Corona-News am Dienstag Söder wirft Impfstoff-Produzent Pfizer Bevorzugung der USA vor

Bayerns Ministerpräsident Söder: »Ich glaube nicht, dass eine Produktion in Amerika ausfallen würde«
Foto: Filip Singer , Pool / dpaDas waren die Corona-News am Dienstag.
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0.15 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf eine größere Produktion von Impfstoffen in Deutschland, um mehr Versorgungssicherheit zu erhalten. Indirekt warf er dem US-Konzern Pfizer vor, die USA zu bevorzugen. »Ich glaube nicht, dass eine Produktion in Amerika ausfallen würde«, sagt er zu der überraschenden Ankündigung von Pfizer, die Produktion in seinem Werk in Belgien vorübergehend etwas herunterzufahren. In der Folge werden alle europäischen Staaten in den kommenden Wochen etwas weniger BioNTech/Pfizer-Impfstoff ausgeliefert bekommen. »Deshalb sind die Bemühungen, Impfstoffe in Deutschland zu produzieren so besonders wichtig«, fügt der CSU-Chef hinzu.
Israel verlängert Lockdown trotz Fortschritten bei Impfprogramm
0.02 Uhr: Obwohl Israel Erfolge beim Impfprogramm gegen das Coronavirus verbucht, verlängert das Land seinen Lockdown bis Ende Januar. »Es braucht eine letzte, gemeinsame Anstrengung von uns allen«, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu laut seinem Büro am Dienstag. Israel hat innerhalb kurzer Zeit bereits 2,2 seiner neun Millionen Einwohner geimpft. Trotzdem registrierten die Behörden zuletzt mit mehr als 10.000 Fällen neue Höchstwerte bei den täglichen Neuinfektionen.
Israel hatte im Dezember einen dritten Lockdown beschlossen und die Maßnahmen am 8. Januar verschärft. Nun sollen sie bis zum 31. Januar um Mitternacht gelten. Ab dem 23. Januar sollen Reisende ihre Flüge nur unter Nachweis eines negativen Corona-Tests antreten dürfen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Für den Anstieg der Fallzahlen machte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums mutierte Varianten des Virus verantwortlich, die sich schneller verbreiten, sowie die teilweise Missachtung des Versammlungsverbots.
Thüringen fordert bundesweit einheitliche Corona-Ampel
23.26 Uhr: Thüringen hat eine bundesweit geltende sogenannte Corona-Ampel gefordert, um einheitliche Reaktionen auf die Pandemie festzulegen. Ziel der Ampel sei es aufzuzeigen, ab welchem Grenzwert bei den Infektionszahlen welche Maßnahmen eingeführt werden, sagte der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Dienstag nach den Bund-Länder-Beratungen in Erfurt. »Diese Werte müssen für alle transparent und klar sein.«
Thüringen ließ dazu eine Protokollnotiz im Beschluss von Bund und Ländern festhalten. Demnach sollen bei einem Inzidenzwert ab 35 Infektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner Abstands- und Hygieneregeln umgesetzt werden. Ab einer Inzidenz von 50 sollen Maßnahmen wie die Schließung von Läden und Geschäften greifen. Ab einer Inzidenz von 400 soll der Katastrophenfall ausgerufen werden.
Allensbach-Chefin: Ansehen der Medien ist in Coronakrise gesunken
22.57 Uhr: Die Corona-Berichterstattung hat das Ansehen der Medien einer Umfrage zufolge sinken lassen. Rund 40 Prozent sehen »die Berichterstattung der Medien jetzt kritischer sehen als vor der Krise«, sagte Allensbach-Chefin Renate Köcher dem »Handelsblatt« über eine aktuelle Umfrage ihres Instituts . Köcher nannte den Befund »bemerkenswert, da die Medien in den ersten Wochen der Krise, als der Informationsbedarf besonders groß war, ein sehr positives Zeugnis ausgestellt bekamen«.
Köcher erklärte sich die Entwicklung so: »Wenn ein Thema über viele Monate dermaßen dominiert und Ängste stimuliert, stumpft fast zwangsläufig ein Teil ab, während andere psychisch außerordentlich belastet werden.« Ohnehin habe sich die Stimmung verschlechtert, sagte Köcher. In der mittleren Generation der 30- bis 59-Jährigen ziehe »inzwischen die Hälfte die Bilanz, dass es ihr schlechter geht als vor Corona – und zwar nicht materiell, sondern psychisch, von dem ganzen Lebensgefühl her«.
Auch Hoffnungen, die Coronakrise führe zu einem neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt, hätten sich nicht bewahrheitet: »Eine Gesellschaft, die sich fürchtet und deshalb abkapselt, wird in der Regel nicht als besonders solidarisch erlebt«, sagte die Meinungsforscherin. »Die Mehrheit hat vielmehr den Eindruck, dass Ängste, Egoismus, teilweise auch Aggressivität und Ungeduld zugenommen haben und nicht die Solidarität und Hilfsbereitschaft.«
Bund und Länder verlängern Lockdown bis 14. Februar
22.09 Uhr: In ihren mehr als siebenstündigen Verhandlungen haben sich die Spitzen von Bund und Ländern auf eine Verlängerung des Corona-Lockdowns geeinigt. Die bislang schon geltenden Maßnahmen sollten bis zum 14. Februar fortgesetzt werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstagabend nach der Beratungen mit den Länderchefinnen und -chefs. Im Nahverkehr und in Geschäften sowie in Kirchen, Synagogen, Moscheen und bei Zusammenkünften anderer Glaubensgemeinschaften soll künftig eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken gelten. Demnach müssen sogenannte OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen mit den Standards KN95/N95 oder FFP2 getragen werden. Schulen und Kitas bleiben weitgehend geschlossen. Arbeitgeber müssen bis zum 15. März das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen, wenn dies für die Tätigkeit ihrer Arbeitnehmer möglich ist.
Merkel verwies auf die langsam zurückgehenden Infektionszahlen – dies sei »für uns alle Anlass zur Hoffnung«, sagte sie. Allerdings gingen von den neuen hoch ansteckenden Virusmutationen besondere Gefahren aus, die »zusätzliche Maßnahmen« erforderten. »Jetzt ist die Zeit, um der Gefahr, die im mutierten Virus steckt, vorzubeugen«, sagte Merkel. »Es geht also um Vorsorge.«
Die nun beschlossene Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen vom 31. Januar bis zum 14. Februar sei ein »gewaltiger Schritt« sagte Merkel. Besonders im Bereich Kita und Schule habe die Runde lange gerungen, sagte Merkel. Der Beschluss sehe nun vor, die derzeit schon geltenden Regeln bis zum 14. Februar zu verlängern.
Lesen Sie hier den Überblick zu den neuen Corona-Beschlüssen.
