestiegen. Derzeit werden in England 2783 Menschen gegen ihre Corona-Infektion in Krankenhäusern behandelt, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Das ist ein Anstieg um 190 verglichen mit dem Vortag. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen dort deutlich gestiegen.
Berlin beschließt Sperrstunde für Geschäfte wegen Corona
18:31 Uhr: Wegen des starken Anstiegs der Corona-Infektionen müssen die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars in Berlin künftig von 23 Uhr bis 6 Uhr schließen. Der Senat beschloss am Dienstag eine nächtliche Sperrstunde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Demnach sind Ausnahmen etwa für Tankstellen geplant, diese dürfen in der Nacht aber keinen Alkohol mehr verkaufen. In der Zeit zwischen 23.00 und 06.00 Uhr dürfen sich künftig höchstens bis zu fünf Personen gemeinsam im Freien aufhalten. In privaten Räumen dürfen nur noch bis zu zehn Menschen zusammenkommen. Damit sollen unter anderem Partys verhindert werden.
Britische Behörde verschlampt offenbar Tausende positive Corona-Tests
17.45 Uhr: Eine britische Gesundheitsbehörde hat zeitweise knapp 16.000 Infektionsmeldungen unterschlagen und ihre Kontakte nicht nachverfolgt. Verantwortlich ist laut Berichten ein Fehler in der Tabellen-Software Excel.
Kampf gegen zweite Welle: Italien greift härter durch
17.35 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Italien verschärft die Regierung in Rom ihren Kurs im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung. Gesundheitsminister Roberto Speranza bestätigte am Dienstag im Parlament Berichte, dass das Kabinett diese Woche per Dekret eine nationale Pflicht zum Tragen von Coronaschutz-Masken erlassen werde. "Die Masken sind ein wesentliches Instrument, um der Verbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken", sagte der Minister vor der Abgeordnetenkammer in Rom. Das Kabinett wolle den Erlass voraussichtlich am Mittwoch fertigstellen.
Außerdem müssten Menschenansammlungen dringend vermieden werden. Rom werde die Kontrollen dabei verschärfen, kündigte er an. Nach Angaben Speranzas lagen die Corona-Zahlen in Italien zuletzt bei 45 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten nannte am Dienstag für Italien den Wert von 46,5 Fällen in zwei Wochen - und für Deutschland 35,1 pro 100.000 Einwohner. Die Pflicht, in dem Mittelmeerland außer Haus grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte noch diese Woche starten.
Berliner Corona-Ampel erstmals zweifach auf Rot
17.15 Uhr: Das Berliner Ampelsystem zur Bewertung der Corona-Lage steht zum ersten Mal bei zwei von drei Kriterien auf Rot. Die Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den vergangenen sieben Tagen und die Reproduktionszahl liegen inzwischen über den als kritisch definierten Grenzwerten. Das geht aus dem Online-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung vom Dienstag hervor.
Boeing: Coronakrise dürfte Flugzeugbedarf auf Jahre dämpfen
17.05 Uhr: Der US-Flugzeugriese Boeing rechnet wegen der Folgen der Corona-Pandemie in den nächsten zehn Jahren mit einem deutlich geringeren Bedarf an neuen Verkehrsflugzeugen. Die Nachfrage dürfte sich erst in der folgenden Dekade bis zum Jahr 2039 wieder erholen, schrieb der US-Konzern in seinem am Dienstag veröffentlichten Marktausblick. So gehe es im weltweiten Passagierverkehr nach dem Einbruch infolge der Coronakrise nur langsam wieder aufwärts.
"Es dürfte etwa drei Jahre dauern, um das Niveau von 2019 wieder zu erreichen", sagte Boeings Marketing-Manager Darren Hulst. Bis die Luftfahrtbranche zu ihrem langfristigen Wachstumstrend zurückkehre, dürften fünf oder sogar mehr Jahre vergehen. Boeing erwartet nun, dass in den Jahren 2020 bis 2029 rund 18.350 neue Passagier- und Frachtjets ausgeliefert werden. Das sind elf Prozent weniger, als in der vorigen Marktprognose vom Juni 2019 vorhergesagt.
"Die kommerzielle Luftfahrt steht in diesem Jahr vor historischen Herausforderungen", konstatierte Boeing-Manager Hulst. Die Coronakrise hat den internationalen Luftverkehr zeitweise nahezu zum Erliegen und viele Fluggesellschaften in Finanznot gebracht.
