+++ Corona-News +++ Portugal hat nur noch sieben freie Intensivbetten

In Portugal verschärft sich die Situation bei anhaltend hohen Corona-Fallzahlen: Für Covid-19-Patienten sind nur noch sieben Intensivpflege-Betten frei
Foto: DUARTE SA / REUTERSDieser Artikel wird laufend aktualisiert.
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20.25 Uhr: In Portugal, wo die britische Corona-Variante grassiert, gibt es nach Daten des Gesundheitsministeriums nur noch sieben freie Betten für die Intensivpflege von Corona-Infizierten.
Von 850 solcher Betten auf dem Festland, die für Covid-19-Patienten bereitstehen, sind 843 belegt. Für die zehn Millionen Einwohner gibt es zudem 420 Intensivpflege-Betten, die aber für andere Krankheitsfälle reserviert sind.
Nach Angaben des Ministeriums wurden binnen 24 Stunden 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Bislang wurden über 711.000 Infektions- und 12.179 Todesfälle registriert.
Macron verteidigt Entscheidung gegen neuen Lockdown
23.45 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält trotz steigender Corona-Infektionszahlen an seiner Entscheidung fest, keinen erneuten harten Lockdown zu verfügen. Er zähle darauf, dass die Bevölkerung die Ausbreitung des Coronavirus auch ohne scharfen Lockdown einhegen könne, wurde Macron von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert.
»Ich habe Vertrauen in uns. Die Stunden, die wir gerade erleben, sind entscheidend. Lasst uns alles tun, um die Epidemie gemeinsam zu verlangsamen«, schrieb Macron auf Twitter.
Das Land will laut der Nachrichtenagentur Reuters den Reiseverkehr ins nicht-europäische Ausland ab Sonntag fast vollständig einstellen, für Einreisen aus dem EU-Ausland wird ein negativer Corona-Test benötigt. Außerdem soll eine ab sechs Uhr abends geltende Ausgangssperre verschärft von der Polizei kontrolliert werden. Größere Einkaufszentren werden geschlossen.
Frankreichs Behörden hatten zuletzt binnen 24 Stunden 24.392 neue Corona-Infektionen erfasst. Am Freitag waren es noch 22.858 gemeldete Infektionen gewesen. In Krankenhäusern starben binnen 24 Stunden 242 Menschen mit oder am Coronavirus. 27.242 Erkrankte werden stationär behandelt. Experten hatten laut Reuters noch weitreichendere Maßnahmen empfohlen, einer Umfrage wird ein neuer harter Lockdown derzeit von drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger für »unausweichlich« gehalten.
Kubas Behörden wollen Corona-Maßnahmen verschärfen
21.55 Uhr: Kuba will zur Eindämmung des Coronavirus weitere Maßnahmen ergreifen. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, sollen Touristen und andere Besucher des Landes sich für mehrere Tage auf eigene Kosten in Isolation begeben, bis sie einen negativen Corona-Test erhalten.
Nach Angaben von Kubas Chef-Epidemiologen Francisco Duran, soll die Quarantäne mindestens fünf Tage dauern. Für Diplomaten und Geschäftsleute soll auch eine Isolation zu Hause möglich sein.

Russische Touristen zu Jahresbeginn in Havanna
Foto: ALEXANDRE MENEGHINI / REUTERSKuba hatte zuletzt steigende Corona-Fallzahlen registriert, am Freitag wurden 910 Neuinfektionen gemeldet. Bereits zu Monatsbeginn hatte das Land eine aufwendige Teststrategie für Touristen auf den Weg gebracht.
Italien empfiehlt AstraZeneca-Impfstoff nur bis 55 Jahre
21.06 Uhr: Die italienische Arzneimittelbehörde empfiehlt den seit Freitag in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca nur für Erwachsene bis zum Alter von 55 Jahren.
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA sei das Vakzin in Italien zwar zugelassen, erklärte die Behörde am Samstag. Menschen über 55 Jahre und besonders anfällige Menschen sollten jedoch bevorzugt mit den auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft werden.
Zur Begründung erklärte die Behörde laut der Nachrichtenagentur AFP, es bestünden »gewisse Unsicherheiten« über die Wirksamkeit des Mittels bei älteren Menschen, da diese Altersgruppe bei den klinischen Test nur »schlecht vertreten« gewesen sei. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfieht den AstraZeneca-Impfstoff für Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren.
Großbrand in chilenischer Klinik – Covid-Patienten müssen verlegt werden

Rettungskräfte transportieren einen Covid-19-Patienten aus dem San Borja-Hospital
Foto: Esteban Felix / dpa20.54 Uhr: Ein Großbrand hat in der chilenischen Hauptstadt Santiago Teile eines Krankenhauses zerstört. Über 100 Einsatzkräfte kämpften am Samstag im Hospital San Borja gegen die Flammen, wie die Feuerwehr mitteilte. Ersten Ermittlungen zufolge war der Brand von einem Kurzschluss ausgelöst worden.
Alle 350 Patienten der Klinik wurden in Sicherheit gebracht und auf umliegende Krankenhäuser verteilt. Darunter waren auch einige an Covid-19 erkrankte Menschen. Sie wurden unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen und in speziellen Krankenwagen in andere Hospitäler verlegt, wie Gesundheitsminister Enrique Paris sagte.
In Chile haben sich seit Beginn der Pandemie über 700.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 18.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Impfungen stehen in dem südamerikanischem Land noch am Anfang – rund 56.000 Menschen haben bislang ein Corona-Vakzin erhalten.
Südafrikanischer Zoll beschlagnahmt Corona-Heilmittel
20.48 Uhr: Zollbeamte in Südafrika haben binnen zwei Wochen hunderttausende Tabletten eines Antiparasitikums beschlagnahmt, das als angebliches Heilmittel gegen das Coronavirus verkauft werden sollte. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Laut Polizei wurden »Tabletten, bei denen es sich vermutlich um Ivermectin handelt« im Wert von umgerechnet rund 330.000 Euro am Flughafen von Johannesburg sichergestellt.
Sechs Verdächtige, die aus Indien eingereist waren, wurden demnach wegen des Transports von nicht deklarierten Medikamenten und der Einfuhr von nicht lizenzierten Medikamenten verhaftet.