Spanische Mediziner bringen mobile Impfzentren in ländliche Gebiete
21.36 Uhr: Während Spanien seine Impfkampagne gegen das Coronavirus über Pflegeheime hinaus ausweitet, haben Mediziner in Nordspanien einen mobilen Impfanhänger eingesetzt, der von Dorf zu Dorf fährt und älteren Menschen Impfungen verabreicht. Das mobile Impfzentrum ist faltbar und so groß wie ein Schiffscontainer. Sobald die Kiste von einem Lastwagen heruntergelassen wird, braucht es ein Team von vier Personen, um sie auf das Sechsfache ihrer ursprünglichen Größe auszufalten.
»Der Zweck ist, die Impfung zu den Bürgern zu bringen und die Dinge einfacher zu machen«, sagte Diego Reyero, Leiter des regionalen medizinischen Transports. »Es ist die einfachste Lösung, ihnen die Impfung zu verabreichen, damit sie nicht weit gehen müssen und die medizinischen Zentren nicht überfüllen«, fügte er hinzu.
Angesichts der Rekord-Infektionsraten nach den Weihnachtsfeiertagen hat Spanien Anfang der Woche damit begonnen, älteren Bewohnern von Pflegeheimen eine zweite Impfung gegen das Coronavirus zu verabreichen.
Debatte über Schulschließungen: Merkel verärgert über Länderchefs
21.07 Uhr: In der Debatte mit den Ministerpräsidenten über eine weitere Schließung von Schulen hat sich Kanzlerin Angela Merkel nach SPIEGEL-Informationen aus Verhandlungskreisen sehr verärgert gezeigt. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge habe Merkel in der Schalte zwischenzeitlich sogar mit einer eigenen Protokollnotiz gedroht. Zwar sei man sich mittlerweile einig, dass die Schulen bis zum 14. Februar geschlossen bleiben, heißt es. Aber es gebe Differenzen, ob die Auslegung restriktiv genug sei.
Nach SPIEGEL-Informationen hat sich Merkel mit Finanzminister Olaf Scholz, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Berlins regierenden Bürgermeister Michael Müller zusammengeschaltet, um ein Kompromiss zu finden.
Merkel und Kanzleramtschef Helge Braun haben mehrfach gewarnt, dass auch Schulen zur Ausbreitung von Infektionen beitrügen, was gerade angesichts der Mutationen gefährlich sei.
Mehr als 400.000 Corona-Tote in den USA zum Ende von Trumps Amtszeit
20.55 Uhr: Ein Jahr nach dem ersten gemeldeten Corona-Fall in den USA hat das Land einen weiteren düsteren Meilenstein passiert: Mehr als 400 000 Menschen sind seit Beginn der Pandemie bereits nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorging.
Die Zahl, der täglich nachgewiesenen Neuinfektionen bewegen sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern weiter auf hohem Niveau. In den vergangenen Tagen wurden mehrfach mehr als 3000 Tote und mehr als 200.000 Neuansteckungen binnen 24 Stunden verzeichnet. In absoluten Zahlen gemessen sind die USA das Land mit den meisten nachgewiesenen Ansteckungen und Todesfällen. Mehr als 24 Millionen Infektionen wurden verzeichnet. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Die USA stehen kurz vor einem Regierungswechsel. Am Abend vor der Amtseinführung des künftigen Präsidenten Joe Biden war am Dienstag eine Gedenkzeremonie für die Pandemie-Opfer geplant. Am Reflexionsbecken am Lincoln Memorial in der Hauptstadt Washington sollten im Beisein von Biden und seiner Stellvertreterin Kamala Harris 400 Lichter entzündet werden.
Aufregung um Vordrängeln von Politikern bei Impfungen in Österreich
20.12 Uhr: In Österreich ist die von der Regierung festgelegte Reihenfolge bei den Impfungen offenbar mehrfach umgangen worden. So sah sich der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt von der konservativen ÖVP am Dienstag zu einer Rechtfertigung gezwungen, warum er sich bei einer Impfaktion in einem Seniorenheim impfen ließ, obwohl dem Impfplan zufolge Politiker noch nicht an der Reihe waren. Die Heimärztin widersprach Matts Darstellung, dass ihm die Impfung verabreicht worden sei, als es keine Wartenden mehr gegeben habe. Nach den in Österreich geltenden Bestimmungen sollen zunächst die Bewohner von Pflegeheimen und das Pflegepersonal geimpft werden. In den vergangenen Tagen gab es aber mehrfach Berichte, dass etwa Politiker und Mitarbeiter von Stadtverwaltungen bereits geimpft wurden. Die Staatsanwaltschaft von Kärnten teilte mit, sie werde mindestens einem derartigen Bericht nachgehen.
Mehrere Bürgermeister gaben an, dass sie die Impfung vorzeitig erhielten, weil sie selbst unter Herzproblemen litten oder sich um Angehörige in Seniorenheimen kümmerten. In einem Seniorenheim in Wien wurden laut einem Medienbericht 13 Dosen eines Corona-Impfstoffs an Nonnen und einen in der Nähe lebenden Priester verimpft. Auch Angehörige von Mitarbeitern des Heims seien bereits vorzeitig geimpft worden. Die geltenden Bestimmungen sehen vor, dass mit Dosen, die bei Impfaktionen übrig bleiben, Menschen geimpft werden sollen, die älter als 80 Jahre sind und in der Nähe leben.
Drosten: Ansteckendere Mutane jetzt noch im Keim ersticken
19.45 Uhr: Der Virologe Christian Drosten geht in Deutschland von einer bislang geringen Verbreitung der ansteckenderen Corona-Variante aus, die zunächst in Großbritannien entdeckt wurde. Er sehe jetzt ein Zeitfenster, um die Ausbreitung hierzulande im Keim zu ersticken, sagte der Experte für Coronaviren von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast »Coronavirus-Update« bei NDR-Info. »Wir müssen jetzt was machen, wenn wir speziell das Aufkeimen der Mutante in Deutschland noch beeinflussen wollen. Später kann man das nicht mehr gut machen, dann ist es zu spät.« In Großbritannien hätten Lockdown-Maßnahmen bereits Effekte gezeigt.
Anhand nun vorliegender Daten ist für den Virologen anzunehmen, dass die Variante tatsächlich ansteckender ist als frühere Formen. »Wir haben den Befund auf dem Tisch. Wir haben es mit einer Mutante zu tun, die sich schneller verbreitet. Das quantitative Ausmaß, das muss man tatsächlich noch mal diskutieren.« Die Übertragbarkeit der Variante liegt nach Einschätzung Drostens vermutlich unter den anfangs berichteten Werten von 50 bis 70 Prozent.
