Corona-News am Montag Neue WTO-Chefin warnt vor »Impfstoff-Nationalismus«

Die neue WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala (Bild von Juli 2020)
Foto:Martial Trezzini / dpa
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22.35 Uhr: Die neue WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala hat vor nationalistischem Denken bei den Impfprogrammen gegen die Corona-Pandemie gewarnt. »Niemand ist sicher, bis alle sicher sind«, sagte sie am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. »Impfstoff-Nationalismus wird sich zu diesem Zeitpunkt einfach nicht auszahlen, da die Varianten kommen.« Wenn die Bürger anderer Staaten nicht geimpft seien, schlage das Virus auf einen selbst zurück.
Okonjo-Iweala verwies auf Studien, wonach der Welt ein Verlust von neun Billionen Dollar an möglicher Wirtschaftsleistung drohe, wenn die ärmeren Staaten ihre Bevölkerungen nicht schnell impfen können. Okonjo-Iweala wurde am Montag zur neuen Generaldirektorin der Welthandelsorganisation ernannt. Seit 2015 ist sie Chefin der internationalen Impfallianz Gavi.
Corona-Frisuren: Loblied auf die Lockdown-Locken
22.00 Uhr: Am 1. März dürfen Friseurgeschäfte wieder öffnen – und viele Menschen freuen sich auf den bevorstehenden Lock-Down. Unsere Autorin hingegen meint, eine wild gewordene Frisur kann einen viel lehren, nicht nur Demut. Lesen Sie hier mehr dazu.
Corona-Regelbruch wegen Spottdrossel: Strafe für englische Vogel-Fans
21.15 Uhr: Mehrere Vogel-Fans sind in der englischen Grafschaft Devon bei einer verbotenen Reise erwischt worden, auf der sie eine seltene Vogelart fotografieren wollten. Fünf Menschen mussten am Wochenende Strafe zahlen, nachdem die Polizei über den Bruch der Corona-Regeln verständigt worden war, wie die Devon and Cornwall Police am Montag mitteilte. Im aktuellen Lockdown sind Reisen bis auf wenige Ausnahmen verboten. Die Menschen in England dürfen das Haus zwar für Sport oder Spaziergänge verlassen, sollen dabei aber im eigenen Viertel bleiben.
Die Vogel-Fans hatten sich auf den Weg in das Seebad Exmouth in Devon gemacht, um einen Blick auf die sogenannte Spottdrossel zu erhaschen. Die Vogelart soll Berichten zufolge zum ersten Mal seit 30 Jahren in der Region aufgetaucht sein. Üblicherweise kommt die Spottdrossel eher in Kanada, Mexiko oder den USA vor. Ein Anwohner in Exmouth hatte Fotos von dem Vogel in seinem Garten auf Twitter geteilt und damit für Begeisterung in der Beobachter-Szene gesorgt.
Psychologie in der Pandemie: Leben mit dem Scheibchen-Shutdown
21.28 Uhr: Alle paar Wochen werden Lockerungen auf später verschoben. Kämen wir leichter mit der Coronakrise zurecht, wenn der Shutdown weniger zaghaft verlängert würde? Der Zukunftsforscher Andreas Krafft sagt im Interview, was besser wirkt. Lesen Sie hier das gesamte Interview:
Österreich verlängert Lockdown für Hotels und Gastronomie bis Ostern
19.54 Uhr: Die österreichische Regierung verlängert den Lockdown für Hotels und Gastronomie bis »rund um Ostern«. Dies gelte auch für den Kulturbereich, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag nach Beratungen mit den im Parlament vertretenen Parteien sowie Experten und den Ländern. Ein konkretes Datum für die Wiederöffnung in diesem Bereich nannte der Regierungschef nach Angaben der Nachrichtenagentur APA nicht. Am 1. März solle erneut beraten werden.
Das Infektionsgeschehen im Land sei nach der Öffnung des gesamten Handels nach wie vor stabil, konstatierte Kurz. Allerdings habe in Ostösterreich die britische Virusmutation zugenommen, in Tirol die südafrikanische. Deshalb sei weiter große Vorsicht geboten, private Kontakte sollten möglichst vermieden werden.
Erlaubt sind in Österreich privat derzeit Treffen zweier Haushalte. »Wenn hier nicht alle vorsichtig sind, sind wir schnell wieder in einem exponentiellen Wachstum«, warnte Kurz. Er zeigte sich zugleich optimistisch, durch viele Tests das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten.
Bayern-Attacken in Sachen Corona: »Die Glaubwürdigkeit des Fußballs wird mit Füßen getreten«
19.40 Uhr: Vorstandschef Rummenigge prescht beim Thema Impfen vor, Trainer Flick kritisiert »sogenannte Experten«: Die Bayern entfachen die Debatte über die Sonderrolle des Fußballs in der Pandemie neu. Warum schweigt die Liga? Lesen Sie hier mehr dazu.
Vordrängeln zur Corona-Impfung: Falsche Vorbilder
19.30 Uhr: Einer volontierte im Krankenhaus, ein anderer will es für den guten Zweck getan haben: Prominente nutzen Macht und Einfluss, um sich frühzeitig impfen zu lassen. Selbst der Bischof von Mallorca wird da kreativ. Lesen Sie hier mehr dazu.
Laschet: Gesundheitsschutz stärker mit anderen Schäden abwägen
19.05 Uhr: Nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet steht Deutschland in der Pandemie an einem Punkt, an dem Gesundheitsschutz angesichts sinkender Infektionszahlen stärker mit anderen gesellschaftlichen Schäden durch den Lockdown abgewogen werden muss. »Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen«, sagt der CDU-Chef bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrates Baden-Württemberg. Darüber würden Bund und Länder bei ihrem nächsten Treffen am 3. März sprechen.
Laschet warnte vor negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft durch Grenzschließungen und setzt sich damit von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ab. Man erlebe momentan, dass Lieferketten vor allem für die deutsche Automobilindustrie wieder gefährdet würden.
»Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir nicht mit ›Ersatzmaßnahmen‹ die gesamten Lieferkettenprozesse im Binnenmarkt zerstören.« Eine Grenzschließung verursache riesige Schäden, man sehe die Probleme bereits jetzt an der tschechischen Grenze. »Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht den gleichen Fehler wieder machen«, fügte er in Anspielung auf das Frühjahr 2020 hinzu.
WHO erteilt Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca die Notfallzulassung
19.03 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erteilt dem Covid-19-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca die Notfallzulassung. Damit können mehr Entwicklungsländer auf den vergleichsweise billigen Impfstoff zurückgreifen. Die Produktion müsse nun erhöht werden, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Berlin: Tausende Menschen tanzen in Berlin zu Technomusik auf dem Eis
19.00 Uhr: Trotz wiederholter Warnungen vor zugefrorenen Gewässern waren in Berlin-Kreuzberg Tausende am Urbanhafen auf dem Eis – und auch ein DJ. Polizisten haben die nicht genehmigte Veranstaltung am Sonntagnachmittag aufgelöst. Zwischen 2000 und 2500 Menschen seien bei Musik auf dem Eis unterwegs gewesen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Der Urbanhafen ist ein Binnenhafen des Landwehrkanals, der keine Hafenfunktionen mehr hat.
Polizisten hätten die Anwesenden über Lautsprecherdurchsagen dazu aufgefordert, das Eis zu verlassen - daraufhin habe sich die Menschenmenge schnell wieder zerstreut. Weil nur wenige Beamte vor Ort waren, habe man einzelnen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz nicht nachgehen können.
Großbritannien: Mehr als 90 Prozent der über 70-Jährigen sind geimpft
18.50 Uhr: In Großbritannien haben mehr als 90 Prozent der über 70-Jährigen eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. »Das ist ein einzigartiger, nationaler Erfolg«, sagte der britische Premier Boris Johnson am Montagabend in London. Seine Regierung habe mit 15 Millionen Corona-Impfungen ihr Etappenziel für Mitte Februar erreicht. »Das ist jedoch kein Moment zum Entspannen«, sagte Johnson. »Die Gefahr bleibt sehr real.«
Noch immer würden mehr Menschen mit Covid-19 in britischen Krankenhäusern behandelt als während der ersten Corona-Welle im April. Bis Ende April wollen die Briten allen über 50-Jährigen eine erste Impfdosis verpasst haben.
Die Zahl der Neuinfektionen fällt im Vereinigten Königreich seit einigen Wochen drastisch ab, ist aber weiter auf hohem Niveau. In den vergangenen sieben Tagen zählte das Land pro 100.000 Einwohner knapp 150 Neuinfektionen.
EU-Behörde ECDC: Ohne Corona-Maßnahmen starker Infektionsanstieg
17.49 Uhr: Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hat davor gewarnt, Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus und dessen Varianten zum jetzigen Zeitpunkt zu lockern. Die epidemiologische Lage bleibe sehr besorgniserregend, die Belegung der Krankenhaus- und Intensivbetten auf einem hohen Niveau, teilte ECDC-Direktorin Andrea Ammon am Montag mit. Sollten die Maßnahmen zur Viruseindämmung nicht beibehalten oder gar verstärkt werden, müsse man Studien zufolge mit einem beträchtlichen Anstieg der Infektions- und Todesfallzahlen rechnen.
