Coronavirus in Deutschland Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 387,9

Das Robert Koch-Institut hat binnen 24 Stunden 322 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Und: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen.
Testzentrum in Hannover (Archivbild)

Testzentrum in Hannover (Archivbild)

Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 387,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 375,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 239,9 (Vormonat: 402,9).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages zudem 45.690 Coronaneuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards  von 5.42 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 30.561 Ansteckungen gewesen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 322 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 356 Todesfälle gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.581.381 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 3,37 an (Freitag: 3,15), am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstagmorgen mit 6.792.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 114.351.

Tausende demonstrieren gegen Coronapolitik

Am Montagabend sind erneut Tausende Menschen in mehreren deutschen Städten auf die Straße gegangen, um gegen die Coronapolitik zu demonstrieren. Die Aktionen verliefen zum großen Teil friedlich, wie die Polizei in den verschiedenen Städten mitteilte.

In Bautzen wurden allerdings mindestens drei Polizisten verletzt. Die Beamten seien mit Pflastersteinen und Flaschen beworfen worden. Insgesamt seien rund 500 Menschen durch die Stadt gezogen. Davon seien rund 150 bis 200 gewaltbereite Hooligans und Menschen aus dem radikal rechten Milieu gewesen.

In Mecklenburg-Vorpommern protestierten etwa 15.000 Menschen an 20 Orten, in Thüringen etwa 17.300. Auch in Sachsen-Anhalt und Brandenburg erhielten die Versammlungen teils großen Zulauf. In Rostock setzte die Polizei Pfefferspray ein, weil Demonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen.

Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Rostock

Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Rostock

Foto: FRANK HORMANN / imago images/Fotoagentur Nordlicht

In Köln gingen am Montagabend etwa 1500 Demonstranten auf die Straßen, in Lübeck bei zwei Versammlungen knapp 1300, in Wittenberg in Sachsen-Anhalt fast 1800. Derweil übersprang die Sieben-Tage-Inzidenz in Lübeck die Marke 1000 – die Hansestadt hat derzeit die dritthöchste Inzidenz im bundesweiten Vergleich der Landkreise.

Eine der größten Demonstrationen mit etwa 3900 Teilnehmern fand in Nürnberg statt. In Bamberg kamen rund 2400 Menschen, in Augsburg 2000. In der schwäbischen Stadt wird nun laut Polizei wegen eines Hitlergrußes ermittelt. In Schweinfurt habe eine 51-Jährige einem Polizisten ins Bein gebissen.

In Sachsen wurde unter anderem in Dresden, Zwickau, Görlitz, Chemnitz und Freiberg gegen die Coronapolitik demonstriert. In Freiberg versammelten sich nach ersten Schätzungen etwa 700 Menschen, die immer wieder der Polizei ausgewichen seien, sagte ein Polizeisprecher. Als die Beamten an einem Ort eine Sperre mit Fahrzeugen bildeten, habe es einen Durchbruch von etwa hundert Personen gegeben. Dabei sei ein Polizeifahrzeug beschädigt worden. Es sei gesteigertes Gewaltpotenzial zu bemerken, sagte der Sprecher.

aar/dpa
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