+++ Corona-News am Donnerstag +++ Schweizer Jodelfest soll Infektionswelle ausgelöst haben

Der Ort Brunnen im Schweizer Kanton Schwyz
Foto: Urs Flueeler/ dpaDieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Nichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
Federica Pellegrini positiv getestet
21.32 Uhr: Italiens Schwimmstar Federica Pellegrini ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab die Olympiasiegerin und sechsmalige Weltmeisterin am Donnerstag bekannt. "Ich habe gerade schlechte Nachrichten erhalten", sagte der 32-Jährige in einem tränenreichen Video auf Instagram. "Ich habe heute Nachmittag einen Corona-Test gemacht, und das Ergebnis ist positiv", sagte sie. Seit Mittwoch habe sie sich krank gefühlt. Sie werde nun zehn Tage isoliert zu Hause verbringen.
Schweiz: Jodelfest macht Kanton Schwyz zum Hotspot
21.30 Uhr: In der Schweiz hat offenbar ein traditionelles Jodel-Konzert zu einem massiven Anstieg von Corona-Neuinfektionen geführt. An der Veranstaltung Ende September im ländlichen Kanton Schwyz nahmen laut Behörden rund 600 Menschen teil. Diese waren aufgerufen, Abstand zu halten; das Tragen einer Schutzmaske war jedoch nicht vorgeschrieben. Der Kanton gehört mittlerweile mit mehr als 1230 Coronavirus-Fällen zu einem der Hotspots in Europa.
"Wir haben neun Tage nach den Aufführungen erfahren, dass sich mehrere Personen der Gruppe angesteckt haben", sagte der Organisator Beat Hegner dem öffentlich-rechtlichen Sender RTS. Allein am Mittwoch wurden 94 Personen positiv getestet, doppelt so viele wie am Vortag. "Die Explosion der Fallzahlen in Schwyz ist eine der schlimmsten in ganz Europa", erklärte Chefarzt Reto Nueesch.
Das überlastete Kantonskrankenhaus bat bereits die Menschen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Versammlungen zu vermeiden. "Es gibt eine extrem hohe Rate positiver Tests", sagte Krankenhausdirektorin Franziska Foellmi. Zuletzt hatten die Kantonsbehörden zwar die Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus verstärkt, eine Maskenpflicht in Geschäften besteht aber nach wie vor nicht.
Jodeln gehört zu einer der Traditionen im Schweizer Alpenraum. Seit dem 19. Jahrhundert gilt das Jodeln unter anderem zusammen mit dem Bogenschießen als einer der Bausteine der gemeinsamen Identität zwischen den kulturell unterschiedlichen Regionen der Schweiz. Der uralte Gesangsstil wird außerdem im österreichischen Tirol sowie in Bergregionen Deutschlands praktiziert.
Jens Spahn plant digitale Anmeldung für Einreise aus Risikogebiet
21.11 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dringt auf schärfere Regeln für Einreisen aus Corona-Risikogebieten im Ausland. Das geht aus einem Gesetzentwurf für ein "Drittes Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" hervor, über den das Nachrichtenportal "ThePioneer" (Freitag) berichtet. Demnach soll das Gesundheitsministerium ermächtigt werden, per Verordnung weitreichende Vorgaben für Reisende, Airlines, Bus- oder Bahn-Unternehmen zu erlassen. Das Papier ist eine Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen von Union und SPD, die den Gesetzentwurf einbringen sollen.
Konkret plant Spahns Ministerium folgendes: Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland reisen will, kann demnach verpflichtet werden, gegenüber dem Robert Koch-Institut (RKI) Angaben zur Person sowie zu Aufenthaltsorten zehn Tage vor und zehn Tage nach der Einreise zu machen. Zu diesem Zweck könnte eine digitale Einreiseanmeldung eingeführt werden. Das RKI würde die Daten an die jeweils zuständigen Behörden an den Zielorten der Reisenden weiterleiten, heißt es in dem Entwurf, der "ThePioneer" nach eigenen Angaben vorliegt.
Fluglinien sowie Bus- und Bahn-Unternehmen wären verpflichtet, Passagierlisten und Sitzpläne an das RKI weiterzugeben.
Bereits elf Corona-Fälle in päpstlicher Schweizergarde
20.57 Uhr: Im Vatikan sind sieben weitere Mitglieder der päpstlichen Schweizergarde positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit stieg die Zahl der nachweislich infizierten Gardisten auf elf, wie die Schweizergarde am Donnerstag mitteilte. Alle Infizierten seien isoliert worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Die bunt uniformierten Wachen schützen Papst Franziskus und seine Residenz.
Ein größerer Corona-Ausbruch unter den Gardisten könnte daher auch für den Papst gefährlich werden, der mit seinen 83 Jahren zur Risikogruppe gehört. Dem Argentinier war im Alter von 21 Jahren wegen einer schweren Pneumonie ein Teil der rechten Lunge entfernt worden. Er gilt aber für sein Alter als relativ gesund.
Die katholische Medienplattform "Vatican News" hatte Anfang Oktober berichtet, dass die Gardisten wegen Corona zur "Vorsicht im Umgang mit dem Papst" aufgefordert worden seien. Mundschutz und Abstand seien geboten. Allerdings erzählte ein junger Mann, der zu seiner Rekrutenvereidigung (4. Oktober) interviewt wurde, dass Franziskus ihm auch schon die Hand gedrückt habe.
Israel lockert Beschränkungen
20.09 Uhr: Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen will Israel seit fast einem Monat geltende Beschränkungen wieder lockern. Das sogenannte Corona-Kabinett beschloss am Donnerstagabend eine Reihe von Erleichterungen. Diese sollen am Sonntag in Kraft treten. Bedingung ist allerdings, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen nicht deutlich höher liegt als 2000. Zuvor war bereits eine Wiederöffnung des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv von Freitag an beschlossen worden. Am Donnerstag meldete das israelische Gesundheitsministerium 2004 neue Fälle.
Von Sonntag an dürfen gemäß der neuen Entscheidung dann auch Einrichtungen ohne Publikumsverkehr ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Auflage, dass Bürger sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, wird aufgehoben.
Versammlungsbeschränkungen gelten allerdings weiter - in Innenräumen dürfen sich nicht mehr als 10 und draußen nicht mehr als 20 Menschen versammeln. Auch Kindergärten und Vorschulen werden von Sonntag an wieder geöffnet, ebenso Naturparks und Strände. Restaurants dürfen Mahlzeiten zur Abholung verkaufen. Die Klagemauer, die Grabeskirche sowie der Tempelberg in Jerusalem sollen unter Auflagen für Besucher zugänglich sein.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte im Parlament, der Lockdown sei sehr effektiv gewesen. "Wenn wir aber binnen zwei Wochen einen Neuanstieg von Infektionen sehen, werden wir die Beschränkungen erneut verhängen", sagte er zu den geplanten Lockerungen.
Valentino Rossi positiv getestet
19.54 Uhr: Motorrad-Pilot Valentino Rossi wird wegen eines positiven Coronavirus-Tests das Rennen in der MotoGP am Wochenende in Aragon verpassen. Er habe sich nach dem Aufwachen nicht wohl gefühlt und sich mit leichtem Fieber zweimal testen lassen, teilte der 115-fache Grand-Prix-Sieger am Donnerstag über Twitter mit.
