Corona-News am Donnerstag Söder regt an, AstraZeneca schneller zu verimpfen

Markus Söder zieht eine Änderung der Priorisierung beim Impfstoff von AstraZeneca in Betracht
Foto: Peter Kneffel / dpaDas war das Corona-Update am Donnerstag.
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21.40 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht angesichts der Zurückhaltung gegenüber dem AstraZeneca-Impfstoff Handlungsbedarf. »Wenn es so weitergeht, werden wir auf einem Berg von AstraZeneca-Impfdosen sitzenbleiben. Das kann niemand wollen bei einem Impfstoff, der gut schützt«, sagte der CSU-Vorsitzende der »Rheinischen Post«. Natürlich sei es jetzt gut, Lehrer, Erzieher und die Polizei vorzeitig zu impfen. Aber es gebe unzählige Menschen, die sich impfen lassen wollten, jedoch noch lange nicht dran seien. »Sollte sich der Trend bei AstraZeneca fortsetzen, hat es keinen Sinn, dafür ständige neue Priorisierungen vorzunehmen. Sinnvoll wäre es dann, AstraZeneca gleich über die Ärzteschaft zu verimpfen. Denn wir sollten so rasch wie möglich alles verimpfen, was geht«, sagte Söder.
Dem Bayerischen Rundfunk sagte Söder, die Zurückhaltung bei AstraZeneca bereite ihm große Sorge. »Sollte es weiter so sein, dass Tausende, vielleicht sogar Hunderttausende von Impfdosen nicht verimpft werden, dann muss man die Priorisierung völlig neu überlegen, gerade für diesen Impfstoff Astrazeneca«.
Impfen tut nicht weh, sagt die Queen
23.30 Uhr: Die britische Königin Elizabeth II. fühlt sich seit ihrer Impfung gegen das Coronavirus geschützt. »Soweit ich das beurteilen kann, war es ziemlich harmlos«, sagte die Queen bei einer Videokonferenz mit den Verantwortlichen für die Impfkampagne in Großbritannien. Die 94-jährige Monarchin und ihr fünf Jahre älterer Ehemann Prinz Philip waren am 9. Januar geimpft worden. »Es hat überhaupt nicht weh getan«, sagte die Queen.
Sie äußerte Verständnis dafür, dass einige Menschen Angst vor der Impfung haben: »Aber sie sollten eher an andere Menschen denken als an sich selbst.« Außerdem lobte die Queen den Fortschritt der Impfkampagne. Bisher haben offiziellen Angaben zufolge etwa 18,7 Millionen Menschen in Großbritannien eine erste Dosis erhalten, das ist mehr als jede dritte erwachsene Person.
Paris will dreiwöchigen Lockdown für Öffnungsperspektive
23.15 Uhr: Die Stadtverwaltung von Paris schlägt der Regierung vor, in der französischen Hauptstadt einen dreiwöchigen Lockdown zu verhängen mit der Perspektive, anschließend alle Veranstaltungsorte, wie Theater, aber auch Bars und Restaurants zu öffnen. Die Idee sei es, »eine Aussicht darauf zu haben, alles zu öffnen«, sagt der stellvertretende Bürgermeister Emmanuel Gregoire dem Radiosender France Info. In Paris gilt wie im Rest des Landes seit Mitte Dezember eine nächtliche Ausgangssperre.
Premierminister Jean Castex teilte am Abend mit, dass rund die Hälfte der Corona-Infektionen in Frankreich inzwischen auf der erstmals in Großbritannien aufgetretenen Mutante B.1.1.7 beruhen. Es drohe jederzeit ein »neues epidemiologisches Aufflammen«. Die Situation habe sich in den vergangenen Tagen verschlechtert, sagte Castex. Die Entwicklung »erlaubt uns derzeit keine Lockerungen«.
Biden: USA sind Impfzielen um Wochen voraus
23.10 Uhr: US-Präsident Joe Biden will bei der Corona-Impfkampagne weiter aufs Tempo drücken. »Je mehr Leute geimpft werden, desto schneller werden wir diese Pandemie eindämmen«, sagte er am Donnerstag. Biden hatte vor seinem Amtsantritt am 20. Januar als Ziel gesetzt, dass es in seinen ersten hundert Tagen als Präsident mindestens 100 Millionen Impfungen geben soll. Nun wurde nach 37 Tagen bereits die Schwelle von 50 Millionen erreicht, wie Biden erklärte.
Biden dürfte bei seinem Ziel zugutekommen, dass die Hersteller der beiden in den USA zugelassenen Impfstoffe, Moderna und Pfizer/Biontech, ihre Produktion inzwischen ausgeweitet haben. Bis Ende März haben sie zusammen die Lieferung von rund 200 Millionen Dosen versprochen. Bis Ende Juli sollen die USA insgesamt 600 Millionen Dosen bekommen.
Weil für Änderungen der Impfreihenfolge
20.34 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich angesichts der Hinweise darauf, dass schon die Erstimpfung gegen das Coronavirus einen guten Schutz bietet, zu einer Änderung der Impfstrategie bereit erklärt. »Ich bin auch offen dafür, bei den weniger gefährdeten Personen vom bisherigen Impfschema abzuweichen und zunächst so vielen Menschen wie möglich die Erstimpfung zu verabreichen«, sagte der SPD-Politiker der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Niedersachsen hatte für die Zweitimpfung Dosen auch mangels Vertrauens in die Zuverlässigkeit der Impfstofflieferungen lange strikt zurückgehalten.
In der Debatte über Öffnungsperspektiven setzt der SPD-Politiker ähnlich wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf eine Verknüpfung von Tests, Impfungen und Hygienekonzepten. »Betroffene müssten also entweder geimpft sein oder ein aktuelles negatives Testergebnis nachweisen können«, so Weil. Auch ein digitaler Nachweis sei sinnvoll. »Meine Lieblings-Vorstellung ist es, die zentrale Corona-Warn-App auch für Impfnachweise und Testergebnisse zu nutzen. Die App würde dann zum ersten Mal auch wirklich relevant werden.« Er wolle niemandem die Verantwortung zuschieben, aber das Gesamtergebnis der App sei »gelinde gesagt sehr unbefriedigend«.
Kretschmann: Geschäfte sollen Kunden mit negativem Schnelltest empfangen dürfen
20 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat eine »testbasierte Öffnung« von Geschäften oder Freizeiteinrichtungen vorgeschlagen. Die Betreiber der Einrichtungen müssten dann aber garantieren, nur Besucher hereinzulassen, die einen aktuellen und zertifizierten negativen Corona-Schnelltest vorweisen können, wie die F.A.Z. berichtet.
Besucher von Veranstaltungen und Geschäften sollen demnach außerdem, falls später eine Infektion festgestellt werden sollte, ihre Daten in der »Luca-App« hinterlegen. Für diese App müsse es allerdings noch eine Schnittstelle zum Computerprogramm »Sormas« der Gesundheitsämter geben. Trotz der Schnelltests dürfe aber, etwa durch Warteschlangen, kein unnötiges Risiko entstehen.
Immer mehr dubiose Impfstoff-Angebote
19.22 Uhr: Auf dem leer gefegten Markt für Corona-Impfstoffe beobachten EU-Ermittler immer mehr Betrügereien. Vermittler hätten Regierungen in den vergangenen Wochen insgesamt 900 Millionen Dosen Impfstoff für 12,7 Milliarden Euro angeboten, erklärte die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf der dpa in Brüssel. Dubiose Angebote erhielten auch die Bundesregierung und das Land Nordrhein-Westfalen, lehnten aber ab.
EU-Behörde: Keine großen Hürden für angepasste Impfstoffe
19.12 Uhr: Bereits zugelassene Corona-Impfstoffe, die wegen neuer Virus-Varianten angepasst werden müssen, können nach Angaben der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) ohne große Hürden in der EU eingesetzt werden. Die EMA legte am Donnerstag in Amsterdam Richtlinien für die Hersteller der modifizierten Impfstoffe vor.
Wenn der Mutter-Impfstoff bereits die Zulassung bekommen hat, dann muss der veränderte Wirkstoff nicht erneut das gesamte Verfahren durchlaufen. Eine klinische Testreihe über die Wirksamkeit mit einer geringen Zahl von Probanden sei ausreichend.
Nach vorliegenden Daten sind der EMA zufolge alle drei bisher zugelassenen Impfstoffe auch gegen die in der EU bekannten Virus-Mutationen wirksam. »Trotzdem erscheint es notwendig, dass mit dem Aufkommen von Mutationen und neuen Variationen zugelassene Impfstoffe angepasst werden müssen, um den Schutz zu gewährleisten.«
Die Hersteller sollen die Bildung von Antikörpern testen und auch die Wirkung von nur einer verabreichten Dosis des modifizierten Impfstoffs bei Personen untersuchen, die zuvor bereits mit dem Original-Vakzin geimpft worden sind. Alle Qualitätsstandards bei der Herstellung und Sicherheit müssten dieselben sein, betonte die EMA.
US-Universität: Bereits mehr als 2,5 Millionen Corona-Tote weltweit
18.48 Uhr: Seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr sind weltweit bereits mehr als 2,5 Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Donnerstag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg damit allein seit Mitte Januar um rund 500 000 an. Weltweit gab es den Daten zufolge bislang knapp 113 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Experten gehen von einer noch höheren Dunkelziffer aus.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Der WHO zufolge gab es bis Donnerstag 2,49 Millionen bestätigte Todesfälle.