Ivermectin, das unter anderem zur Behandlung der Krätze eingesetzt wird, ist eines von vielen als angebliches Corona-Heilmittel angepriesenen Medikamenten. Obwohl Experten darauf hinweisen, dass es keine Belege für eine Wirksamkeit gibt, ist die Nachfrage nach dem Mittel zuletzt stark gestiegen.
US-Behörden verhängen landesweite Masken-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln
19.31 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat im Kampf gegen das Coronavirus eine landesweite Pflicht zum Maskentragen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln verhängt. Die Anordnung gilt für Reisen mit Flugzeugen, Zügen, Bussen, Taxis, Fahrdienstleistern, U-Bahnen, Fähren und Schiffen und gilt ab Dienstag.
Britischer Staatsminister will mit EU kooperieren
18.51 Uhr: Der britische Staatsminister Michael Gove hat der Europäischen Union Zusammenarbeit bei deren Schwierigkeiten mit der Lieferung von Impfstoffen zugesagt. Priorität habe für London die Impfung der eigenen Bevölkerung, machte der Minister zunächst deutlich und fuhr dann fort: »Wir wollen aber auch mit unseren Freunden und Nachbarn in der Europäischen Union zusammenarbeiten, um ihnen auch zu helfen.«
Hintergrund ist der Streit zwischen der EU-Kommission und dem britisch-schwedischen Impfstoffhersteller AstraZeneca über dessen Lieferschwierigkeiten. Das Unternehmen hatte Verzögerungen damit begründet, dass es Probleme bei Werken in den Niederlanden und Belgien gebe. Die Produktion für Großbritannien bleibe aber unbeeinträchtigt, weil London sich habe zusichern lassen, dass die Produktion im eigenen Land zuerst nur dem eigenen Impfprogramm zugutekommen soll, so Astrazeneca-Geschäftsführer Pascal Soriot.
Das sorgte auch deshalb für Empörung, weil die Briten seit Monaten Impfstoff von Pfizer und Biontech aus europäischer Herstellung erhalten. Die EU hatte daraufhin einen Kontrollmechanismus für die Ausfuhr der Präparate eingeführt.
Jetzt soll offenbar auch die Lieferung des Moderna-Impfstoffs reduziert werden
17.28 Uhr: Bei den Impfstoff-Lieferungen nach Deutschland gibt es einen neuen Rückschlag. Nachdem schon AstraZeneca letzte Woche gemeldet hatte, weniger als die vereinbarten Impfstoffdosen an die EU liefern zu können, soll jetzt offenbar auch die Lieferung des Pharmakonzerns Moderna reduziert werden. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat auf Twitter das Kanzleramt kritisiert: Es soll ihm mitgeteilt haben, dass er nun mit weniger als den bereits zugesagten Impfstoffdosen von Moderna rechnen müsse.
Gleichzeitig wurde allerdings auch bekannt, dass die Lieferungen des Herstellers BionTech über Plan liegen. Das geht aus den Lieferlisten der Hersteller hervor, die das BMG den Ländern geschickt hat und die dem SPIEGEL vorliegen.
Am Montag sind Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, den 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder sowie Vertretern von Impfstoff-Firmen und der EU-Kommission geplant. Dabei soll es um Versorgungsprobleme, mögliche neue Produktionskapazitäten und andere Schwierigkeiten beim Impfen in Ländern und Kommunen gehen. Konkrete Beschlüsse seien aber nicht zu erwarten, dämpfte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag die Erwartungen.
Trotz Corona: Rodler tummeln sich in den norddeutschen Großstädten
17.12 Uhr: Ein Wintereinbruch in der Nordhälfte Deutschlands hat in Städten wie Berlin, Bremen und Hamburg für Begeisterung gesorgt. Zahlreiche Menschen zogen mit ihren Schlitten in die städtischen Parkanlagen und rodelten – ohne dabei den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Einem Bericht der »Bild« zufolge versammelten sich allein in Hamburg mehr als 600 Menschen im Schanzenpark und rund 300 Personen rodelten im Donnerspark. Die Polizei musste die Rodel-Pisten abriegeln.
Ausbruch der Mutationen in Berliner Kliniken unter Kontrolle
16.51 Uhr: Nach umfangreichen Abstrichsuntersuchungen von Personal und Patienten im Vivantes Humboldt-Klinikum in Berlin, konnte keine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus und weiterer Virusvarianten festgestellt werden. Vergangene Woche hatten sich mehr als 20 Menschen mit der britischen Corona-Mutante infiziert. Die Notaufnahme wurde geschlossen. Die Nachforschungen von Gesundheitsamt und Robert-Koch-Institut (RKI) wurden unter Leitung des RKI gemeinsam mit den Experten des Reinickendorfer Gesundheitsamts und Vivantes bewertet. Es gäbe keine aktiven Infektionsketten. Die aufgetretenen Infektionsfälle mit der britischen Variante konnten einer Infektionskette zugeordnet werden, die von der Kardiologie ausging. Der einzige Fall mit der Variante B.1.351 aus Südafrika wurde wie ins HUK eingetragen.
Bis Mitte nächster Woche sollen die Rettungsstelle und die somatischen Kliniken des Humboldt-Klinikums geschlossen bleiben. Daraufhin soll unter Berücksichtigung der aktuellen Zahlen über eine Öffnung neu beraten werden.
Söder zeigt Interesse an Impfstoffen aus Russland und China
16.09 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert kurz vor dem Impfgipfel eine höhere Produktion von Vakzinen. Es müsse überprüft werden, ob auch andere Impfstoffe zulässig seien, verlangte Söder. »Die europäischen Zulassungsbehörden sollten schnellstens auch den russischen und chinesischen Impfstoff prüfen.« Wenn diese sicher und effizient seien, sollten auch sie genutzt werden. Bislang sind in der Europäischen Union das Vakzine von Moderna und das von Biontech und Pfizer zugelassen. Am Freitag gab die EU zudem grünes Licht für den Impfstoff von AstraZeneca.