Unmittelbare, strikte und entschiedene Maßnahmen seien entscheidend, um die Virusübertragungen zu kontrollieren und die Kapazitäten des Gesundheitswesens zu schützen, erklärte das ECDC in seiner am Montag veröffentlichten neuen Corona-Risikobewertung. Während die meisten Länder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) derzeit sinkende Infektionszahlen verzeichneten, habe die Einführung und zunehmende Verbreitung der zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien bemerkten Virusvarianten Besorgnis ausgelöst.
Von den Varianten sei die zunächst in England nachgewiesene Mutante diejenige, die sich im EWR am umfassendsten verbreitet habe. Irland melde bereits, dass diese Variante (B.1.1.7) die im Land dominierende sei. Mehrere weitere Länder kämen Schätzungen zufolge in den kommenden Wochen in dieselbe Situation.
Den Staaten werde deshalb empfohlen, ihre Möglichkeiten zur Sequenzierung von Corona-Proben auf- und auszubauen, erklärte Ammon. Auch ergänzende Maßnahmen wie Tests, Kontaktverfolgung, die Isolation von Fällen und die Quarantäne von Kontakten seien wichtig.
Nicht genug Impfstoff: Rio de Janeiro stoppt Corona-Impfungen
17.36 Uhr: Angesichts fehlender Impfstoffdosen setzt die brasilianische Metropole Rio de Janeiro die Impfungen gegen das Coronavirus aus. »Ich habe die Nachricht erhalten, dass neue Dosen nicht angekommen sind«, schrieb Bürgermeister Eduardo Paes am Montag bei Twitter. »Wir werden unsere Kampagne morgen unterbrechen müssen.« Demnach soll Rio die neue Charge von Impfstoffen des Instituto Butantan in São Paulo kommende Woche erhalten. Auch andere Städte im Bundesstaat Rio de Janeiro und in Brasilien hatten schon einen Impfstoffmangel gemeldet oder die Impfungen gestoppt.
Brasilien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder und hat erst im Januar mit Impfungen begonnen. Bislang haben sich im größten Land Lateinamerikas fast 9,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert – nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. Zudem sind mehr als 239.000 Patienten in Brasilien im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.
Für die Verteilung der Impfstoffdosen ist das Gesundheitsministerium in Brasília, das bisher rund zwölf Millionen Dosen der Impfstoffe von AstraZeneca und dem chinesischen Sinovac bekommen hat, verantwortlich. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte zuerst das Coronavirus verharmlost und zieht mittlerweile auch eine Impfung in Zweifel. Die Impfstofffabrik der Forschungseinrichtung Fundação Oswaldo Cruz in Rio, die mit dem Gesundheitsministerium verbunden ist, gilt als größte Lateinamerikas.
Fauci erhält mit einer Million Dollar dotierten Preis in Israel
17.20 Uhr: Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci ist für seine Rolle während der Corona-Krise mit dem israelischen Dan-David-Preis ausgezeichnet worden. Sein Preisgeld beläuft sich auf eine Million Dollar (rund 825.000 Euro), wie die Stiftung am Montag in Tel Aviv mitteilte.
Fauci sei auch für seinen Einsatz gegen das Aidsvirus ausgezeichnet worden, aber »insbesondere für seinen Kampf um Anerkennung für neue Ansätze, wie mRNA-Impfungen, die nun Millionen weltweit verabreicht werden, und für die mutige Verteidigung der Wissenschaft gegen unwissende Opposition während der herausfordernden Corona-Krise«, teilte die Jury mit.

US-Immunologe Anthony Fauci
Foto: Evan Vucci / APNach dem Abgang des Ex-US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus hatte Fauci gesagt, es habe bei Trump Momente gegeben, in denen Dinge kommuniziert wurden, die nicht auf wissenschaftlichen Fakten basierten. Er habe auch nicht das Gefühl gehabt, dass er Trump ohne negative Folgen widersprechen konnte. Jetzt berät Fauci den neuen Präsidenten, den Demokraten Joe Biden.
Fauci wurde im Bereich Öffentliche Gesundheit ausgezeichnet. Weitere Preisträgerinnen und Preisträger im Bereich Medizingeschichte sind die Professorinnen Alison Bashford und Katherine Park sowie der Professor Keith Wailoo. Im Bereich der Krebs-Immuntherapie wurden die Professoren Zelig Eshhar und Carl June sowie Dr. Steven Rosenberg gewürdigt. Die Gewürdigten in beiden Kategorien teilen sich das Preisgeld von jeweils einer Million Dollar. Die Würdigung soll im Mai dieses Jahres online erfolgen.
Der nach dem israelischen Geschäftsmann Dan David benannte Preis wird jedes Jahr an Menschen vergeben, die sich im technologischen, wissenschaftlichen, sozialen oder kulturellen Bereich besonders hervorgetan haben. Unter den vergangenen Preisträgern sind die Regisseure Ethan und Joel Coen (2011), Aidsforscher Robert Gallo (2009), Schriftstellerin Margaret Atwood (2010) sowie Cellist Yo-Yo Ma (2006).
Österreichische Studie: Corona-Infektion schützt erheblich vor erneuter Ansteckung
16.47 Uhr: Eine Corona-Infektion schützt einer Studie aus Österreich zufolge zumeist vor einer erneuten Ansteckung. Nach einem Abstand von ungefähr sieben Monaten zur Erstinfektion hätten Menschen mit einer bereits durchgemachten Sars-CoV-2-Infektion ein um 91 Prozent niedrigeres Risiko für eine Ansteckung aufgewiesen, berichten Forscher um Stefan Pilz von der Med Uni Graz im »European Journal of Clinical Investigation«. Die Ergebnisse seien aber noch vorsichtig zu interpretieren, hieß es am Montag von der Universität.
Über 400.000 Menschen in Österreich wurden bisher positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Für die Studie wurden in der zweiten Infektionswelle von September bis November vergangenen Jahres Menschen, die sich in der ersten Infektionswelle (Februar bis April 2020) mit dem Virus infiziert hatten, mit der übrigen österreichischen Allgemeinbevölkerung verglichen.
»Diese Daten zeigen eine sich aufbauende Immunität gegen Sars-CoV-2 in der österreichischen Bevölkerung, wobei wir aktuell noch nicht wissen, inwieweit diese Immunität auch auf diverse Sars-CoV-2-Virusmutationen umzulegen ist, beziehungsweise wie lange und in welcher Stärke dieser Re-Infektionsschutz über größere Zeiträume anhält«, betonte Franz Allerberger von der Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages). Weitere Auswertungen über längere Zeiträume sowie von Daten aus anderen Ländern seien erforderlich.
Britische Mutation: Corona-Ausbruch in Berliner Klinik
16.22 Uhr: Im Vivantes Klinikum Spandau ist es zu einer Häufung von Corona-Fällen gekommen, die von der zuerst in Großbritannien festgestellten Virusmutation B.1.1.7. verursacht worden sind. Derzeit seien 60 Infektionen mit dieser Variante des Erregers bestätigt, davon 21 bei Mitarbeitenden aus verschiedenen Fachbereichen des Hauses. Ins Klinikum eingetragen worden sei das Virus sehr wahrscheinlich durch einen Patienten.
Darüber hinaus seien bei einer Testreihe unter 1200 Mitarbeitenden neun weitere, asymptomatische Infektionen festgestellt worden. Auch diese positiven Tests sollen nun auf Virusvarianten untersucht werden. Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, stoppt das Klinikum bis zum 25. Februar die Aufnahme weiterer Patientinnen und Patienten, einzig für die Psychiatrie besteht eine Ausnahme.
Habeck fordert staatliche Abnahmegarantien für Schnelltests
16.10 Uhr: Um die Produktion von Coronavirus-Schnelltests anzukurbeln, hat Grünenchef Robert Habeck für eine staatliche Abnahmegarantie plädiert. Selbst-Schnelltests könnten ein wichtiger Bestandteil einer Lockerungsstrategie sein, sagte Habeck am Montag in Berlin. Es brauche solche Tests für Schulen, Kitas und andere Bereiche des öffentlichen Lebens in ausreichender Menge.
Aus der »nicht glücklich gelaufenen« Impfstoffbeschaffung müssten Lehren gezogen werden, verlangte Habeck. Bei den Schnelltests wie auch in früheren Phasen der Pandemie habe die Bundesregierung aber zu spät und wenig vorausschauend agiert.

Grünen-Chef Robert Habeck
Foto: Kay Nietfeld / dpaDerzeit sind solche Tests noch im Prüfverfahren für eine Zulassung. Die Idee bei einer Abnahmegarantie: Wenn staatliche Stellen schon zuvor den Einkauf bestimmter Mengen zusichern, könnten Hersteller bereits vor der Zulassung mit der Produktion beginnen und wüssten, dass sich die Investition lohnt.
Vom für Dienstag geplanten Corona-»Wirtschaftsgipfel« von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Dutzenden Verbänden erwarte er sich allenfalls einen Rundumschlag, aber keine Lösungen, sagte Habeck mit Verweis auf die vorgesehene Sitzungsdauer von etwa zwei Stunden.