Gericht bestätigt Verbot von Versammlung in Erfurt
18.44 Uhr: Das Verwaltungsgericht Weimar hat das Verbot einer in Erfurt geplanten Versammlung gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen bestätigt. Die Entscheidung der Stadt, die für Samstag mit bis zu 10.000 Teilnehmern angemeldete Kundgebung zu untersagen, sei in Anbetracht der aktuellen Corona-Infektionslage gerechtfertigt, teilte das Gericht mit.
Es lehnte einen Eilantrag gegen das Verbot ab. Eine Versammlung könne verboten werden, wenn die öffentliche Sicherheit oder Ordnung durch sie gefährdet sei, so die Richter. Zur öffentlichen Sicherheit zähle auch der Schutz von Leben und Gesundheit des Einzelnen.
Thüringen ist aktuell das am schwersten von der Pandemie betroffene Bundesland. Die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage lag am Donnerstag bei 119 – bundesweit betrug der Wert 62.
Habeck fordert von EU mehr Einsatz bei Impfstoff-Lizenzen
18.18 Uhr: Grünen-Parteichef Robert Habeck sieht die Europäische Union und die Bundesregierung in der Pflicht, sich stärker für eine Steigerung der Corona-Impfstoffproduktion einzusetzen. »Die Bundesregierung und die EU müssen jetzt Leadership in der internationalen Gesundheits- und Handelspolitik beweisen«, sagte Habeck dem SPIEGEL. Wenn die Impfstoffproduktion nicht weltweit hochgefahren werde, sei die Pandemie nicht zu bewältigen.
»Es gilt, die Verhandlungsmacht der EU als große Abnehmerin voll in die Waagschale zu werfen und gegenüber den Impfherstellern auf günstige Lizenzvereinbarungen zu bestehen.« Auch die Bundesregierung »sollte sich die Erhöhung der Impfstoffmenge auf die Fahnen schreiben und ihr volles Gewicht einbringen«.
Habeck bezeichnete es als nicht zu verantworten, dass geeignete Produktionskapazitäten nur aufgrund fehlender Lizenzierung nicht genutzt würden. Es gehe darum, die Möglichkeiten des Marktes bei der Impfstoffproduktion voll auszuschöpfen und alles daranzusetzen, dass mehr Menschen geimpft würden. »Je weniger weltweit geimpft sind, desto länger dauert der Kampf gegen die Pandemie und desto größer ist das Risiko neuer Mutationswellen.«
Gorilla im Prager Zoo mit Coronavirus infiziert
17.47 Uhr: Im Zoo von Prag hat sich ein Menschenaffe mit dem Coronavirus infiziert. Das Gorillamännchen Richard zeige nur sehr milde Symptome, vor allem Appetitlosigkeit und Müdigkeit, teilte Zoodirektor Miroslav Bobek mit. Richard war im November 1991 in Frankfurt am Main zur Welt gekommen und lebt seit 2003 in der tschechischen Hauptstadt. Ebenfalls positiv getestet wurden die Löwen Jamwan und Suchi. Die Proben sollen nun genauer untersucht werden, um festzustellen, um welche Virusvariante es sich handelt.
Bobek geht davon aus, dass sich die Erkrankung »trotz aller Vorsicht und der ergriffenen Schutzmaßnahmen« vom Pflegepersonal auf die Tiere übertragen habe. Dies hätten auch die Erfahrungen in anderen Tiergärten gezeigt. Wegen der Pandemie ist der Prager Zoo seit Monaten für die Öffentlichkeit geschlossen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten noch knapp 1,5 Millionen Besucher den Tierpark besichtigt, der damit zu den größten Sehenswürdigkeiten in Tschechien zählte. Er verfügt auf einer Fläche von 58 Hektar über mehr als 680 Tierarten.
Großbritannien senkt Warnstufe in Corona-Pandemie
17.42 Uhr: Ein Expertengremium in Großbritannien hat die Warnstufe in der Coronavirus-Pandemie von der höchsten Stufe 5 auf 4 gesenkt. Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Die Gefahr eines Kollapses im Gesundheitssystem innerhalb von Wochen sei angesichts stetig sinkender Kennziffern nicht mehr gegeben, hieß es in der Mitteilung.
Trotzdem warnten die Experten vor Nachlässigkeit: »Wir sollten uns keine Illusionen machen – die Ansteckungsrate, der Druck auf die Krankenhäuser und die Zahl der Todesfälle sind weiterhin hoch.« Bald sei mit einem erheblichen Effekt des Impfprogramms zu rechnen. Bis dahin sei es aber wichtig, wachsam zu bleiben und die Regeln zur Eindämmung der Pandemie zu beachten.
Die Lockdown-Maßnahmen in dem Land bleiben trotz niedrigerer Warnstufe vorerst unverändert bestehen. In Großbritannien steht das öffentliche Leben seit Anfang Januar weitgehend still. Für den größten Landesteil England hatte Premierminister Boris Johnson am Montag einen Fahrplan zur schrittweisen Aufhebung der Maßnahmen vorgelegt. Am 8. März sollen dort zunächst die Schulen wieder öffnen. Bis 21. Juni will die Regierung alle Lockdown-Maßnahmen aufheben.
Lettlands Grenzen bleiben bis 6. April dicht
17.30 Uhr: Lettland lässt seine Grenzen dicht. Die Regierung in Riga verlängerte die strikten Einreisebeschränkungen bis zum 6. April. Damit dürfen in das baltische EU-Land weiter nur Menschen einreisen, die einen triftigen Grund sowie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Bei Ankunft in Lettland besteht zudem unverändert eine Registrierungs- und Quarantänepflicht.
Die verschärften Einreiseregeln waren von der Regierung in Riga vor knapp drei Wochen beschlossen und zunächst bis 25. Februar eingeführt worden. Medienberichten zufolge hatten sie bislang keine größeren Auswirkungen auf die während der Pandemie ohnehin deutlich zurückgegangene Zahl an Einreisenden.
Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern kämpft seit dem Herbst mit einer steigenden Zahl an Neuinfektionen. Aufgrund strenger Beschränkungen seit Mitte Dezember hat sich die Lage etwas entspannt. Dennoch ist die Entwicklung weiter deutlich schlechter als in Deutschland.
Baden-Württemberg will mit Schnelltests Öffnungen ermöglichen
17.27 Uhr: Kann es trotz einer drohenden dritten Corona-Infektionswelle dennoch bald Lockerungen geben? Baden-Württemberg will nun mit dem massiven Einsatz von Schnelltests »ein Stück Freiheit zurückholen«. Lesen Sie hier mehr dazu.
Corona-Impfstoff Curevac erwartet Zulassung bis Anfang Juni
17.15 Uhr: Der deutsche Impfstoffhersteller Curevac rechnet mit einer EU-Zulassung seines Corona-Impfstoffs Ende Mai oder Anfang Juni. Dies teilte Curevac-Chef Franz-Werner Haas in einer Anhörung des Europaparlaments mit. Die entscheidenden Daten der klinischen Tests seien für Mitte April zu erwarten.
Der Gesundheits- und der Industrieausschuss des Europaparlaments hatten die Chefs der wichtigsten Impfstoffhersteller eingeladen, mit denen die EU Lieferverträge hat. In der Anhörung bekräftigte der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca sein Ziel, der Europäischen Union bis Ende März 40 Millionen Dosen seines Impfstoffs zu liefern. Firmenchef Pascal Soriot sagte, auch er sei enttäuscht über Produktionsausfälle an einigen europäischen Standorten. Doch tue die Firma alles, die zugesagte Menge zu erreichen. Man lerne jeden Tag, und er sei zuversichtlich, dass die Produktionsmengen im zweiten Quartal zunähmen, fügte Soriot hinzu.
FFP2-Masken im Test: »Wir können nur eine einzige Maske uneingeschränkt empfehlen«
17.05 Uhr: FFP2-Masken sollen vor Ansteckung mit Corona schützen. In öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen sind sie Vorschrift. Der Physiker Axel Neisser von der Stiftung Warentest ist von der Güte der Masken aber nicht überzeugt. Lesen Sie hier das ganze Interview.
Flensburg beendet Ausgangssperre am Samstag
16.47 Uhr: Die in Flensburg wegen der Ausbreitung der britischen Corona-Mutante geltende Ausgangssperre wird nicht weiter verlängert. Wie die Stadt mitteilte, wurde diese Entscheidung vor dem Hintergrund seit mehreren Tagen stagnierender Inzidenzwerte getroffen. Damit läuft die Ausgangssperre am Samstag aus. Auch weitere Maßnahmen sollen angepasst werden.
So bleibt die Kontaktbeschränkung auf den eigenen Haushalt zwar über Samstag hinaus bestehen. Für allein lebende Menschen gibt es aber dann die Ausnahme, dass sie einen weiteren Menschen treffen dürfen. Die in Schleswig-Holstein anstehenden Lockerungen etwa in Form der Öffnung von Friseuren oder Gartencenter gelten in Flensburg trotz der etwas entspannteren Lage nicht.
Intensivmediziner pochen auf Lockdown-Verlängerung bis April
16.42 Uhr: Deutschlands Intensiv- und Notfallmediziner haben eine Verlängerung des Lockdowns bis Anfang April gefordert. Drei Wochen mehr Disziplin seien entscheidend, um durch Impfungen eine schwer bis nicht mehr kontrollierbare dritte Welle zu vermeiden, sagte Gernot Marx, Präsident der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Nach einem neuen Prognosemodell der Divi könnte ein Öffnen am 7. März die Zahlen schwer kranker Corona-Patienten in Kliniken exorbitant in die Höhe treiben, hieß es.
