Coronavirus in Deutschland Sieben-Tage-Inzidenz überschreitet Wert von 1000

Vorbereitungen für Coronatests (Archivbild)
Foto: Michael Bihlmayer / IMAGODie bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Coronafall in Deutschland erstmals die Schwelle von 1000 überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 1017,4 an.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 940,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 638,8 (Vormonat: 222,7).
Auch die Zahl der Coronaneuinfektionen erreichte erneut einen Höchstwert und überschritt erstmals die Schwelle von 200.000: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 203.136 Coronaneuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.59 Uhr wiedergeben.
Am 19. Januar hatte die Zahl erstmals über 100.000 gelegen. Vor einer Woche waren es 133.536 erfasste Neuinfektionen gewesen. Expertinnen und Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind – unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 188 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es noch 234 Fälle gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 117.314.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 4,26 (Dienstag 4,07; Montag 3,87) an.
An diesem Donnerstag ist es genau zwei Jahre her, dass die erste bestätigte Coronainfektion in Deutschland gemeldet wurde: Betroffen war ein Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto in Stockdorf bei München.
Moderna startet klinische Studie zu Omikron-Impfstoff
Derweil hat der Hersteller Moderna seine erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Coronaimpfstoffs begonnen. Insgesamt 600 Freiwillige – teils mit zwei oder bereits drei Injektionen – würden daran an 24 Standorten in den USA teilnehmen, teilte Moderna am Mittwoch (Ortszeit) mit .
Die Beständigkeit der Antikörper mit der normalen Boosterimpfung stimme zwar zuversichtlich, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel. »In Anbetracht der langfristigen Bedrohung durch die sogenannte Immunflucht von Omikron treiben wir unseren Omikron-spezifischen Impfstoffkandidaten dennoch weiter voran.«
Zuletzt hatten auch Biontech und Pfizer die Erprobung ihres Impfstoffkandidaten gegen Omikron angekündigt. Dabei sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitgeteilt hatten. Die Studie soll bis zu 1420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.
Das Fachmagazin »New England Journal of Medicine« veröffentlichte eine Untersuchung zur Wirksamkeit des bisher bereits zugelassenen Boosters von Moderna gegen die Omikron-Variante. Demnach ist der Antikörperspiegel gegen die hochansteckende Mutation des Coronavirus einen Monat nach der dritten Injektion 20 Mal höher als nach der zweiten – er nehme in den darauffolgenden Monaten jedoch deutlich ab.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach twitterte dazu : »Die Studie zeigt, dass der Moderna Boosterimpfstoff das Risiko einer Infektion mit Omikron massiv senkt. Das ist genau die Boosterimpfung, die wir in Deutschland neben Biontech gerade anbieten.«