Seoul bietet kostenlose Corona-Tests für Haustiere an
16.04 Uhr: In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ist am Montag eine Hauskatze positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Stadtregierung hatte zuvor die Ausgabe kostenloser Corona-Tests für symptomatische Hunde und Katzen beschlossen.
Ein Stadtvertreter erklärte, die Katze habe sich bei einer bereits mit dem Coronavirus infizierten Familie aufgehalten. Das Tier habe sich übergeben müssen und sich lethargisch verhalten, derzeit sei es in einer städtischen Quarantäneeinrichtung untergebracht.
Bisher gehen Wissenschaftler davon aus, dass Katzen und Hunde sich zwar anstecken, das Virus aber nicht an den Menschen weiterreichen können. Andere Tiere scheinen gefährlicher zu sein: In Dänemark waren vergangenes Jahr Millionen Nerze getötet worden, weil eine mutierte Sars-CoV-2-Variante von den Tieren auf den Menschen übergesprungen war.
Dänemark rechnet mit erfolgreicher Impfkampagne bis Ende Juni
15.41 Uhr: Die Gesundheitsbehörden in Dänemark gehen davon aus, nahezu alle dazu bereiten Menschen im Land noch vor den Sommerferien gegen das Coronavirus geimpft zu haben. Das geht aus dem wöchentlich aktualisierten Impfkalender der dänischen Gesundheitsverwaltung hervor. Die in Kopenhagen ansässige Behörde rechnet demnach damit, dass Dänemark vor dem Sommer knapp eine Million Impfdosen mehr als bislang angenommen erhält. Besonders der US-Konzern Pfizer wolle ab April deutlich mehr Dosen liefern, während das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca mitgeteilt habe, seine Lieferzahlen nach unten justieren zu müssen.
Insgesamt bedeute dies, dass sich Dänemark darauf freuen könne, rund 900.000 Impfdosen mehr als vorige Woche erwartet zu bekommen, erklärte Behördendirektor Søren Brostrøm. Seine Behörde rechne deshalb damit, alle, die dies wünschten, bis zum 27. Juni gegen Covid-19 geimpft zu haben. Das wäre noch einmal eine Woche früher als zuvor angedacht. Die Gesundheitsverwaltung unterstrich, dass es sich auch jetzt um Prognosen handele, die sich wieder ändern könnten.
In dem Fünf-Millionen-Einwohnerland haben bis zum 9. Februar mehr als 200.000 Menschen ihre erste und fast 150.000 auch ihre zweite Impfdosis erhalten. Im europäischen Vergleich der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zählt Dänemark zu den Ländern in Europa, in denen bislang am meisten Erwachsene geimpft worden sind.
500 Besucher: Niederlande testen Konzepte für Corona-sichere Events
15.29 Uhr: Mit 500 Menschen in einem Saal hat das Beatrix-Theater im niederländischen Utrecht am Montag ein fast unwirkliches Bild in Corona-Zeiten geboten. Unter dem Motto »Backtolive« wurde ein Kongress der Veranstaltungsbranche eröffnet. Es war zugleich Auftakt einer Testreihe, wie man Großereignisse auch in Corona-Zeiten sicher organisieren könnte.
»Es fühlt sich an wie ein Fest«, sagte die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Mona Keizer, bei der Eröffnung. »Aber es ist bitterer Ernst.« Sieben weitere Veranstaltungen sollen in der Testreihe folgen mit jeweils 500 bis 1500 Zuschauern – dazu gehören Fußballspiele, eine Kabarettvorstellung und ein Musikfestival im Freien. »Wir wollen damit als Regierung auch zeigen, dass wir über die Zukunft nachdenken«, sagte die Staatssekretärin nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ANP.

Test vor dem Test: Ehe das coronasichere Event in Utrecht beginnen konnte, mussten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer Corona-Schnelltests unterziehen
Foto: ROBIN VAN LONKHUIJSEN/EPA-EFE/ShutterstockDie Initiative »Fieldlab Events« ist ein gemeinsames Projekt der niederländischen Veranstaltungsbranche, der Regierung und Universitäten. Ziel sei es, Corona-sichere Konzepte für Veranstaltungen mit Publikum zu entwickeln, teilten die Organisatoren mit. Alle Veranstaltungen finden unter strengen Bedingungen statt.
Die 500 Besucher des Fachkongresses mussten über einen maximal 48 Stunden alten negativen Corona-Test verfügen. Bei der Ankunft wurden sie zu möglichen Symptomen befragt und wurde ihre Temperatur gemessen. Ein Teil des Publikums musste sich auch noch extra einem Schnelltest unterziehen. Fünf Tage nach dem Event muss sich zudem jeder Teilnehmer erneut testen lassen. Während der Veranstaltung trägt jeder einen Bewegungssensor, sodass man die Bewegungen im Raum später rekonstruieren kann. Einige der Besucher tragen Gesichtsmasken, andere Gesichtsschutzschirme. Forscher werten anschließend die Daten aus.
Corona-Verstöße in Malaysia: mehr als 1000 Festnahmen an einem Tag
15.14 Uhr: Mutmaßliche Verstöße gegen den Corona-Lockdown in Malaysia haben nach Regierungsangaben zu 1111 Festnahmen an einem Tag geführt. Ein Drittel davon habe Menschen betroffen, die am Sonntag versucht hätten, die Grenzen zwischen den 13 Bundesstaaten zu überqueren, teilte Verteidigungsminister Ismail Sabri Yaakob am Montag mit. Viele wurden demnach wegen Regelverstößen zur Wahrung körperlicher Distanz oder zum Tragen von Gesichtsmasken in Gewahrsam genommen.
Die Zahl der täglichen Festnahmen wegen Corona-Verstößen bewegt sich in der Regel im dreistelligen Bereich. Die meisten Betroffenen werden meist nach der Zahlung einer Geldstrafe wieder auf freien Fuß gesetzt.
Nach einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen seit Dezember hatte die Regierung des südostasiatischen Landes im Januar einen Lockdown verhängt. Anfang Februar wurde dieser um zwei Wochen verlängert und gilt derzeit für weite Teile des Landes außer dem Bundesstaat Sarawak auf Borneo. Die Bewohner müssen so weit wie möglich im Homeoffice arbeiten und dürfen sich nur noch in einem Radius von zehn Kilometern von ihren Wohnungen bewegen. Die Überquerung der Grenzen zwischen den Bundesstaaten ist untersagt.
Am Montag vermeldete das Gesundheitsministerium mit knapp 2200 Neuinfektionen den niedrigsten Tageswert seit Anfang Januar. In dem Land mit seinen knapp 32 Millionen Einwohnern haben sich bislang insgesamt mehr als 266.000 Menschen infiziert, 975 starben in Verbindung mit dem Virus.
Dehoga: Kretschmers Absage an Osterurlaub »völlig inakzeptabel«
14.44 Uhr: Die Diskussion über Urlaubsreisen an Ostern in Deutschland verärgert Hoteliers und Gastronomen. »Die pauschale Absage des Osterurlaubs ist völlig inakzeptabel und ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche«, kritisierte Guido Zöllick, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) am Montag. Vorstöße wie die des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sorgten für massive Empörung.
Der CDU-Politiker sieht keine Chance für Urlaubsreisen zu Ostern. »Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben«, hatte Kretschmer der »Bild am Sonntag« gesagt.
Der Hotel- und Gaststättenverband forderte konkrete Öffnungsperspektiven für die Branche. Spätestens bei der nächsten Bund-Länder-Runde zum weiteren Vorgehen in der Pandemie am 3. März müsse es einen Fahrplan geben, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen, die Betriebe wieder Gäste empfangen dürften. Einer aktuellen Dehoga-Umfrage zufolge fordern 83,6 Prozent der Betriebe eine Öffnung vor Ostern.
Die Branche sei Ende Februar schon wieder vier Monate im Lockdown, sagte Zöllick. Die Verzweiflung und die existenziellen Sorgen «sind immens groß». Der Umfrage zufolge brach der Umsatz im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 78 Prozent ein. Bislang haben demnach 63,5 Prozent der Betriebe die kompletten Novemberhilfen erhalten. Bei den Dezemberhilfen seien nur 23,3 Prozent. »Die Antragstellung und die schnelle Auszahlung der noch ausstehenden versprochenen Wirtschaftshilfen müssen jetzt absolute Priorität haben«, forderte Zöllick.
Südafrika-Mutante in Tirol in mehr als 300 Fällen nachgewiesen
14.33 Uhr: Im österreichischen Bundesland Tirol sind bereits mehr als 300 Corona-Fälle mit der sogenannten Südafrika-Mutante aufgetreten. Zudem gebe es fast 200 Verdachtsfälle auf diese besonders ansteckende Variante des Coronavirus, teilte am Montag die Landesregierung laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APA mit. Insgesamt ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tirol den Angaben zufolge zuletzt aber gesunken.
Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle mit der Südafrika-Mutante sei auf 318 gestiegen, teilte das Bundesland mit. 176 davon seien bereits vollsequenziert und weitere 142 teilsequenziert. Die 187 Verdachtsfälle sollten nun auch sequenziert werden. Insgesamt gab es innerhalb von 24 Stunden in Tirol 62 neue positive Corona-Testergebnisse. Das war laut APA der niedrigste Wert seit Anfang Oktober.