Er schlägt eine staatlich gelenkte »Not-Impfstoffwirtschaft« vor. »Ich bekenne mich zur sozialen Markwirtschaft«, sagte der CSU-Chef der »Welt«. Es gebe aber wegen der Corona-Pandemie eine Notlage, die auf längere Sicht die Marktwirtschaft fundamental beschädigen könne. Deshalb solle der Staat in einer Not-Impfstoffwirtschaft klare Vorgaben machen. »Wir brauchen also mehr Produktionskapazitäten und schnellere Genehmigungsverfahren.«
AstraZeneca: Spahn kündigt Überarbeitung von Impfverordnung an
15.35 Uhr: Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission über eine Altersbeschränkung beim Impfstoff von AstraZeneca hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Überarbeitung der Impfverordnung angekündigt. Man werde generell an einer Priorisierung festhalten, aber die »Alterskomponente« für den AstraZeneca-Impfstoff aufgreifen, sagte Spahn am Samstag bei einem digitalen Treffen zu den Corona-Impfungen.
Spahn sagte, der Impfstart sei ohne Zweifel schwierig gewesen. Es sei viel Frust entstanden, was Hotlines angehe und die Frage der Lieferungen. »Ich verstehe auch die Ungeduld gut, sehr gut.« Man habe aber ein Jahr nach Beginn der Pandemie drei zugelassene wirksame Impfstoffe. »Das hätte vor 12 und auch vor 6 Monaten wahrscheinlich niemand wirklich so vorherzusagen gewagt.« Der Weg sei begonnen, sagte Spahn mit Blick auf die Impfungen. Er müsse aber besser werden und werde auch Zug um Zug besser.
Am Freitag hatte die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission den AstraZeneca-Impfstoff nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen. Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren lägen bisher keine ausreichenden Daten vor, hieß es. Zuvor hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA die europaweite Zulassung des Impfstoffs empfohlen, und zwar für Erwachsene ab 18 Jahren ohne eine Altersbegrenzung.
Zuvor hatten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten. Am Montag will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder zu einem Impfgipfel zusammenkommen. Die Impfverordnung sieht eine Priorisierung vor. Die höchste Priorität haben Menschen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, und etwa das Personal in Pflegeheimen.
Virusvariante in Südafrika schmälert Impfstoff-Wirksamkeit
15.11 Uhr: Klinische Impfstoff-Studien in Südafrika zeigen Wissenschaftlern zufolge, dass die dort aufgetretene Virusvariante die Wirksamkeit der Präparate verringert. Untersucht wurde die Effizienz der beiden Vakzine von Novavax und Johnson & Johnson, die vorläufige Ergebnisse veröffentlichten. Die Impfstoffe waren demnach deutlich weniger wirksam bei Probanden in Südafrika, wo die ansteckendere Variante weitverbreitet ist, als in Ländern, in denen die Mutation weniger häufig nachgewiesen wurde. »Eindeutig haben die Mutanten einen verringernden Effekt auf die Wirksamkeit der Vakzine«, sagt Anthony Fauci, der Direktor des US-Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten.
Novavax berichtete am Donnerstag über den mittleren Stand der Studie. Die Ergebnisse zeigten, dass der Impfstoff bei der Prävention von COVID-19 bei Menschen in Südafrika insgesamt zu 50 Prozent wirksam war. Im Vergleich dazu zeigte der Impfstoff in Großbritannien eine Wirksamkeit von bis zu 89,3 Prozent.
Eine groß angelegte Studie von Johnson & Johnson auf drei Kontinenten zeigt, dass der Impfstoff insgesamt zu 66 Prozent effektiv ist. Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. In den Vereinigten Staaten, wo die südafrikanische Variante diese Woche zum ersten Mal gemeldet wurde, erreichte die Wirksamkeit 72 Prozent, verglichen mit nur 57 Prozent in Südafrika, wo die Variante 95 Prozent der gemeldeten Corona-Fälle ausmachte.
Trotz Einreisesperren: Lufthansa fliegt zunächst unverändert weiter
14.37 Uhr: Die Lufthansa plant aktuell keine Einschränkung ihres Flugverkehrs mit den fünf Ländern, für die seit Samstag wegen der Ausbreitung von ansteckenderen Coronavirus-Varianten Einreisesperren nach Deutschland gelten. Man werde die Lage aber im Blick behalten und die Flugpläne für
Portugal
Irland
Großbritannien
Südafrika
und Brasilien
in den kommenden Tagen gegebenenfalls anpassen, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der Ausnahmen etwa für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie Transitpassagiere sollen die Flüge aber zunächst weiter wie geplant stattfinden.
Die Bundesregierung hatte am Freitag eine neue Verordnung beschlossen, nach der Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar aus den sogenannten Virusvarianten-Gebieten prinzipiell keine Passagiere mehr nach Deutschland befördern dürfen. Allerdings gibt es zahlreiche Ausnahmeregeln, auch der Warenverkehr bleibt unangetastet. Am Sonntag kommen mit Lesotho und Eswatini zwei kleine südafrikanische Staaten hinzu.
Vom 1. bis 26. Januar gab es nach einer Auswertung der Deutschen Flugsicherung 1601 Ankünfte aus den fünf derzeitigen Mutationsgebieten und 1572 Abflüge dorthin – also jeweils rund 60 pro Tag. Allein Lufthansa bietet derzeit jeweils 55 Hin- und Rückflüge pro Woche in die betroffenen Länder an.
Taiwan meldet ersten Covid-Toten seit Mai
14.08 Uhr: Erstmals seit Mai 2020 ist am Samstag in Taiwan ein Todesfall nach einer Corona-Infektion registriert worden. Damit seien in der Inselrepublik mit knapp 24 Millionen Einwohnern nun acht mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben, berichtete das taiwanische Epidemiezentrum CECC. Von insgesamt 909 registrierten Infektionen seien 75 im Inland erfolgt.
Der jüngste Todesfall betraf die über 80-jährige Schwiegermutter einer Krankenschwester, die in einer Klinik in Nordtaiwan arbeitet, in deren Umfeld seit Anfang Januar 19 Fälle aufgetreten sind. Wegen des Ausbruchs wurden mehr als 4000 Menschen in Quarantäne geschickt.
Das Lowy Institute (Sydney) bescheinigt Taiwan den weltweit drittbesten Umgang mit dem Coronavirus. Am besten gingen der Denkfabrik zufolge Neuseeland und Vietnam mit der Pandemie um. Deutschland rangiert auf Platz 55 von 98 untersuchten Ländern, die USA auf Platz 94 und Brasilien am Ende. Das Lowy Institute hatte untersucht, welche Maßnahmen in den ersten 36 Wochen nach Auftreten des einhundertsten Infektionsfalles in einem Land ergriffen wurden, und wie sich die Infektionen, Todesfälle und Corona-Tests je 1000 Einwohner entwickelten. China wurde nicht berücksichtigt.