Der bisherige Höchststand lag im Januar bei etwa 6000 Corona-Patienten auf Intensivstationen. Im Moment seien es rund 2900, was in etwa dem Höhepunkt der ersten Welle im Frühjahr 2020 entspreche und beherrschbar sei, hieß es.
Bahrain lässt Impfstoff von Johnson & Johnson als erstes Land zu
16.44 Uhr: Als erstes Land erteilt Bahrain dem Impfstoff von Johnson & Johnson eine Notfallzulassung. Die Genehmigung sei nach einer gründlichen Studie erfolgt, teilt die Nationale Gesundheitsbehörde mit. Die Vakzine, bei der im Unterschied zu anderen Mitteln eine Injektion ausreicht, soll bei Menschen mit einem höheren Risiko für Komplikationen wie Älteren oder chronisch Kranken eingesetzt werden.
In den USA könnte der Impfstoff noch diese Woche zugelassen werden, die Arzneimittelbehörde FDA sieht die Vakzine als sicher und wirksam an.
Warum ein Dutzend Daten-Nerds frischere Corona-Zahlen liefert als das RKI
16.18 Uhr: Gesundheitsämter und Robert Koch-Institut kämpfen mit Softwareproblemen und verspätet eingehenden Meldungen. Dabei wäre es so einfach, wie ein Katastrophenforscher und dessen Projekt »Risklayer« zeigen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Syrien startet Corona-Impfungen – Herkunft des Impfstoffs unklar
16.09 Uhr: Die Regierung des Bürgerkriegslandes Syrien will in der kommenden Woche mit Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Syrien habe Impfstoff von einem »befreundeten Land« erhalten, erklärte Gesundheitsminister Hassan Ghabbash, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete. Um welches Land und welchen Impfstoff es sich dabei handelt, blieb jedoch unklar. Als Erstes sollen Mitarbeiter im Gesundheitswesen geimpft werden.
Medien hatten in den vergangenen Tagen gemeldet, Impfstoff für Syrien sei Teil eines Abkommens über einen Gefangenentausch mit dem verfeindeten Nachbarland Israel gewesen. Die »New York Times« meldete, Israel zahle Russland als Vermittler des Abkommens Geld, damit Moskau den russischen Impfstoff Sputnik V an Syrien liefere.
Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärte, es sei kein israelischer Impfstoff nach Syrien geliefert worden. Die syrische Regierung wies die Berichte zurück. Russland ist in dem Bürgerkrieg ein Verbündeter Syriens. Das Land pflegt auch Kontakte zu China.
Thüringer Landrätin fordert Spahn auf, die Kosten für Tests zu übernehmen
16.05 Uhr: Der besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffene thüringische Landkreis Schmalkalden-Meiningen fordert für eine Schnelltestaktion die Kostenübernahme durch den Bund. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe öffentlichkeitswirksam kostenlose Schnelltests für jedermann ab 1. März angekündigt, erklärte Landrätin Peggy Greiser (parteilos) in einem offenen Brief.
In dem Kreis in Südthüringen, der einer der vier am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Landkreise bundesweit ist, läuft seit Montag eine Schnelltestaktion. Sie ist kostenlos für die Einwohner. Das Angebot haben nach Angaben des Landratsamtes inzwischen mehr als 1200 Menschen genutzt. »Die Resonanz ist überwältigend«, teilte die Kreisverwaltung mit. Bisher seien neun Corona-Infizierte entdeckt worden, deren Testergebnisse durch zusätzliche PCR-Tests bestätigt worden seien. Infektionsketten hätten so wirksam unterbrochen werden können.
Für die Schnelltests entstehen dem Landkreis nach Angaben der Verwaltung wöchentlich Kosten in Höhe von 25.000 Euro. Diese möchte die Kommune gern vom Bund übernommen sehen, zumal vom Thüringer Gesundheitsministerium keine Unterstützung für die Testaktion gekommen sei, wie es hieß. Landrätin Greiser lud Spahn ein, den Kreis zu besuchen und sich ein Bild von der Testaktion zu machen.
Altmaier hält Lockerungen für möglich
15.47 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält weitere Lockerungen in der Coronakrise trotz einer zuletzt leicht steigenden Zahl an Neuinfektionen für möglich. Altmaier sagte dem TV-Sender Welt, er persönlich glaube, dass man mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen, beispielsweise den Schnelltests, sowie mit neuen Reservierungsmöglichkeiten etwa bei Geschäften Öffnungen machen könne, obwohl die Infektionszahlen noch nicht so weit gesunken seien wie geplant.
»Es ist ganz wichtig, dass es eine konkrete Öffnungsperspektive gibt«, sagte Altmaier. Gesundheitsschutz und Öffnungen müssten unter einen Hut gebracht werden, man müsse bereit sein, neue Schritte zu gehen. Er nannte die Beratungen von Bund und Ländern am kommenden Mittwoch eine der wichtigsten in der ganzen Pandemie. Es müsse zu bundeseinheitlichen Regeln kommen, innerhalb derer es aber auch zu regional differenzierten Lösungen kommen könne.
Altmaier will an diesem Freitag mit seinen Amtskollegen aus den Ländern beraten und dort ein Papier über eine Öffnungsstrategie vorstellen. Zuvor hatten über 40 Verbände Anregungen für eine gemeinsame Öffnungsstrategie der Wirtschaft übersandt.
Bouffier macht Bund für mangelnde Akzeptanz des AstraZeneca-Impfstoffs mitverantwortlich
15.30 Uhr: Viele Menschen wollen sich nicht mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca impfen lassen. Hessens Ministerpräsident sieht die Ursache dafür auch in der Kommunikation der Bundesregierung. Lesen Sie hier mehr dazu.
Saarland kündigt strengere Einreisebeschränkungen an Grenze zu Frankreich an
15.29 Uhr: Wegen der Häufung hoch ansteckender Coronavirus-Varianten verschärft das Saarland die Einreiseregeln an der Grenze zum französischen Verwaltungsbezirk Moselle. Nach einer entsprechenden Maßnahme Frankreichs sagte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) im ARD-»Mittagsmagazin«: »Auch von deutscher Seite muss es ähnlich wirkende Maßnahmen geben.« Künftig könne die Grenze »nur mit einem negativen Test« überquert werden.
»Wir werden das natürlich reziprok machen«, sagte Hans in seiner Reaktion auf die Ankündigung der Regierung in Paris, für alle nicht beruflich bedingten Fahrten aus Deutschland in das Gebiet der Mosel ab März einen negativen PCR-Test zu verlangen. Die zuerst von Frankreich angekündigten Verschärfungen, von denen viele deutsche Grenzgänger betroffen sind, seien »die erste Auswirkung eines abgestimmten Vorgehens« mit den Nachbarn.
Bisher können viele Bürger des Saarlands oder aus Rheinland-Pfalz im französischen Grenzgebiet einkaufen oder Verwandte und Freunde besuchen, ohne bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzulegen. Ab dem 1. März ist dafür im Verwaltungsbezirk Moselle ein negativer PCR-Test Pflicht, der weniger als 72 Stunden alt sein muss, wie es in der französischen Erklärung heißt.
EU-Gipfel zu Corona begonnen – Staaten wollen mehr Tempo beim Impfen
15.24 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen haben am Nachmittag ihren Videogipfel für eine engere Zusammenarbeit in der Coronakrise begonnen. Dies teilte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter mit. Vorrangig geht es darum, wie die Corona-Impfungen beschleunigt und die gefürchteten Virusvarianten bekämpft werden können.
Thema sind aber auch die verschärften Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Tschechien und Österreich, die bei einigen Nachbarländern und der EU-Kommission auf Kritik stoßen. Sie befürchten, dass Pendler und wichtige Waren an den Grenzen aufgehalten werden und der Binnenmarkt leidet. Auch die Pläne für einen gemeinsamen EU-Impfpass und mögliche Vorteile für Geimpfte stehen zur Debatte. Entscheidungen werden aber noch nicht erwartet.
Studie zu möglicher dritter Dosis mit Biontech-Pfizer-Impfstoff geplant
15.14 Uhr: In einer neuen Studie werden das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Partner Pfizer die Wirkung einer dritten Dosis mit ihrem Corona-Impfstoff testen. Dafür sollen 144 Teilnehmer in den USA sechs bis zwölf Monate nach ihren ersten beiden Spritzen eine dritte bekommen, wie die beiden Unternehmen gemeinsam mitteilten.
Untersucht wird unter anderem, wie sich diese Auffrischungsimpfung auf die Immunität gegen derzeit kursierende und potenziell neu aufkommenden Varianten von Sars-CoV-2 auswirkt. Konkret wird den Angaben zufolge auf die Immunantwort des Körpers zum Zeitpunkt der dritten Impfung, nach einer Woche und nach einem Monat geschaut. Mitmachen werden Menschen aus zwei Altersgruppen – und zwar von 18 bis 55 Jahren und von 65 bis 85 Jahren. Sie sollen im Rahmen der Studie bis zu zwei Jahre lang weiter beobachtet werden.
Es gebe zwar keine Hinweise, dass zirkulierende Virusvarianten zu einem Verlust des Schutzes durch den Impfstoff führten, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla. Dennoch würden Maßnahmen ergriffen, um entschieden handeln zu können, falls ein Stamm aufkomme, gegen den der Impfstoff keinen ausreichenden Schutz biete. Ähnlich klang das bei Biontech-Chef Ugur Sahin: »Wir wollen auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein«, sagte er. Es liefen auch Vorbereitungen, den Impfstoff bei Bedarf schnell an neue Varianten anpassen zu können.