Wegen des Auftretens besonders gefährlicher Virusmutanten in Tirol hatte Deutschland am Sonntag mit verschärften Grenzkontrollen zu Tirol begonnen. Die befürchteten Staus blieben auf der österreichischen Seite der Grenze aber laut APA zunächst aus.
Scholz hält Debatte über Osterurlaub für verfrüht
14.27 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz hält nichts von einer Debatte über Osterurlaub zum jetzigen Zeitpunkt. Der Beginn der Diskussion sei sehr früh, sagte der SPD-Politiker und Bundesfinanzminister am Montag im Interview bei »Welt« mit Blick auf Corona. »Ich glaube, es ist wichtig, dass wir alle ein wenig abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, und deshalb macht es keinen Sinn, zum jetzigen Zeitpunkt in die eine oder andere Richtung eine feste Aussage zu treffen.«
Das Osterwochenende beginnt in diesem Jahr am 2. April (Karfreitag). Das ist Freitag in sechs Wochen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte in der »Bild am Sonntag« gesagt: »Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben.« Zu große Mobilität bereits im April sei Gift. »Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben.«
Inzwischen 34 Millionen Euro Überbrückungshilfe an Firmen gezahlt
14.10 Uhr: Die Auszahlung der Überbrückungshilfe III an Firmen wegen der andauernden Corona-Beschränkungen läuft weiter an. Nach dem Start in der vergangenen Woche seien nunmehr 34,6 Millionen Euro an Abschlagszahlungen durch den Bund geflossen, wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Montag in Berlin mitteilte. Abgeschlossen seien 2619 Anträge von Unternehmen, weitere seien im System bereits angelegt. Firmen, die von Pandemie und Lockdown stark betroffen sind, können für die Zeit bis Ende Juni 2021 Hilfen von monatlich bis zu 1,5 Millionen Euro erhalten. Erstattet werden fixe Betriebskosten.
Angesichts von Kritik an schleppenden Zahlungen und Forderungen nach konkreten Plänen für die Lockerung von Corona-Beschränkungen hat Minister Peter Altmaier (CDU) an diesem Mittwoch einen »Wirtschaftsgipfel« einberufen. Eingeladen sind Vertreter von mehr als 40 Verbänden. Themen sollen die aktuelle Lage der Wirtschaft, die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern, die Hilfen und mögliche Öffnungsperspektiven sein. Die Verlängerung des Lockdowns bis 7. März war von betroffenen Branchen heftig kritisiert worden. Bei den Hilfen für November und Dezember seien inzwischen sechs Milliarden Euro an Abschlagszahlungen und regulären Zahlungen geflossen, hieß es.
Bayer will Curevac-Impfstoff im Dezember liefern
14.05 Uhr: Nach dem Einstieg in die Produktion eines Corona-Impfstoffes rechnet der Pharmakonzern Bayer im Dezember mit ersten Lieferungen. »Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir noch vor Jahresende – wenn alles gut geht – auch die ersten Impfstoffe sogar ausliefern können«, sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Montag in Wuppertal, nachdem er Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Standort gezeigt hatte. Vor zwei Wochen hatte der Leverkusener Konzern bekannt gegeben, einen Teil der Herstellung der vom Tübinger Unternehmen Curevac entwickelten Vakzine zu übernehmen.
Wegen der Beschaffung und Validierung von Geräten sowie aufwendiger Qualifizierungsstudien dauert es noch einige Monate, bis die Bayer-Anlage startklar ist - hergestellt wird in einem »Reinraum«, in dem selbst kleinste Verschmutzungen verhindert werden müssen. Eine zweistellige Zahl von Arbeitsplätzen soll neu aufgebaut werden. Es wäre das erste Mal, dass Bayer einen Impfstoff herstellt.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (r.) und Bayer-Chef Werner Baumann besuchen die Produktionsstätte des Curevac-Impfstoffs
Foto: Sascha Steinbach / dpaLaschet betonte die Bedeutung der heimischen Pharmaindustrie und forderte, sie in einem positiveren Licht zu sehen. »Es hat sich in den letzten Jahre so eingebürgert, dass man immer auf die Pharmaindustrie schimpft«, sagte er. »Unser Ziel muss sein, dass Deutschland wieder der Spitzenstandort für Pharmatechnologie wird.«
Für den Curevac-Impfstoff läuft derzeit noch die Phase-III-Studie – die Daten dieser Studie sind nötig für grünes Licht von den Behörden. »Angepeilt wird eine Zulassung im zweiten Quartal«, sagte Bayer-Pharmavorstand Stefan Oelrich. »Genaueres können wir Ihnen erst sagen, sobald die Daten vorliegen.« Die ersten Chargen sollen woanders produziert werden, im Dezember könnte Bayer einsteigen – 2022 will der Konzern 160 Millionen Impfdosen herstellen.
Luftverkehr will weitere finanzielle Unterstützung
14.01 Uhr: Die in der Coronakrise gebeutelte Luftverkehrsbranche verlangt von der Politik mehr finanzielle Hilfen und trotz der abgestürzten Nachfrage einen weiteren Ausbau der Infrastruktur. Politisch müssten Wettbewerbsnachteile für inländische Flughäfen und Fluggesellschaften verhindert werden, erklärte der Branchenverband BDL am Montag in Berlin.
In den 14 BDL-Kernforderungen für die kommende Legislaturperiode finden sich vielfältige Finanzierungswünsche und Vorschläge zur Kostenentlastung durch die öffentliche Hand. So müsse der Bund auch im kommenden Jahr das Eigenkapital der bundeseigenen Flugsicherung stärken und zudem die Luftsicherheitskosten vollständig übernehmen. Zur Verringerung des CO2-Ausstoßes schlägt der BDL Subventionen zur Anschaffung neuer, sparsamer Flugzeuge vor und will die deutsche Ticketsteuer allein zur Finanzierung alternativer Kraftstoff-Technologien nutzen.
Bei der Verlagerung von Inlandsflügen auf die Schiene verlangt der BDL zuvor pünktlichere Züge und eine bessere Schienenanbindung insbesondere des Flughafens München. Beim deutschen Flughafensystem wünscht sich die Branche Unterstützung bei den geplanten Erweiterungen und keine weiteren Flugverbote. Gleichzeitig warnte der Verband vor »kurzsichtigen Entscheidungen« zu möglichen Schließungen kleinerer Flughäfen aus Kostengründen. Man dürfe sich nicht am aktuellen Verkehrsaufkommen in der Covid-19-Pandemie orientieren, sondern sich am künftigen Mobilitätsbedarf des Wirtschaftsstandorts ausrichten.
Reul als erster NRW-Minister positiv getestet
13.48 Uhr: Innenminister Herbert Reul (CDU) ist als erster Minister der nordrhein-westfälischen Landesregierung bei einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden. »Dem Minister geht es den Umständen entsprechend gut, er führt die Amtsgeschäfte von zu Hause aus«, teilte eine Ministeriumssprecherin am Montag mit.
Boris Johnson will kein Zurück mehr nach Weg aus dem Lockdown
13.41 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson will beim Lockern des aktuell geltenden Corona-Lockdowns Kehrtwenden unbedingt vermeiden. Die Lockerungen sollten »vorsichtig, aber irreversibel« erfolgen, sagte Johnson am Montag zu Journalisten in London. Nach etlichen Kehrtwenden und einem mehrfachen Hin und Her zwischen härteren und weicheren Maßnahmen ist die britische Regierung überzeugt, dass der aktuelle Lockdown der letzte sein soll.

Großbritanniens Premier Boris Johnson
Foto: Jeremy Selwyn, Evening Standard / dpaAus Furcht vor der schnellen Ausbreitung gefährlicher Corona-Varianten wollen der Premier und seine Minister daher auf schrittweise Lockerungen in größeren Abständen setzen. Johnson macht allerdings nur für England die Regeln – in Schottland, Wales und Nordirland sind die Regionalregierungen verantwortlich.
Medienberichten zufolge sollen am 8. März die ersten Schülerinnen und Schüler in England wieder vor Ort unterrichtet werden. Die folgenden Schritte könnten etwa erlaubte Outdooraktivitäten sein, bevor danach der Einzelhandel und noch später die Gastronomie geöffnet werden könnten. Abhängig ist dies jedoch auch von wissenschaftlichen Auswertungen dazu, inwieweit sich der Impffortschritt bereits auf die Infektionslage auswirkt. In Großbritannien haben bereits mehr als 15 Millionen Menschen eine erste Corona-Impfung erhalten.
Saarländische Gesundheitsministerin beklagt niedrige AstraZeneca-Impfbereitschaft
13.32 Uhr: Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann hat eine mangelnde Impfbereitschaft mit der Vakzine des Herstellers AstraZeneca kritisiert. Am Wochenende seien bei einer »Sonderimpfung im medizinischen« Bereich 54 Prozent von 200 zur Impfung angemeldeten Personen nicht erschienen, ohne den Termin abzusagen. Dies habe offenbar damit zu tun, dass dieser Impfstoff nur einen Wirkungsgrad von 70 Prozent habe, sagte die CDU-Politikerin.