Iran bescheinigt seinem Impfstoff Wirksamkeit
13.33 Uhr: Der im eigenen Land hergestellten Impfstoff »Coviran Barekat« soll laut Iran eine hohe Wirksamkeit gegen das Coronavirus vorweisen. »Die bis jetzt erfolgten Tests zeigen, dass unser Impfstoff sogar die neuartige und weitaus gefährlichere englische Variante des Virus voll und ganz neutralisiert hat«, sagte Minu Mohraz, Mitglied des iranischen Corona-Krisenstabs, am Samstag. Der Krisenstab sowie die Wissenschaftler seien sehr glücklich über die Testergebnisse und sähen nun optimistischer in die Zukunft, sagte die Spezialistin für Infektionskrankheiten laut Nachrichtenagentur Isna.
»Coviran Barekat« wurde nach iranischen Angaben seit Ende 2020 mehrmals erfolgreich getestet. Der zweite lokale Impfstoff »Pasteur« sei derzeit in der Testphase. Gleichzeitig arbeitet Iran mit kubanischen Experten an dem Corona-Impfstoff »Soberana 02«. Aber auch ausländische Impfstoffe, hauptsächlich aus Russland, China und Indien, sollen im Laufe der nächsten Monate importiert werden. Eine Einfuhr westlicher Impfstoffe stehe derzeit nicht auf der Agenda – auch wegen der politischen Differenzen.
Wegen eines strengen Lockdowns sind die Fallzahlen Iran in den vergangenen Wochen zwar gesunken, aber Präsident Hassan Rohani warnte vor zu viel Optimismus. »Wir haben diesbezüglich zwar einige Erfolge erzielt, dürfen aber jetzt nicht auf einmal auf den Normalstatus umschalten«, sagte Rohani im Staatsfernsehen. »Das wäre extrem gefährlich.« Laut Gesundheitsministerium werden auch nach den Lockdowns weiterhin am Tag zwischen 80 und 90 Tote und fast 6500 Neuinfektionen registriert. Die ersten Massenimpfungen für die 83 Millionen Iraner sollen schon vor März beginnen und bis Sommer andauern.
Kinderärzte fordern vorgezogene Impfung chronisch kranker Kinder
12.51 Uhr: Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, fordert, dass auch Kinder und Jugendliche mit chronischen Krankheiten rasch gegen Corona geimpft werden. »Sie sollten also in die gleiche Gruppe kommen wie erwachsene chronisch Kranke«, sagte Fischbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er warnte vor der Gefahr eines schweren Covid-19-Verlaufs auch für diese Altersgruppe. Deshalb bräuchten sie so schnell wie möglich den Impfschutz.
Impfungen von Minderjährigen sind in der Impfverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bisher gar nicht vorgesehen. Alle derzeit verfügbaren Impfstoffe sind erst für Menschen ab 16 oder 18 Jahren zugelassen.
Eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ohne Zulassung des Impfstoffs für diese Altersgruppe lehnte auch Fischbach ab. Stattdessen forderte der Verband die Politik auf, »Forschung und Zulassungsstudien für kindgerechte Corona-Impfstoffe zu fördern, sodass diese Vakzine möglichst schnell zur Verfügung stehen«.
Weltweit mehr als 2,2 Millionen Corona-Tote
12.19 Uhr: Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters sind bisher weltweit mehr als 2,2 Millionen Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Demnach haben sich knapp 102 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt. Die meisten Todesfälle und Infektionen gab es in absoluten Zahlen in den USA. Bei den Todesfällen rangiert Brasilien auf Platz zwei, bei den Ansteckungen folgt Indien auf die USA.
WHO-Experten besuchen Krankenhaus mit ersten Corona-Fällen in Wuhan
11.57 Uhr: Dem Virus auf der Spur: Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan das Krankenhaus besucht, in dem die ersten Corona-Patienten behandelt wurden. Der Besuch sei eine »wichtige Gelegenheit« gewesen, »direkt mit den Medizinern zu sprechen, die in dieser kritischen Zeit im Kampf gegen Covid vor Ort waren«, schrieb das WHO-Teammitglied Peter Daszak am Samstag auf Twitter. »Wir treffen uns mit den Ärzten und Mitarbeitern, die diese Arbeit geleistet haben, und führen eine offene Diskussion über die Details ihrer Arbeit«, twitterte WHO-Teammitglied Daszak ausführlich über den Besuch im Jinyintan-Krankenhaus in Wuhan. Daszak ist Präsident der EcoHealth Alliance, einer globalen Nichtregierungsorganisation, die sich auf die Prävention von Infektionskrankheiten konzentriert.
Die Mission ist hochbrisant, weil dabei mögliche Versäumnisse der chinesischen Behörden in den Anfängen der Pandemie in den Fokus rücken könnten. Wohl auch deshalb stehen bei der Forschungsreise zu den Ursprüngen der Corona-Pandemie nicht nur Krankenhäuser und Forschungseinrichtungen auf dem Programm: Am Samstag besuchten die Forscher eine Propaganda-Ausstellung, die Chinas Überwindung der Gesundheitskrise feiert. In der Ausstellung werden die Notfallmaßnahmen der Gesundheitsbehörden von Wuhan in der chaotischen Frühphase des Covid-19-Ausbruchs gewürdigt – ebenso wie die schnelle Reaktion der kommunistischen Führung.
Der genaue Ablauf der WHO-Forschungsarbeit in Wuhan wird von den chinesischen Behörden nicht kommuniziert. Die chinesischen Medien hielten sich bislang bedeckt und Informationen über die Reiseroute sickerten nur über Tweets der WHO-Experten durch. Laut WHO plant das internationale Expertenteam auch Besuche des Wuhan-Instituts für Virologie sowie des Huanan-Markts. Dieser weiterhin geschlossene Markt gilt als Ursprungsort der Pandemie.