Nachdem zuletzt eine starke Ausbreitung bestimmter Corona-Varianten im Ausland beobachtet wurde, wird nun auch in Deutschland verstärkt danach gesucht. Drosten geht von eingeschleppten Fällen vor allem über die Weihnachtstage aus. Die in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 etwa wurde laut Robert Koch-Institut bisher in 20 Fällen in sechs Bundesländern nachgewiesen (Stand 17.1., 00:00 Uhr). Drosten sagte, noch würden Daten zusammengetragen, in den kommenden Wochen lasse sich mehr über die Situation hierzulande sagen.
EU will lockere Regeln für Staatshilfen bis Ende 2021 verlängern
19.37 Uhr: Die EU-Kommission will die gelockerten Regeln zu Staatshilfe für Unternehmen bis Ende des Jahres beibehalten. Dazu gehöre die Möglichkeit weiterer Hilfsgelder, teilt sie mit. Vor einer endgültigen Entscheidung werde man Rücksprache mit den Mitgliedstaaten halten. Die Regeln wurden im März gelockert.
Niederlande bereiten Verschärfung des Lockdowns vor
18.58 Uhr: Aus Sorgen vor der schnellen Verbreitung der Virusvarianten wollen die Niederlande den Lockdown deutlich verschärfen. Die Regierung will nach Medienberichten unter anderem eine abendliche Ausgangssperre verhängen. »Es ist notwendig, dass wir in kürzester Zeit extra Maßnahmen ergreifen«, schrieb Gesundheitsminister Hugo de Jonge dem Parlament. Eine Ausgangssperre gab es bisher noch nicht. Darüber will die Regierung am Mittwoch entscheiden. Die Niederlande befinden sich bereits seit Mitte Dezember im Lockdown. Bis zunächst 9. Februar sind Geschäfte, Schulen und Gaststätten geschlossen, und persönliche Kontakte stark eingeschränkt.
In der vergangenen Woche ging die Zahl der Neuinfektionen zwar um knapp 22 Prozent auf rund 38.000 zurück. Das relativ positive Bild werde allerdings überschattet von der schnellen Verbreitung der britischen Virus-Variante, teilte das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mit. Sollte die nicht schnell gestoppt werden, drohe eine Überlastung der Krankenhäuser. Zuletzt waren etwa 4300 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden. Zum Vergleich: In Deutschland mit etwa fünfmal so viel Einwohnern waren mehr als 11.000 Fälle registriert worden.
Die Koalitionsregierung von Premier Mark Rutte ist nach dem Rücktritt vom vergangenen Freitag nur noch geschäftsführend im Amt. Sie wird daher das Parlament um Zustimmung für verschärfte Maßnahmen bitten
Positiver Coronatest bei Nationalspieler Waldschmidt
18.16 Uhr: Fußball-Nationalspieler Luca Waldschmidt muss nach einem positiven Coronatest vorerst pausieren. Dies bestätigte Waldschmidts Klub Benfica Lissabon am Dienstag. Der positive Befund des 24-Jährigen stammt aus der Testreihe von Samstag, bei weiteren Spielern des portugiesischen Rekordmeisters wurden Infektionen am Montag nachgewiesen.
Der frühere Freiburger Bundesligaprofi ist nicht der erste Nationalspieler, der von Corona betroffen ist. Zuvor hatten Ilkay Gündogan, Serge Gnabry, Kai Havertz und Emre Can nach positiven Tests pausieren müssen. Gündogan, der in England bei Manchester City spielt, warnte seitdem wiederholt davor, die Erkrankung zu unterschätzen.
Firmen sollen ab Inzidenzwert von 50 Heimarbeit anbieten
17.37 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will Arbeitgeber verpflichten, Heimarbeit anzubieten, wenn am Ort der Betriebsstätte der Inzidenzwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen überschritten wird. Dann habe »der Arbeitgeber den Beschäftigten im Falle von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung (Homeoffice) auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen«, heißt es in einem entsprechenden Entwurf einer Verordnung, die auch Thema der Bund-Länder-Runde sein soll.
Großbritannien verzeichnet weltweit höchste Corona-Todesquote
17.34 Uhr: Trotz der Fortschritte beim Impfprogramm sterben in Großbritannien anteilig an der Bevölkerung gemessen mehr Menschen an Covid-19 als irgendwo sonst auf der Welt. Im gleitenden Sieben-Tage-Durchschnitt waren es zuletzt mehr als 16,5 Tote pro einer Million Menschen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Universität Oxford hervor, die sich auf Daten der Johns-Hopkins-Universität bezieht. Damit liegt Großbritannien knapp vor Tschechien und Portugal und deutlich vor Deutschland und den USA, die beide in diesem Zeitraum im Schnitt mehr als neun Todesopfer pro einer Million Einwohner verzeichneten. Insgesamt liegt die Zahl der Sterbefälle in Großbritannien, bei denen Covid-19 auf dem Totenschein vermerkt wurde, inzwischen bei knapp 96.000. Besonders stark betroffen sind ethnische Minderheiten.
Sri Lanka: Tausende trinken offenbar wirkungslosen Anti-Coronatrank
17.21 Uhr: Tausende Menschen auf Sri Lanka haben ein angebliches Wundermittel getrunken, das vor Corona schützen soll – es aber offenbar nicht tat. Minister Piyal Nishantha de Silva, der den Trank wie andere ranghohe Politiker zu sich genommen hatte, musste ins Krankenhaus. De Silva, der auf dem Inselstaat für Frauen, Kinderentwicklung und Bildung zuständig ist, teilte mit, er habe Corona.
Gebraut hatte den Trunk ein einflussreicher Mann, der auf Sri Lanka als heilig gilt. Er sagte, er habe das Rezept dafür von der hinduistischen Göttin Kali erhalten. Der Trunk enthalte Honig, Muskatnuss, Koriander und andere Kräuter und war für umgerechnet gut elf Euro (2500 Rupien) die Flasche erhältlich. Pflanzliche Heilmittel sind auf Sri Lanka weitverbreitet und so seien an vier Verkaufstagen im Dezember mindestens 15.000 Leute bei dem Mann zu Hause aufgetaucht, hieß es von einem örtlichen Behördenmitarbeiter.
Der heilige Geschäftsmann habe sein Wundermittel auch Firmen sowie Tempeln verkauft, berichteten örtliche Medien. Auch Politikern und Ministern habe er eine Kostprobe gegeben. Davon habe selbst Gesundheitsministerin Pavithra Wanniarachchi Gebrauch gemacht – obwohl ihr eigenes Ministerium den Trank nicht als Arzneimittel zugelassen hatte. Oppositionelle Parlamentsabgeordnete monierten, Wanniarachchi habe falsche Hoffnung verbreitet.
EU-Kommission fordert Impfrate von 70 Prozent bis Sommer
16.48 Uhr: Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten ehrgeizige Ziele für ihre Corona-Impfkampagnen gesetzt. Bis März sollten mindestens 80 Prozent des Pflegepersonals und der Menschen über 80 Jahren geimpft sein, sagte Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas. »Wir schlagen außerdem vor, dass die Mitgliedstaaten bis Sommer mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung impfen.« Dafür »müssen wir die Versorgung mit Impfstoffen aufstocken«, sagte Schinas weiter. Die EU arbeite mit den Herstellern zusammen, um die Produktionskapazitäten zu maximieren.