»Ich will sagen, dass das kein Wunschkonzert ist. Dass alle Impfstoffe zugelassen und gut sind«, sagte die Ministerin. Es sei »nicht solidarisch«, wenn die Hälfte der zur Impfung Angemeldeten nicht erscheine. Der Linken-Fraktionsvorsitzende Oskar Lafontaine hingegen sagte, er könne »zumindest nachvollziehen, dass einige Menschen Bedenken haben«. Bachmann hatte betont, die Empfehlung, Patienten über 65 Jahre nicht mit dem Impfstoff von AstraZeneca zu impfen, habe ausschließlich mit einer nicht ausreichend großen Datengrundlage zu tun.
Laut der Ministerin gibt es entsprechende Berichte aus allen Bundesländern. Deswegen habe sie das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gesundheitsministerkonferenz setzen lassen.
Dänemark führt strengere Einreisebeschränkungen für Grenzgebiete ein
13.06 Uhr: Aus Sorge vor mutierten Varianten des Coronavirus verschärft Dänemark seine Einreisevorschriften für Menschen aus den Grenzgebieten. Wer aus Schleswig-Holstein oder den südschwedischen Grenzregionen nach Dänemark einreisen möchte, muss ab Mittwoch neben einem triftigen Einreisegrund auch einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Das gilt unter anderem auch für Grenzgänger, die ihren Arbeitsplatz oder Wohnsitz in den Gebieten haben, teilte die dänische Regierung am Montag mit. Bislang hatte für die Einwohner der Grenzgebiete ein maximal sieben Tage alter negativer Corona-Test gereicht.
Die dänischen Ministerien für Justiz und Gesundheit begründeten den Schritt mit einem in den Grenzgebieten erhöhten Risiko der Ausbreitung der zunächst in Südafrika aufgetauchten Variante. »Es ist wichtig, dass Leute, die im Grenzland wohnen und arbeiten, die Grenze überqueren können«, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. »Es ist aber auch wichtig, Dänemark gegen Virusvarianten zu beschützen, die eine größere Unsicherheit in der Epidemie schaffen können.«
In Dänemark sind die Corona-Zahlen nach den Höchstwerten des Dezembers mittlerweile wieder deutlich zurückgegangen. Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen im Land zählt derzeit zu den niedrigsten in ganz Europa. Dennoch befinden sich die Däninnen und Dänen weiter weitgehend im Lockdown. Grund dafür ist die Sorge vor besagten Virusvarianten. Besonders die zuerst in England aufgetauchte Variante ist mittlerweile stark im Umlauf.
Die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer seit Längerem weitgehend dicht. Für Menschen außerhalb der Grenzgebiete gilt, dass sie nur ins Land kommen, wenn sie einen triftigen Einreisegrund und einen höchstens 24 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Weil die deutsch-dänischen und dänisch-schwedischen Gebiete eng miteinander verwurzelt sind und viele Pendler auf der jeweils anderen Grenzseite arbeiten, sind die Auflagen für diese Regionen nicht ganz so streng wie für andere.
Bundesregierung erwartet Zulassung von Schnelltests ab März
12.45 Uhr: Das Bundesgesundheitsministerium erwartet nach Angaben eines Sprechers eine Zulassung von Schnelltests für Privatpersonen ab März. Die Bundesregierung wolle sichergehen, dass die Tests die entsprechende Qualität hätten, sagte der Sprecher in Berlin.
Die Tests kommen punktuell bereits zum Einsatz und sollen unter anderem zur sicheren Öffnung von Kitas und Schulen beitragen. »Hier wird etwas versucht, (...), das eine Lösung sein kann, um die Zeit bis zum Impfen zu überbrücken«, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Montag nach einem Besuch in der Potsdamer Kita »Abenteuerland«. In der brandenburgischen Landhauptstadt sind die Kitas seit Anfang Februar geöffnet. Die Beschäftigten nutzen zwei Mal die Woche einen Corona-Spucktest.
»Das könnte dazu führen, dass man in Kitas und Schulen auch mehr Kinder wieder in den Regelbetrieb bringen und gleichzeitig das Personal schützen kann - und etwas tun für den Kinderschutz«, meinte die Ministerin zu dem Potsdamer Test-Modell.
Denn die lange Schließung von Kitas und Schulen habe für viele Kinder gravierende Auswirkungen. »Wir sehen Einsamkeit, wir sehen depressive Verstimmungen, Bewegungsmangel und Bildungslücken«, beklagte Giffey. »Wir wollen daher einen Dreischritt gehen aus stufenweiser Öffnung, dem Testen und dem perspektivisch schnelleren Impfen.« Dies könne Kindern, Eltern und Erziehern eine echte Perspektive bieten.
Ungarns Orbán fordert Verlängerung der Corona-Sonderrechte
12.10 Uhr: In Ungarn sollen die Sonderrechte der Regierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verlängert werden. Ministerpräsident Viktor Orbán stellt einen entsprechenden Antrag im Parlament. Die Regierung wolle die Wirtschaft und das gesamte Leben wieder öffnen, sagte er im Parlament. Der im Herbst verhängte Lockdown könne aber nur gelockert werden, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, als derzeit in der Europäischen Union verfügbar sei. Deswegen seien für Ungarn die Einkäufe von Impfstoffen aus Russland und China nötig, die in der EU noch nicht zugelassen sind.
Ruhiger Verkehr an der Grenze nach Tirol
12.09 Uhr: Am Tag zwei nach dem Start der schärferen Corona-Einreiseregeln herrschte am Montagmorgen in Kiefersfelden an dem zentralen Grenzübergang von Tirol nach Bayern ruhiger Verkehr. Die Bundespolizei habe aber bereits zahlreiche Einreisende zurückweisen müssen, sagte der Sprecher der Bundespolizei-Inspektion Rosenheim, Rainer Scharf. Zudem hätten einige, die zur Einreise nach den neuen Regeln berechtigt waren, nicht das vorgeschriebene negative Testergebnis dabei gehabt. Der Test könne an der Grenze in einem Testzentrum nachgeholt werden, der Betreffende bekomme aber dennoch eine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Einreiseregeln.
Insgesamt warteten am Übergang Kiefersfelden am Vormittag laut Scharf etwa ein Dutzend Autos und ebenso viele Lastwagen auf ihre Abfertigung. »Die Verkehrssituation ist recht entspannt.«
Nach den neuen Vorgaben dürfen aus weiten Teilen Tirols in Österreich sowie aus Tschechien und nur noch Deutsche, Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland, landwirtschaftliche Saisonarbeitskräfte und Gesundheitspersonal einreisen. Ausnahmen gibt es auch aus familiären Gründen. Tschechien und Tirol gelten als Virusmutationsgebiete.
Laut Scharf wurden am Montag auch Menschen durchgelassen, die mit ihrem Arbeitsvertrag ihre Beschäftigung in einem systemrelevanten Bereich nachweisen konnten. Diese Erweiterung der Regelung hatten Bund und Freistaat am Sonntag bekannt gegeben. Laut Scharf zählten dazu etwa Beschäftigte in der Arzneimittel- und Medizinproduktion, Mitarbeiter von Berufsfeuerwehren oder Sicherheitsdiensten oder Beschäftigte in öffentlichen Einrichtungen. Von Mittwoch an müssen diese Berufspendler eine behördliche Bescheinigung vorlegen.
Britische Virusmutation in Neuseeland nachgewiesen
11.55 Uhr: In Neuseeland ist zum ersten Mal die ansteckendere Corona-Variante aus Großbritannien nachgewiesen worden. Zwei von drei in der größten Stadt Auckland registrierten Infektionen gingen auf die Mutante zurück, teilte das neuseeländische Gesundheitsministerium am Montag mit. Das Ergebnis einer Sequenzierung des Erregers bei dem dritten Infektionsfall stehe noch aus. Wegen der Entdeckung der Fälle am Sonntag hatte Premierministerin Jacinda Ardern einen dreitägigen Lockdown für Auckland angeordnet.
Bisher sei kein Zusammenhang zwischen den auf der Mutante basierenden Infektionsfällen und anderen Corona-Fällen in Neuseeland festgestellt worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Alle drei Infizierten gehören demnach derselben Familie an. In ihrem direkten Umfeld wurden zunächst keine weiteren Ansteckungsfälle gefunden.
Wie die Variante nach Neuseeland kam, ist den Behörden zufolge noch unklar. Der Nachweis der Mutante in dem Land untermauere aber die »Entscheidung, schnell und robust zu handeln«, um »die Möglichkeit einer weiteren Verbreitung zu verhindern«, betonte das Ministerium.
In Auckland war um Mitternacht der von Ardern angekündigte Lockdown in Kraft getreten. Schulen und fast alle Geschäfte mussten für 72 Stunden schließen. Die Einwohner Aucklands dürfen die Stadt nur noch in absoluten Ausnahmefällen verlassen, auch Einreisen sind stark reglementiert. Die meisten Straßen im Stadtzentrum waren am Montag menschenleer. Nur in den Corona-Testzentren herrschte reger Betrieb, auch die Kontaktverfolgung lief auf Hochtouren.
Auch im Rest des Landes gilt wieder eine höhere Warnstufe, die unter anderem eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Versammlungen eine Obergrenze von hundert Teilnehmern vorschreibt. Australien setzte bis zum Ende des Lockdowns in Auckland das quarantänefreie Reisen mit Neuseeland aus.