Länderspiel gegen die Türkei vor 300 Zuschauern
16.25 Uhr: Das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei am Mittwoch (20.45 Uhr, TV: RTL, Liveticker: SPIEGEL.de) darf vor maximal 300 Zuschauern stattfinden. Das teilte das Gesundheitsamt im Spielort Köln am Dienstag mit. Die 7-Tage-Inzidenz lag mit 38,6 pro 100.000 Einwohner weiter über dem Grenzwert von 35. Maßgeblich ist die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW.
Der 1. FC Köln hatte sein Bundesligaspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (1:3) ebenfalls vor 300 Zuschauern ausgetragen. Am 13. Oktober tritt die Nationalmannschaft in der Nations League gegen die Schweiz erneut in Köln an. Die Stadt erklärte, sie sei auf "steigende Infektionszahlen" vorbereitet.
WHO-Chef erwartet Covid-19-Impfstoff zum Jahresende
16.05 Uhr: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, rechnet mit einem Impfstoff gegen Covid-19 bis zum Ende des Jahres. "Wir werden Impfstoffe benötigen, und es gibt die Hoffnung, dass wir bis zum Ende dieses Jahres einen Impfstoff haben", sagte Ghebreyesus. Einzelheiten nannte der WHO-Chef nicht.
Frankfurt verhängt Alkoholverbot auf Plätzen und Sperrstunde
15.45 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Frankfurt hat der Verwaltungsstab der Stadt eine Reihe von Einschränkungen beschlossen. Voraussichtlich von Freitag an und bis Ende kommender Woche werde für Gaststätten eine Sperrstunde in der Zeit von 22 bis 6 Uhr eingeführt, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Krisenstabs. Im öffentlichen Raum - auf Plätzen, Straßen und Grünflächen - werde Alkoholkonsum verboten. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wie der Zeil werde eine Maskenpflicht eingeführt. "Wir müssen jetzt reagieren, sonst verspielen wir die erreichten Erfolge", betonte Feldmann.
Welche Straßen und Bereiche betroffen sein werden, soll voraussichtlich am Mittwoch mit Experten abgegrenzt werden, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne). Er rechnete damit, dass schon in den nächsten Tagen die Zahl von 50 Infizierten je 100.000 Einwohnern an sieben aufeinanderfolgenden Tagen überschritten werden könnte. Das entspricht der Warnstufe Rot des Eskalationskonzepts des Landes. Am Dienstagvormittag betrug diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz in Frankfurt 46,5 Fälle.
IWF: Einbruch der Weltwirtschaft zuletzt weniger stark als befürchtet
15.27 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für dieses Jahr eine etwas weniger schwere Rezession der Weltwirtschaft als noch im Juni vorhergesagt. Der Einbruch im zweiten Quartal sei weniger dramatisch gewesen als befürchtet, weswegen eine leichte Anhebung der Konjunkturprognose möglich sei, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Dienstag in Washington vor der Herbsttagung von Weltbank und IWF in der kommenden Woche.

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa (Archiv)
Liu Jie / dpa
Ende Juni hatte der IWF für dieses Jahr noch einen Einbruch der Weltwirtschaftsleistung um 4,9 Prozent vorhergesagt. Die neue Konjunkturprognose soll am kommenden Dienstag vorgestellt werden. Georgiewa rief die internationale Gemeinschaft auch zur Kooperation bei der Entwicklung und Verteilung von Corona-Impfstoffen auf. "Nur wenn wir das Virus überall besiegen, können wir überall für eine vollständige Erholung der Wirtschaft sorgen", sagte sie.
Virologe Drosten rät zur "Vorquarantäne" vor Familienbesuchen
15.12 Uhr: Um das Corona-Infektionsrisiko zu verringern, rät der Berliner Virologe Christian Drosten zu einer Art Selbstisolation im Vorfeld von Familienbesuchen. Auch im Hinblick auf die Weihnachtszeit sei eine solche "Vorquarantäne" eine gute Idee, sagte Drosten "Zeit online" am Dienstag. Das bedeute, "dass Menschen einige Tage, optimalerweise eine Woche, vor dem Familienbesuch mit Oma und Opa soziale Kontakte so gut es geht vermeiden".