Corona-Tests in St. Moritz nach Infektionen in Luxushotels
16.41 Uhr: Im Schweizer Nobelskiort St. Moritz haben nach dem Auftauchen einer der neuen Varianten des Coronavirus Massentests an Bewohnern und Besuchern begonnen. Die Menschen wurden gebeten, sich im Internet zu registrieren und die kostenlosen Tests in einer Sporteinrichtung oder einem Getränkegeschäft durchführen zu lassen. Am Vortag waren zwei Luxushotels unter Quarantäne gestellt worden. Alle Schulen, Kindergärten und Skischulen wurden geschlossen. Bei der entdeckten Virus-Variante handelt es sich örtlichen Medienberichten zufolge um eine, die zuerst in Südafrika gefunden worden war. In den beiden Hotels seien mindestens zwei Dutzend Fälle entdeckt worden, hieß es von den Behörden.
Bundeswehr will Bedenken von Soldaten gegen Corona-Impfung ernst nehmen
16.03 Uhr: Bei der Bundeswehr könnte die Corona-Impfung bald Pflicht werden – persönliche Bedenken der Soldatinnen und Soldaten sollen dabei aber ernst genommen werden. Das machte das Bundesverteidigungsministerium am Dienstag deutlich. Die Bundeswehr werde »etwaige Vorbehalte sehr ernst nehmen und in jedem Einzelfall entscheiden«. Es handele sich »um einen ganz neuen Impfstoff« und »einzelne Soldatinnen und Soldaten« könnten »aus diesem Grunde Vorbehalte haben«.
Bisher gibt es für Bundeswehrangehörige keine Pflicht, sich gegen das neuartige Coronavirus impfen zu lassen. »Allerdings überprüfen die medizinischen Fachleute der Streitkräfte ständig, ob Impfungen gegen neue Erkrankungen zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit notwendig sein könnten«, erläuterte das Verteidigungsministerium. »Auch bei Covid-19 laufen derzeit Untersuchungen zu dieser Frage.«

Soldaten des Jägerbataillons
Foto: Max Kovalenko / Lichtgut / imago imagesDänemark prüft Lockdown-Verlängerung trotz Rückgang der Neuinfektionen
15.40 Uhr: Trotz eines Rückgangs der Neuinfektionen prüft Dänemark eine Verlängerung des Lockdowns über Anfang Februar hinaus. Grund sei die rasche Verbreitung der in Großbritannien aufgetretenen und ansteckenderen Varianten des Coronavirus, sagt Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Es bestehe die Gefahr eines exponentiellen Anstiegs der Infektionszahlen, sagt sie vor dem Parlament. Möglicherweise müssten bereits am Dienstag einige Maßnahmen verschärft werden.
Serbien verimpft als erstes Land in Europa chinesische Vakzine
15.37 Uhr: Serbien wendet als erstes europäisches Land einen Impfstoff aus China an. Als erste erhalten Hunderte Angehörige des Militärs in Belgrad das Mittel des Herstellers Sinopharm. Vergangene Woche hat Serbien eine Million Dosen des Impfstoffes geliefert bekommen. Auch Polizisten und Lehrer sollen rasch geimpft werden. Im Dezember hatte Serbien begonnen, ältere Menschen in Pflegeheimen und medizinisches Personal zu impfen. Dabei wurden die Vakzine von Biontech und Pfizer sowie das russische Mittel Sputnik V gespritzt. In Serbien mit seinen rund sieben Millionen Einwohnern wurden fast 3800 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus und knapp 350.000 Ansteckungsfälle registriert.
Afrika bereitet sich auf erste Corona-Impfkampagnen vor
15.19 Uhr: In Afrika rüsten sich die Staaten für die ersten Impfkampagnen. Auch angesichts der Ausbreitung einer neuen Virusvariante im Süden des Kontinents hoffen sie dadurch auf eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Als Beschaffungsinstrument dient eine Initiative der Afrikanischen Union (AU) namens AVATT. Über sie wurden der südafrikanischen AU-Präsidentschaft zufolge 270 Millionen Impfdosen beschafft.
50 Millionen sollen zwischen April und Juni zur Verfügung stehen, hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kürzlich erklärt und den Produzenten Biontech erwähnt. Der Inselstaat der Seychellen und der westafrikanische Staat Guinea haben mit ersten Impfungen begonnen – mit Präparaten aus China (Seychellen) und Russland (Guinea).
Verschärfte Maskenpflicht im Nahverkehr
15.11 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben sich Bund und Länder nach SPIEGEL-Informationen auf eine Verlängerung des Shutdowns bis zum 14. Februar verständigt. In Bussen und Bahnen sind künftig medizinische Masken Pflicht. Beschlossen ist demnach, dass »eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken im öffentlichen Personenverkehr eingeführt« wird. Selbstgenähte Stoffmasken wären damit in Bus- und Bahn nicht mehr zulässig.
Anteil positiver Tests gesunken – »erstes gutes Zeichen«
14.40 Uhr: Der Anteil positiver Corona-Tests in Deutschland ist nach Daten von Labors in der vergangenen Woche zurückgegangen. Im Vergleich zur Vorwoche sei die sogenannte Positivrate um gut ein Fünftel auf 10,8 Prozent gesunken, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mit. Zeitweise hatte die Rate bei mehr als 16 Prozent gelegen.
Je höher die Positivrate bei hohen Fallzahlen ist, desto höher ist schätzungsweise auch die Dunkelziffer. »Das ist ein erstes gutes Zeichen für ein möglicherweise rückläufiges Infektionsgeschehen«, erklärten die Labormediziner. Das Bild sei allerdings unvollständig. So müssten zum Beispiel auch Ergebnisse von sogenannten Antigen-Schnelltests »dringend« in die Teststatistik einfließen, hieß es.
Gericht kippt Alkoholverbot in Bayern
14.10 Uhr: Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das von der Landesregierung für ganz Bayern verhängte Alkoholverbot im öffentlichen Raum gekippt. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei nur an bestimmten öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot vorgesehen, entschied das Gericht und gab damit dem Eilantrag einer Privatperson aus Regensburg recht. Mit dem pauschalen Alkoholverbot in ganz Bayern habe die Landesregierung die Verordnungsermächtigung des Bundesgesetzgebers überschritten.