Corona-Impfstoff: Moderna will kräftig wachsen
15.03 Uhr: Impfstoffhersteller Moderna erwartet 2021 einen Umsatz von 18 Milliarden Dollar. Aber kann das Unternehmen auch erstmals in seiner Geschichte einen Gewinn erzielen? Lesen Sie hier mehr dazu.
Restaurants und Kneipen dürfen auf Mallorca wieder öffnen

Ab Dienstag können die Restaurantterrassen auf Mallorca wieder öffnen
Foto:Clara Margais/ dpa
14.49 Uhr: Auf Mallorca dürfen Restaurants, Cafés und Kneipen infolge einer deutlichen Verbesserung der Corona-Lage nach rund sieben Wochen erstmals wieder öffnen. Ab Dienstag können die Gastronomiebetriebe in ihren Außenbereichen wieder Gäste empfangen, wie die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol in Palma mitteilte. Spätestens um 17 Uhr müssen sie in einer ersten Etappe zur Lockerung des Lockdowns aber schließen. Zudem dürfen nur höchstens 50 Prozent der Tische bei einer Besetzung von maximal je vier Personen draußen aufgestellt werden.
Die Lockerungen in den Bereichen Gastronomie, Handel und private Treffen sollen den Angaben zufolge vorerst für zwei Wochen in Kraft bleiben. Sie werden für alle Balearen bis auf Ibiza gelten, wo die Lage derzeit weniger gut ist als auf den Nachbarinseln.
Die Corona-Lage auf der Urlaubsinsel Mallorca und den anderen Balearen verbessert sich seit Wochen rapide. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei knapp 38 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner – deutlich besser als in Deutschland.
RKI analysiert Corona-Schulausbrüche – Schüler »eher nicht Motor«
14.37 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) ist der umstrittenen Frage nach dem Beitrag von Schulen zur Pandemie in Deutschland nachgegangen. Eine Analyse von Meldedaten und Studien lege nahe, dass Schülerinnen und Schüler »eher nicht als Motor eine größere Rolle spielen«, aber dass es auch bei ihnen zu Übertragungen komme und Ausbrüche verhindert werden müssten. Das schreibt das RKI in einer Onlinepublikation. Schulausbrüche stehen laut dem Papier in engem Zusammenhang mit der Inzidenz in der Bevölkerung.
Lehrkräfte spielten »eine vielleicht wichtigere Rolle« als Schüler, heißt es. Die Autoren merken auch an, dass Schulen bei einer Ausbreitung ansteckenderer Virusvarianten einen größeren Beitrag zum Infektionsgeschehen leisten könnten. Seit Wochen wird in Deutschland ein Anstieg des Anteils der in Großbritannien entdeckten Mutante B.1.1.7 an positiven Corona-Proben beobachtet.
Bedenken muss man bei der RKI-Untersuchung, dass die Autoren vor allem auf Meldedaten blicken, die auf laborbestätigten Corona-Fällen beruhen. Sie weisen selbst auf eine Reihe von damit verbundenen Einschränkungen hin: Insbesondere Grundschüler wiesen relativ häufig keine Symptome auf oder der Beginn der Erkrankung lasse sich schwer zuordnen. Möglicherweise werde eine »größere Anzahl« asymptomatischer Infizierter nicht erfasst und die Größe von Ausbrüchen unterschätzt. Anhand einer großen österreichischen Studie könne aber angenommen werden, »dass dieser Fehler vermutlich nicht substanziell groß ist«.
Spahn für lokale Corona-Lockerungen – aber auch Verschärfungen
14.22 Uhr: In der Debatte über mögliche weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn flexiblere lokale Lösungen für sinnvoll. »Im Herbst war es wegen der hohen und diffusen Infektionslage wichtig, bundeseinheitlich das öffentliche Leben herunterzufahren«, sagte der CDU-Politker in einem Interview mit »Zeit Online«. Er sei immer noch dafür, die Marke von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bundesweit als Richtwert zu nehmen – aber auch zusätzliche Variablen zu betrachten.
So sei das Infektionsgeschehen in den Kommunen inzwischen sehr unterschiedlich. Deshalb sollte man auch unterschiedlich vorgehen. »Das kann bedeuten, lokal zu öffnen, aber eben auch wieder zu verschärfen, wenn es sein muss.« Ziel müsse es sein, einen Alltag zu ermöglichen, »der Sicherheit bietet, aber auch praktikabel ist. Und da kommen Tests ins Spiel.« Neben PCR-Labortests als »Goldstandard« seien dies mehr Schnelltests und bald auch Selbsttests. Die ersten drei Laien-Selbsttests zur Anwendung zu Hause wurden am Mittwoch zugelassen.
Spahn betonte, für geplante Gratis-Schnelltests durch geschultes Personal für alle Bürger liege eine fertige, abgestimmte Verordnung vor. Er hatte den Start eigentlich für 1. März angekündigt, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will über die Teststrategie jedoch erst noch am 3. März mit den Ministerpräsidenten beraten. Spahn sagte, wichtiger als der pünktliche Start sei, dass Bund und Länder geschlossen hinter dem Instrument der Schnelltests stünden. »Daher ist es auch vertretbar, wenn es jetzt etwas länger dauert.«
Spahn erläuterte, es würden viele Tests gebraucht. »Aber: Konzerne, vom Weltkonzern bis zum deutschen Mittelständler, werden zügig den Bedarf an Schnell- und Selbsttests decken, indem sie die Produktion ankurbeln. Die Marktwirtschaft funktioniert. Selbst Supermärkte und Discounter werden über kurz oder lang Selbsttests anbieten.« Das werde die Preise senken. Sinnvoll sei dann, zuerst in bestimmten »Lebenswelten« regelmäßig zu testen – am Arbeitsplatz, in Schulen und Kitas. »Vielleicht zunächst einmal die Woche, später sogar öfter.« Testen sei vor Ort zu organisieren, auch mit Betriebsärzten, Praxen und Apotheken. »Wir können das nicht top-down als Bund regeln.«
»Grüner Pass«: Österreichs Kanzler Kurz plädiert für EU-Impfpass
14.02 Uhr: Reisen und Urlaub ohne Einschränkungen: Vor dem Treffen der EU-Regierungschefs bringt Österreichs Kanzler erneut einen internationalen Impfpass ins Gespräch. An dem Vorstoß gibt es auch Kritik. Lesen Sie hier mehr dazu.
Frankreich stellt Tschechien Corona-Impfstoff zur Verfügung
13.54 Uhr: Frankreich stellt dem aktuell stark von Corona betroffenen Tschechien nach Aussage der Regierung in Prag Impfstoff aus seinem Kontingent zur Verfügung. Paris habe 100.000 Dosen des Biontech-Pfizer-Präparats zugesagt, sagte Ministerpräsident Andrej Babis der Agentur CTK zufolge. Mit der Lieferung werde Mitte März gerechnet. In Prag wurde das als »Geste der Solidarität« gewertet. Es dürfte sich um eine Art Leihgabe handeln, die zu einem späteren Zeitpunkt aus dem tschechischen Kontingent »zurückgezahlt« werden müsste.
Die Verteilung der Impfstoff-Lieferungen aus der gemeinsamen Bestellung erfolgt unter den EU-Mitgliedstaaten normalerweise auf einer Pro-Kopf-Basis. Zuvor hatte bereits das Nahostland Israel 5000 Dosen des Moderna-Impfstoffs als Spende zur Verfügung gestellt. Tschechien liegt bei der Neuinfektionsrate EU-weit an der Spitze. Regierungschef Babis hat vor einer »totalen Katastrophe« in den Krankenhäusern gewarnt. Erwartet wird eine Verschärfung des Lockdowns. Über die Details wird noch beraten.
Russland senkt Preis für Impfstoff Sputnik V
13.38 Uhr: Russland hat den Verkaufspreis für seinen Corona-Impfstoff Sputnik V um die Hälfte auf 866 Rubel (umgerechnet 9,60 Euro) gesenkt. Der aus zwei Komponenten bestehende Wirkstoff stehe auf der Liste lebenswichtiger Medikamente, der Preis müsse deshalb staatlich kontrolliert werden, teilte die Regierung in der Hauptstadt Moskau mit.
Handelsminister Denis Manturow sagte: »Die Preissenkung wurde möglich durch die Entwicklung und Optimierung der industriellen Herstellung des Impfstoffs.« Zudem seien mit Beginn der Massenimpfung in Russland die Produktionsmengen deutlich erhöht worden. Auch deshalb sei Sputnik V in der Herstellung günstiger geworden. Dieser Preis gelte aber nur für das Impfprogramm in Russland, sagte Manturow.
Die Vakzine war die weltweit erste, die für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben wurde – obwohl bis dahin wichtige Tests noch nicht erfolgt waren. Russland verkauft seine Vakzine auch ins Ausland. Dem staatlichen russischen Investmentfonds zufolge wurde der Impfstoff in mittlerweile 36 Ländern registriert.