— Valentino Rossi (@ValeYellow46) October 15, 2020
Das Ergebnis des zweiten Tests, welches ihm am Nachmittag übermittelt wurde, sei leider positiv ausgefallen. "Ich bin traurig und wütend, denn ich habe mich an das Protokoll gehalten. Seit der Rückkehr aus Le Mans habe ich mich selbst isoliert. Aber es ist, wie es ist, und ich kann die Situation nicht ändern", schrieb der 41 Jahre alte Italiener.
Drohende dritte Welle in den USA
19.02 Uhr: In den USA droht eine dritte Welle der Corona-Pandemie - und die könnte weit wuchtiger ausfallen als die beiden vorigen. Eine aufwendige Datenanalyse der "New York Times" zeigt, dass das Virus sich dieses Mal weit stärker in der Fläche ausgebreitet hat. Die Fallzahlen steigen entsprechend an vielen Orten gleichzeitig. Infektionsketten sind dadurch weit schwieriger zu stoppen.
Fast 9000 Corona-Neuinfektionen in Italien
18.10 Uhr: Die Kurve der Corona-Infektionen in Italien steigt weiter rasant. Die Gesundheitsbehörden zählten in dem Mittelmeerland am Donnerstag mehr als 8800 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus. Das waren rund 1500 mehr als am Vortag. Zugleich wurde damit der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie im Februar erreicht.
Auch das Saarland kippt Beherbergungsverbot
18 Uhr: Auch das Saarland streicht das Beherbergungsverbot. Damit entfällt von diesem Freitag an für Reisende aus innerdeutschen Hotspots die Pflicht, bei der Übernachtung im Saarland einen negativen Corona-Test vorzulegen, wie Regierungssprecher Alexander Zeyer mitteilte.
Gericht bestätigt abendliches Alkohol-Ausschankverbot in München
17.29 Uhr: Gaststätten in München dürfen nach 22.00 Uhr wegen Corona vorerst weiter keinen Alkohol ausschenken. Das Verwaltungsgericht München wies am Donnerstag die Eilanträge zweier Restaurants gegen die entsprechende Allgemeinverfügung der Stadt zurück. Die Regelung sei angesichts weiter steigender Infektionszahlen verhältnismäßig, argumentierte die Kammer.
Die Anwälte der Restaurants hielten die Regelung der Stadt für rechtswidrig, da sie nicht zwischen unterschiedlichen Betrieben wie Speiserestaurants und Schankgaststätten differenziere. In einem Restaurant ändere sich um 22.00 Uhr nichts gegenüber einem früheren Zeitpunkt, da die Gäste weiter auf ihren Plätzen blieben.
Niederlande und fast ganz Frankreich als Risikogebiete eingestuft
17.28 Uhr: Zwei Nachbarländer gelten künftig als Corona-Risikogebiete: Das Robert Koch-Institut hat seine Einschätzung zu den Niederlanden und Frankreich angepasst. Auch neue Regionen in anderen Ländern gelten nun als Risikogebiete.
Deutschland verlängert Grenzkontrollen zu Österreich
16.51 Uhr: Deutschland verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich erneut um ein halbes Jahr. Das habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Abstimmung mit Österreich entschieden, teilte das Innenministerium am Donnerstag in Berlin mit. Dies erfolge aus "migrations- und sicherheitspolitischen Gründen", hieß es weiter.
Die Kontrollen laufen seit Herbst 2015, nachdem sich Zehntausende Flüchtlinge und andere Migranten von Griechenland über die Balkan-Route auf den Weg nach Westeuropa gemacht hatten. Mit der aktuellen Coronakrise haben sie nichts zu tun. Eigentlich gibt es im Schengen-Raum, dem 26 europäische Länder angehören, keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. In den vergangenen Jahren hatten aber mehrere Staaten eine Ausnahmeregelung genutzt und wieder teilweise Grenzkontrollen eingeführt.
Die aktuellen Grenzkontrollen waren bis zum 11. November vorgesehen. Eine erneute Verlängerung um ein halbes Jahr muss die Bundesregierung an die Brüsseler EU-Kommission melden, was das Innenministerium nun getan hat.
RKI-Chef Wieler: Abriegelung von Corona-Hotspots denkbar
16.38 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie schließt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, eine Abriegelung von Risikogebieten nicht mehr aus. "Vor neun Monaten habe ich in einem ähnlichen Interview gesagt, dass ich mir das nicht vorstellen kann. Inzwischen kann ich mir vorstellen, dass solche Maßnahmen durchgeführt würden", sagte Wieler am Donnerstag dem Fernsehsender Phoenix. Zuvor hatte sein Institut den Rekordwert von 6638 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet.
"Wenn die Maßnahmen nicht verschärft werden, werden die Infektionszahlen weiter hochgehen", warnte der RKI-Chef und nannte eine Zahl von bis zu 10.000 Neuinfektionen täglich. Vor diesem Hintergrund warb er auch für die umstrittenen Beherbergungsverbote zur Einschränkung der Reiseaktivität: "Mobilität ist einer der Treiber dieser Pandemie."
Auch Gericht in Niedersachsen kippt Beherbergungsverbot
15.34 Uhr: Die umstrittenen Beherbergungsverbote der Länder beschäftigen die Gerichte. Nach einer ähnlichen Entscheidung in Baden-Württemberg hat auch das niedersächsische Oberverwaltungsgericht die Maßnahme außer Vollzug gesetzt.
EU-Staaten wollen im Kampf gegen Corona-Welle enger kooperieren
15.03 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hat EU-Ratschef Charles Michel eine bessere Koordinierung in Europa angemahnt. Dies gelte unter anderem für die Nachverfolgung von Infektionen und die Quarantäneregeln, sagte Michel am Donnerstag zum Auftakt des EU-Gipfels.
"In den vergangenen Tagen haben wir wichtige Entscheidungen getroffen, aber das reicht nicht", sagte Michel. "Wir müssen mehr Koordinierung auf der europäischen Ebene entwickeln, um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen." Damit würden sich die Staats- und Regierungschefs am Freitag eingehend befassen.
Am Donnerstag stehen zunächst die Themen Brexit und Klimaschutz auf der Tagesordnung des Gipfels in Brüssel. Zum britischen EU-Austritt sagte Michel, die Europäische Union wolle weiter ein Abkommen mit London, aber auch gleiche Wettbewerbsbedingungen und Fairness, um den Binnenmarkt zu schützen. "Wir müssen weiter mit Großbritannien verhandeln, das sind schwierige Verhandlungen, das wissen wir alle", sagte Michel.
Beim Klimaschutz müsse sich die EU bis Dezember auf ein höheres Ziel zur Einsparung von Treibhausgasen bis 2030 festlegen. Bei einer ersten Orientierungsdebatte gehe es jetzt darum zu klären, welche "Bausteine" für eine Einigung nötig seien. Das Thema sei enorm wichtig: "Für die Zukunft Europas und die Zukunft der Welt ist das der Schlüssel, und wir wollen eine wichtige Rolle dabei spielen, dieses große Problem zu lösen", sagte Michel
Corona-Neuinfektionen in den USA auf höchstem Stand seit August
14.43 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA ist mit fast 60.000 an einem Tag auf den höchsten Stand seit Anfang August gestiegen. Am Mittwoch wurden rund 59.500 Menschen positiv getestet, wie aus Zahlen der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorgeht. Besonders stark war der Anstieg in einigen Bundesstaaten des Mittleren Westens wie North Dakota, South Dakota und Missouri. Die Zahl der Todesfälle blieb relativ stabil bei 985.