Bericht: Arbeitsminister plant Flächenvorgabe für Arbeitsplatz
13.59 Uhr: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) strebt einem Bericht zufolge im Zuge seiner beabsichtigten Corona-Arbeitsschutzverschärfungen an, die Zahl der Beschäftigten am Arbeitsplatz zu begrenzen. Wie das Nachrichtenportal »The Pioneer« unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, soll es für jeden Arbeitnehmer in geschlossenen Arbeits- und Pausenräumen mindestens zehn Quadratmeter Platz geben. Tätigkeiten sollen ins Homeoffice verlagert werden, wenn dem keine betrieblichen Gründe entgegenstehen.
Erste Impfzentren in Hessen geöffnet
12.50 Uhr: Die ersten sechs Impfzentren in Hessen haben heute ihren Betrieb aufgenommen. In Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt würden vor allem auch die nicht in Heimen lebenden Menschen im Alter von 80 Jahren und mehr aus der jeweiligen Region geimpft, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU).
Russland nennt zweiten Impfstoff zu 100 Prozent wirksam
12.41 Uhr: Der zweite russische Impfstoff EpiVacCorona hat nach Angaben der Gesundheitsbehörden eine 100-prozentige Wirksamkeit. Das zeigten die Ergebnisse klinischer Studien, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Russland hat im November mit Massentests begonnen. Die Vakzine wurde vom sibirischen Vector-Institut entwickelt. Der erste zugelassene russische Impfstoff Sputnik V hat nach offiziellen Angaben laut Zwischenergebnissen eine Wirksamkeit von 92 Prozent.
Bund braucht fast 90 Milliarden Euro weniger Kredite als geplant
12.25 Uhr: Der Bund hat für die Bewältigung der Coronakrise im vergangenen Jahr deutlich weniger Schulden gebraucht, als erwartet worden war. Nach dem vorläufigen Haushaltsabschluss wurden Kredite in Höhe von 130,5 Milliarden Euro aufgenommen, wie es aus Regierungskreisen hieß. Das sind fast 90 Milliarden Euro weniger als angenommen. Der Bundestag hatte ursprünglich 217,8 Milliarden Euro Schulden genehmigt und dafür wegen der besonderen Situation zweimal die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt.
Dass diese Summe bei Weitem nicht ausgeschöpft wurde, dürfte auch daran liegen, dass ein Großteil der für November und Dezember gedachten Wirtschaftshilfen erst jetzt an die Unternehmen ausgezahlt wird. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat deshalb bereits das Kreditvolumen für das laufende Jahr angepasst und auf rund 180 Milliarden erhöht. Für beide Krisenjahre zusammen werde man rund 300 Milliarden Euro benötigen, hatte er angekündigt.
Apotheker erwarten steigende Preise für FFP2-Masken
12.14 Uhr: Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) warnt vor steigenden Preisen für FFP2-Masken, sollten Bund und Länder eine flächendeckende Pflicht zum Tragen dieser Masken beschließen. Eine solche Verpflichtung für alle Bundesbürger »würde eine stark erhöhte Nachfrage bedeuten, die im Markt zu erhöhten Preisen führen könnte«, sagte die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening der Düsseldorfer »Rheinischen Post«. Die Apotheken hätten sich bereits auf eine steigende Nachfrage eingestellt. Bislang hätten sie weit mehr als 30 Millionen ältere und chronisch kranke Menschen mit FFP2-Masken versorgt.
Thüringen: Jobcenter muss Schülerin PC und Drucker zahlen
11.47 Uhr: Das Landessozialgericht in Erfurt hat entschieden, dass das Jobcenter eine Schülerin finanziell unterstützen muss, damit diese einen Computer und Drucker zur Verfügung hat, um von zu Hause aus am Schulunterricht teilnehmen zu können. Die Kostengrenze liegt dabei bei 500 Euro.

Eine Schülerin am Laptop (Symbolbild)
Foto: Carmen Jaspersen/ dpaDamit hoben die Richter ablehnende Bescheide des Jobcenters und des Sozialgerichts Nordhausen auf. Die Entscheidung ist den Angaben zufolge nicht anfechtbar. Die Mutter hatte die Kostenübernahme für die Ausstattung der Achtklässlerin beantragt. Ihre Hartz-IV-Bezüge deckten die Ausgaben nicht durch den Regelbedarf ab.
Preise für Fitnessgeräte im Lockdown deutlich höher
11.45 Uhr: Die Corona-Einschränkungen wie die Schließung von Sportstudios haben die Preise für Fitnessgeräte für Zuhause in die Höhe getrieben. Im Dezember mussten Verbraucher für Laufband, Stepper und Co. nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Durchschnitt 13,1 Prozent mehr zahlen als im Vergleichsmonat 2019 – trotz geltender geringerer Mehrwertsteuer.
Schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr hatte es einen Preisanstieg bei den Geräten gegeben: Im Jahresdurchschnitt kletterten die Preise 2020 um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
EU will überschüssige Impfdosen an ärmere Länder geben
11.41 Uhr: Die Europäische Union (EU) plant, überschüssige Impfstoffdosen an ärmere Länder abzugeben, zum Beispiel an Afrika. Ein entsprechender europäischer Mechanismus werde geprüft, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Die EU, in der rund 450 Millionen Menschen leben, hat sich fast 2,3 Milliarden Dosen von Impfstoffen und Impfstoffkandidaten von sechs Herstellern gesichert.
Großbritannien: Höchste Zahl an Todesfällen gemessen an Bevölkerung
11.38 Uhr: Großbritannien verzeichnet derzeit relativ zur Bevölkerung die weltweit höchste Anzahl von Corona-Todesfällen. Im Sieben-Tages-Durchschnitt waren es zuletzt mehr als 16,5 Tote pro einer Million Menschen. Das belegen Zahlen der Oxford Universität, die sich auf Daten der Johns-Hopkins-Universität bezieht. Damit liegt Großbritannien knapp vor Tschechien und Portugal und deutlich vor Deutschland und den USA, die beide in diesem Zeitraum im Schnitt mehr als neun Todesopfer pro einer Million Einwohner verzeichneten.
Grüne kritisieren fehlende Corona-Forschung
10.55 Uhr: Der forschungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Kai Gehring, wirft der Bundesregierung vor, zu wenig für die Erforschung des Coronavirus zu tun. Mit Blick auf die heutigen Beratungen von Bund und Ländern sagt er der Deutschen Presse-Agentur, wenn dort nicht auf Basis eines breitmöglichen Forschungswissens entschieden werden könne, liege das an den wissenschaftspolitischen Versäumnissen der letzten Monate. »Wir wissen nach wie vor noch zu wenig, zum Beispiel über Infektionswege, Ansteckungsrisiken, Mutationen und die Wirksamkeit von Maßnahmen«, sagt Gehring. Es verweist auch auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage im Dezember, wonach bisher so gut wie keine Forschungsergebnisse zum Ansteckungsrisiko im öffentlichen Nahverkehr vorliegen.