Derzeit hält Drosten die Pandemie in Deutschland noch für kontrollierbar. "Wir haben in Deutschland eine realistische Chance, besser durch Herbst und Winter zu kommen als viele andere Länder." Um volle Intensivstationen zu verhindern, wie es sie bereits in Madrid oder Südfrankreich gebe, sei es wichtig, dass nun "alle mitdenken und verstehen: Wir haben es selbst in der Hand". Es gehe um viele kleine Alltagsentscheidungen und darum, die Lage ernst zu nehmen.
Das gelte auch für private Feiern. Jeder könne sich die Frage stellen, "ob man eine Party, die man geplant hatte, wirklich feiern muss diesen Winter, ob man für sie vielleicht einen luftigen, besonders großen Raum finden kann oder sie auf nächstes Jahr verschiebt", sagte Drosten.
Was gilt für Reisende aus Risikogebieten innerhalb Deutschlands?
15.05 Uhr: Teile von Berlin, NRW und Niedersachsen gelten als Corona-Risikogebiete: Was gilt für jene, die dort wohnen und in den Herbstferien Urlaub in anderen Regionen geplant haben? Die wichtigsten Antworten.
Brandenburg führt Maskenpflicht in Büros bei Grenzwert ein
15.00 Uhr: Brandenburg verschärft seine Corona-Regeln angesichts steigender Ansteckungen - vor allem auch im Nachbarland Berlin. Ab Sonntag gilt eine Maskenpflicht nicht nur in öffentlichen Bussen und Bahnen und im Einzelhandel, sondern auch in Bürogebäuden, aber erst ab einem bestimmten regionalen Grenzwert für neue Infektionen. Das kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam an. Auch Obergrenzen für private Feiern werden verschärft.
Wenn es in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt mehr als 35 neue Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gibt, soll Mund-Nasen-Schutz in Büro- und Verwaltungsgebäuden gelten, wenn man nicht am festen Platz ist und der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. "Die Zahlen steigen, sie steigen leider auch in Deutschland und es ist jetzt nicht die Zeit für Lockerungen", sagte Woidke. Es werde im Herbst nicht einfacher.
Die Maskenpflicht wird auch für Gaststätten verschärft. Sie gilt dort ab Sonntag für Beschäftigte mit Gästekontakt sowie für Gäste, die nicht am Tisch sitzen - auch für geschlossene Gesellschaften. Wer persönliche Angaben in Cafés oder Restaurants zur Nachverfolgung von Kontakten falsch angibt, muss künftig mit einem Bußgeld zwischen 50 und 250 Euro rechnen.
Karliczek: Homeschooling keine Alternative zum Präsenzunterricht
14.20 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat sich erneut gegen Schulschließungen in der Corona-Pandemie ausgesprochen. "Ich glaube, niemand will Schulen wieder schließen, wenn es nicht wirklich einen ganz, ganz harten Grund gibt, warum es unbedingt sein muss", sagte die CDU-Politikerin am Dienstag "Focus Online". Schule sei soziales Miteinander, Lernen in einer Klasse für den Bildungserfolg eine wesentliche Voraussetzung. "Präsenzunterricht soll auch in Zukunft das Normalereignis in Deutschland bleiben." Wenn ein "Virusgeschehen" in einer Schule auftrete, gehe es um zielgenaues Vorgehen, um für alle anderen Schulunterricht weiter möglich zu machen.
Karliczek sagte, Unterricht zu Hause - sogenanntes Homeschooling - sei keine Alternative zum herkömmlichen Unterricht. Bei der Digitalisierung geht es ihren Angaben zufolge darum, individuelleres Lernen im Präsenzunterricht möglich zu machen und nicht darum, Homeschooling "im Breiten" zu ermöglichen. "Es ist nur gut, dass wir es jetzt kurzfristig haben, um in der Pandemie überhaupt Beschulung vollständig gewährleisten zu können."
