Coronavirus in Deutschland RKI meldet 45.659 Neuinfektionen – Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut

Wartezelt einer Coronateststation im sächsischen Heidenau (Archivbild)
Foto: Daniel Schäfer / imago images/Daniel SchäferIn Deutschland hat sich der Trend zur sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz weiter fortgesetzt: Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen mitteilte, ist der Wert auf 289 zurückgegangen. Am Vortag hatte die Inzidenz noch bei 306,4 gelegen, vor einer Woche bei 353 und im Vormonat bei 386,5.
Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Von Anfang November an war die Zahl rasant gestiegen. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Anfang Dezember sank der Wert dann wieder.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte , wurden binnen 24 Stunden 45.659 Neuinfektionen verzeichnet. Das sind 5642 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 51.301 Positivtests gemeldet wurden. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit rund drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Die Gesamtzahl der Coronatodesfälle in Deutschland stieg um 510 auf 109.324. Vor einer Woche waren es 453 Todesfälle gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.878.709 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen bezifferte das Institut mit 5.933.400.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Coronamaßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Coronainfektion im Krankenhaus liegen.
Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel – das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene sind zugelassen. Am Dienstag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 4,73.
Lauterbach verteidigt Bund-Länder-Beschlüsse
Um die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland zu bremsen, haben Bund und Länder am Dienstag umfassende Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Sie sollen aber erst nach Weihnachten gelten. Spätestens ab dem 28. Dezember soll generell eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten. Kanzler Olaf Scholz verständigte sich mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder zudem auf die Schließung von Klubs und Diskotheken und leere Ränge bei Fußballspielen und anderen Großveranstaltungen.
Das RKI hatte kurz vor der Bund-Länder-Runde viel weitreichendere Maßnahmen gefordert, darunter sofortige maximale Kontaktbeschränkungen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verteidigte die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse. »Das, was wir heute beschlossen haben, das erzielt Wirkung«, sagte er im Interview mit den ARD-»Tagesthemen«. »Aber wir schließen nichts aus. Also wenn tatsächlich die Fallzahlen sich so entwickeln würden, dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, dann gibt es da keine roten Linien. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht.«
Am Mittwoch will Lauterbach gemeinsam mit RKI-Präsident Lothar Wieler erneut über die Coronalage in Deutschland informieren.