Israel verzeichnet Rekorde bei Impfungen und Neuinfektionen
10.34 Uhr: In Israel sind Höchststände sowohl bei den Neuinfektionen als auch bei den Impfungen registriert worden. Der Corona-Beauftragte des Landes, Nachman Asch, sagte am Dienstag dem Armeesender, am Vortag seien erstmals mehr als 10.000 neue Fälle gemeldet worden. Die exakten Zahlen des Gesundheitsministeriums lagen zunächst nicht vor. Seit Beginn der Pandemie überstieg die Zahl der Neuinfektionen pro Tag erst fünfmal den Wert von 9000, viermal davon in der vergangenen Woche.
Israel steckt inmitten einer dritten Corona-Welle. Das Gesundheitssystem hat die Belastungsgrenze erreicht. Das Land hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, Deutschland etwa neunmal so viele. Dort wurden binnen 24 Stunden zuletzt 11.369 neue Fälle registriert. Seit knapp zwei Wochen gilt in Israel ein Lockdown mit strikten Einschränkungen. Man darf das eigene Haus oder die eigene Wohnung nur in einem Umkreis von 1000 Metern verlassen.
Mehr Geld für Firmen und Selbstständige
10.30 Uhr: Die Bundesregierung will Corona-Hilfen für Unternehmen und Selbstständige stark ausweiten. Laut Medienberichten soll es demnach unter anderem neue Regeln für Kleinbetriebe und Saisonware im Handel geben.
Wie das Rettungspaket aussehen könnte, lesen Sie hier.
Regeln für Homeoffice sollen verschärft werden
10.07 Uhr: Der Bund will zur Eindämmung der Corona-Pandemie Unternehmen verpflichten, so weit wie möglich ein Arbeiten im Homeoffice anzubieten. In der dem SPIEGEL vorliegenden Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Beratungen heißt es, das Bundesarbeitsministerium werde eine Verordnung erlassen, wonach Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber überall dort, »wo es möglich ist, den Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen müssen«.
Lockdown offenbar bis Mitte Februar – Schulen bleiben zu
09.46 Uhr: Die derzeit bestehenden Maßnahmen sollen bis zum 15. Februar verlängert werden. Das geht aus einem Entwurf für die Videokonferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hervor, das dem SPIEGEL vorliegt. Private Zusammenkünfte sollen weiterhin »im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet« sein.
Neu ist die Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Geschäften. Gemeint sind damit »sogenannte OP-Masken oder sogar virenfilternde Masken der Standards KN95 oder FFP2«. Eine FFP2-Maskenpflicht wie sie in Bayern seit Montag gilt, gibt es damit nicht. Allerdings reichen Alltagsmasken für den Einkauf oder die Fahrt zur Arbeit künftig nicht mehr aus.
In dem Entwurf wird betont, dass der Betrieb von Kitas und Schulen höchste Bedeutung für die Bildung der Kinder und die Vereinbarung von Familie und Beruf hat. Allerdings gebe es ernst zu nehmende Hinweise, dass das mutierte Coronavirus »sich auch stärker unter Kindern und Jugendlichen verbreitet, als das bei dem bisher bekannten Virus der Fall ist«. Daher sollen die Schulen bis zum 15. Februar »grundsätzlich« geschlossen bleiben. Eine Notfallbetreuung werde sichergestellt, Distanzlernen werde angeboten.
Müller und Kretschmann für Ausweitung des Homeoffice
09.20 Uhr: Sowohl der Berliner Bürgermeister Michael Müller als auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann wollen in den Beratungen von Bund und Ländern zu den Corona-Maßnahmen dafür einsetzen, dass die Möglichkeiten des Homeoffice ausgeweitet werden. Diese Maßnahme hätten die Experten besonders hervorgehoben, weil sich so auch die Kontakte im öffentlichen Nahverkehr stark reduzieren ließen, sagte Kretschmann dem SWR.
Die Länder würden erwägen, die sogenannte Präsenzpflicht umzukehren, sodass Betriebe begründen müssten, warum ihre Mitarbeiter im Unternehmen arbeiten müssten und nicht von zu Hause aus, sagte Müller im ARD-»Morgenmagazin«. Andere mögliche Verschärfungen wie Ausgangssperren oder eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht lehnte Müller aber ab.
Bund will bei Corona-Hilfen mindestens zehn Milliarden Euro nachlegen
08.50 Uhr: Die Bundesregierung wird in den nächsten Wochen bei den Corona-Hilfen einen zweistelligen Milliardenbetrag nachlegen. Das twittert das Bundeswirtschaftsministerium.
.@peteraltmaier im @RTLde #Frühstart vor #MPK: Die Infektionszahlen sind zu hoch, deshalb müssen wir bei #Lockdown-Maßnahmen noch eine Schippe drauf legen. Wegen der Einschränkungen legen wir auch bei den #Coronahilfen in den nächsten Wochen einen zweistelligen Mrd.-Betrag nach. pic.twitter.com/OHfwi7Dqot
— Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (@BMWK) January 19, 2021
Mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der Corona-Einschränkungen sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier dem Sender RTL: »Klar ist: Wir werden noch eine Schippe drauflegen müssen, damit wir die jetzigen ersten Erfolge auch ins Ziel bringen.« Es seien alle Maßnahmen auf dem Tisch, auch Ausgangssperren wie in Frankreich.
Coronakrise dämpft Inflation
08.35 Uhr: Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Jahr 2020 deutlich verlangsamt. Die Inflationsrate lag im Jahresschnitt bei 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Eine niedrigere Rate habe es zuletzt in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 gegeben (+0,3 Prozent).
Vor allem die durch die Coronakrise stark gefallenen Energiepreise und die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung dämpften die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: 2019 hatte die Inflationsrate im Jahresschnitt noch 1,4 Prozent betragen.
Historischer Einbruch in der Autoindustrie
08.20 Uhr: Der Pkw-Markt in der Europäischen Union ist im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie so stark eingebrochen wie nie zuvor. Der Autoabsatz fiel um mehr als drei Millionen Fahrzeuge oder 23,7 Prozent auf 9,9 Millionen Pkw, wie der Herstellerverband ACEA mitteilte. Das sei der größte Rückgang seit Beginn der Datenerhebung.
Im Dezember lag das Minus EU-weit noch bei 3,3 Prozent. Unter den großen Märkten meldeten Italien und Frankreich allerdings immer noch zweistellige Monatsverluste, während der Absatz in Deutschland bereits wieder um knapp zehn Prozent zulegte.
Japans Regierung: Impfungen sind keine Bedingung für Olympia
07.28 Uhr: Japans Regierung will auch ohne Impfungen gegen das Coronavirus die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer durchziehen. »Wir erwägen umfassende Maßnahmen, um sichere und geschützte Spiele zu veranstalten, auch ohne dass Impfstoffe zur Bedingung werden«, sagte Regierungssprecher Katsunobu Kato am Dienstag. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, hatte eine Impfpflicht für Athleten schon mehrere Male ausgeschlossen.