Schleswig-Holstein zeigt sich offen für bundesweite Regelungen
13.54 Uhr: Schleswig-Holstein ist grundsätzlich bereit, seine bisherige Einstufung von Corona-Risikogebieten in Deutschland zu ändern. "Wir haben im Kabinett heute intensiv beraten und es besteht eine grundsätzliche Absicht, unsere Regelungen anzupassen", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach einer Kabinettssitzung in Kiel. Schleswig-Holstein wolle eine bundeseinheitliche Regelung. Wegen der Ausweisung inländischer Risikogebiete mit Quarantäneauflagen für Einreisende - zum Beispiel für Urlauber aus vier Berliner Bezirken und aus den Städten Hamm und Remscheid in Nordrhein-Westfalen - war Schleswig-Holstein in die Kritik geraten.
EU-Arzneibehörde startet Begutachtung von Coronavirus-Impfstoff
13.05 Uhr: Wann wird der erste Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus zugelassen? Der Kandidat des Mainzer Unternehmens Biontech ist in der EU jetzt auf der Zielgeraden.
Söder: Corona in Berlin "am Rande der Nicht-mehr-Kontrollierbarkeit"
12.50 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Verantwortlichen in der Bundeshauptstadt zu einem entschiedeneren Kampf gegen die steigenden Berliner Corona-Zahlen aufgerufen. "Mir macht die Berliner Situation ausdrücklich Sorgen. Ich befürchte, das ist am Rande der Nicht-mehr-Kontrollierbarkeit", sagte Söder am Dienstag vor einer Kabinettssitzung in München. Er verwies darauf, dass München es mit verschärften Anti-Corona-Maßnahmen geschafft habe, den Anstieg der Infektionszahlen zu bremsen. Dazu zählten etwa eine zeitweilige Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt und zeitweilige strengere Kontaktbeschränkungen. Man könne nur "dringend raten", solche Maßnahmen zu ergreifen, sagte Söder Richtung Berlin.
Er habe den Eindruck, die Berliner Gesundheitssenatorin kämpfe sehr. "Aber sie wird ein Stück weit alleingelassen." Angesichts des "seltsamen Systems" von Bezirksregierungen gebe es dort kaum eine einheitliche Strategie. Man sei in Berlin an einer "gefährlichen Schwelle" - manche Anti-Corona-Maßnahmen würden in Berlin aber entweder nicht oder kaum vollzogen - das sei der Eindruck, den viele aktuell hätten.
"Wir wollen auf keinen Fall eine Situation haben wie in Madrid, wir wollen keine Situation haben wie in Paris, dass wieder im Prinzip ein kompletter Lockdown erfolgen muss, dass wieder das öffentliche Leben auf null gestellt wird", sagte Söder.
Zverev meldet erneut negatives Testergebnis
12.10 Uhr: Der deutsche Tennisstar Alexander Zverev hatte sich krank gefühlt und war dennoch ohne Rücksprache mit den Ärzten im Achtelfinale der French Open angetreten. Ein neuerliches Testergebnis gebe Entwarnung, teilte der deutsche Tennisstar mit.
Söder fordert möglichst einheitliche Quarantäneregeln der Länder
11.40 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert möglichst einheitliche Quarantäneregeln aller Bundesländer für Reisende aus innerdeutschen Corona-Hotspots. Dazu werde es am Mittwoch eine Schalte der Chefs der Staatskanzleien der Länder geben, kündigte Söder am Dienstag vor einer Kabinettssitzung in München an. Dies werde Bayern abwarten. "Ich fände eine einheitliche Regelung in Deutschland sicherlich gut", betonte Söder. Er verwies aber darauf, dass es in den bayerischen Corona-Regularien schon jetzt die Möglichkeit gäbe, ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots zu erlassen - "außer man testet sich frei".
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen etwa in Berlin haben Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz Einreisebeschränkungen mit Quarantäneregeln und Pflichttests für Reisende aus innerdeutschen Hotspots festgelegt. "Es spricht viel dafür, diese Regelung von Schleswig-Holstein und auch Rheinland-Pfalz auch in Bayern anzuwenden", sagte Söder. Es solle aber zunächst versucht werden, zu einer "national halbwegs verbindlichen Sprachregelung" zu kommen.
"Das wäre auch für die Bürger am Besten", betonte Söder und warnte vor einem neuen "Flickenteppich". "An der Stelle gibt es wieder unglaublich viel Verwirrung und unglaublich viel Verunsicherung." Man brauche deshalb auf jeden Fall bis zum Beginn der Herbstferien in den anderen Bundesländern eine einheitliche Sprachregelung. Es gebe aber derzeit noch "große Diskussionen" über das weitere Vorgehen.