Team von Inter geht nach mehreren Corona-Fällen in Isolation
13.30 Uhr: Nach mehreren Corona-Infektionen beim italienischen Fußballklub Inter Mailand ist die Mannschaft des Serie-A-Spitzenreiters in Isolation. Insgesamt hätten fünf Personen ein positives Ergebnis erhalten, teilte der Klub mit. Darunter seien die Offiziellen Alessandro Antonello und Giuseppe Marotta, Sportdirektor Piero Ausilio sowie der Club-Anwalt und ein weiterer Mitarbeiter. Trainer und Mannschaft folgten den Vorschriften, hieß es.
Das Team von Trainer Antonio Conte hatte zuvor schon neun Corona-Positive in seinen Reihen festgestellt. Für Aufsehen sorgte der falsch-positive Test des Ex-Dortmunders Achraf Hakimi im Oktober 2020, weil er deshalb nicht beim Champions-League-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach auf dem Feld stehen konnte. Am Sonntag will Inter die Mannschaft des CFC Genua empfangen. Ob die Partie wegen der Corona-Situation im Klub nun gefährdet ist, war zunächst unklar.
Maas: »Beschaffung der Impfstoffe hätte besser laufen können«
13.09 Uhr: Nach Ansicht von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) ist es bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen durch die EU zu Fehlern gekommen. »Die Beschaffung der Impfstoffe hätte besser laufen können. So etwas einzugestehen, ist auch eine unumgängliche Voraussetzung, um aus Fehlern für die Zukunft zu lernen«, sagte Maas.
Die Alternative sei aber ein europäisches Wettrennen um knappe Impfstoffe gewesen, der wenige durchgeimpfte Länder mitten in einem krisengeschüttelten Kontinent zum Ergebnis gehabt hätte. »Es hätte die Europäische Union zerrissen, davon bin ich fest überzeugt«, so der Minister.
Niedersachsen startet Pilotprojekte mit Impfungen durch Hausärzte
12.36: In Niedersachsen sollen schon bald erste Hausärzte mit den Impfungen beginnen. Nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums starten am Freitag im Landkreis Osnabrück vier Pilotpraxen mit Hausbesuchen bei Patienten, die über 80 Jahre alt sind. Zusätzlich werden ab Montag in mehreren Praxen in verschiedenen Landkreisen Personen unter 65 Jahren geimpft. Nach dieser Erprobungsphase von höchstens etwa zwei Wochen könnten voraussichtlich ab April deutlich mehr Praxen mit im Boot sein, erklärt Gesundheitsministerin Carola Reimann.
Impftermin erschwindelt – Ärzte in NRW aufgeflogen
12.35: Dutzende Ärzte haben versucht, sich unberechtigterweise im Impfzentrum des Rhein-Kreises Neuss gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Es handele sich um etwa 40 Personen, die zwar grundsätzlich impfberechtigt seien – jedoch nicht im Rhein-Kreis Neuss. »Weder wohnen noch arbeiten sie hier«, sagte ein Kreissprecher. Wahrscheinlich hätten sie in den für sie zuständigen Impfzentren noch keinen Termin bekommen. Zuvor hatte die »Westdeutsche Zeitung« berichtet.
Nach Angaben des Sprechers hatten die Ärzte von einer noch unbekannten Person einen Zugangscode erhalten und sich über das Internet für einen Impftermin am Dienstag angemeldet. Derselbe Code habe mehrmals genutzt werden können, weil er für das gesamte Team einer Praxis gelte, die in Pflegeeinrichtungen tätig sei. Am Einlass zum Impfzentrum sei der Schwindel jedoch aufgeflogen. Konsequenzen drohten den Ärzten, die unter anderem aus Köln und Viersen kamen, jedoch nicht, sagte der Sprecher.
Um Ähnliches in Zukunft zu verhindern, sei die Terminplattform nun überarbeitet worden. So müssten jetzt zum Beispiel konkrete Daten zum Arbeitgeber eingegeben werden.
400 Millionen Dosen »Geisterimpfstoff« angeboten
12.13 Uhr: Regierungen in aller Welt haben nach Erkenntnissen von EU-Ermittlern insgesamt 400 Millionen Dosen Impfstoffe angeboten bekommen, die nicht direkt von den Herstellern kommen. »Wir nennen das Geisterimpfstoffe, also irgendwelche mehr oder weniger obskuren Angebote, die auch schon an viele Staats- und Regierungschefs wohl gegangen sind«, hieß es aus Kreisen der EU-Kommission. Die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf und die Strafverfolgungsbehörde Europol hätten Ermittlungen aufgenommen.
Den Angaben zufolge wird das Thema auch später bei dem Videogipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zur Sprache kommen. Nach Schätzungen von Olaf seien 400 Millionen Dosen im Wert von bis zu drei Milliarden Euro angeboten worden, von denen man aber nicht genau wisse, ob es sich um echten Impfstoff handele, hieß es weiter. Es könne auch »Salzwasser in kleinen Fläschchen« sein.
»Bild« berichtete, ein privater Vermittler habe vor wenigen Tagen zahlreichen Regierungen per E-Mail allein 100 Millionen Dosen des Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca angeboten. Als Vermittler habe ein Mann fungiert, der zuvor auch schon Corona-Schutzausrüstung angeboten habe und in etlichen deutschen Behörden bekannt sei.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte dem »Bild«-Bericht zufolge allgemein, dass auch die Bundesregierung in den vergangenen Wochen etliche Angebote »unterschiedlicher Seriosität« von privaten Impfstoffvermittlern erhalten habe. Deutschland, das an den EU-Beschaffungsmechanismus gebunden sei, habe aber keines dieser Angebote angenommen.
Hamburger Polizei registriert zahlreiche Corona-Verstöße
12.05: Mehrere größere Treffen, bei denen gegen die Corona-Regeln verstoßen wurde, hat die Polizei in Hamburg am Mittwoch aufgelöst. Das berichtet der NDR. In einem Park hätten sich am Nachmittag bis zu 150 Jugendliche getroffen und gefeiert, am Jungfernstieg in der Innenstadt waren es am Abend bis zu 200 Menschen. Mit Lautsprecheransagen löste die Polizei das Treffen auf. Viele Teilnehmer trugen keine Masken, hielten die Abstände nicht ein und tranken Alkohol. Über den gesamten Tag registrierte die Polizei laut dem Bericht mehr als 260 Ordnungswidrigkeiten.
Ungarn verlängert Teil-Lockdown bis 15. März
11.45: Ungarn verlängert den Teil-Lockdown bis zum 15. März. Es sei zu erwarten, dass die Infektionszahlen in den kommenden beiden Wochen weiter stiegen, sagt Gergely Gulyas, Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orbán. Die nächsten beiden Wochen würden »außerordentlich schwierig«. Die Impfungen würden beschleunigt, kommende Woche werde voraussichtlich der chinesische Sinopharm-Impfstoff geliefert. Im März und April sei mit insgesamt einer Million Dosen zu rechnen. Anders als die EU hat Ungarn bereits Vakzinen aus China und Russland zugelassen.
Husumer Schlachthof nach Corona-Pause wieder in Betrieb
11.27: Der wegen eines Corona-Ausbruchs rund zwei Wochen lang geschlossene Schlachthof in Husum (Kreis Nordfriesland) hat seinen Betrieb wieder aufgenommen. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur dpa unter Hinweis auf ein weitreichendes Hygienekonzept. Die Kapazität werde nach und nach hochgefahren. Nach Angaben der Kreisverwaltung waren 257 von 274 weiteren Tests von Mitarbeitern negativ ausgefallen.
Der Schlachthof war nach einem Corona-Ausbruch Anfang des Monats geschlossen worden. Schon am Freitag wurde die Quarantäne für 169 Mitarbeiter aufgehoben. Am Montag wurde die gesamte Belegschaft einschließlich externer Mitarbeiter erneut getestet, mit dem genannten Ergebnis. Zuvor waren bei zwei Reihentestungen insgesamt 113 Mitarbeiter und 23 Kontaktpersonen positiv getestet worden.
Steinmeier: Aussuchen eines Impfstoffes ein »ziemliches Luxusproblem«
11.13: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bundesbürger aufgefordert, beim Impfen gegen das Coronavirus weniger wählerisch zu sein. »Alle von der Europäischen Union zugelassenen Impfstoffe sind wirksam, sind verträglich«, sagte Steinmeier in einer Onlineveranstaltung vor Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen in Bayern.
Das Aussuchen eines bestimmten Impfstoffs sei »ein ziemliches Luxusproblem«, sagte der Bundespräsident. »Erst recht bei den Menschen aus den Ländern, die im ganzen Jahr nicht die Aussicht haben, eine Impfung zur Verfügung zu bekommen.« Er habe nur wenig Verständnis für die zuletzt wahrgenommene Zurückhaltung gegen bestimmte Impfstoffe, sagte Steinmeier. Das Gebot der Stunde laute: »Schneller impfen!« Er selbst und seine Frau würden sich auf alle Fälle impfen lassen.
Der Start der Impfkampagne in Deutschland sei nicht perfekt gewesen, räumte das Staatsoberhaupt ein. »Aber eine Tatsache sollten wir nicht vergessen: Die Impfungen werden die Wende bringen im Kampf gegen das Virus«. Jede einzelne Impfung bedeute, schwere Krankheit abzuwenden und Menschenleben zu schützen. »Jede einzelne Impfung bringt uns dem Alltag, nach dem wir uns sehnen, näher«, sagte Steinmeier.