Am Montag erreichten unterdessen die ersten Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer Neuseeland, wie Ardern mitteilte. 60.000 Dosen seien nach Auckland gebracht worden, wo sie von Samstag an Grenzbeamte sowie Mitarbeiter von Quarantäne-Einrichtungen verimpft werden sollten.
Neuseeland gilt weltweit als eines der Vorbilder im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit Beginn der Krise wurden in dem Inselstaat mit fünf Millionen Einwohnern rund 2000 Infektionen nachgewiesen, 25 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19.
Narren in Rottweil trotzen der Corona-Verordnung
11.41 Uhr: Nach dem närrischen Motto »Wir lassen uns von der Obrigkeit nichts sagen« sind am Montag rund 25 Narren im mittelalterlichen Stadtzentrum von Rottweil durch das Schwarze Tor gesprungen. Punkt 8.00 Uhr wurde es trotz Corona wieder laut: Die Narren johlten und Peitschen knallten. Nach Auskunft der Polizei fanden sich bei klirrender Kälte rund 450 Zuschauer ein.
Die Abstände wurden größtenteils eingehalten und die Masken waren sichtbar, wie Polizeisprecher Markus Haug erklärte. Einzelne seien angesprochen worden, alles in allem musste die Polizei aber nicht einschreiten: »Mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, war nicht verhältnismäßig. Wir haben nicht die große Keule geschwungen«, sagte Haug. »Wir haben mehrfach mitgeteilt, dass man das nicht tun soll«, sagte Narrenmeister Christoph Bechthold.
Der Narrensprung gilt als einer der traditionsreichsten Höhepunkte der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Etwa 4000 Teilnehmer laufen laut Narrenzunft normalerweise jedes Jahr mit.
»Harry Potter«-Premiere in Hamburg erneut verlegt
10.54 Uhr: Die wegen der Corona-Pandemie bereits mehrmals verschobene Deutschlandpremiere des Theaterstücks »Harry Potter und das verwunschene Kind« ist nun für den 5. Dezember in Hamburg geplant. »Die Entwicklung der Corona-Pandemie zwingt uns erneut dazu, die Premiere zu verschieben. Eine Wiederaufnahme vor Ende November 2021 erscheint aus unserer Sicht nicht möglich«, sagte Produzent Maik Klokow am Montag laut Mitteilung. Die Voraufführungen sollen den Angaben zufolge am 23. November im Mehr!-Theater am Großmarkt starten.
Zuletzt war die Premiere der deutschsprachigen Aufführung auf April 2021 verschoben worden. Ursprünglich sollte das Stück im März 2020 seine Deutschlandpremiere feiern. Sie wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Bis dahin waren bereits mehr als 300.000 Tickets für die Vorstellungen verkauft worden. Alle Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten und können von Donnerstag an für die ab Ende November geplanten Vorstellungen eingetauscht werden.

In London feierte das Theaterstück »Harry Potter und das verwunschene Kind« bereits im Sommer 2016 Premiere
Foto: Andy Rain/ dpa»Harry Potter und das verwunschene Kind« ist die erste nicht-englischsprachige Inszenierung des Schauspiels aus der Feder von Joanne K. Rowling, die mit ihren Harry-Potter-Romanen eine ganze Generation in ihren Bann schlug. Das Mehr!-Theater am Großmarkt war eigens dafür umgebaut worden. Produktion und Umbau des Theaters mit seinen 1673 Plätzen hatten rund 42 Millionen Euro gekostet.
Zypern: Ab April keine Quarantäne mehr für geimpfte Israelis
10.52 Uhr: Das EU-Mitglied Zypern plant, vom 1. April an alle Einschränkungen für gegen das Coronavirus geimpfte Touristen aus Israel aufzuheben. Dies berichtete das Nachrichtenportal der zyprischen Zeitung »Fileleftheros« am Montag.
»Israelische Bürger, die geimpft sind, werden vom 1. April an keinen Test vorweisen und auch nicht in Quarantäne gehen müssen«, wenn sie nach Zypern reisen, sagte der zyprische Präsident Nikos Anastasiades demnach bei einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu. Das Treffen Netanyahu-Anastasiades habe am Vortag in Jerusalem stattgefunden, berichtete der staatliche Rundfunk. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Zyperns.
In der EU wird kontrovers über eine mögliche Aufhebung von Reisebeschränkungen für Menschen mit Corona-Impfung diskutiert. Als Erster hatte sich der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis für Reisefreiheit von Geimpften eingesetzt. Mit einer EU-Entscheidung wird jedoch vorerst nicht gerechnet. Zwar arbeiten die 27 EU-Staaten an einem gemeinsamen Impfpass. Die Debatte über mögliche damit verbundene Vorteile wurde jedoch im Januar vertagt. Als ein Grund dafür wurde angegeben, es sei noch ungeklärt, ob bereits geimpfte Menschen andere anstecken könnten.
Analyse in Israel bestätigt hohe Wirksamkeit von Biontech/Pfizer-Impfstoff
10.32 Uhr: Eine Datenanalyse in Israel zum Einsatz des Biontech/Pfizer-Impfstoffes gegen Corona bescheinigt dem Präparat eine hohe Wirksamkeit. Die Krankenkasse Clalit hatte 600.000 Menschen in die Untersuchung einbezogen, deren zweite Impfung mindestens eine Woche zurücklag. Nach Angaben einer Clalit-Sprecherin vom Sonntag gab es in der Gruppe der Geimpften 94 Prozent weniger symptomatische Infektionen als in einer Kontrollgruppe noch nicht geimpfter Menschen. Bei denjenigen, die sich trotz Impfung infizierten, gab es 92 Prozent weniger schwere Verläufe. Von den 600.000 Menschen in jeder Gruppe waren etwa 430.000 zwischen 16 und 59 Jahren alt, die übrigen 60 und älter.
Eine andere Analyse hatte zuvor bereits ergeben, dass Menschen, die sich nach einer Corona-Impfung mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizieren, anscheinend weniger Viren als Ungeimpfte reproduzieren – und damit womöglich weniger ansteckend sind. Das gelte schon nach einer einzigen Impfdosis, berichteten israelische Forscher über die vorläufigen Daten.
Israel ist für Biontech/Pfizer quasi ein Modellland. Die israelische Regierung stellt den Firmen im Gegenzug für Impfstoff-Lieferungen Daten der Impfkampagne zur Verfügung. Clalit-Experte Ran Balicer sagte, es sei nach dem großflächigen Test nun eindeutig, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer eine Woche nach der Verabreichung der zweiten Dosis eine hohe Wirksamkeit habe. Die beiden Unternehmen hatten die Wirksamkeit ihres Präparats eine Woche nach der zweiten Dosis mit 95 Prozent angegeben.
In Israel läuft seit dem 19. Dezember eine intensive Impfkampagne. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag erhielten bislang rund 3,9 Millionen Bürger die erste und rund 2,5 Millionen Bürger auch die zweite Impfdosis. Insgesamt hat das kleine Mittelmeerland etwas mehr als neun Millionen Einwohner. Die Regierung will bis Ende März allen Bewohnern des Landes eine Impfung anbieten, die älter als 16 Jahre sind.
China spendet 200.000 Impfstoffdosen an Simbabwe
10.22 Uhr: Der südafrikanische Krisenstaat Simbabwe hat am Montag 200.000 Dosen des chinesischen Sinopharm-Impfstoffs gegen das Coronavirus erhalten. Die Spende traf am Morgen in Gegenwart von Vizepräsident Constantino Chiwenga auf dem Flughafen der Hauptstadt Harare ein und soll vorrangig an das Personal des Gesundheitswesens gehen. Das Land will innerhalb eines Jahres rund zehn Millionen Einwohner impfen. Nach Angaben von Chinas Botschafter Guo Shaochun ist Simbabwe eines der ersten von 58 Ländern, die Impfstoffspenden aus China erhalten. Es wolle 1,8 Millionen Impfdosen in seinem Land kaufen – die ersten 600.000 werden im März erwartet. »Wir stehen in Gesprächen, um mehr Impfstoffe nach Simbabwe zu senden, und wir werden erschwingliche Preise sicherstellen«, betonte er.
Seit Beginn der Pandemie wurden in dem afrikanischen Land 35.172 Infektionen registriert, 1400 Menschen starben an den Folgen. Die Regierung verlor mehrere Kabinettsmitglieder durch das Coronavirus, darunter den Außen- und Verkehrsminister. Die Zahlen stiegen in den vergangenen Wochen an. Als Hintergrund gilt eine Verbreitung der ansteckenderen Variante des Virus aus dem Nachbarland Südafrika. Die Bundesregierung stufte Simbabwe daher Anfang Februar als Corona-Risikogebiet mit besonders gefährlichen Virusmutationen ein.
In Südafrika werden diese Woche die ersten 80.000 Dosen des Johnson-&-Johnson-Impfstoffs erwartet. Davon hat sich der Kap-Staat laut offiziellen Angaben neun Millionen Dosen gesichert. Eine zuvor geplante Impfaktion mit dem Impfstoff AstraZeneca war wegen Zweifeln an dessen Wirksamkeit gegen die im Lande vorherrschende Coronavirus-Variante kurzfristig ausgesetzt worden.