Insgesamt wurden in den USA der Universität zufolge seit Beginn der Pandemie 7,9 Millionen Corona-Infektionen gezählt, rund 217.000 Menschen starben. Experten gehen zugleich von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.
Telefonische Krankschreibung ab Montag wieder bundesweit möglich
14.38 Uhr: Telefonische Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden sind ab kommendem Montag wegen der Corona-Lage wieder bundesweit möglich. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen am Donnerstag. Die Regelung soll zunächst bis zum Jahresende gelten. Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung könne telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, hieß es in einer Mitteilung.
Der Gemeinsame Bundesausschuss ist mit Vertretern von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen Krankenkassen besetzt. Er ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen.
Bundesweit waren telefonische Krankschreibungen bereits in der Anfangsphase der Pandemie möglich. Später war entschieden worden, diese nur noch abhängig vom Infektionsgeschehen auf Antrag regional und zeitlich befristet per Ausnahmeregelung zuzulassen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte sich zuletzt dafür stark gemacht, die Regelung angesichts steigender Corona-Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder auszudehnen. Das Instrument habe die Praxen bereits im März und April erheblich entlastet.
Mehr als 7500 Neuinfektionen in den Niederlanden - Rekordhoch
14.37 Uhr: In den Niederlanden haben die Gesundheitsbehörden mehr als 7500 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert - so viele wie nie zuvor. Um die rasche Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat die Regierung am Donnerstag einen teilweisen Lockdown verhängt.
Altmaier verteidigt Beschlüsse: "Gehen in die richtige Richtung"
14.35 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier verteidigt die jüngsten Beschlüsse zur Eindämmung des Virus. "Sie gehen in die richtige Richtung", sagt der CDU-Politiker. Größere Ausbrüche gebe es vor allem wegen privater Feiern und bei großer körperlicher Nähe ohne Masken. Wenn sich die Bevölkerung hier in den nächsten Monaten zurückhalte, könne die wirtschaftliche Erholung weitergehen. Ein zweiter Lockdown solle verhindert werden.
Bayern führt strengere Corona-Regeln ein
14.30 Uhr: Bayern führt im gesamten Bundesland deutlich strengere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Die Maskenpflicht wird regional deutlich ausgeweitet, und zwar schon bei mehr als 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Nach einem Kabinettsbeschluss vom Donnerstag müssen in diesen Regionen dann überall dort Masken getragen werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen - etwa in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen, in allen öffentlichen Gebäuden, aber auch auf Begegnungs- und Verkehrsflächen wie etwa in Fahrstühlen und in Eingangsbereichen von Hochhäusern.
Zudem werden in bayerischen Regionen mit hohen Corona-Zahlen künftig strikte Beschränkungen für private Kontakte gelten. Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen dürfen sich nur noch zwei Hausstände oder maximal zehn Personen treffen. Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 dürfen sich nur noch zwei Hausstände oder maximal fünf Personen treffen.
Außerdem gelten künftig strikte Sperrstunden in der Gastronomie. Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen müssen Gaststätten um 23.00 Uhr schließen, zudem darf dann an Tankstellen kein Alkohol mehr verkauft werden, und es gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 gelten die Sperrstunde und die beiden anderen Verbote schon ab 22.00 Uhr.
Angesichts des starken Anstiegs von Corona-Fällen sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine täglich wachsende Gefahr für einen erneuten Lockdown. "Die Lage ist leider ernst, und sie wird jeden Tag ernster", sagte er am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Corona sei immer dramatischer in ganz Europa aktiv. Auch wenn es keinen Grund zur Panik gebe, sei die Situation sogar deutlich komplexer als im vergangenen Frühjahr. Denn jetzt stehe der Winter vor der Tür, und zugleich "explodieren die Zahlen in ganz Europa".
Söder betonte, die Staatsregierung werde alles tun, um einen Lockdown zu verhindern. Ob jedoch die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Berlin dafür ausreichten, sei zu bezweifeln.
Zudem teilte der Ministerpräsident mit, dass sich Bayern auf Anfrage aus Tschechien bereit erklärt habe, Intensivpatienten aufzunehmen. Landesweit sei die Auslastung bei den Intensivbetten bereits bei mehr als 40 Prozent.
Sperrstunde in Frankfurt wird bis Ende Oktober verlängert
14.18 Uhr: Angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen in Frankfurt wird die seit der vergangenen Woche geltende Sperrstunde um 23 Uhr bis Ende Oktober verlängert. Das hat der Verwaltungsstab der Stadt am Donnerstag beschlossen. Parallel zur Sperrstunde in Bars, Kneipen und Restaurants werde ein generelles Alkoholverkaufsverbot in der Zeit zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens eingeführt, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) nach der Sitzung des Krisenstabs.
Am Mittwoch noch hatte die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner an sieben aufeinanderfolgenden Tagen 70,9 betragen und war damit nicht mehr weit entfernt von der höchsten Warnstufe des Landes Hessen.
Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) kündigte an, dass für öffentliche Veranstaltungen eine Höchstgrenze von 100 Teilnehmern gelte - Ausnahmen seien möglich, wenn mit dem Gesundheitsamt ein Hygienekonzept abgestimmt werde. Im öffentlichen Raum werde eine Kontaktbeschränkung auf 10 Personen eingeführt. Auch für private Feiern gelte eine Höchstzahl von 10 Menschen, die aus höchstens zwei Hausständen stammen dürften. Profisportveranstaltungen müssen nun ohne Zuschauer stattfinden.
Rekord an neuen Corona-Infektionen in Belgien
14.12 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen in Belgien ist auf Rekordhoch. Die Behörden des Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten am Donnerstag 7481 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen zwei Wochen seien auf 100.000 Einwohner rund 494 Infektionen gemeldet worden.
In der vergangenen Woche lag die Zahl der Neuinfektionen mit 5421 den Angaben zufolge doppelt so hoch wie in der Vorwoche. Besonders hoch sind die Infektionszahlen in der Hauptstadt Brüssel. Dort gab es in den vergangenen zwei Wochen mehr als 880 registrierte Fälle pro 100.000 Einwohner. Allerdings war der Zuwachs in Brüssel zuletzt geringer als in allen anderen Regionen Belgiens.
Leopoldina kritisiert vereinbarte Corona-Regelungen als unzureichend
12.32 Uhr: Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat die beim Bund-Länder-Treffen beschlossenen Corona-Maßnahmen als unzureichend kritisiert. Die vereinbarten Regelungen seien "nicht ausreichend, um das Infektionsgeschehen zu kontrollieren und einzudämmen", erklärte die Nationalakademie am Donnerstag in Halle an der Saale.
Die Wissenschaftler verwiesen auf die seit Tagen sprunghaft steigende Zahl von Neuinfektionen "in fast allen Regionen Deutschlands". In den meisten europäischen Nachbarländern sei das Infektionsgeschehen bereits außer Kontrolle. Auch in Deutschland seien viele Infektionsketten in Hotspots schon jetzt nicht mehr nachzuverfolgen.
"In den kommenden Tagen und Wochen kann die Eindämmung der Pandemie nur noch dann gelingen, wenn die Bundesländer verpflichtende und einheitliche Schutzmaßnahmen vereinbaren und durchsetzen", forderte der Präsident der Leopoldina, Gerald Haug. Diese Maßnahmen müssten bereits ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen verpflichtend gelten und nicht nur eine Empfehlung sein.