CDU-Spitzenkandidat Baldauf warnt vor Alleingängen bei Lockerungen
11.07: Der rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf kritisiert vor der nächsten Corona-Runde der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel einen »Überbietungswettbewerb« der Bundesländer bei möglichen Lockerungsschritten. »Natürlich brauchen wir regionalisierte Betrachtungen des Infektionsgeschehens«, sagte Baldauf dem SPIEGEL. »Ich finde es aber wenig sinnvoll, wenn im Vorfeld der Konferenz jedes Bundesland mit einem eigenen Stufenplan vorprescht.«
Der CDU-Politiker plädierte für eine gemeinsame Öffnungsstrategie von Bund und Ländern. Bürger und Unternehmen bräuchten »dringend eine Perspektive«, so Baldauf. »Aber wir sollten ehrlich bleiben. Gerade im Moment sind wir in einem schwierigen Wettlauf zwischen Impfungen, Infektionen und Insolvenzen, zwischen Gesundheit und wirtschaftlicher Existenz.« Lockerungen müssten mit erweiterten Impf-, Test- und Hygienestrategien verbunden sein.
»Wir sind alle Corona-müde und sehnen uns danach, so schnell wie möglich bei schönem Wetter wieder im Biergarten zu sitzen«, sagte Baldauf weiter. »Kontinuierliches Testen und rasches Impfen flankiert den Weg aus dem Lockdown. Dies eröffnet die schnellste Möglichkeit für mehr Normalität und Freiheiten im Alltag, auf die unsere Geschäfte, der Einzelhandel, die Gastronomie und der Tourismus angewiesen sind.«
Baldauf tritt bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz als Spitzenkandidat der CDU an. Er will SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ablösen. Laut Umfragen liefern sich CDU und SPD ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Chef der Impfkommission kritisiert Impfung nach Gutsherrenart
10.58: Der Chef der Ständigen Impfkommission in Deutschland, Thomas Mertens, hat vor einer Vergabe der Corona-Impfungen nach Gutsherrenart gewarnt. Seit Mittwoch können Grundschullehrkräfte und Kita-Erzieherinnen vorrangig geimpft werden. Dies weiche von der Impfreihenfolge ab, die die Kommission aufgrund wissenschaftlicher Kriterien empfohlen habe, sagte Mertens dem rbb-Sender Radioeins. »Ich warne davor, eine Priorisierung nach diesen evidenzbasierten Kriterien ganz aufzugeben, weil dies (...) zu einem Chaos und einer Vergabe von Impfungen nach Gutsherrenart führen würde.«
Für Menschen mit Vorerkrankungen sei es zum Teil schwer verständlich, wenn sie durch eine geänderte Priorisierung auf eine Impfung, auf die sie warten, nun noch länger warten müssten, sagte Mertens. Lehrkräfte und Erzieherinnen hätten kein höheres Risiko für eine schwere Covid-Erkrankung – außer wenn sie selbst unter einer Vorerkrankung litten. Dann könnten sie aber schon nach den bisherigen Plänen vorrangig geimpft werden. Bei Beibehaltung der bisher gültigen Impfreihenfolge könnten auch die meisten Todesfälle vermieden und insgesamt die meisten Lebensjahre in der Bevölkerung gewonnen werden, sagte Mertens.
Die Länder haben es selbst in der Hand, die Impfreihenfolge auf Basis der am Vortag geänderten Impfverordnung sowie den Empfehlungen der Impfkommission zu bestimmen. In Baden-Württemberg beispielsweise können seit Wochenbeginn nun auch das pädagogische Personal in Schulen und Kitas, viele medizinisch Beschäftigte und Menschen mit einer geistigen Behinderung Termine in Impfzentren vereinbaren – nicht aber Patienten mit Krebs oder anderen schweren Vorerkrankungen.
Tschechien verbietet Reisen nach Brasilien und in Teile Afrikas
10.55: Aus Angst vor neuen Coronavirusvarianten hat Tschechien seinen Bürgern Reisen nach Brasilien und in Teile Afrikas verboten. Die Maßnahme gelte zunächst bis zum 11. April, teilte das Gesundheitsministerium in Prag mit. Betroffen sind unter anderem Südafrika, Kenia, Tansania und Mosambik.
Vor Kurzem war in Tschechien erstmals die südafrikanische Corona-Mutante nachgewiesen worden – bei drei Reiserückkehrern aus Afrika. Für diese Variante wird eine höhere Übertragbarkeit angenommen, genaue Daten dazu gibt es aber noch nicht.
Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babiš hatte am Mittwoch eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen in seinem Land in Aussicht gestellt. Die Beratungen darüber dauerten an. Im Raum steht nach Medienberichten unter anderem eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf die jeweilige Verwaltungsregion. Die Regierung konnte sich bisher nur darauf einigen, im Parlament eine Verlängerung des Ausnahmezustands bis zum 31. März zu beantragen.
Derweil trat eine FFP2-Maskenpflicht an stark frequentierten Orten wie Supermärkten und dem öffentlichen Nahverkehr in Kraft. Tschechien hat nach den jüngsten Angaben der EU-Agentur ECDC die EU-weit höchste Neuansteckungsrate. Am Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium in Prag 13.657 neue Fälle binnen 24 Stunden.
Landkreis im Nordosten: Alle Polenbesucher müssen sich melden
10.42: Wegen der immer noch zu hohen Corona-Infektionszahlen hat Mecklenburg-Vorpommern die Meldepflicht für Polenreisende verschärft. Darauf hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald hingewiesen. So müssen sich Besucher des Nachbarlandes nach Rückkehr jetzt nicht mehr nur in zweiwöchige Quarantäne begeben, sondern auch generell bei ihren jeweiligen Gesundheitsämtern melden. Das sehe die neu gefasste Quarantäneverordnung vor, die Polen als Corona-Risikogebiet ausweist.
Bei »Zuwiderhandlungen« drohe ein Bußgeld. Bei Verstößen gegen die Quarantänepflicht, die auch kontrolliert wird, könne das angedrohte Bußgeld von 500 bis 2500 Euro reichen. Von der Quarantäne seien unter anderem Berufspendler mit den entsprechenden Papieren befreit.
Coronaschutz: Länger stehen bleiben in Düsseldorfs Altstadt verboten
10.22: Die Stadt Düsseldorf hat ein »Verweilverbot« für die berühmte Altstadt und das nahe Rheinufer an den Wochenenden bis zum 14. März verhängt. Man darf in dem Bereich fast den ganzen Tag nicht mehr länger stehen bleiben, sich hinsetzen oder auf eine Wiese legen. Hintergrund: Am vergangenen Wochenende hielten sich Zehntausende Menschen bei bestem Wetter in den Gassen der Altstadt und vor allem an der Rheinpromenade auf. Laut Stadt wurde der Mindestabstand immer wieder missachtet.
Die neue Allgemeinverfügung gilt freitags von 15 Uhr bis 1 Uhr nachts sowie samstags und sonntags von morgens 10 Uhr bis nachts um 1 Uhr. Zudem gilt seit Donnerstag an der Rheinpromenade Maskenpflicht.
Qantas plant Flug-Comeback im Oktober

Zwei Flugzeuge der australischen Airline Qantas
Foto: Rick Rycroft / dpa10.06: Die australische Airline Qantas plant ab Ende Oktober die Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs. Dann soll das Impfprogramm gegen das Coronavirus in »Down Under« abgeschlossen sein, wie Qantas-Chef Alan Joyce mitteilte. Regelmäßige Verbindungen nach Neuseeland, das weitgehend Corona-frei ist, könnten schon im Juli wieder starten. »Wir stehen in engem Kontakt mit der Regierung, und wenn die Dinge sich ändern, dann werden sich auch die Daten ändern«, so Joyce.
Qantas ist wegen der Grenzschließungen in eine tiefe Krise geraten. Im November hatte das Unternehmen angekündigt, künftig eine Impfpflicht für internationale Verbindungen verlangen zu wollen. Australien ist bisher wegen strikter Maßnahmen und einem seit fast einem Jahr anhaltenden Reisestopp ins Ausland relativ glimpflich durch die Pandemie gekommen.
Corona-Inzidenzwert in Thüringen weiter doppelt so hoch wie im Bund
10.05: In Thüringen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen etwa doppelt so hoch wie auf Bundesebene. Sie lag nach Angaben der Staatskanzlei am Donnerstag (Stand: 0 Uhr) bei fast 120 neuen Fällen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Bundesweit wurden in diesem Zeitraum statistisch 61,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner registriert. Der Kreis Schmalkalden-Meiningen ist mit einem Inzidenzwert von 206,5 besonders schwer betroffen, bundesweit ist das der vierthöchste Wert unter den Landkreisen.
Von Mittwoch zu Donnerstag wurden 582 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet. Auf Intensivstationen von Krankenhäusern wurden 130 schwer an Covid-19 erkrankte Menschen behandelt, 70 mussten invasiv beatmet werden. Die Zahl der Infizierten stieg damit auf 74.879 seit Pandemiebeginn. 31 weitere Menschen, die mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert waren, starben. Damit erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten auf 2810.
Finnland geht ab dem 8. März in neuen Lockdown
09.46: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen plant Finnland ab dem 8. März einen neuen Lockdown. Diese Schutzmaßnahme zur Viruseindämmung sei für drei Wochen vorgesehen, kündigt Ministerpräsidentin Sanna Marin an. Restaurants müssen dann schließen und Kinder ab einem Alter von 13 Jahren sollen per Homeschooling unterrichtet werden. Eine Ausgangssperre sei nicht vorgesehen.