Kilometerlange Staus an deutsch-tschechischer Grenze
10.18 Uhr: An der deutsch-tschechischen Grenze der Autobahn 17 von Prag nach Dresden hat sich am Montagmorgen in Breitenau wegen der Einreisekontrollen ein kilometerlanger Stau gebildet. Wie die Bundespolizeidirektion Pirna auf Anfrage mitteilte, kann die Einreise mehrere Stunden Wartezeit in Anspruch nehmen. Bereits am Sonntag hatten Reisende ein bis zwei Stunden für die Weiterreise gebraucht. Die Kontrollen waren aufgrund der hohen Inzidenzzahlen im Nachbarland Tschechien eingeführt worden.
»Wir haben aktuell eine angespannte Verkehrssituation«, sagte Christian Meinhold, Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna. Man habe aber sofort reagiert. An Hilfsorganisationen sei die Bitte ergangen, sich bei den frostigen Temperaturen um die Betroffenen in ihren Fahrzeugen zu kümmern. Das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter würden Tee und bei Bedarf auch Decken bereitstellen. Für den Güterverkehr habe man eine vorgelagerte Kontrollstelle eingerichtet, um die Abfertigung zu beschleunigen.
Man stehe mit den tschechischen Behörden in Verbindung, um den Verkehrsfluss zu organisieren, hieß es. Autofahrer, die aufgrund der Bestimmungen einreisen dürfen und über alle notwendigen Dokumente verfügen, sollen auch auf nahe gelegene Grenzübergänge ausweichen. »Nach wie vor haben viele Reisende die erforderlichen Dokumente nicht oder nicht vollständig dabei«, sagte Meinhold. Das gelte in erster Linie für die digitale Einreiseanmeldung und den Corona-Test. Die Testkapazität an der Grenze in Breitenau sei ausgeweitet worden.
Paris will »böse Überraschungen« an deutscher Grenze vermeiden
10.16 Uhr: Angesichts verschärfter Kontrollen Deutschlands an seinen Grenzen im Süden und Südosten dringt Frankreich auf Absprachen. Europa-Staatssekretär Clément Beaune kündigte an, er werde am Montag mit den Regierungschefs der drei benachbarten Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sprechen, damit es keine »bösen Überraschungen« an der gemeinsamen Grenze mit Deutschland gebe.
»Wir machen alles im Gespräch«, sagte Beaune, der als Vertrauter von Staatschef Emmanuel Macron gilt. Eine komplette Schließung der deutsch-französischen Grenze solle verhindert werden. So müsse es möglichst weitgehende Ausnahmen für Grenzpendler geben. Auch der Straßengüterverkehr müsse weiterlaufen.
An den Grenzen Deutschlands zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol gelten seit Sonntag schärfere Einreiseregeln. Aus Angst vor den dort verbreiteten ansteckenderen Varianten des Coronavirus wird an den Grenzübergängen streng kontrolliert. »Das ist eine harte Entscheidung«, kommentiert Beaune die verschärften Grenzkontrollen Deutschlands.
Die Regierung in Paris hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, es gebe im grenznahen ostfranzösischen Département Moselle vergleichsweise viele Fälle, die auf die brasilianische und südafrikanische Virusvariante zurückgehen.
Dresdner Filmfest 2021 auf Juli verschoben
10.07 Uhr: Auch das diesjährige Dresdner Filmfest wird vor dem Hintergrund der Corona-Schutzverordnung verschoben, und zwar vom Frühjahr auf den Sommer. Die 33. Ausgabe soll nach Angaben vom Montag nun vom 13. bis 18. Juli stattfinden. Angesichts der Pandemieauswirkungen und der Verantwortung gegenüber Gästen und Mitarbeitern sei es »zu unsicher und riskant«, weiter mit April zu planen.
Das Filmfest Dresden mit einem internationalen und nationalen Wettbewerb zählt mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 67.000 Euro zu den am höchsten dotierten Kurzfilmfestivals in Europa. Wegen der Ausbreitung des damals noch neuartigen Coronavirus war es bereits 2020 verschoben worden und im September über die Bühne gegangen.
Über 14.000 Neuinfektionen in Russland
10.01 Uhr: In Russland steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle binnen 24 Stunden um 14.207 auf mehr als 4,08 Millionen. In der Hauptstadt Moskau wurden nach Behördenangaben mehr als 1800 neue Fälle registriert. Weltweit liegt Russland bei den Infektionszahlen hinter den USA, Indien und Brasilien auf dem vierten Platz. Binnen 24 Stunden wurden zudem 394 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Die Gesamtzahl liegt nun bei 80.520.
Mehr als 1700 Personen bei Partys in Belgrad – Festnahmen
09.44 Uhr: Die serbische Polizei ist am Wochenende in mehreren Belgrader Unterhaltungslokalen gegen Partys mit Hunderten Teilnehmern eingeschritten. Grund war die Missachtung von geltenden Corona-Vorschriften, wie serbische Medien am Montag berichteten. Am Samstag löste die Behörde eine Ansammlung von 1000 Menschen in einem Klub am zentralen Tasmajdan-Park auf.
Am Sonntag räumte die Polizei eine populäre Kneipe am alten Messegelände im Vorort Novi Beograd, in der 600 junge Leute feierten. Bei einer weiteren Razzia in einem Klub im Außenbezirk Zvezdara stießen Beamte auf 150 Partygäste.
Die Polizei nahm mindestens fünf mutmaßliche Organisatoren fest sowie drei Männer, die sich den Amtshandlungen widersetzten. In Serbien gilt wegen der Corona-Pandemie ein vergleichsweise milder Lockdown. Gaststätten und Unterhaltungslokale dürfen bis 20.00 Uhr öffnen. Darüber hinaus müssen aber Mindestabstände eingehalten werden.
Das Infektionsgeschehen ist in Serbien derzeit gut doppelt so stark wie in Deutschland. Im Zeitraum vom 25. Januar bis zum 7. Februar verzeichnete die EU-Behörde ECDC 24.278 Neuansteckungen. Das entspricht einer Ansteckungsrate von 350 pro 100.000 Einwohner in 14 Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mit knapp sieben Millionen Einwohnern 4230 Tote gemeldet.
Hans will Grenzkontrollen wie 2020 vermeiden
09.39 Uhr: Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat im Blick auf mögliche Corona-Grenzkontrollen eine enge Abstimmung mit den Nachbarländern versprochen. Strengere Kontrollen der Menschen, die sich über die Grenzen bewegten, seien nicht auszuschließen, sagte er am Montag im Landtag in Saarbrücken. »Wir werden aber alles in unserer Macht Stehende tun, um Grenzkontrollen wie im Frühjahr 2020 zu verhindern.«
Sollten doch »Maßnahmen« nötig sein, so sollten diese »gemeinsam mit unseren Nachbarn« vorgenommen werden. »Auf keinen Fall werden wir den grenzüberschreitenden Berufspendlern neue Erschwernisse zumuten.« Solche Kontrollen sollten auch nicht »entlang der ehemaligen Schlagbäume«, sondern etwa durch Nachweise regelmäßiger Tests erfolgen. Er verwies auf gefährlichere Mutanten des Covid-19-Virus auch im französischen Departement Moselle. »Je nachdem wie sich diese Varianten nun auch bei unseren grenzüberschreitenden Nachbarn oder bei uns ausbreiten«, seien Kontrollen nicht auszuschließen.
Hans warnte vor Hoffnungen auf ein rasches Ende der Corona-Pandemie. »Ganz in Sicherheit wiegen können wir uns erst dann, wenn das Virus weltweit unter Kontrolle ist«, sagte er. Wie lange das noch dauere, könne »nicht die klügste Person unter den Virologen, Epidemiologen und Infektiologen vorhersagen«. »Wir sind also noch mitten drin«, sagte der Ministerpräsident.
Brinkhaus warnt vor voreiligen Lockerungen
09.38 Uhr: Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. »Die Öffnungsperspektive kommt dann, wenn wir stabil bei sehr, sehr niedrigen Zahlen sind (...). Und da sind wir noch nicht«, sagte Brinkhaus am Montag im rbb-Inforadio. Man sei immer noch signifikant über 50, geschweige denn bei den 35, die der Deutsche Bundestag im Infektionsschutzgesetz definiert habe. Deshalb dürfe man keine falschen Hoffnungen machen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 58,9. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen.
EU will bis Ende des Sommers allen ein Impfangebot machen
09.00 Uhr: Die Europäische Union will bis Ende des Sommers allen Bürgern, die das wollen, ein Impfangebot unterbreiten. Das sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton dem französischen Fernsehsender BFM. Es sei dazu kein Impfstoff zusätzlich zu den für die EU bereits geplanten Mitteln nötig.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA rückläufig
08.50 Uhr: In den USA geht die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten am Sonntag 64.194 neue Fälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Montagmorgen (MEZ) hervorging. Am Sonntag der Vorwoche waren noch 89.581 neue Infektionen gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 300.282 neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden.
Auch die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Ansteckung ging im Wochenvergleich zurück. Sie lag laut JHU am Sonntag bei 1084. Am gleichen Tag der Vorwoche wurden 1305 Todesfälle gemeldet. Der bisherige Höchstwert wurde am 13. Februar mit 5443 Toten verzeichnet.