Nur durch bundesweit einheitliche Regeln kann nach Ansicht der Leopoldina das Vertrauen in die politischen Entscheidungen und die Einsicht in die Notwendigkeit der Maßnahmen gestärkt werden. Die Politik sei gefordert, in der jetzt flächendeckend eskalierenden Situation "nachvollziehbar und koordiniert zu handeln, um Gefahren für die Allgemeinheit abzuwenden und einen neuen Lockdown zu verhindern". Ansonsten würden das öffentliche Leben und die Wirtschaft stärker eingeschränkt werden, als es notwendig gewesen wäre, warnte die Leopoldina.
Vervierfachung der Intensivbehandlungen in Salzburg
12.29 Uhr: Das Bundesland Salzburg in Österreich verschärft wegen rasant steigender Neuinfektionen die Maßnahmen zur Virus-Eindämmung. Innerhalb einer Woche sei es zu einer Verdoppelung der Klinikeinweisungen gekommen, bei den Intensivbelegungen zähle man sogar eine Vervierfachung, sagte Landeschef Wilfried Haslauer. In zwei Wochen wäre Salzburg an der Grenze der Versorgbarkeit. "Die Dynamik erschreckt mich, vor allem in Kuchl - dort läuft die Situation völlig aus dem Ruder". Die Gemeinde Kuchl mit ihren rund 7300 Einwohnern wird daher ab Samstag unter Quarantäne gestellt. Im gesamten Bundesland werden alle Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze verboten und in manchen Regionen der Schulunterricht ab der 9. Schulstufe wieder auf Heimunterricht umgestellt.
WHO besorgt über Corona-Lage in Europa
12.27 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich beunruhigt über die steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa geäußert. Die Lage in Europa sei Anlass zu "großer Sorge", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steige ebenso wie die der Krankenhauseinweisungen. Die durch das Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 stehe inzwischen an fünfter Stelle der Todesursachen, die Schwelle von 1000 Todesfällen täglich sei überschritten.
Europaweit würden derzeit zwei- bis dreimal so viele Neuinfektionen pro Tag verzeichnet wie auf dem bisherigen Pandemiehöhepunkt im April, sagte Kluge. Gleichzeitig gebe es im Vergleich zum April deutlich weniger Todesfälle.
Der WHO-Direktor begrüßte die verschärften Corona-Maßnahmen in weiten Teilen Europas. Diese seien richtig und notwendig, da das Virus sich derzeit vor allem in geschlossenen Räumen und bei Menschen weiterverbreite, die die Schutzvorschriften nicht ausreichend befolgten.
Zum WHO-Gebiet Europa gehören 53 Staaten einschließlich Russlands. In dem Gebiet wurden bislang mehr als 7,25 Millionen Corona-Infektionen und fast 250.000 Todesfälle registriert.
Berlin beschließt Soforthilfen für Kneipen
12.19 Uhr: Das Land Berlin will Bars, Kneipen und Restaurants finanziell unterstützen, die unter der seit dem Wochenende geltenden Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr leiden. Unternehmen, die ihren Hauptumsatz am späten Abend und nachts erwirtschafteten, könnten unbürokratisch bis zu 3000 Euro Mietzuschuss beantragen, sagt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop nach einem Beschluss der Landesregierung. "In begründeten Einzelfällen können auch andere Betriebe des Einzelhandels von diesem Programm profitieren." Das Vorhaben ist beschränkt auf die Dauer der verschärften Corona-Regeln - also bis zum 31. Oktober - und kann grundsätzlich verlängert werden, ergänzt Finanzsenator Matthias Kollatz.
Maas gegen erneute Grenzschließungen wegen Corona
12.15 Uhr: Außenminister Heiko Maas warnt die EU-Staaten davor, erneut zum Mittel von Grenzschließungen in der Coronakrise zu greifen. "Wir haben im Frühjahr dieses Jahres alle schlechte Erfahrungen gemacht mit der schnellen Schließung von Grenzen", sagt er in Paris. Die Folge seien kilometerlange Staus gewesen. Zudem gebe es viele grenzüberschreitende Pendler, die man nicht belasten dürfe. "Deshalb wollen wir die gemachten Fehler nicht noch einmal wiederholen."
Gericht kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg
12.06 Uhr: Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom Donnerstag einem Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem Bundesland stattgegeben. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Der Antragsteller kommt aus Nordrhein-Westfalen und hatte einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht.
Schleswig-Holstein bleibt bei Einschränkungen für Urlauber

Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein
Foto:Gregor Fischer / dpa
11.55 Uhr: Schleswig-Holstein hält daran fest, dass Urlauber aus sogenannten Risikogebieten ohne Nachweis eines negativen Corona-Tests in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im nördlichsten Bundesland nicht übernachten dürfen. "Wir werden an dieser Einschränkung der Beherbergung festhalten", sagt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Für die Tourismusbranche sei dies eine "zumutbare Härte". Es gehe darum, die Bürger in Schleswig-Holstein zu schützen.
EU-Kommission: Länder auf neue Pandemiephase nicht ausreichend vorbereitet
11.54 Uhr: Die EU-Kommission sieht die Mitgliedstaaten noch nicht ausreichend auf eine beschleunigte Ausbreitung des Virus vorbereitet. "Die Entwicklung der Pandemie kehrt auf die Niveaus vom März zurück, unser Stand der Vorbereitung ist es nicht", betont Kommissionsvize Margaritis Schinas. Er ruft die Staaten dazu auf, eine gemeinsame Strategie zu verfolgen. Damit solle verhindert werden, dass es wieder zu einer "Kakofonie" unterschiedlicher Maßnahmen komme wie in den ersten Monaten der Krise. Ein abgestimmtes Vorgehen sei insbesondere bei der Verteilung vom Impfstoffen notwendig, sobald diese vorlägen.
Schärfere Corona-Regeln für London: Keine Treffen zwischen Haushalten
11.42 Uhr: In der britischen Hauptstadt London gelten ab Samstag schärfere Corona-Regeln. Angesichts rapide steigender Infektionszahlen dürfen sich Angehörige verschiedener Haushalte in Innenräumen nicht mehr miteinander treffen, wie der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Donnerstag bekannt gab. Auch Treffen in Pubs oder Restaurants sind nicht erlaubt.
"Niemand möchte weitere Einschränkungen, aber dies ist notwendig, um die Londoner zu schützen", sagte Khan. Es werde ein "schwieriger Winter" für die Hauptstadt mit ihren rund neun Millionen Einwohnern. Draußen sind weiterhin Treffen mit bis zu sechs Personen erlaubt.
Mit den neuen Maßnahmen rutscht die Hauptstadt in dem dreistufigen Warnstufensystem Englands in die zweithöchste Stufe. Etliche Londoner Bezirke hatten in den vergangenen Tagen die Schwelle von 100 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner überschritten. Khan sprach sich - wie zuvor schon Oppositionsführer Keir Starmer und mehrere Gesundheitsberater - für einen nationalen Lockdown von wenigen Wochen aus, um die Epidemie effektiver einzudämmen. Premier Boris Johnson hält jedoch bisher an seinem regionalen Stufensystem fest.