Gefahr von Mutanten: Baden-Württemberg verschärft Quarantäneregeln
09.31: Weil sich ansteckendere Mutationen des Coronavirus schnell ausbreiten, verschärft Baden-Württemberg die Quarantäneregeln. Kontaktpersonen der Kategorie 1 müssen künftig 14 statt wie bislang zehn Tage in Isolation, wie das Staatsministerium mitteilte. Das gelte ebenso für Haushaltsangehörige der infizierten Person sowie für Kontaktpersonen von Infizierten mit einer Virusmutation. Schüler und Schülerinnen können sich erst ab dem fünften Tag freitesten lassen – sobald feststeht, dass sich die positiv getestete Person nicht mit einer neuartigen Virusvariante angesteckt hat.
Auch die Regeln für die Einreisequarantäne werden verschärft: Wer aus einem Hochinzidenzgebiet einreist, kann sich künftig nicht mehr freitesten lassen. Wer aus einem Gebiet mit Virusvarianten einreist, muss 14 Tage lang in Quarantäne bleiben und kann sich ebenfalls nicht freitesten lassen. Bislang waren von einer Infektion Genesene für sechs Monate von der Quarantänepflicht befreit – aufgrund der Virusmutanten wird diese Befreiung auf drei Monate reduziert.
Corona-Kontrollen: Frankreich verschärft Einreiseregeln an Grenze zu Deutschland
09.27: Im Département Moselle an der deutsch-französischen Grenze breitet sich die südafrikanische Corona-Variante aus. Die Regierung in Paris verlangt bei nichtberuflichen Einreisen nun einen negativen Test. Lesen Sie hier mehr dazu.
Israel plant umfassende Öffnungen – bleibt aber vage
09.04: Gut ein Jahr nach ersten Restriktionen will Israel die Coronakrise im April weitgehend hinter sich lassen. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kündigte nach einer Mitteilung seines Büros eine umfassende Öffnung des Landes ab kommendem Monat an. Details dazu blieben allerdings zunächst offen.
Die Ankündigung vom Mittwochabend erfolgte weniger als vier Wochen vor einer Neuwahl – die vierte Abstimmung in zwei Jahren. Der 71-Jährige stellt sich am 23. März zur Wiederwahl. Er hatte bereits angekündigt, dass in Israel bis Ende März jedem ab 16 Jahren ein Impfangebot gemacht werden soll.
Von den 9,3 Millionen Einwohnern Israels wurden bereits rund 4,6 Millionen Menschen einmal und mehr als 3,2 Millionen zweimal geimpft.
Trotz der Impfkampagne blieben die Neuinfektionszahlen trotz stetem Rückgang auf hohem Niveau. Mit Blick auf das am Abend beginnende jüdische Karnevalsfest Purim verhängte die Regierung drei nächtliche Lockdowns bis Sonntagfrüh. Es gelten dann Ausgangs- und Besuchsbeschränkungen. Netanyahu appellierte an die Bürger, sich daran zu halten. Vor einem Jahr hatten sich viele Menschen in Israel auf Karnevalsfeiern angesteckt.
Spahn: Jetzt genug Impfstoff für Pädagogen und vorerkrankte Menschen
08.46: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet wegen der höheren Priorisierung von Grundschul- und Kitapersonal nicht mit einer späteren Corona-Impfung von vorerkrankten Menschen. »Die Mengen an Impfstoff, die wir verfügbar haben – übrigens gerade mit Blick auf die 18- bis 64-Jährigen und AstraZeneca –, die machen aus meiner Sicht diesen Schritt möglich«, sagte Spahn im Deutschlandfunk.
Demnach habe Deutschland derzeit »deutlich mehr Impfstoff« als noch vor ein paar Wochen, erklärte Spahn. Das ermögliche, »dass Menschen mit Vorerkrankungen trotzdem auch und sehr zeitnah ihr Impfangebot bekommen«.
Nun sei es an den Ländern vor Ort Impfangebote sowohl für Vorerkrankte als auch für Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte zu machen. »Im Moment scheitert dieses Angebot ja nicht daran, dass kein Impfstoff da wäre, und das ist ja schon mal eine neue Qualität im Vergleich zu vor vier Wochen.« Die Länder hatten zuvor versichert, dass es nicht an Personal, aber an Impfstoffen mangele, und der Prozess sich deswegen verlangsame.
Grundschullehrkräfte sowie Kitaerzieherinnen können seit Mittwoch gegen Corona geimpft werden. Sie wurden von der dritten in die zweite Gruppe der Impfreihenfolge hochgestuft.
Söder will über »Sonderoptionen« für Geimpfte reden
08.32: Der bayerische Ministerpräsident, Markus Söder (CSU), zeigt sich offen für Vorteile für gegen Corona geimpfte Menschen. Man müsse auf Dauer über »Sonderoptionen« für Geimpfte sprechen, sagte er am Mittwochabend im Bayerischen Fernsehen. Aktuell sei es dafür aber noch zu früh, weil noch zu wenige Menschen geimpft seien. »Es kann auf Dauer nicht so sein, dass, wenn sich wahnsinnig viele Leute impfen lassen – andere nicht – für die, die sich nicht impfen lassen, alle anderen ein Stück weit dieselben Einschränkungen haben«, sagte Söder.
Die Kauflust kehrt langsam zurück
08.05 Uhr: Nach dem Einbruch zu Jahresbeginn hat sich das Konsumklima etwas erholt. Die Nürnberger GfK-Marktforscher sagen für März einen Anstieg ihres Konsumklima-Barometers um 2,6 auf minus 12,9 Punkte voraus. »Die Verbraucher erholen sich etwas von dem Schock, der sie nach dem harten Lockdown Mitte Dezember erfasst hat«, sagte Rolf Bürkl von der GfK.
Im Vormonat war die Kauflaune noch auf den tiefsten Stand seit Juni 2020 eingebrochen, als die Bürger die Folgen des ersten Lockdowns wegen der Viruspandemie wegstecken mussten. Die Bereitschaft zu größeren Käufen – etwa von Möbeln, Computern oder Autos – bleibt noch gedämpft.
11.869 Neuinfektionen und 385 neue Todesfälle in Deutschland
06.25 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen einem Tag 11.869 Corona-Neuinfektionen gemeldet – und damit 1662 mehr als genau vor einer Woche, am 18. Februar. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstagmorgen mit bundesweit 61,7 höher als am Vortag (59,3).
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 385 weitere Todesfälle verzeichnet. Das ist weniger als vor genau einer Woche: Damals hatte das RKI binnen einem Tag 10.207 Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstag, 03.10 Uhr, wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Sieben-Tage-Inzidenz hatte vor vier Wochen, am 28. Januar, noch bei 98 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.414.687 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 25.02., 03.10 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.226.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 69.125.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,98 (Vortag ebenfalls 0,98). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 98 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Die RKI-Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 18 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Grüne dringen auf längeren Bezug des Arbeitslosengeldes I in der Coronakrise
05.15 Uhr: Die Grünen dringen darauf, die Sonderregelungen zum erweiterten Bezug des Arbeitslosengeldes I in der Coronakrise zu verlängern. Es sei »absolut unverständlich«, warum die Regelung nicht bis zum Ende dieses Jahres weiter gelten solle, sagte der Grünen-Arbeitsmarktexperte Wolfgang Strengmann-Kuhn der Nachrichtenagentur AFP.
Es sei ungerecht, dass Menschen, deren Anspruch auf Arbeitslosengeld jetzt ausläuft, im Gegensatz zu jenen, die ihn bis Dezember 2020 verloren haben, keine Verlängerung bekommen. Die Pandemiesituation und die Lage auf dem Arbeitsmarkt hätten sich nicht grundlegend geändert, sagte Strengmann-Kuhn. »Diese Schieflage muss glattgebügelt werden.«
Die Grünen wollen im Zuge der Beratungen über das Sozialschutzpaket III, das am Freitag im Bundestag zur Abstimmung steht, einen entsprechenden Änderungsantrag einbringen. Im Zuge der Corona-Hilfsmaßnahmen war im vergangenen Jahr beschlossen worden, dass ALG-I-Bezieher, deren Anspruch zwischen dem 1. Mai und dem 31. Dezember 2020 enden würde, die Leistung drei Monate länger bekommen. Dies wollen die Grünen nun um ein Jahr bis Dezember 2021 verlängern.
Das im Bundestag zur Abstimmung stehende Sozialschutzpaket III sieht vor, den erleichterten Zugang in die Grundsicherungssysteme sowie die erleichterte Vermögensprüfung beim Kinderzuschlag bis zum 31. Dezember 2021 zu verlängern. Außerdem werden die Sonderregeln zu den Bedarfen für gemeinschaftliche Mittagsverpflegung in Schulen, Kitas und Werkstätten für behinderte Menschen bis zum 30. Juni 2021 verlängert.
Länder wollen Impfkapazitäten bis April stark ausbauen
04.20 Uhr: Mit der Ankunft von mehr Impfstoffen rechnen die Bundesländer bis Anfang April mit einem deutlichen Fortschritt bei den Impfungen gegen das Coronavirus. In mehreren Ländern könnten die Impfkapazitäten bis dahin verdoppelt werden, wie aus einer Umfrage der dpa hervorgeht. Bayern meldete beispielsweise eine Kapazität von zuletzt rund 46.000 Impfungen am Tag. Sie soll angesichts der angekündigten Liefermengen bis April auf rund 111.000 ausgebaut werden.