Vietnam lässt AstraZeneca-Impfstoff zu
11.28 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Vietnam dem Impfstoff von AstraZeneca eine Zulassung erteilt. Das teilte am Samstag das Gesundheitsministerium in Hanoi mit. Nach früheren Regierungsangaben will das südostasiatische Land rund 30 Millionen Dosen zur Immunisierung der Bevölkerung kaufen. Vietnam befürchtet erstmals seit Monaten einen größeren Ausbruch.
Am Freitag hatten die Gesundheitsbehörden zum ersten Mal nach sechs Monaten wieder einen Corona-Fall in der Hauptstadt Hanoi gemeldet. Ein ganzer Wohnblock in der Metropole wurde örtlichen Medienberichten zufolge abgeriegelt. Zuvor war bekannt geworden, dass sich in zwei nahe gelegenen Provinzen Dutzende Menschen infiziert hatten. Tausende Menschen sollen auf das Virus getestet werden. Auch in Ho-Chi-Minh-Stadt wurde im Zusammenhang mit den neueren Ausbrüchen am Samstag erstmals wieder ein Corona-Fall registriert.
Vietnam müsse sich auf bald 30.000 Infektionsfälle einstellen, hatte das vietnamesische Fernsehen zuvor den Chef der Corona-Taskforce, Vu Duc Dam, zitiert. Das wäre im bisherigen Pandemieverlauf ein dramatischer Anstieg. Bislang ist das Land mit mehr als 95 Millionen Einwohnern dank strikter Maßnahmen extrem glimpflich durch die Krise gekommen: Es wurden nur 1739 Fälle gemeldet und 35 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Gesundheitsministerium: Bis 22. Februar weitere 5 Millionen Impfdosen
11.11 Uhr: Die Hersteller Biontech, Moderna und AstraZeneca wollen bis zum 22. Februar mindestens weitere 5 Millionen Impfdosen an die Bundesländer liefern. Das teilte das Gesundheitsministerium am Samstag auf Twitter mit. Nach Angaben des Ministeriums wurden seit Beginn der Impfkampagne vor fünf Wochen über 3,5 Millionen Impfdosen ausgeliefert und 2,2 Millionen in Deutschland verimpft.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach auf Twitter von guten Nachrichten nach einem schwierigen Start.
Die Bundesregierung war wegen der schleppend angelaufenen Corona-Impfungen in die Kritik geraten. »Der Start der Impfkampagne war schwierig«, hatte Spahn auch am Freitag in Berlin gesagt. Es habe weniger Impfstoff gegeben als aus EU-Bestellungen erwartet.
Norwegen kündigt erste Lockerungen an
10.59 Uhr: Die norwegische Regierung will die Corona-Maßnahmen in der Region rund um die Hauptstadt Oslo schrittweise lockern. Ab dem 3. Februar sollen manche Geschäfte wieder öffnen können und einige Freizeitaktivitäten wieder erlaubt sein. Das sagte Gesundheitsminister Bent Hoeie am Samstag.
Der Ausbruch einer ansteckenderen Variante des Coronavirus, die zuerst in Großbritannien identifiziert wurde, hatte die Einführung strengerer Maßnahmen veranlasst. Dazu zählte die Schließung aller nicht lebensnotwendigen Geschäfte.
Merkel wirbt bei Familien um Geduld in der Coronakrise
10.44 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Coronakrise angesichts des Lockdowns als »gewaltigen Kraftakt« für Familien bezeichnet und um Geduld geworben. In ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast sagte sie, dass Kitas und Schulen noch nicht wieder geöffnet werden können. Sie appelliert allerdings: »Je konsequenter wir uns jetzt verhalten, auf Kontakte verzichten und da, wo sie unumgänglich sind, Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Masken tragen, desto schneller wird das wieder möglich sein.«
Der Lockdown ist derzeit bis Mitte Februar befristet. »Wir setzen alles daran, Kitas und Schulen als erstes wieder öffnen zu können, um den Kindern ein Stück ihres gewohnten Alltags wiederzugeben und um Familien zu entlasten«, so Merkel. Zwar gingen die Infektionszahlen zurück, gleichzeitig gebe es aber eine sehr reale Gefahr durch die hochansteckenden Virusmutationen. »Deshalb müssen wir auf unserem Weg durch die nächsten Wochen vorsichtig und behutsam handeln.« Für Eltern sei es ein gewaltiger Kraftakt, Kita- und Grundschulkinder zu Hause zu betreuen und zu unterrichten, so Merkel. »In der Bundesregierung sind wir uns sehr bewusst, wie hart der Alltag für viele Eltern und Kinder zurzeit ist. Das unterschätzt niemand von uns.«
Es sei »bitter«, dass Kinder und Jugendliche derzeit auf vieles verzichten müssten, was in dieser Lebensphase sonst so wichtig sei und Freude mache: Freunde treffen, Hobbys nachgehen, feiern oder einfach nur unbeschwert in den Tag hineinleben. Merkel sagte, sie werde am Donnerstag ihre digitalen Bürgerdialoge fortsetzen und sich mit Müttern und Vätern über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie austauschen.
Grütters fordert rasche Öffnung von Museen bei Lockerungen
10.21 Uhr: Wenn die Corona-Maßnahmen gelockert werden, will Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) die Museen schnellstmöglich öffnen. »Die Kultureinrichtungen waren die Ersten, die geschlossen wurden«, sagte Grütters den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. »Sie dürfen nicht die letzten sein, die wieder öffnen. Das gilt ganz besonders für die Museen.«
Mit ihren Hygiene-Konzepten seien Museen »bestens auf einen Corona-gerechten Publikumsverkehr vorbereitet«, sagte Grütters. Die kulturellen Einrichtungen böten mit ihren Angeboten »geistige Anregungen« und holten so »viele vereinsamte und verstörte Menschen« wieder ins Leben zurück, zeigte sich die Ministerin überzeugt. »Deshalb sollten sie bei den nächsten Lockerungen ganz oben auf der Liste stehen.«
Der derzeitige harte Corona-Lockdown in ganz Deutschland gilt laut Beschluss von Bund und Ländern vorerst noch bis zum 14. Februar. Vor allem wegen der Sorge vor mutierten Coronavirus-Varianten ist unklar, ob es bereits danach zu ersten Lockerungen kommt.