Neue Testverordnung - Schnelltests vor allem in Pflegeheimen
11.39 Uhr: Der Einsatz von Schnelltests soll sich zunächst wie angekündigt auf den Gesundheits- und Pflegebereich konzentrieren. Für den privaten Bereich, etwa um sich "freizutesten" oder gar für Selbsttests, seien sie nicht gedacht, machte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin" deutlich. Die neue Testverordnung ist seit diesem Donnerstag in Kraft.
Der Test müsse durch medizinisches Personal angewendet werden. "Es geht immer noch darum, tief in die Nase zu kommen. Das kann man nicht allein bei sich selbst, als Laie schon gar nicht." Auch Schnelltests in Schulen sind nach Spahns Angaben zunächst nicht vorgesehen. "Wir fangen an vor allem mit dem Gesundheitswesen." Es gehe darum, zuerst einmal die "Meistgefährdeten", wie Pflegebedürftige, Patienten und auch Beschäftigte im Gesundheitswesen, zu schützen. Dann werde man sehen, ob die Schnelltests in weiteren Lebensbereichen eine zusätzliche Sicherheit geben könnten.
Die neue Corona-Testverordnung regelt Prioritäten bei der Testung und welche Bevölkerungsgruppen unter welchen Voraussetzungen Anspruch auf einen Test auf Krankenkassenkosten haben. Corona-Tests sollen ab jetzt stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden, weniger auf Reiserückkehrer.
Oxford-Wissenschaftler entwickeln Fünf-Minuten-Corona-Test
11.37 Uhr: Nur fünf Minuten soll ein neuer Corona-Schnelltest der Universität Oxford dauern. Der von den Wissenschaftlern entwickelte Test könne Viren in weniger als fünf Minuten erkennen und identifizieren. Er sei in der Lage, Sars-CoV-2 mit hoher Genauigkeit von negativen klinischen Proben sowie anderen häufigen Krankheitserregern der Atemwege zu unterscheiden. "Unser Test ist viel schneller als andere vorhandene diagnostische Technologien. Eine Diagnose in weniger als fünf Minuten kann Massentests zur Realität werden lassen", sagt Oxford-Wissenschaftler Nicolas Shiaelis. Die Experten hoffen, dass der Test Anfang 2021 in Produktion gehen kann.
Dreyer: Mehrheit der Länder gegen Beherbergungsverbot
11.34 Uhr: Rheinland-Pfalz wird sich den Einschränkungen in einigen Bundesländern für innerdeutsche Urlauber aus sogenannten Risikogebieten nicht anschließen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagt in Mainz, sie halte das faktische Beherbergungsverbot als Instrument insgesamt nicht für geeignet. "Das geht eigentlich der Mehrheit der Bundesländer so", sagt die SPD-Politikerin. Bund und Länder würden daher nach den Herbstferien darüber beraten, welche Regeln es zur innerdeutschen Mobilität geben könne.
Durchsuchungen bei Frankreichs Gesundheitsminister wegen Corona-Maßnahmen
11.22 Uhr: Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben französische Ermittler die Wohnung und das Büro von Gesundheitsminister Olivier Véran durchsucht. Auch die Räume des Generaldirektors für Gesundheit, Jérôme Salomon, wurden durchsucht, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Dabei geht es um Vorwürfe unter anderem von Ärzten, die Regierung habe im Kampf gegen die Gesundheitskrise versagt und Corona-Tests sowie Schutzausrüstung zu spät bereitgestellt.
Französische Untersuchungsrichter hatten Anfang Juli Ermittlungen gegen mehrere Regierungsmitglieder eingeleitet. Sie richten sich gegen Premierminister Jean Castex und seinen Vorgänger Édouard Philippe sowie die Verantwortlichen im Gesundheitsministerium.
Mit den Ermittlungen betraut ist der Gerichtshof der Republik (Cour de Justice de la République, CJR). Er ist das einzige Gericht, das Regierungsmitgliedern für ihr Handeln im Amt den Prozess machen kann. Staatschef Emmanuel Macron kann juristisch nicht belangt werden.
Macron hatte nach der Schlappe bei den Kommunalwahlen im Juni "Fehler" eingeräumt, unter anderem mit Blick auf die Notlage der öffentlichen Krankenhäuser, denen er vor der Coronavirus-Pandemie Kürzungen verordnet hatte. Für Donnerstag sind die Mitarbeiter in öffentlichen Krankenhäusern in ganz Frankreich zum Streik aufgerufen.
Premier Castex wollte am Nachmittag die Details der nächtlichen Ausgangssperren erläutern, die Macron am Mittwochabend angekündigt hatte. Sie betreffen rund 20 Millionen Menschen in Paris und acht weiteren Großstädten. Ab diesem Wochenende dürfen betroffene Bürger zwischen 21.00 Uhr und sechs Uhr morgens ihre Häuser nur noch für die Arbeit und bei medizinischen Notfällen verlassen.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen steigt auf mehr als 8000
11.16 Uhr: In Polen ist die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen sprunghaft gestiegen und hat erstmals die Marke von 8000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden kamen 8099 neue Fälle hinzu, die meisten davon in der Region um die Hauptstadt Warschau (1306). Das teilte das polnische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.
Im gleichen Zeitraum starben 91 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Erst am Mittwoch hatten die Behörden 6526 neue Fälle gemeldet - dies war der bisherige Rekordwert. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner, etwa halb so viel wie Deutschland. Zum Vergleich: In Deutschland waren es nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 6638 Neuinfektionen.
Seit Beginn der Pandemie gab es in Polen 3308 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Polen ist das einzige Nachbarland Deutschlands, das bisher vom Auswärtigen Amt in Berlin noch nicht ganz oder teilweise als Risikogebiet eingestuft wurde.
Seit Samstag gilt im gesamten Land wieder eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit - sogar im Freien. Zudem dürfen an Feiern maximal 75 Menschen teilnehmen. In sogenannten roten Zonen sind die Auflagen strenger, unter anderem müssen Bars und Restaurants um 22.00 Uhr schließen. Über mögliche weitere Einschränkungen will die Regierung am Donnerstag beraten.
Brandenburg will schärfere Corona-Regeln übernehmen
11.11 Uhr: Für private Feiern sollen in Brandenburg bei einem starken Anstieg der Corona-Infektionen künftig schärfere Regeln gelten. Die Vereinbarungen von Bund und Ländern sollten übernommen werden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Dominik Lenz, am Donnerstag in Potsdam. Die Landesregierung werde zudem das Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Hotspots erst einmal beibehalten. Bund und Länder beschlossen am Mittwoch, dass spätestens ab 35 neuen Infektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche nur bis zu 25 Menschen in öffentlichen Räumen und 15 zu Hause privat feiern dürfen. Derzeit liegen die Grenzen bei 50 beziehungsweise 25 Menschen.
Österreich meldet mit 1552 Positiv-Tests neuen Rekordwert
10.56 Uhr: In Österreich ist die Zahl der neuen Corona-Fälle auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Das Innenministerium meldet 1552 Positiv-Tests innerhalb von 24 Stunden. Bisher gab es in Österreich insgesamt 60.224 positive Testergebnisse. 877 Personen starben bislang, die positiv getestet worden waren. 664 Personen befinden sich derzeit aufgrund des Virus in krankenhäuslicher Behandlung, davon 119 auf der Intensivstationen.