WHO sieht wachsende Corona-"Müdigkeit" in Europa
11.10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in Europa eine wachsende Corona-"Müdigkeit" in der Bevölkerung. In einigen Ländern seien 60 Prozent der Bürger der wegen des Virus ergriffenen Schutzmaßnahmen "müde", erklärte am Dienstag der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge. Er rief die Regierungen auf, gemeinsam mit der Öffentlichkeit nach "neuen und innovativen" Wegen zu suchen, um den Kampf gegen das Virus neu zu beleben.
Als Beispiel für eine stärkere Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Corona-Beratungen nannte Kluge eine dänische Gemeinde, die gemeinsam mit Studenten über Beschränkungen beraten habe, die ihnen trotzdem eine Rückkehr an die Universität ermöglichten. Ankara nutze die Onlinemedien, um mehr über die Stimmung der Menschen zu erfahren, während Berlin "Philosophen, Historiker, Theologen sowie Verhaltens- und Sozialwissenschaftler konsultiert" habe.
Viertes Auftragsplus für deutsche Industrie in Folge
11.00 Uhr: Die deutsche Industrie setzt dank eines überraschend stark anziehenden Neugeschäfts ihre Erholung fort. Die Aufträge der Betriebe stiegen im August um 4,5 Prozent zum Vormonat und damit das vierte Mal in Folge, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 2,6 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg von revidiert 3,3 Prozent im Juli.
Scholz will 750-Milliarden-Plan gegen Corona rasch startklar machen
10.55 Uhr: Bundesfinanzminister Olaf Scholz will den in der Europäischen Union vereinbarten 750-Milliarden-Plan gegen die Coronakrise pünktlich Anfang 2021 startklar bekommen. Mit seinen EU-Kollegen wolle er deshalb am Dienstag eine politische Einigung über die Regeln und Details des Aufbauplans erreichen, sagte der SPD-Politiker vor einer Online-Konferenz der Wirtschafts- und Finanzminister. "Europa muss mit Kraft aus der Krise kommen."
Die EU-Staaten hatten sich im Juli auf den schuldenfinanzierten Milliardenplan geeinigt, der die Folgen der Corona-Wirtschaftskrise abmildern und gleichzeitig eine klimafreundliche und digitale Modernisierung der Wirtschaft voranbringen soll. Herzstück ist ein Aufbaufonds, über den 90 Prozent der Gelder verteilt werden sollen.
Nun geht es unter anderem darum, welche Bedingungen für den Zugang zum Geld einzuhalten sind. Die EU-Staaten müssen Reformpläne aufstellen und genehmigen lassen. Das Geld wird nur in Etappen ausgezahlt. 390 Milliarden Euro sollen als Zuschüsse fließen, die von den Empfängerstaaten nicht selbst zurückgezahlt, sondern als gemeinsame EU-Schulden getilgt werden. Weitere 360 Milliarden Euro stehen als Kredite zur Verfügung.
Deutsche lassen Corona-Sorgen hinter sich
10.25 Uhr: Die Angst vor Jobverlust: gering. Der Blick in die Zukunft: recht optimistisch. Der SPIEGEL-Wirtschaftsmonitor zeigt: Die Stimmung der Deutschen ist fast wieder so gut wie vor der Coronakrise.
Russland mit 11.615 Neuinfektionen
10.00 Uhr: In Russland ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen binnen 24 Stunden um 11.615 auf fast 1,24 Millionen gestiegen. Allein 4082 Neuinfektionen seien in Moskau registriert worden, teilen die Behörden mit. Nach den USA, Indien und Brasilien hat Russland die meisten Infektionsfälle weltweit. 188 weitere Menschen seien mit oder am Coronavirus gestorben. Insgesamt verzeichnet Russland nun offiziell 21.663 Todesfälle - das sind deutlich weniger als in anderen Ländern mit hohen Infektionszahlen.
Direktor von Charité-Institut will neuen Bezug für Corona-Werte
09.45 Uhr: Aus Sicht des Direktors am Institut für Epidemiologie an der Charité Berlin, Professor Stefan Willich, fehlt für die statistische Einschätzung der Corona-Zahlen ein "vernünftiger Bezugsrahmen". Vor fünf Monaten sei der Schwellenwert von 50 sogenannten Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner definiert worden. "Das schien damals präzise, war aber eigentlich immer nur ein grober Anhaltspunkt", sagte Willich am Dienstag im RBB-Inforadio. Jetzt werde mehr getestet als im Frühjahr. "Das heißt, allein wegen der Anzahl der Testung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man hier diese Zahl mal überschreitet. Dann gibt es keinen vernünftigen Bezugsrahmen."