Kanada schränkt Reisen bis zum 30. April ein
10.02 Uhr: Kanada hat in der Corona-Pandemie aus Sorge vor einer Verbreitung der Virusmutationen weitere Reisebeschränkungen erlassen. Ab Sonntag bis mindestens zum 30. April seien Flüge zu Zielen in der Karibik und Mexiko gestrichen, sagte Premierminister Justin Trudeau. Normalerweise fliegen viele Kanadier in den kalten Wintermonaten südwärts.
Alle internationalen Flüge können ab der kommenden Woche nur noch in den Metropolen Toronto, Vancouver, Montreal und Calgary landen, wie Trudeau weiter bekannt gab. Nach der Landung müssten sich Reisende auf das Virus testen lassen und währenddessen bis zu drei Tage auf eigene Kosten in einem Hotel aufhalten. Im zweitgrößten Land der Erde, wo etwa 37 Millionen Menschen leben, haben sich bislang mehr als 765 000 Menschen mit dem Virus infiziert.
Das mexikanische Tourismusministerium warnte nach der Ankündigung vor einer »tiefen Wirtschaftskrise« in der nordamerikanischen Region. »Die mexikanische Regierung hofft, dass die jüngste von Premierminister Justin Trudeau angekündigte Maßnahme so schnell wie möglich zurückgenommen werden kann«, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Der Tourismus trägt 8,7 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Mexikos bei. Das Land ist ein Mexiko ist ein beliebtes Urlaubsziel für Kanadier.
Mehr als 12.000 Neuinfizierte und 794 Tote
9.51 Uhr: In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 12.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.321 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.205.171. Nach Angaben des RKI wurden zudem 794 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 56.546.
Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1.911.800. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag am Samstag bei 90,9. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken.
Die Zahlen am Wochenende sind meist niedriger als an anderen Tagen. Das liegt daran, dass samstags und sonntags weniger COVID-19-Fälle an das RKI übermittelt. An diesem Samstagmorgen veröffentlichte das Robert Koch-Institut die Zahlen später als sonst. Erst nach neun Uhr waren die Angaben auf der Dashboard-Website verfügbar, zuvor war die Seite nicht erreichbar und es wurde eine Mitteilung angezeigt, dass die Zahlen noch aktualisiert würden.
Ifo-Institut will Prämie für Pharmakonzerne
8.46 Uhr: Ifo-Präsident Clemens Fuest schlägt eine Prämie der Europäischen Union für Pharmaunternehmen vor, die früher Impfstoffe liefern. Die zusätzlichen Kosten könnten sich auf einige Milliarden Euro belaufen, schreibt er in einem gemeinsam mit Daniel Gros vom Brüsseler CEPS-Institut verfassten Papier. »Die Prämien rechnen sich dennoch, denn sie wären immer noch sehr viel günstiger als ein längerer Lockdown wichtiger Teile der EU«, erläutert Fuest. Die Prämie sollte zu Beginn ein Vielfaches des bislang vereinbarten Preises betragen und im Laufe der Zeit sinken. Auf diese Weise hätten die Unternehmen einen starken Anreiz, die Produktion hochzufahren.
US-Seuchenbehörde ordnet das Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr an
07.30 Uhr: Die US-Seuchenbehörde CDC hat das Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmittel angeordnet. Das gelte ab Montag für Flugzeuge, Schiffe, U-Bahnen, Busse, Züge, Taxis und Mitfahrdienste, teilte die CDC mit. Auch an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen, Bahnhöfen, Haltestellen und Schiffterminals sei ein Mund-Nasen-Schutz Pflicht. Für kurze Zeit, etwa zum Trinken oder Essen, könne der dieser abgenommen werden. Die Verordnung gelte nicht für Kinder unter zwei Jahren oder bei bestimmten medizinischen Indikationen.
Der neue US-Präsident Joe Biden hatte in der vergangenen Woche die Bundesbehörden angewiesen, Maßnahmen zur Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zu ergreifen. Unter seinem Vorgänger Donald Trump war ein solcher Vorstoß der CDC abgewiesen worden und die Behörde hatte lediglich eine dringende Empfehlung zum Tragen einer Maske abgegeben. Fluggesellschaften und andere Transportmittelbetreiber hatten von ihren Kunden allerdings bereits den Schutz verlangt. Weigert sich ein Passagier, verstößt er nach der Verordnung der Seuchenbehörde nun aber gegen Bundesgesetze, so dass etwa Flugbegleiter oder Schaffner die Pflicht besser durchsetzen können.
Impfkampagne gegen Coronavirus in Bolivien angelaufen
05.00 Uhr: In Bolivien ist die Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus angelaufen. Die Krankenschwester Sandra Ríos Villarte erhielt am Freitag in einer Klinik in Santa Cruz als erste Bolivianerin eine Spritze mit dem russischen Vakzin Sputnik V. Nach ihr wurden Dutzende weitere Mitarbeiter des Krankenhauses geimpft.
Bolivien hatte am Donnerstag die ersten Chargen des russischen Impfstoffs erhalten. Insgesamt hat das südamerikanische Land 5,2 Millionen Dosen des Mittels bestellt. Bolivien hat außerdem einen Vertrag über die Lieferung von fünf Millionen Dosen des Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca geschlossen und soll fünf Millionen weitere Dosen des Vakzins über das internationale Covax-Programm erhalten.
Boliviens Nachbarland Peru erwartet Anfang Februar die ersten Impfstoff-Lieferungen. Am 9. Februar sollen eine Million Dosen des vom chinesischen Hersteller Sinopharm produzierten Wirkstoffs in Lima eintreffen, wie die Regierung am Freitag ankündigte.
In Kolumbien soll die Impfkampagne am 20. Februar anlaufen. Präsident Iván Duque gab am Freitag als Ziel aus, im ersten Qurtal eine Million Bürger zu impfen.
Seehofer warnt Bundesbürger vor Auslandsreisen
4.00 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die von der Bundesregierung beschlossenen Einreiseverbote als zwingend notwendig verteidigt und an die Bevölkerung appelliert, auf sämtliche Reisen ins Ausland zu verzichten. »Das Beförderungsverbot ist eine drastische Maßnahme, aber es ist zum Schutz unserer Bevölkerung absolut notwendig«, sagte der CSU-Politiker der »Augsburger Allgemeinen«. »Es geht um die Abwehr von hochinfektiösen, mutierten Viren«, sagte er. Die Bundesbürger sollten derzeit auf Auslandsreisen generell verzichten: »Im Moment kann ich nur dringend an die Bevölkerung appellieren, jede nicht zwingend notwendige Reise ins Ausland unbedingt zu unterlassen«, sagte der Innenminister. »Ich sehe das in dieser schwierigen Zeit sogar als Bürgerpflicht«, fügte er hinzu.