Spediteure warnen vor Staus an den Grenzen und gestörten Lieferketten
08.30 Uhr: Angesichts von Kontrollen an den Grenzen zu Österreich und Tschechien warnen Spediteure vor Folgen für die Wirtschaft. Beschäftigte im Transportsektor müssten ihre Einreise selbst bei Transitfahrten anmelden und einen zertifizierten Corona-Negativtest vorweisen, teilte der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) mit. Durch diese neuen Hürden drohten erneut Grenzstaus, weiträumige Umfahrungen und gestörte Lieferketten.
Die EU-Mitgliedstaaten müssten auf die dynamische Pandemieentwicklung entschieden reagieren, aber als Gemeinschaft. »Wir dürfen jetzt nicht wieder zu einer einzelstaatlichen Politik geschlossener Grenzen wie im März 2020 zurückkehren«, mahnte DSLV-Präsident Axel Plaß.
Südkorea droht Impfchaos
08.00 Uhr: Südkorea impft mit der Vakzine des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca zunächst nicht Menschen, die über 65 Jahre als sind. Als Grund nennt die Gesundheitsbehörde KDCA mangelnde Daten über die Wirksamkeit bei Älteren. Nun droht der Impfplan des Landes durcheinanderzugeraten. Denn ältere Menschen und Beschäftigte des Gesundheitssystems sollten eigentlich unter den Ersten sein, die ab dem 26. Februar geimpft werden. Die Behörde hält zudem den russischen Impfstoff Sputnik V für eine Option. Man sei aber noch nicht im Gespräch über einen Kauf von Impfdosen.
Perus Außenministerin tritt zurück
06.55 Uhr: Nach Ärger um vorzeitige Corona-Impfungen für Politiker in Peru ist die Außenministerin der Übergangsregierung zurückgetreten. Sie habe am 22. Januar eine erste Dosis des Impfstoffs des chinesischen Konzerns Sinopharm bekommen, teilte Ministerin Elizabeth Astete mit. Das sei ihr angeboten worden, nachdem sie Kontakt mit mehreren Menschen gehabt habe, die positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.
Die Reaktionen auf die Enthüllung, dass der frühere Präsident Martín Vizcarra und seine Ehefrau sich hatten impfen lassen, hätten ihr gezeigt, dass sie einen schweren Fehler begangen habe, erklärte die 68-Jährige. Sie habe daher auch entschieden, sich die zweite Spritze nicht geben zu lassen.

Elizabeth Astete
Foto: LUIS IPARRAGUIRE / AFPKarnevalsfeier ohne Hygiene-Regeln in Sachsen
06.26 Uhr: In einem Ortsteil der Stadt Marienberg im sächsischen Erzgebirgskreis haben sich mehrere Personen ohne Beachtung von Hygienemaßnahmen zum Ski-Fasching versammelt. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es Hinweise, dass es sich dabei um etwa 100 Personen gehandelt habe. Die Feier am Sonntagnachmittag sei ohne Mund-Nasen-Bedeckungen und ohne Einhalten der Abstandsregeln abgehalten worden. Mit dem Eintreffen der Polizei konnte ein Großteil der Feiernden die Veranstaltung zügig auf ihren Skiern verlassen. Die genaue Personenanzahl könne deshalb nicht bestätigt werden. Die Polizei ermittelt nun wegen Nichteinhaltung der sächsischen Corona-Schutzverordnung.
Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter
06.15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 4426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 116 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Montag hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.30 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen einem Tag 4535 Neuinfektionen und 158 neue Todesfälle verzeichnet. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen jedoch meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende in Deutschland weniger getestet wird.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 58,9. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen.
Todesfälle über der Grenze von zweieinhalb Millionen
05.30 Uhr: Mehr als 2,5 Millionen Menschen sind Reuters-Berechnungen zufolge weltweit bisher im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Demnach haben sich knapp 109 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Die meisten Todesfälle und Infektionen gab es in absoluten Zahlen in den USA. Bei den Todesfällen rangiert Brasilien auf Platz zwei, bei den Ansteckungen folgt Indien auf die USA.
Impfungen in Australien können starten
05.00 Uhr: Australien kann Regierungsangaben zufolge mit den Impfungen gegen das Corona-Virus beginnen. »Der Adler ist gelandet (»The eagle has landed«)«, so teilt Gesundheitsminister Greg Hunt mit dem seit der ersten Mondlandung geflügelten Wort die Ankunft des Impfstoffs mit. Die Impfkampagne werde kommende Woche mit den ersten 142.000 Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins starten.
SPD-Fraktionsvize wirft Seehofer bei Grenzkontrollen »falschen Ton« vor
04.25 Uhr: Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Achim Post, hat die Kritik von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) an der EU im Zusammenhang mit den Grenzkontrollen nach Österreich und Tschechien als unangebracht zurückgewiesen. »Pauschales Europa-Bashing hilft nicht nur nicht weiter, sondern ist auch der falsche Ton in der jetzigen akuten Krisenlage«, sagte Post der »Rheinischen Post«.
Er erwarte von Seehofer, dass er schwierige Entscheidungen wie diese »offen und transparent gegenüber unseren europäischen Partnern und der EU kommuniziert«, statt auf »sachliche Einwände mit polemischen Attacken gegen die EU zu reagieren«.
Grenzkontrollen einerseits und die »berechtigte Kritik am Impfversagen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen« (CDU) andererseits seien zwei verschiedene Sachverhalte und sollten nicht vermischt werden, sagte Post der Zeitung. Die Grenzkontrollen selbst hält der SPD-Fraktionsvize für angemessen.
Leere Straßen zu Karnevalshöhepunkt am Rosenmontag
04.05 Uhr: Karnevalisten müssen in diesem Jahr ganz stark sein. Wie nur wenige Male in der deutschen Nachkriegsgeschichte bleiben die Straßen am diesjährigen Rosenmontag leer. Wegen der Pandemie sagten die Narren- und Jeckenhochburgen im Rheinland und in Rheinhessen ihre traditionellen Umzüge zum Höhepunkt der Karnevalszeit frühzeitig ab. In Köln rollt stattdessen ein Puppenzug mit Persiflagewagen im Kleinformat durch das Karnevalsmuseum. »Der ausgefallenste Zoch« wird ab 14.00 Uhr im Westdeutschen Rundfunk übertragen.
In Mainz wird ab 19.11 Uhr eine digitale Fastnachtssitzung unter dem Motto »Vierfarbbunt mit Bütt un Byte« gestreamt. Darin präsentieren sich in elf mal elf Minuten die Vereine und Garden der Stadt. In Düsseldorf fällt die offizielle Karnevalssession diesmal aus, stattdessen werden im Fernsehen Zusammenschnitte vergangener Rosenmontagszüge gezeigt.
Einreisende von »Roter Liste« müssen in England in Hotel-Quarantäne
03.30 Uhr: Wer aus 33 Ländern einer »Roten Liste« nach England einreist, muss sofort für zehn Tage in ein Hotel in Quarantäne. Die Maßnahme soll das Land vor einer Verbreitung von Corona-Varianten schützen und tritt an diesem Montag in Kraft. Aus Europa ist nur Portugal betroffen, dazu kommen alle südamerikanischen Länder sowie Staaten des südlichen Afrikas und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Alle anderen Einreisenden, also auch die aus Deutschland, müssen sich weiterhin zehn Tage nach Ankunft selbst isolieren. Neu ist für alle, dass sie zusätzlich zu einem Corona-Test vor der Abreise nach Großbritannien nun auch zwei Tests im Land machen müssen – spätestens am 2. und frühestens am 8. Tag nach Einreise. Dafür werden 210 Pfund (240 Euro) für jeden fällig, der Nachweis über die Terminbuchung muss bei Ankunft vorgezeigt werden.
Für die Liste hat die Regierung zunächst 4600 Zimmer in 16 Hotels in Flughafennähe reserviert. Der Aufenthalt kostet pro Person 1750 Pfund. Bei Verstoß drohen empfindliche Strafen von bis zu 10.000 Pfund. Für falsche Angaben auf dem verpflichtenden Einreiseformular sind sogar bis zu zehn Jahre Haft möglich.
Zahl der Beratungsgespräche bei der Telefonseelsorge laut Medienbericht gestiegen
03.00 Uhr: Mehr Menschen wenden sich im Lockdown an die Telefonseelsorge. Im ersten Monat dieses Jahres seien mehr als 6200 Seelsorge- und Beratungsgespräche mehr geführt worden als im Vorjahreszeitraum, berichtete die »Bild« in ihrer Montagsausgabe. Demnach hätten sich im Januar 87.144 Menschen an die Krisenhelfer gewandt.
Besonders groß war die Zunahme dem Bericht zufolge im November des vergangenen Jahres mit einem Plus von 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie in der Osterwoche mit einem Plus von 25 Prozent. Der Anteil der Menschen, die wegen Einsamkeit anriefen, habe sich um 20 Prozent erhöht.
»Die gesamte Gesellschaft steht zunehmend unter Druck«, sagte der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Alfred Bauer, der Zeitung. Der Lockdown isoliere auch Gruppen, die unter normalen Umständen kaum Probleme mit Einsamkeit hätten: Schüler, Studenten, Azubis, Gastronomen und Alleinerziehende.