Nach den Worten Willichs müssten sich die Zahlen auf repräsentative Stichproben beziehen, die jetzt erst beginnen. "Ich denke, das wird in den nächsten Wochen auch auf der Basis von neuen Stichproben und Erhebungen noch einmal anders definiert werden müssen", sagte Willich. Damit könnten die Werte besser und realistischer eingeordnet werden.
Baden-Württemberg setzt nächste Corona-Alarmstufe in Kraft
09.30 Uhr: Baden-Württemberg setzt angesichts steigender Corona-Infektionszahlen erstmals die zweite Stufe im Kampf gegen die Pandemie in Kraft. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) verkündet am Dienstag im Kabinett in Stuttgart den Eintritt in die sogenannte Anstiegsphase, wie ein Regierungssprecher der dpa bestätigte. Diese zweite von drei Stufen beinhaltet etwa eine strengere Kontrolle von Maßnahmen, Appelle an die Öffentlichkeit und das bedarfsabhängige Hochfahren von Corona-Ambulanzen und Teststellen.
Anlass sei das aktuelle Infektionsgeschehen im Land, sagte der Sprecher. In einigen Regionen und Städten gebe es ein diffuses Infektionsgeschehen, die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz liege zudem im ganzen Land bereits bei 15.
Die grün-schwarze Landesregierung hatte im September ein dreistufiges Alarmsystem vorgestellt, um eine zweite Corona-Infektionswelle und einen landesweiten Lockdown unter allen Umständen zu verhindern. Neben anderen Faktoren ist vor allem die Sieben-Tage-Inzidenz entscheidend für die Einstufung. Sie zeigt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner.
Allianz-Studie: Corona bringt neue Risiken für Versicherungen
09.10 Uhr: Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung der Allianz langfristige Auswirkungen auf Versicherungen. Im ersten halben Jahr der Coronakrise sind in manchen Bereichen des Firmenkundengeschäfts die Sach- und Haftpflichtschäden zurückgegangen, weil es weniger Unfälle gab. Das berichtet die Allianz-Industrieversicherungstochter AGCS in einer am Dienstag in München veröffentlichten Studie. Auf der anderen Seite steigen die Risiken von Hackerangriffen, wenn viele Arbeitnehmer in vergleichsweise schlecht gesicherten Heimbüros auf Firmennetzwerke zugreifen.
Einen starken Rückgang der Schäden um mehr als die Hälfte gab es dagegen in der Luftfahrt-Versicherung: Da der Flugverkehr im Frühjahr weitgehend zum Erliegen kam, gab es nicht nur weniger Schäden an Flugzeugen und Flughäfen - es gab auch sehr viel weniger Unfälle von Passagieren auf Flughäfen und in Flugzeugen.
Mobiles Arbeiten kann demnach aber auch ohne Hackerangriffe veränderte Risiken für Arbeitgeber und Versicherungen bedeuten, etwa wenn Arbeitnehmer bei Arbeitsunfällen im Heimbüro verunglücken. Dass die Unternehmen rund um den Globus ihre Belegschaften jemals wieder in früherem Ausmaß in ihre Büros zurückschicken, glauben die Allianz-Fachleute nicht: "Ich glaube, diese Schwelle ist überschritten, und die wird sich nicht weiter zurückdrehen lassen", sagte Sepp.
Indien meldet Anstieg auf 6,69 Millionen Infektionsfälle
7.19 Uhr: In Indien leben mehr als 1,37 Milliarden Menschen. Davon sind laut offiziellen Angaben 6,69 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Gesundheitsministerium meldete 61.267 nachgewiesene Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Indien ist nach den USA und Brasilien das am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Vergangene Woche hatte die Regierung die Einschränkungen des öffentlichen Lebens weiter gelockert und die Öffnung von Schulen und Kinos erlaubt.