FDP kritisiert neue Einreisebeschränkungen
03.50 Uhr: FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff hat die nationalen Einreisebeschränkungen zum Schutz vor besonders ansteckenden Coronavirus-Varianten kritisiert. »Die Ausbreitung der neuen Corona-Mutanten muss gebremst werden, aber pauschale Einreiseverbote sind nicht der richtige Weg«, sagte Lambsdorff der »Rheinischen Post«. Mutationsgebiete müssten ausgewiesen und klar benannt werden. »Dann muss die Einreise von dort so reduziert werden, dass verbindlich alle Einreisenden noch am Flughafen getestet werden können«, sagte Lambsdorff.
Noch sinnvoller wären nach Ansicht des FDP-Politikers Testungen vor Abflug. »Dass all das bisher trotz zahlreicher Ankündigungen nicht sichergestellt wurde, muss sich die Bundesregierung ankreiden lassen.«
Verlässliche Tests, mehr Sequenzierung und das weitere Hochfahren der Impfkapazitäten seien der Schlüssel, »um die Mutanten auszubremsen und zwingend notwendig für eine Rückkehr zur Normalität«, sagte Lambsdorff. »Ganz wichtig ist, dass wir diese Maßnahmen mit unseren Nachbarn in der EU besprechen, denn wenn es erneut zu einem deutschen Alleingang käme, wäre das kontraproduktiv.«
Aus Sorge vor den Gefahren durch mutierte Coronavirus-Varianten gelten seit Samstag weitreichende Einreisesperren nach Deutschland aus Staaten, in denen diese Varianten stark verbreitet sind. Nach einem Kabinettsbeschluss vom Freitag gilt bei Reisen aus diesen Ländern bis zum 17. Februar ein grundsätzliches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schifffahrtsunternehmen.
Betroffen sind zunächst Reisende aus Großbritannien, Irland, Portugal, Brasilien und Südafrika. Ausnahmen gibt es für Menschen, die in Deutschland wohnen. Das Verbot soll auch nicht für Transitpassagiere an Flughäfen sowie den Frachtverkehr gelten.
US-Behörden sagen Coachella-Festival erneut ab
03.15 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie wird das legendäre Coachella-Festival in Kalifornien erneut abgesagt. Die zuständige Gesundheitsbehörde im Bezirk Riverside County teilte am Freitag mit, dass das für April geplante Festival nicht abgehalten werden könne. Ein möglicher neuer Termin wurde nicht genannt.
Schon zu Beginn der Pandemie – im April 2020 – hatte es einen coronabedingten Aufschub gegeben. Die Veranstalter schoben die Veranstaltung zunächst auf Oktober, aber auch dieser Termin platzte.
Mehr als 125.000 Konzertgänger waren 2020 auf dem Festivalgelände in Indio erwartet worden. Als Hauptacts an sechs Tagen sollten Gruppen und Künstler wie Rage Against the Machine, Travis Scott, Frank Ocean, Lana Del Rey, Big Sean und Calvin Harris auftreten.
Im Zuge der Corona-Pandemie sind seit März 2020 zahlreiche Großveranstaltungen in den USA abgesagt oder verschoben worden, darunter das Wüstenfestival Burning Man im vorigen September.
Dreyer beklagt fehlende Klarheit bei Impflieferungen
02.45 Uhr: Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern an diesem Montag hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) den Bund aufgefordert, verlässliche Lieferangaben für Corona-Impfstoffe zu machen.
»Die Menschen brauchen Klarheit, wann sie geimpft werden können, und die Länder brauchen Planungssicherheit durch verlässliche Lieferangaben des Bundes, um Impftermine anbieten zu können«, sagte Dreyer der »Rheinischen Post«. »Beides ist aktuell nicht gegeben. Bund und Länder müssen hier zusammenarbeiten.« Die Länder seien bereit, mögliche neue Produktionsstätten mit schnellen Genehmigungsverfahren zu unterstützen, so Dreyer.
Mit Blick auf das geplante Treffen fügte sie hinzu: »Deswegen sollten am Montag auch die Verbände der Arzneimittelhersteller, forschende Unternehmen wie Biontech, Curevac und Zulieferer wie Schott dabei sein. Wir brauchen verlässliche Lieferpläne und eine Erhöhung der Impfstoffproduktion.« Die Ministerpräsidentin erneuerte ihre Forderung nach einem »nationalen Impf-Plan«, »damit bis Ende September jeder Impfwillige sein Impfangebot hat«.
Habeck fordert Impfstoff-Allianz mit den USA
02.30 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck hat die Bundesregierung aufgefordert, gemeinsam mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden eine Allianz für höhere Impfstoffproduktionen zu schmieden. »Mit der Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden ist der Moment für eine vertiefte transatlantische Kooperation gekommen«, sagte Habeck der »Rheinischen Post«. Europa und die USA sollten jetzt gemeinsam eine Initiative starten und auf G20-Ebene die Kapazitäten der Pharmaindustrie weltweit zusammenbringen, sagte der Grünen-Chef. »Pfizer ist ein US-amerikanisches Unternehmen. Joe Biden ist ein Transatlantiker, jemand, der in globalen Zusammenhängen denkt. Mit der Biden-Administration kann eine Erhöhung der Impfstoffproduktion gelingen.«
Unionsfraktionschef Brinkhaus plädiert für Verlängerung des Lockdowns
02.15 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) fordert angesichts der Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten eine Verlängerung des Lockdowns über den 14. Februar hinaus. »Besser jetzt noch ein wenig länger etwas härtere Maßnahmen als ein Raus-Rein-Raus-Rein, was letztlich alle zermürbt«, sagte Brinkhaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Viele Lockdown-Maßnahmen müssten im Kern vermutlich noch einmal verlängert werden. »Wir müssen die Zahlen jetzt weit herunterbekommen«, so der CDU-Politiker.