Erhebliche Zuwächse bis hin zur Verdopplung oder gar Vervielfachung der Kapazitäten sind nach Länderangaben auch in Bremen, Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, dem Saarland oder Thüringen möglich. Viele Bundesländer gaben fehlende Impfstoffmengen als Grund für die bisher niedrige Auslastung der Impfzentren an. Personal sei hingegen ausreichend vorhanden gewesen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt auf ein höheres Impftempo bei den Ländern gedrängt und gesagt, dass jetzt genug Impfstoff da sei. Bis Ende April kündigten die drei Hersteller Biontech, Moderna und AstraZeneca eine Gesamtliefermenge von knapp 19 Millionen Impfdosen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind bis einschließlich Dienstag 5,4 Millionen Impfdosen gespritzt worden.
Breite Studie in Israel bestätigt hohe Wirksamkeit von Biontech/Pfizer-Vakzine
03.30 Uhr: Eine umfassende Studie in Israel zum Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat die sehr hohe Wirksamkeit des Mittels bestätigt. Für die am Mittwoch vom US-Fachmagazin »New England Journal of Medicine« veröffentlichte Untersuchung waren die Daten von 1,2 Millionen Menschen ausgewertet worden. Das Ergebnis war, dass die Vakzine zu 94 Prozent gegen Krankheitssymptome schützt.
Zwar hatten bereits vorherige Studien einen Wirksamkeitsgrad von 95 Prozent des Mittels der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer gezeigt. Doch hatten diese Untersuchungen lediglich unter klinischen Bedingungen und Beteiligung von nur mehreren tausend Testpersonen stattgefunden.
Die jetzige israelische Studie untersuchte die Wirksamkeit des Impfstoffs unter den Bedingungen der tatsächlichen massenhaften Anwendung. Die Studie fand zwischen dem 20. Dezember und 1. Februar statt – also in einem Zeitraum, in dem sich die besonders ansteckende britische Variante des Virus bereits in Israel ausbreitete, was die Untersuchung umso aussagekräftiger macht.

Impfzentrum in Israel
Foto: Sebastian Scheiner / dpaDie 1,2 Millionen Menschen, deren Daten ausgewertet wurden, waren jeweils zur Hälfte geimpft und nicht geimpft. Jeder Geimpfte wurde einem Nicht-Geimpften mit gleichen oder ähnlichen Charakteristika unter anderem in Alter, Geschlecht, geografischer Herkunft und Gesundheitszustand gegenübergestellt.
Der Vergleich ergab eine Wirksamkeit von 57 Prozent der Biontech/Pfizer-Vakzine gegen Symptome einer Erkrankung an dem Coronavirus in einem Zeitraum von 14 bis 20 Tagen nach Verabreichung der ersten Impfdose. Die Effektivität wuchs auf 94 Prozent sieben Tage nach der zweiten Impfung.
Menschen, die die Vakzine ein zweites Mal erhielten, hatten der Studie zufolge auch ein 92 Prozent niedrigeres Risiko, überhaupt mit dem Coronavirus angesteckt zu werden, als Nichtgeimpfte. Die Wirksamkeit des Mittels sei durch alle Altersgruppen hindurch in etwa gleich, Menschen über 70 Jahre eingeschlossen, sagte Ben Reis, einer der Co-Autoren der Studie, der Nachrichtenagentur AFP.
In Israel wurde bereits rund ein Drittel der neun Millionen Landeseinwohner mit den empfohlenen zwei Impfdosen von Biontech/Pfizer geimpft. Eine andere, bislang offiziell noch nicht veröffentlichte Studie zeigte zudem, dass das Mittel zu fast 90 Prozent die Übertragung des Virus auf andere Menschen verhindert. Über diese Untersuchung, die auf den Daten von mehr als 1,7 Millionen Geimpften basiert, hatten vor einigen Tagen mehrere Medien berichtet.
200 Mitarbeiter von Miele-Werk in Euskirchen nach Corona-Ausbruch in Quarantäne
02.15 Uhr: Nach einem Coronavirus-Ausbruch in einer Fabrik der Firma Miele im nordrhein-westfälischen Euskirchen sind rund 200 Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt worden. Bis zum Mittwochnachmittag wurden 14 Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet, wie der Elektrogerätehersteller mitteilte. Mindestens sechs von ihnen sind demnach mit der britischen Virusvariante infiziert, die besonders ansteckend ist.
Nach Bekanntwerden der ersten Infektionsfälle wurden den Unternehmensangaben zufolge am Dienstag alle etwa 500 Mitarbeiter des Werks auf das Coronavirus getestet. Bis Donnerstag sollen sämtliche Testergebnisse vorliegen. Die Produktion in dem Werk wurde eingestellt.
Die rund 200 Mitarbeiter, die auf Anweisung des Gesundheitsamts unter häusliche Quarantäne gestellt wurden, sind den Angaben zufolge alle im Produktionsbereich tätig. Kein Beschäftigter aus anderen Bereichen des 110.000 Quadratmeter großen Werkgeländes sei bislang positiv getestet worden, teilte Miele mit.
In dem Werk in Euskirchen stellt Miele Antriebe für Elektrogeräte sowie Kabeltrommeln für Staubsauger her.
Tourismusbeauftragter rechnet mit Sommerferien im Ausland
01.40 Uhr: Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, erwartet, dass trotz Corona-Pandemie in diesem Jahr relativ problemlos Sommerferien im Ausland möglich sein werden. »Ich hoffe, dass bis Sommer die meisten Deutschen geimpft sind und auch ins Ausland verreisen können«, sagte der CDU-Abgeordnete der »Bild«-Zeitung.
Er sehe keinen Grund, warum man beispielsweise nicht auf Mittelmeerinseln reisen könne, wenn der Sieben-Tage-Inzidenzwert dort unter 35 liege. Bareiß warnte davor, Reisen unnötig schwer zu machen. »Wir können die Menschen ja nicht dauerhaft zu Hause festhalten.«
Auf den spanischen Balearen war der Sieben-Tage-Inzidenzwert zu Beginn der Woche unter die Marke von 50 gefallen. Dies bedeutet, dass binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner weniger als 50 neue Infektionen gemeldet wurden.
Die 50er-Marke ist eines der Kriterien für die Einstufung als Risikogebiet durch das Robert Koch-Institut. Seit Mitte August vergangenen Jahres gilt auf dieser Grundlage für Spanien mit den Balearen eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. In Deutschland lag der Sieben-Tage-Wert am Mittwoch knapp unter 60.
Österreichs Kanzler plädiert für EU-weiten Corona-Impfpass
01.20 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat für ein EU-weites Corona-Impfzertifikat nach israelischem Vorbild plädiert. Diese Bescheinigung solle es am besten digital auf dem Handy geben, sagte Kurz am Mittwochabend im Internetprogramm der »Bild«-Zeitung. Der Impfpass solle unter anderem die Rückkehr zur Reisefreiheit in Europa ermöglichen. Auch Kultur, Sport und Gastronomie »können wir dann sicherstellen und gewährleisten«.
In Israel können Bürger, die zwei Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten haben, seit Neuestem einen »Grünen Pass« ausgestellt bekommen. Dieser ermöglicht es ihnen unter anderem, wieder Fitnessstudios und Theater zu besuchen und in Hotels zu übernachten.
Die Bundesregierung hatte sich zuletzt offen für Gespräche über ein EU-Impfzertifikat und damit verknüpfte Reiseerleichterungen in Europa gezeigt. Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) sagte am Dienstag, Impfbescheinigungen könnten nicht nur für besonders stark vom Tourismus abhängige EU-Länder wichtig werden, sondern auch »für uns in Deutschland«. Er nannte aber als Voraussetzung, dass ein »signifikanter Anteil« der Bevölkerung geimpft sein sollte.

Sebastian Kurz
Foto: Roland Schlager / dpaDie Staats- und Regierungschefs der EU wollen am Donnerstag und Freitag in einem Videogipfel ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie abstimmen. Laut einem Entwurf der Abschlusserklärung, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend vorlag, soll der Gipfel allerdings angesichts der derzeitigen Ausbreitung mutierter Coronaviren vor der Aufhebung von Beschränkungen im öffentlichen Leben warnen.
Kurz kündigte jedoch an, in Österreich seinen Kurs der vorsichtigen Öffnungen fortsetzen zu wollen. Er sagte im Internetprogramm »Bild live«: »Wir setzen sehr stark auf das Konzept der Tests.« Rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung werde wöchentlich getestet. Dies sei zwar »kein Allheilmittel«, doch werde dadurch ermöglicht, die Zunahme der Infektionszahlen zu bremsen und vorsichtige Öffnungsschritte vorzunehmen.
Spahn weist Kritik wegen schleppender Zulassung von Tests zurück
0.55 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik am Tempo der Zulassung von Corona-Selbsttests in Deutschland zurückgewiesen. Die Zuverlässigkeit solcher Tests müsse genau geprüft werden, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend im ZDF-»heute journal«. Man dürfe sich dabei nicht allein auf die Angaben der Hersteller verlassen und Menschen »in falscher Sicherheit wiegen«. »Zu viele falsche Ergebnisse können fatale Folgen haben«, sagte Spahn. »Wenn man zum Beispiel nur 90 Prozent richtiges Ergebnis hätte, dann wären das bei einer Million Tests ziemlich viele falsch-negative.«
Die ersten drei Selbsttests sind seit Mittwoch vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen. Sie sollen in Kürze in Apotheken oder auch in Drogeriemärkten frei zu kaufen sein. Für diese Tests müssen Proben mit einem Abstrich im vorderen Nasenbereich genommen werden. In anderen Ländern sind sie schon seit längerer Zeit auf dem Markt.