Die Organisatoren werben aber dafür, dass sich möglichst viele Sportler und andere Tokio-Reisende impfen lassen. An den Spielen sollen rund 11.000 Athleten aus aller Welt teilnehmen. Hinzu kommen Funktionäre, Helfer und Medienvertreter. Weiterhin offen ist die Frage, ob auch Zuschauer zugelassen werden. Japan will laut Regierungschef Yoshihide Suga mit ersten Impfungen Ende Februar beginnen. Japan startet rund zwei Monate später als einige westliche Staaten, da man zuerst noch Tests an Japanern für erforderlich hält.
Brasilien startet mit Corona-Impfungen
07.01 Uhr: Nach der Notfallzulassung der Corona-Impfstoffe von Sinovac und AstraZeneca hat die brasilianische Regierung mit ihrer landesweiten Impfkampagne begonnen. Diese begann in zehn Bundesstaaten, wie das »Jornal Nacional« von TV Globo berichtete. In Rio de Janeiro etwa bekam die 80-jährige Terezinha da Conceiçao als erste eine Dosis Impfstoff am Fuße der Christusstatue, einem Postkartenmotiv der Stadt. Zuvor war bereits als erste Frau in Brasilien überhaupt eine 54-Jährige in São Paulo geimpft worden.
Der Impfbeginn war von Komplikationen geprägt, auch weil die Regierung in Brasília unter öffentlichem Druck kurzfristig beschlossen hatte, früher als vorgesehen zu starten. Die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, hatte die Notfallzulassungen erst am Sonntag erteilt. Brasilien ist einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 210.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Wegen der enormen Zunahme von Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit Covid-19 brach das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus zusammen.
Neuer Lieferplan: Weniger Biontech-Impfstoff in der kommenden Woche
06.55 Uhr: Für die Corona-Impfungen in Deutschland liegen nun genauere Angaben zu vorübergehend geringeren Impfstoff-Lieferungen der Hersteller Biontech und Pfizer vor. Für diese Woche ist noch eine größere Menge vorgesehen, in der kommenden Woche dann aber weniger. Das geht aus einem Lieferplan von Biontech hervor, der am Montag der Gesundheitsministerkonferenz der Länder vorgestellt wurde. In dieser Woche sollen die Länder demnach 842.400 Dosen bekommen – bezogen auf die nun zugelassene Entnahme von sechs statt fünf Dosen aus einer Ampulle. Bisher genannt worden waren 667.875 Dosen bezogen auf fünf mögliche Dosen, das entspricht bei sechs möglichen insgesamt 801.450.
In der Woche vom 25. Januar soll dann aber weniger Impfstoff kommen als bisher vorgesehen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus einer Übersicht zitiert: nämlich 485.550 Dosen bezogen auf sechs entnehmbare je Ampulle. Angekündigt waren 667.875 Dosen bezogen auf fünf mögliche, das entspräche 801.450 Dosen bei sechs möglichen je Ampulle. Hintergrund sind Umbauten im belgischen Pfizer-Werk Puurs, die höhere Produktionskapazitäten schaffen sollen. Bund und Länder hatten eine kurzfristige Information darüber kritisiert.
EU-Kommission will offenbar 70 Prozent Impfrate bis zum Sommer
04.40 Uhr: Bis zum Sommer sollen aus Sicht der EU-Kommission 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union gegen das Coronavirus geimpft sein. Den Vorschlag will die Brüsseler Behörde am Dienstag veröffentlichen, wie die dpa vorab erfuhr. Bis März laute das Zwischenziel, 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre und der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu immunisieren.
Die Ziele sind nach dpa-Informationen Teil eines Diskussionspapiers für den EU-Videogipfel am Donnerstag. Dort sollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs nach dem Willen von Ratschef Charles Michel auch die Frage erörtern, ob es einen EU-Impfpass und gegebenenfalls damit verbundene Privilegien geben soll. In Deutschland gibt es darüber eine kritische Diskussion.
Die EU-Kommission will nach dpa-Informationen zwar für ein möglichst genaues und in allen EU-Staaten anerkanntes Impfdokument plädieren. Daraus soll erkennbar sein, wer wann in welchem EU-Staat welchen Impfstoff bekommen hat. Dies soll auch helfen, etwaige Nebenwirkungen zurückzuverfolgen. Ob Geimpfte Vorteile genießen – zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen – soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben.
Angesichts der besonders ansteckenden Mutationen des Coronavirus will die EU-Kommission die Mitgliedstaaten drängen, mehr zur Erkennung der neuen Virusformen zu tun. Nötig ist dafür die sogenannte Sequenzierung der bei Tests entnommenen Virusproben. Die allermeisten EU-Staaten seien weit von den wünschenswerten Zahlen bei der Sequenzierung entfernt, hieß es in Brüssel. Somit würden Virusvarianten eher zufällig entdeckt – anders als in Großbritannien, wo systematischer gesucht worden sei.
EU-Ratschef Michel hatte am Montagabend sein Einladungsschreiben für den Videogipfel am Donnerstag veröffentlicht, bei dem sich die 27 Staaten im Kampf gegen die Pandemie abstimmen wollen. Neben den Themen Impfpass und Impfprivilegien soll es auch um die Mutationen gehen. Topthema ist das Impfen: »Die Beschleunigung der Impfungen in der EU ist unsere absolute Priorität«, schrieb Michel.
Experten schwören Länderchefs auf harten Lockdown ein
04.20 Uhr: Kurz vor Merkels Treffen mit den Ministerpräsidenten erteilen Fachleute den Regierenden in interner Runde letzte Ratschläge. Der Tenor nach SPIEGEL-Informationen: Ein knallharter Lockdown muss her. Lesen Sie hier mehr.
Ärzteverband für längeren Lockdown zur Entlastung von Kliniken
04.10 Uhr: Der Ärzteverband Marburger Bund dringt auf eine weitere Verlängerung des Lockdowns, um schwere Corona-Fälle nicht nur in Intensivstationen abzuwenden. Die Vorsitzende Susanne Johna sagte der dpa: »Die derzeitigen Kontaktbeschränkungen scheinen mehr und mehr zu wirken.« Der eingeschlagene Weg sollte daher vorerst weiter beschritten werden, bis die Infektionszahlen ein beherrschbares Niveau erreicht hätten. »Wir brauchen in den Kliniken weiter dringend eine Entlastung.« Gingen die Covid-19-Fälle zurück, helfe das Ärzten, aber auch Patienten mit verschobenen Eingriffen.
Sie störe, dass in der öffentlichen Wahrnehmung vielfach allein die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten und Todesfälle als Gradmesser für die Gefährlichkeit des Virus gelten. »Es gibt Tausende von Patienten, die auf Normalstationen und in Ambulanzen behandelt werden und erhebliche Krankheitssymptome aufweisen«, sagte Johna.