Deutschland müsse wegen der Mutation des Virus bei Lockerungen der Maßnahmen sehr vorsichtig sein. »Das, was wir zum Beispiel in Großbritannien und Irland gesehen haben, ist sehr besorgniserregend«, sagte Brinkhaus.
Zugleich kündigte er eine Aufarbeitung der Fehler in Altenheimen während der Coronakrise an. »Wo wir aber eine sehr harte Fehleranalyse bei uns machen müssen, ist im Bereich der Altenheime. Es ist nicht akzeptabel, dass dort so viele Menschen an einer Covid-Infektion gestorben sind.« Zudem sei die Vergabe von Impfterminen für die über 80-Jährigen »zu oft auch nicht gut organisiert gewesen«. Dies habe zu viel Verunsicherung geführt.
Deutschland steht nach Ansicht von Brinkhaus mit den geltenden Freiheitsbeschränkungen und Eingriffen wie Schließung von Schulen und Geschäften im internationalen Vergleich gut da. »Viele Länder in Europa sind auch noch in Lockdown-Maßnahmen – teilweise härter als bei uns. Wir sind in vielen Bereichen immer noch gut aufgestellt.«
Bund und Länder hatten am 19. Januar beschlossen, den Corona-Lockdown in ganz Deutschland bis zum 14. Februar zu verlängern und zugleich in einigen Bereichen zu verschärfen.
Stiko-Vorsitzender verteidigt Altersvorgabe für AstraZeneca-Impfstoff
01.40 Uhr: Nach der europäischen Zulassung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca hat der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) die von seinem Gremium empfohlene Altersvorgabe verteidigt. Die Daten von AstraZeneca seien nicht ausreichend, um die Wirksamkeit der Impfung in der Altersgruppe ab 65 Jahre beurteilen zu können, sagte Thomas Mertens am Freitagabend bei einer Videoschalte des Science Media Center. Man brauche weitere Informationen dazu, wie gut der Impfstoff auch ältere Menschen vor Covid-19 schütze.
Das Präparat von AstraZeneca werde »aktuell aufgrund der derzeit verfügbaren Daten nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen«, hatte die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Impfkommission. »Wir haben nicht die Qualität des Impfstoffs bewertet, sondern die Qualität der Daten«, so Mertens. Der Virologe fügte hinzu, dass die Stiko ihre Empfehlungen nach dem Einreichen weiterer Daten zur Effizienz bei älteren Menschen aktualisieren werde. Gleichzeitig sagte er, dass die Sicherheit des Impfstoffs außer Zweifel stehe.
Clemens Wendtner, Chefarzt an der München Klinik Schwabing, sprach in der Videoschalte angesichts der Zulassung von einem guten Tag für die Impfkampagne. Nun stehe – neben den bereits zuvor zugelassenen Präparaten von Pfizer/Biontech und Moderna – ein dritter Impfstoff zur Verfügung, der effizient und sicher sei. Zudem sei das Präparat von AstraZeneca massentauglich, weil es von Hausärzten verabreicht werden könne. Für die beiden anderen Impfstoffe sind dagegen Kühlketten erforderlich.
Wendtner sagte, im Kampf gegen die Corona-Pandemie gehe es nun darum, möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen. Die EU-Kommission hatte den AstraZeneca-Impfstoff am Freitagabend für Personen ab 18 Jahren ohne Altersbeschränkung zugelassen.
Moderna bittet US-Behörde um Erhöhung der Vakzindosen pro Ampulle
01.20 Uhr: Der US-Pharmakonzern Moderna bittet einem Medienbericht zufolge die Arzneimittelbehörde FDA darum, zusätzlich bis zu fünf Vakzindosen in einer Ampulle abfüllen zu dürfen. Damit wolle das Unternehmen einen Engpass bei der Herstellung abfedern, berichtet »CNBC« unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertrauten Person. In dem Fall einer Genehmigung könnte Moderna 15 Impfstoffdosen in einer Ampulle liefern. Bislang hat das Unternehmen eine Erlaubnis für zehn Dosen.
WHO-Experten treffen Behördenmitarbeiter und besuchen Krankenhaus in Wuhan
0.15 Uhr: Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan im Rahmen ihrer Untersuchungen zu den Ursprüngen der Corona-Pandemie mehrere Treffen absolviert. Nach Gesprächen mit Behördenvertretern besuchten sie am Freitag unter anderem ein Krankenhaus, in dem die ersten Covid-19-Patienten behandelt worden waren.
In Wuhan war Ende 2019 der weltweit erste Infektionsherd des damals neuartigen Erregers festgestellt worden, an dem inzwischen mehr als 2,1 Millionen weltweit starben.
»Wir sind in dem Krankenhaus, in dem einige der ersten bekannten Fälle von Covid-19 behandelt wurden, und treffen uns mit den Ärzten und Mitarbeitern, die diese Arbeit geleistet haben, und führen eine offene Diskussion über die Details ihrer Arbeit«, twitterte WHO-Teammitglied Peter Daszak, der Präsident der EcoHealth Alliance ist – einer globalen Nichtregierungsorganisation, die sich auf die Prävention von Infektionskrankheiten konzentriert.
Der genaue Ablauf der WHO-Forschungsarbeit in Wuhan wird von den chinesischen Behörden nicht kommuniziert. Laut WHO plant das internationale Expertenteam auch Besuche des Wuhan-Instituts für Virologie sowie des Huanan-Markts. Dieser weiterhin geschlossene Markt gilt als Ursprungsort der Pandemie.
Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte des neuartigen Coronavirus waren und dieses auf dem Huanan-Markt auf den Menschen übertragen wurde. Ungeklärt ist aber, welches Tier bei der Übertragung auf den Menschen als sogenannter Zwischenwirt diente.
Die WHO-Experten waren vor zwei Wochen in Wuhan gelandet, mussten aber zunächst in Quarantäne. Ihre 14-tägige Isolation endete am Donnerstag.
Die WHO-Mission ist hochbrisant, weil dabei mögliche Versäumnisse der chinesischen Behörden in den Anfängen der Pandemie in den Fokus rücken könnten. Zunächst hatte Peking eine unabhängige internationale Untersuchung der Ursprünge des Virus verweigert. Später schwenkte die chinesische Regierung um und verbreitete Thesen, dass das Virus seinen Ursprung in anderen Ländern habe.