Laschet: Beherbergungsauflagen verschwenden Testkapazitäten
10.53 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet kritisiert, dass in einigen Bundesländern weiter die Pflicht für Negativ-Tests für Urlauber aus Risikogebieten besteht. Dies setze die falschen Anreize, twittert er. "Wichtige Testreagenzien, die jetzt dringend gebraucht werden, werden verschwendet. Unsinnige Vorschriften gefährden die wichtige Akzeptanz der Corona-Regeln."
Das Beherbergungsverbot setzt falsche Anreize: Es zwingt Menschen, sich vor einer Hotelübernachtung frei testen zu lassen. Wichtige Testreagenzien, die jetzt dringend gebraucht werden, werden verschwendet. Unsinnige Vorschriften gefährden die wichtige Akzeptanz der Corona-Regeln
— Armin Laschet (@ArminLaschet) October 15, 2020
Ökonom Peter Bofinger: Wirtschaft würde Lockdown verkraften
10.38 Uhr: Der Ökonom Peter Bofinger sieht die deutsche Wirtschaft in der Coronakrise gut aufgestellt. Auch durch einen Lockdown würde "die Welt nicht untergehen", sagte er im Deutschlandfunk . Die Maßnahmen, die die Regierung plant, zielen zurzeit darauf ab, einen solchen Lockdown zu verhindern. Dies sei zunächst auch sehr zielführend, so Bofinger. Aber auch wenn ein solches Szenario nicht abzuwenden wäre, sei die Wirtschaft über das Kurzarbeitergeld gut gerüstet.
"Das ist ja eine Maßnahme, die sehr direkt wirkt, die Unternehmen mit Kosten entlastet, den Arbeitnehmern die Nachfrage und das Einkommen stabilisiert."
Insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern habe Deutschland noch einen gewissen finanziellen Spielraum. "Nach dem, was bisher der Staat an Mitteln eingesetzt hat, ist unsere Verschuldung, bezogen auf die Wirtschaftsleistung, mit etwas mehr als 70 Prozent nach wie vor extrem gering im Vergleich zu anderen Ländern. Das heißt, da ist auch noch Luft drin."
Trotz der vergleichsweise guten Position der deutschen Wirtschaft betont Bofinger allerdings: "Natürlich wäre es besser, wenn man an diesem Lockdown vorbeikäme."
Berlins Bürgermeister kritisiert umstrittenes Mittelfingerplakat
9.26 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, 55, kritisiert das umstrittene Kampagnenmotiv einer Seniorin ("Tagesspiegel") , die Maskenverweigerern den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. "Diese Anzeige ist peinlich. Das muss man sagen. Das ist auch nichts, was wir als Senatskanzlei oder als Senat in Auftrag gegeben haben", sagte der SPD-Politiker zu dem Motiv der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und der Tourismusmarketinggesellschaft Visit Berlin am Donnerstag im RBB-Inforadio. Er glaube, "es hätte glücklichere Möglichkeiten gegeben, auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen. Es ist aber auch kein großer Schaden entstanden." Der Senat hatte die umstrittene Kampagne gestoppt.
Das Plakat sollte für die Einhaltung der Corona-Regeln werben. Auf dem Bild war eine ältere Frau zu sehen, die eine auffällige Mund-Nasen-Bedeckung trug und den Betrachtern den Mittelfinger entgegenstreckt. Der Text darüber und daneben lautete allerdings: "Der erhobene Zeigefinger für alle ohne Maske. Wir halten die Corona-Regeln ein." Ein Versehen? Nein, sagte Christian Tänzler, Sprecher von Visit Berlin, am Dienstag. Der Widerspruch sei gewollt. "Das ist bewusst so gemacht."
Die ältere Frau, die in der Corona-Pandemie zur Risikogruppe gehöre, zeige den Stinkefinger, weil ihre Gesundheit durch diejenigen gefährdet sei, die sich nicht an die Regeln hielten. Ziel der Text-Bild-Schere sei gewesen, Aufmerksamkeit zu erregen. "Und das ist uns gelungen", sagte Tänzler.
Stadt in China testet 10 Millionen Menschen in wenigen Tagen

Medizinisches Personal nimmt einen Abstrich eines Kindes in Qingdao
Foto: Uncredited / dpa9.18 Uhr: Nach einem neuen Ausbruch des Coronavirus hat die ostchinesische Metropole Qingdao innerhalb von vier Tagen einen Massentest bei zehn Millionen Menschen durchgeführt. Wie die lokale Gesundheitskommission am Donnerstag mitteilte, wurden seit dem Wochenende 13 Infektionen entdeckt. 9,94 Millionen Proben seien gesammelt worden, von denen über sieben Millionen bereits ausgewertet seien.
Die erste Infektion mit Sars-CoV-2 war über das Wochenende in einem Krankenhaus der Stadt entdeckt worden, woraufhin der Test der gesamten Bevölkerung angeordnet wurde. Getestet wurden auch Menschen aus anderen Städten, die in den letzten Tagen aus Qingdao zurückgekehrt waren. So wurden etwas Qingdao-Rückkehrer in Peking von ihren Arbeitgebern oder Nachbarschaftskomitees aufgefordert, sich testen zu lassen.
Konsequenzen hatte der Ausbruch in Qingdao für den Chef der städtischen Gesundheitskommission. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag berichtete, wurde Direktor Sui Zhenhua suspendiert.
Zuletzt wurden in China nur noch importierte Infektionen aus dem Ausland gemeldet. Mit strengen Maßnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren hat China das Virus unter Kontrolle gebracht. Allerdings gab es in den letzten Monaten wie nun auch in Qingdao einige lokal begrenzte Ausbrüche, die aber schnell wieder eingedämmt wurden. Auch in diesen Fällen waren Massentests angeordnet worden.
Neuer Corona-Rekord trotz verschärfter Regeln in Tschechien
9.15 Uhr: Trotz verschärfter Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie steigen die Corona-Zahlen in Tschechien weiter an. Am Mittwoch wurden 9544 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Prag am Donnerstag bekannt gab. Das war der höchste Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf knapp 140.000. Rund 2700 Menschen werden im Krankenhaus behandelt. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1172.
Die Regierung kündigte an, rund 4000 Krankenhausbetten zu kaufen, um unter anderem in Messehallen Behelfseinrichtungen für einen möglichen Ansturm aufzubauen. "Die Zahlen sind katastrophal - es eilt wirklich sehr", sagte Ministerpräsident Andrej Babiš der Agentur CTK zufolge vor seinem Abflug zum EU-Gipfel in Brüssel. Er habe über mögliche Hilfen auch "mit der bayerischen Seite" gesprochen, man wolle die Situation aber möglichst allein meistern.
Seit Mittwoch sind alle Restaurants, Kneipen und Bars geschlossen. Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist verboten. Alle Schulen haben Fernunterricht eingeführt. Es dürfen sich sowohl drinnen als auch draußen nur noch maximal sechs Menschen treffen. Sport- und Kulturveranstaltungen sind untersagt. Die Maskenpflicht wurde ausgeweitet. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.
Medienbericht: Bundespolizei ermahnt 71.000 Maskenverweigerer binnen einem Monat
8.45 Uhr: Die Bundespolizei hat einem Bericht zufolge binnen einem Monat mehr als 71.000 Mal Reisende wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht ermahnt. Von Mitte September bis Mitte Oktober seien 71.233 derartige Fälle an Bahnhöfen und in Zügen registriert worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Demnach wurden in 200 Fällen uneinsichtige Reisende von der Weiterfahrt ausgeschlossen oder des Bahnhofs verwiesen. In 1124 Fällen sei das zuständige Gesundheitsamt informiert worden, um Bußgelder zu verhängen. Der ganz überwiegende Teil der Reisenden habe sich bei Ermahnungen durch die Polizei einsichtig gezeigt, hieß es weiter.