Die Infektionszahl in Indien könnte weit höher liegen als die offiziellen Angaben: Pendlerinnen in Kalkutta
Foto:Bikas Das / dpa
Jedoch: SPIEGEL-Korrespondentin Laura Höflinger, die in Bangalore lebt, hat mit der Forscherin Bhramar Mukherjee gesprochen, diese glaubt: "Wir unterschätzen die Zahl der Fälle um den Faktor 19 bis 20." Man könne davon ausgehen, dass sich bislang schätzungsweise 130 Millionen Inder mit dem Virus infiziert haben. Das Land läge damit vor den USA, was die Infektionszahl angeht. Das Interview empfehlen wir Ihnen heute Morgen.
Irland verschärft landesweit Corona-Maßnahmen
7.12 Uhr: In Irland dürften Restaurants und Pubs ab sofort keine Gäste mehr in Innenräumen bedienen. Auch Gottesdienste müssen wieder online stattfinden. Das gab Premierminister Michéall Martin am Montag bekannt, und dass bereits geplante Veranstaltungen abgesagt würden. Er rief die Bürger auf, keine Inlandsreisen zu unternehmen und, wenn möglich, aus dem Homeoffice zu arbeiten.
Die Infektionsfälle in Irland nehmen wieder deutlich zu. Am Montag meldete das Gesundheitsministerium einen Anstieg von 518 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das nannte Martin "sehr besorgniserregend", und: "Wenn wir diese Entwicklungen nicht umkehren, wird das ernste Folgen haben - daran besteht kein Zweifel."
In der Hauptstadt Dublin und der Grafschaft Donegal im Nordwesten der kleinen Republik galten die schärferen Beschränkungen bereits. Im April hatte Irland mit durchschnittlich 77 Corona-Toten pro Tag einen Höchststand erreicht.
SPD-Politiker Lauterbach warnt vor vollen Schulen als "Superspreading-Events"
06.55 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts steigender Infektionszahlen gestaffelte Unterrichtszeiten während der kalten Monate. "Präsenzunterricht kann zum Superspreading-Event im Herbst und Winter werden", sagte der studierte Epidemiologe der "Rheinischen Post" . Lauterbach rät, den Unterricht für einen Teil der Schüler morgens und für die anderen am Mittag zu beginnen. "Dafür braucht es einen entschlackten Lehrplan für das laufende Schuljahr, in dem manche Fächer ausnahmsweise nicht unterrichtet werden müssen - oder nur noch virtuell." Es gehe darum, überfüllte Klassenzimmer und Stoßzeiten an den Schulen zu verhindern - und das Risiko von Ansteckungen in Bus und Bahn zu verringern.
Lauterbach rechnet damit, dass die Schulen noch das ganze Schuljahr 2020/2021 mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben und ihre Unterrichtspraxis radikal umstellen müssen. Das gelte umso mehr, weil junge Menschen wahrscheinlich nicht zur gleichen Zeit wie Erwachsene geimpft werden könnten. "Es ist nicht zu erwarten, dass wir im kommenden Jahr Kinder und Jugendliche impfen können", sagte Lauterbach. Sie seien nicht Teil laufender Studien, "weswegen ein möglicher Impfstoff für junge Menschen nicht zugelassen werden kann".
Niedersachsens Gesundheitsministerin kritisiert innerdeutsche Reiseverbote als "überzogen"
06.17 Uhr: Schleswig-Holstein hat strenge Quarantänepflichten für innerdeutsche Einreisende erlassen. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann bezeichnete diese Maßnahme nun als "überzogen". In ihrem Land sei derzeit kein Übernachtungsverbot für Menschen aus innerdeutschen Risikogebieten geplant, sagte die SPD-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" .
Wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen hatte Schleswig-Holstein die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg sowie die NRW-Städte Hamm und Remscheid als Risikogebiete im Inland ausgewiesen. Wer von dort einreist, muss sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen.
Solche Regelungen innerhalb des Bundesgebietes seien auch "praktisch nicht umsetz- oder gar kontrollierbar", sagte Reimann. Sie rät allerdings davon ab, in den Herbstferien zu verreisen. In Berlin beginnen am kommenden Wochenende die zweiwöchigen Herbstferien. In Bundesländern wie Bremen und Hessen sind bereits seit Montag Ferien.