Ein relevanter Teil dieser Patienten werde in den nächsten Monaten noch unter Einschränkungen leiden und möglicherweise dauerhafte Organschäden haben. Hinweise auf Langzeitfolgen gebe es inzwischen zuhauf. »Jede vermiedene Infektion trägt auch dazu bei, solche Patientenschicksale zu verhindern. Daran sollten wir alle gemeinsam ein Interesse haben.«
Die Verbandschefin betonte: »Der Lockdown ist kein Patentrezept, aber ohne ihn wären wir in den Krankenhäusern in noch viel größere Probleme gekommen.« Das werde von Kritikern der Maßnahmen häufig übersehen.
Johna forderte außerdem, das Impftempo weiter zu forcieren. Die Terminvergabe sollte so unkompliziert wie irgend möglich laufen. »Da ist noch viel Luft nach oben.« Zudem müssten ältere Menschen, die in den eigenen vier Wänden wohnen und immobil sind, zügig das Angebot erhalten, zu Hause geimpft zu werden.
ÖPNV-Betreiber prüfen offenbar Erweiterung ihres Angebots
03.15 Uhr: Anstelle einer Einschränkung des öffentlichen Nahverkehrs zur Eindämmung des Coronavirus könnte das Angebot der ÖPNV-Betreiber einem Medienbericht zufolge erweitert werden. »Nun prüfen Verkehrsunternehmen, ob man das Angebot nicht sogar noch ausbauen könnte, damit sich das Passagieraufkommen besser verteilt«, sagte die Chefin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg, Susanne Henckel der »Welt«.
Im Vorfeld des Bund-Länder-Treffens war diskutiert worden, ob Busse und Züge künftig weniger Reisende mitnehmen sollten. Das habe sich jedoch als nicht realisierbar erwiesen. »Im ÖPNV und Nahverkehr auf der Schiene ist eine Beschränkung der Kapazitäten kaum möglich«, sagte Henckel und fügte hinzu: »Man kann ja schlecht einen Teil der Sitze mit Flatterband absperren«.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder über eine Verlängerung und mögliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Während eine Fortdauer des Lockdowns vorab als sicher galt, blieben diskutierte zusätzliche Maßnahmen in den Bereichen Homeoffice und öffentlicher Verkehr zunächst ungewiss.
Diese acht Fachleute beraten Bundesregierung und Länderchefs
02.40 Uhr: Bevor Kanzlerin und Länderchefs über den nächsten Shutdown sprechen, holen sie die Meinung von Fachleuten ein. Wer ist Teil des Beratergremiums, und wer vertritt welche Positionen? Hier geht es zum Überblick.
IW-Direktor lehnt Homeoffice-Pflicht ab
02.15 Uhr: Vor dem Bund-Länder-Treffen zu Beratungen über die Coronakrise hat der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, vor einer Homeoffice-Pflicht gewarnt. »Dies ist eine Scheindebatte«, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gebe keine empirischen Befunde für eine solche Pflicht.
Dass Menschen weiterhin im Büro arbeiteten, hänge nicht nur mit den Arbeitsprozessen zusammen, »sondern ebenso mit den Bedingungen der Beschäftigten zu Hause und dem Wunsch nach geordneten Arbeitsmöglichkeiten«, sagte er. Die Unternehmen müssten bereits seit Langem die Corona-Arbeitsschutzbedingungen beachten. Viele hätten »weitreichend das Homeoffice ermöglicht«, fügte er hinzu.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder über eine Verlängerung und mögliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Während eine Fortdauer des Lockdowns vorab als sicher galt, blieben diskutierte zusätzliche Maßnahmen in den Bereichen Homeoffice und öffentlicher Verkehr zunächst ungewiss.
Südafrikanische Corona-Mutante laut Experten nicht tödlicher
01.55 Uhr: Die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Mutante ist Experten zufolge zwar ansteckender, aber offenbar nicht tödlicher als die ursprüngliche Form des Virus. Die neue Variante sei 50 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus, sagte der südafrikanische Epidemiologe Salim Abdool Karim, der als Mitglied eines Expertengremiums die Regierung berät. Es gebe jedoch »keine Beweise« dafür, dass die mutierte Form auch tödlicher sei, fügte er hinzu.
Dr. Waasila Jassat, ein weiteres Mitglied des Expertengremiums, sagte, dass die Rate der Todesfälle in den Krankenhäusern sich im Vergleich zur ersten Welle nicht verändert habe, obwohl mehr Menschen eingewiesen wurden.
Die Experten analysierten zahlreiche Daten von den landesweit verbreiteten Virus-Clustern. Die mutierte Form des Virus gilt mittlerweile als der dominante Stamm in Südafrika.
Südafrikas Gesundheitsminister Zweli Mkhize sagte am Montag, dass die Zahl der Infektionen um 23 Prozent gesunken sei. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei jedoch im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 18 Prozent gestiegen.
Nach der Entdeckung der neuen Form hatten die Behörden im Dezember weitere Einschränkungen über das Land verhängt. Mit mehr als 1,3 Millionen Infektionsfällen ist Südafrika das am stärksten betroffene Land in Afrika.
#Zerocovid schnell erklärt
01.50 Uhr: Unter dem Hashtag #Zerocovid fordern Wissenschaftler, Medizinerinnen und Künstler, den Corona-Ausbruch in Europa mit strikten Maßnahmen zu beenden. Lesen Sie hier, was dahintersteckt.
Trump will Einreisestopp aus Europa kippen – Biden winkt ab
01.30 Uhr: Im Frühjahr 2020 hatten die USA strenge Einreisebestimmungen für Personen erlassen, die sich zuletzt in Europa aufgehalten haben. Für US-Bürger war eine Einreise zwar unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen weiter möglich, fast alle anderen mussten draußen bleiben.
Kurz vor seinem Auszug aus dem Weißen Haus plant Donald Trump nun aber, diese Vorgaben abzuschaffen. Ab dem 26. Januar soll eine Einreise demnach wieder erlaubt sein, wie der noch amtierende US-Präsident am Montag (Ortszeit) mitteilte. Gleiches soll demnach auch für Reisende aus Brasilien gelten, für dieses Land besteht ein Einreisestopp seit Mai 2020.
Es dürfte eine der letzten Amtshandlungen für Trump sein. Nachfolger Joe Biden ließ unmittelbar nach Trumps Ankündigung über seine Sprecherin Jen Psaki erklären, dass er von diesen Plänen gar nichts hält. Seine Regierung werde vorerst von Lockerungen für die genannten Ländern absehen.
Die Corona-Mutante lässt Großbritannien zusammenbrechen
01.20 Uhr: Die Virusvariante B.1.1.7 verbreitet sich rasant, das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps. Trotz Massenimpfungen und Lockdown bekommt der britische Premier Johnson die Pandemie nicht in den Griff. Lesen Sie hier mehr.