Der stellvertretende GdP-Chef Jörg Radek sagte den Zeitungen, bisher herrsche "bei einem Großteil der Bürger viel Einsicht und Akzeptanz für die Corona-Maßnahmen". Es sei aber zu erwarten, "dass gerade bei einer Verschärfung von Sperrstunden und Maskenpflicht die Uneinsichtigkeit zunimmt". Schon jetzt würden Polizisten bei Kontrollen bewusst bespuckt, die Aggressivität steige. "Das dürfte in den nächsten Wochen weiter zunehmen."
Bund und Länder hatten am Mittwoch beschlossen, die Maskenpflicht in Corona-Hotspots auszuweiten. Außerdem soll bei Überschreiten eines bestimmten Grenzwerts bei den Neuinfektionen eine Sperrstunde ab 23.00 Uhr für Gaststätten gelten. Eine solche Vorschrift gibt es in einigen Städten bereits, etwa in Berlin.
Sachsens Ministerpräsident will auf Umsetzung von Beherbergungsverbot verzichten
8.02 Uhr: Sachsen will auf eine Umsetzung des Beherbergungsverbots für Reisende aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten verzichten. "Das Beherbergungsverbot trifft viele Menschen, die nichts mit der Krankheit zu tun haben", sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag dem MDR Sachsen. Auch die bei einem Bund-Länder-Treffen in Berlin beschlossene Begrenzung von Teilnehmern bei privaten Feiern soll in dem Freistaat weniger streng ausfallen.
Die Umsetzung der am Mittwoch beschlossenen Corona-Schutzmaßnahmen stehe auf der Tagesordnung eines Spitzengesprächs in der Staatskanzlei an diesem Donnerstag, sagte Kretschmer dem Sender. Unter anderem wolle er mit dem Kabinett, den Bürgermeistern und den Landräten über eine Obergrenze für Familienfeiern reden.
"Familienfeiern mit 500, 600 Personen, so was kennen wir bei uns nicht. Und deswegen sind bei uns auch die Auswirkungen ganz andere", sagte Kretschmer mit Blick auf die am Mittwoch beschlossene Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Feiern.
Bund und Länder hatten sich am Mittwochabend bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf eine Verschärfung der Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie geeinigt. Demnach soll es unter anderem eine erweiterte Maskenpflicht in Regionen geben, in denen binnen sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert werden.
Bei privaten Feiern sollen in Corona-Hotspots mit einem Inzidenzwert von 35 je nach Räumlichkeit 15 bis 25 Teilnehmer erlaubt sein. Bei einem Inzidenzwert von 50 sinkt die Maximalzahl auf zehn Menschen - oder Angehörige von zwei Hausständen. Eine bundeseinheitliche Regelung über das umstrittene Beherbergungsverbot für Menschen aus innerdeutschen Risikogebieten wurde vertagt.
Fast das gesamte Ruhrgebiet ist Corona-Risikogebiet
7.49 Uhr: In der Corona-Pandemie gilt nun fast das gesamte Ruhrgebiet als Risikogebiet. Drei weitere Städte überschritten am Donnerstag eine wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, wie aus Angaben auf der Website des Robert Koch-Instituts hervorgeht: In Bochum lag der Wert bei 53,3, in Dortmund bei 50,7 und in Mülheim bei 59,8. Damit stehen dort härtere Anti-Corona-Maßnahmen an.
In anderen Ruhrgebietsstädten war der kritische Wert bereits zuvor gerissen worden, in Herne ist er mit 92 besonders hoch. Relativ wenige gibt es hingegen in Bottrop und in Oberhausen, dort ist die Sieben-Tage-Schwelle in der RKI-Statistik noch nicht gerissen.
Schon zum Beginn der Woche hatte Dortmund seine Maskenpflicht verschärft. Die Stadt hatte damit gerechnet, dass sie die 50-Fälle-Schwelle überschreitet - am Mittwoch wurden im Stadtgebiet innerhalb eines Tages 77 Neuinfektionen festgestellt, so viele wie noch nie. Fünf davon sind Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Nun gelten zunächst die strengeren Maßnahmen, die die Landesregierung für solche Hotspots festgelegt hat. Dortmund bereitet weitere Maßnahmen vor.
Zudem bat die Kommune die Bundeswehr um Unterstützung bei der Kontaktnachverfolgung, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Ab der kommenden Woche sollen 40 Soldaten und Soldatinnen ihre Arbeit in der größten Ruhrgebietsstadt aufnehmen.
Jens Spahn: "Heute entscheidet sich, wie wir Weihnachten feiern können"
7.39 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ruft die Bevölkerung auf, durch Disziplin und Umsicht die Virusausbreitung zu bremsen. "Wir haben es gemeinsam selbst in der Hand", sagt er im Deutschlandfunk. Den Bürgern müsse klar sein, dass sie heute entschieden, ob Weihnachten in gewohnter Form stattfinden könne. Spahn fordert insbesondere mehr Achtsamkeit bei privaten Feiern, bei denen es zuletzt vermehrte Ansteckungen gegeben habe. Nicht notwendige Reisen sollten vermieden werden. Das sei eine "dringliche Empfehlung", betont Spahn. "Wenn wir gemeinsam aufeinander achtgeben", dann seien auch keine weiteren Maßnahmen nötig.
Kanzleramtsminister Braun fordert stärkere Einschränkungen zur Eindämmung der Infektionswelle
07.34 Uhr: Kanzleramtsminister Helge Braun hält die neuen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für noch nicht ausreichend. Deutschland stehe am Anfang einer sehr großen zweiten Infektionswelle, sagt Braun in der ARD. "Im Grundsatz ist eigentlich, was wir sagen müssten: Bleiben Sie zu Hause - so wie wir es im März/April hatten. Jetzt ist nicht die Zeit für Reisen." Eigentlich müssten jetzt alle Kontakte halbiert werden, um die Pandemie einzudämmen, ergänzt Braun.
Chef der Australian Open fordert Lockerung der Quarantänepflicht
7.24 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Australian Open, Craig Tiley, hat eine Lockerung der Quarantänepflicht für internationale Tennisspieler bei den Australian Open im Januar 2021 gefordert. Er rechne damit, dass die australische Regierung den Spielern Sondergenehmigungen erteile, damit sie sich gut und von der Öffentlichkeit isoliert auf das Turnier vorbereiten könnten. Das sagte Tiley der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag.
Er sei "absolut" zuversichtlich, dass die Australian Open wie geplant vom 18. bis 31. Januar in Melbourne stattfinden würden, sagte Tiley. Derzeit müssen sich Einreisende für 14 Tage isolieren. Bei den US Open und den French Open hatte es für die Sportler Sonderregelungen gegeben.
Portugals Regierung will Katastrophenfall für Einschränkungen nutzen
6.26 Uhr: Portugal ist bislang eigentlich relativ gut durch die Coronakrise gekommen. Doch mittlerweile steigen auch dort die Infektionszahlen stark an. Die Regierung hat deshalb nun den landesweiten Katastrophenfall ausgerufen. Die Anordnung gelte zunächst ab Donnerstag für 15 Tage und ermögliche es der Regierung, bei Bedarf Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und andere einschneidende Maßnahmen durchzusetzen, sagte Regierungschef António Costa nach einem Treffen mit seinem Kabinett in Lissabon, wie die Regierung mitteilte.