New York City schließt Schulen in neun Bezirken
05.27 Uhr: Nach neuen Coronavirus-Ausbrüchen in New York müssen in neun Bezirken der Stadt die Schulen wieder schließen. In den betroffenen Postleitzahlengebieten kämen derzeit rund 5,5 Prozent der Coronavirus-Tests positiv zurück, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag (Ortszeit).

Auch die Public School 95 in Brooklyn muss wieder schließen
Foto: Kathy Willens / APAnders als zuvor von Bürgermeister Bill de Blasio gefordert, dürfen Restaurants, Bars und Läden zunächst aber weiter geöffnet bleiben - mit Maskenpflicht, Hygieneregeln und eingeschränkter Kapazität.
Die Schulen der Großstadt hatten nach mehreren Verschiebungen erst in der vergangenen Woche wieder damit begonnen, zumindest zeitweise Schüler vor Ort zu unterrichten. Mit mehr als einer Million Schülern ist der Schulbezirk New Yorks der größte der USA - und einer der wenigen Großräume des Landes, in denen ein zumindest teilweise regulärer Unterricht geplant war.
Auch Restaurants, Cafés und Bars hatten in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit März wieder in Innenräumen Speisen und Getränke ausschenken dürfen - unter strengen Hygienebedingungen, mit Masken und stark eingeschränkter Kapazität.
RKI meldet 2639 Corona-Neuinfektionen
04.54 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 2639 neue Coronavirus-Fälle in Deutschland. Die Gesamtzahl der positiv Getesteten liegt laut RKI damit bei 303.258. Die Zahl der Todesfälle steigt nach Angaben des Instituts um zwölf auf 9546.
Österreichs Kanzler Kurz negativ getestet
03.45 Uhr: Nach der Entdeckung eines Corona-Falls im engeren Umfeld von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sind der Regierungschef und seine Kabinettskollegen negativ auf das Virus getestet worden. Zuvor hatten die Regierungsmitglieder am Montag vorsichtshalber alle Termine abgesagt.
Kurz und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) waren am Mittwoch vergangener Woche bei einer Kabinettssitzung letztmals mit dem später positiv getesteten Mitarbeiter in Kontakt gewesen. Bei den weiteren Untersuchungen stellte sich nun heraus, dass sich auch ein Mitarbeiter aus dem Büro eines Staatssekretärs mit dem Virus infiziert hat.
Auch zu ihm hatte Kurz in den vergangenen Tagen jedoch keinen engen Kontakt, teilte das Kanzleramt der Nachrichtenagentur APA mit.
Mexiko vermeldet so viele Tote und Neuinfizierte wie nie
02.45 Uhr: In Mexiko verbreitet sich das Coronavirus derzeit so schnell wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Montag 28.115 neue Infektionen und 2789 Todesfälle registriert.
Die Zahl aller bislang registrierten Infektionen steigt damit laut der Nachrichtenagentur Reuters auf 789.000, die Zahl der Toten auf annähernd 82.000. Mexiko ist laut Daten der Johns-Hopkins-Universität eines der am schwersten betroffenen Länder der Welt.
Die tatsächliche Zahl der Infektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus dürfte wegen mangelnder Testkapazitäten noch höher liegen.
CDC hält Corona-Übertragung über längere Distanz für möglich
01.30 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde CDC stellt nun wieder offiziell fest, dass sich das Coronavirus auch über in der Luft schwebende kleine Partikel übertragen kann. Vor zwei Wochen hatte die CDC für Aufsehen gesorgt, weil sie erst einen Hinweis darauf in ihren Empfehlungen veröffentlicht hatte - und dann nach wenigen Tagen wieder zurücknahm. Zur Begründung hieß es, dass ein Entwurf fälschlicherweise zu früh veröffentlicht worden sei.
Am Montag schrieb die CDC in ihren Corona-Richtlinien wieder, das Virus könne unter bestimmten Bedingungen auch über eine längere Distanz als die bislang als maßgeblich angesehen sechs Fuß (etwa 1,8 Meter) übertragen werden. Dies sei der Fall gewesen in schlecht belüfteten Räumen. Mitunter hätten die Personen zudem schwer geatmet, etwa beim Singen oder Trainieren.
Auch wenn der Großteil der Infektionen nach vorliegenden Daten in nächster Entfernung passiere, sei es möglich, dass Personen sich durch eine hohe Konzentration des Virus in der Luft infizierten.