So sollen sich in der Öffentlichkeit nur noch maximal fünf Menschen versammeln dürfen, bei privaten Feiern solle die Höchstzahl der Teilnehmer auf 50 reduziert werden, außerhalb der eigenen Wohnung sollten Masken obligatorisch und bei der Arbeit und in Schulen die Corona-Warn-App Stay Away, Halte Abstand, Vorschrift werden. Das Parlament muss den Maßnahmen noch zustimmen.
Die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden stieg am Mittwoch in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern auf 2072. Das war der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Insgesamt haben sich amtlichen Angaben zufolge mehr als 91.000 Menschen nachweislich infiziert.
RKI meldet 6638 neue Corona-Infektionen - so viele wie noch nie
4.39 Uhr: Die Zahl der neu mit dem Coronavirus infizierten Personen steigt in Deutschland weiter deutlich an. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag mit 6638 so viele Neuinfektionen an einem Tag wie noch nie seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Bislang war der höchste Wert mit 6294 Fällen am 28. März erfasst worden.
Die aktuellen Zahlen sind allerdings kaum mit denen aus dem Frühjahr zu vergleichen, da die Testkapazitäten deutlich erhöht wurden.
Patientenschützern gehen neue Maßnahmen nicht weit genug
4.35 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hält den neuen Corona-Plan von Bund und Ländern im Kampf gegen Corona-Hotspots für ungenügend. "Die schärferen Regeln für Corona-Hotspots können hier nur ein erster Schritt sein. Denn wie die wenigen Beamten der Ordnungsämter das überwachen sollen, bleibt offen", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa.
Auch fehlten "verbindliche Zielvorgaben zur Stabilisierung der Gesundheitsämter oder zum Aufbau kommunaler pflegerisch-medizinischer Unterstützungsgruppen". "Steigen die Neuinfektionen, steigen - verzögert - auch die schweren Krankheitsverläufe und die Corona-Toten", warnte Brysch. Betroffen seien insbesondere pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen.
Tyson Fury sagt Kampf gegen Deontay Wilder ab
4.20 Uhr: Schwergewichtsboxer Tyson Fury will angesichts der Corona-Pandemie in den USA und den damit verbundenen Beschränkungen für Sportveranstaltungen seinen für 19. Dezember geplanten dritten Kampf gegen den früheren Weltmeister Deontay Wilder (USA) nicht austragen.

Tyson Fury (l.) beim Kampf gegen Deontay Wilder
Foto: Isaac Brekken / APAuch eine Verschiebung des Duells bis Ende Januar oder Februar 2021 schließe der WBC-Weltmeister Fury, 32, aus, sagte sein US-Promoter Bob Arum bereits am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP.
Stattdessen wolle der Brite am 5. Dezember in seiner Heimat gegen einen noch nicht bekannten Gegner antreten und dann direkt einen Vereinigungskampf mit seinem Landsmann und Dreifach-Weltmeister Anthony Joshua, 30, anpeilen.
US-Finanzminister sieht kaum Chancen für Hilfspaket vor den Wahlen
2.40 Uhr: In den USA scheint ein neues US-Konjunkturpaket vor den US-Wahlen in weite Ferne gerückt. US-Finanzminister Steve Mnuchin sagte, er und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, lägen bei den Verhandlungen über ein weiteres Hilfspaket "weit voneinander entfernt".
Mnuchin sagte, es sei schwer, eine Einigung vor den Wahlen am 3. November zu erreichen. Er wolle es aber weiter versuchen.
Zuletzt war auch ein nachgebesserter Vorschlag der US-Regierung auf Kritik gestoßen. Pelosi hatte an dem neuen Paket bemängelt, es fehle ein strategischer Plan gegen die Seuche. Zudem gebe der Vorschlag Trump zu viel Macht, um über die Verteilung der Mittel zu entscheiden.
Die Demokratin hatte jedoch erklärt, sie habe trotz der großen Differenzen Hoffnung, dass das jüngste Angebot "uns einer Einigung auf ein Konjunkturpaket näherbringt", um der Pandemie und der Wirtschaftskrise zu begegnen.
Bundespolizei spricht wegen Maskenverstößen mehr als 70.000 Ermahnungen aus
1.10 Uhr: Die Bundespolizei hat von Mitte September bis Mitte Oktober bei Maskenkontrollen in Bahnhöfen und Zügen in 71.233 Fällen Ermahnungen gegen Reisende ohne Mund-Nasen-Schutz ausgesprochen. Das geht aus Zahlen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegen.
In genau 200 Fällen seien uneinsichtige Reisende durch die Bundespolizei von der Weiterfahrt ausgeschlossen beziehungsweise des Bahnhofs verwiesen worden. In 1124 Fällen wurde das zuständige Gesundheitsamt informiert, um Bußgelder zu verhängen. Der Großteil der Reisenden habe sich bei Ermahnungen durch die Polizei jedoch einsichtig gezeigt.
Tourismusverband enttäuscht von Beratungen zwischen Bund und Ländern
00.55 Uhr: Der Deutsche Tourismusverband reagiert enttäuscht über den Fortbestand des Beherbergungsverbots nach den Beratungen von Bund und Ländern. "Es ist ein herber Rückschlag für das Reiseland Deutschland, dass die Beherbergungsverbote in vielen Bundesländern zunächst weiter Bestand haben", sagte Geschäftsführer Norbert Kunz. Urlaub in Deutschland habe, wenn man die Regeln einhalte, kein besonderes Gefährdungspotenzial.
"Die Gastgeber von Ferienwohnungen und Hotels haben bewiesen, dass sie die Kontakt- und Hygieneregeln ernst nehmen und umsetzen", teilte der Verband mit und warnte, vielen Betrieben gehe langsam die Luft aus.
Deutsche Werbewirtschaft rechnet mit geringerem Umsatzminus
0.40 Uhr: Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise werden die Werbewirtschaft in Deutschland nach eigener Einschätzung weniger hart treffen als zunächst befürchtet. Im Sommer ging die Branche für dieses Jahr noch von einem Rückgang von zwischen 10 und 20 Prozent aus, nun wird ein Minus von sechs Prozent bezogen auf die Umsätze prognostiziert, teilte der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) mit.
Als Gründe für die weniger harten Folgen wurden ein robustes Konsumklima und optimistischere Konjunkturerwartungen in der deutschen Wirtschaft genannt. Dadurch verspricht sich auch der Werbemarkt Effekte.
United Airlines verliert 25 Millionen Dollar - pro Tag
0.20 Uhr: Die Corona-Pandemie hat das Geschäft der US-Fluggesellschaft United Airlines auch im dritten Quartal lahmgelegt. In den drei Monaten bis Ende September gingen pro Tag rund 25 Millionen Dollar verloren, wie die Fluggesellschaft mitteilte.
Insgesamt wurde das Vierteljahr mit einem Minus von 1,8 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) abgeschlossen. Im Vorjahr hatte die Airline noch 1,0 Milliarden Dollar verdient. Der Umsatz fiel um 78 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Damit fielen die Ergebnisse noch schlechter aus als erwartet - die Aktie reagierte nachbörslich mit Kursabschlägen.