+++ Corona-News-Update +++ WHO erteilt Notfallzulassung für Biontech-Impfstoff

Eine junge Frau erhält als Test-Impfling bei einem Probelauf des Hamburger Corona-Impfzentrums
Foto: Markus Scholz / dpaDas waren die Corona-News des Tages.
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22.41 Uhr: Nach der Zulassung des Biontech-Corona-Impfstoffs in mehreren Ländern hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) grünes Licht für den Einsatz gegeben. Sie hat am Silvestertag eine Notfallzulassung erteilt, wie sie in Genf mitteilte. Die WHO drängte auf eine gerechte Verteilung des Impfstoffs in allen Ländern der Welt.
Die WHO prüft wie die Regulierungsbehörden einzelner Länder wissenschaftliche Studien zu neuen Medikamenten oder Impfstoffen und wägt die Risiken eines Einsatzes ab. Mit der WHO-Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) können Uno-Organisationen den Impfstoff einkaufen und verteilen. Ebenso können Länder, die keine eigenen Kapazitäten für solche wissenschaftlichen Prüfungen haben, aufgrund der Vorarbeit der WHO eine Zulassung in ihrem Land erteilen.
Der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer erfülle alle Sicherheits- und Wirksamkeitsanforderungen der WHO, teilte die Uno-Organisation mit. »Der Nutzen eines Einsatzes, um mit der Covid-19-Pandemie fertigzuwerden, wiegt mögliche Risiken auf«, teilte die WHO mit. Dass der Impfstoff bei minus 60 Grad oder kälter gelagert werden müsse, sei für viele Länder schwierig, so die WHO. Sie versuche, mit interessierten Regierungen Lösungen zu finden.
Videos statt Menschenmenge: ZDF sendet Live-Show ohne Publikum

Das Brandenburger Tor wurde während der Show im Stil des Festivals of Light beleuchtet
Foto: POOL / REUTERS23.12 Uhr: Der Applaus kam vom Band, Thomas Gottschalks grüßte per Videoschalte: Das ZDF hat seine traditionelle Silvestershow vom Brandenburger Tor ohne Publikum vor Ort ausgestrahlt. Dabei konnten sich die Fernsehzuschauer bewerben, um live aus ihren Wohnzimmern eingeblendet zu werden. Die Moderatoren Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner erklärten den Zuschauern, was im Corona-Jahr anders ist: Normalerweise seien Hunderttausende bei der Party am Brandenburger Tor dabei. »Heute sind wir zu zweit«, sagte Kiewel. Zu den ersten Stars, die am Donnerstagabend auftraten, gehörten Álvaro Soler und Vicky Leandros.
Das große Berliner Höhenfeuerwerk, das üblicherweise um Mitternacht zu Deutschlands größter Silvesterparty gezündet wird, war abgesagt worden. Die Polizei erklärte auf Twitter, ihre Einsatzkräfte sorgten während der ZDF-Show dafür, dass sich dort keine Zuschauerinnen und Zuschauer ansammelten und das Versammlungsverbot im Regierungsviertel eingehalten werde.
US-Behörden melden neuen Rekord bei Todesfällen
22.11 Uhr: Die US-Seuchenbehörde CDC meldet mit 3764 Todesfällen einen neuen Rekord. Die Zahl der Neuinfektionen steigt um 230.337. Insgesamt sind damit in den USA 341.199 Tote und 19,6 Millionen Infektionen verzeichnet.
Macron: »Werden geeinter aus der Krise herausgehen«

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
Foto: STEPHANE DE SAKUTIN / AFP21.32 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in seiner traditionellen Neujahrsansprache Hoffnung auf ein gestärktes Herausgehen aus der Coronakrise im neuen Jahr gemacht. Das Jahr 2020 sei schwierig gewesen und habe an die Schwächen erinnert, aber man werde geeinter aus der Krise gehen und viel gelernt haben, sagte er am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache.
Macron zeigte sich gewiss, dass man sich kommenden Herausforderungen wie dem ökologischen Wandel und dem Kampf gegen Ungleichheiten zu stellen werde wissen. Alles sei möglich, sagte er, da die Nation in diesen schwierigen Zeiten zu so viel Innovation, Erfindungsreichtum und Großzügigkeit fähig gewesen sei. »Lasst uns ab heute diesen Frühling 2021 vorbereiten, der der Beginn eines neuen französischen morgens, einer europäischen Renaissance sein wird«, sagte Macron.
Macron gedachte in der Ansprache auch der rund 64.000 Corona-Toten in dem Land mit seinen circa 67 Millionen Einwohnern und dankten allen Menschen, die etwa in den Bereichen Pflege, Bildung und Sicherheit tätig waren. »Diese historische Bewährungsprobe hat auch die Solidarität unserer Nation gezeigt«, sagte Macron. Auf zuletzt laut gewordene Kritik am relativ langsamen Anlaufen der französischen Impfkampagne antworte Macron, er werde es nicht zulassen, dass sich aus den falschen Gründen eine ungerechtfertigte Langsamkeit einstelle.
Slowakei verschärft Corona-Ausgangsbeschränkungen
20.54 Uhr: Die Slowakei startet in das neue Jahr mit verschärften Corona-Maßnahmen. Die Menschen dürfen sich vom Neujahrstag an nicht mehr mit Leuten aus fremden Haushalten treffen. Das beschloss das Kabinett nach Angaben der Agentur TASR auf einer Sondersitzung am Donnerstagabend in Bratislava. Zudem dürfen die Slowaken ihren jeweiligen Landkreis nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Dies gilt zunächst bis zum 24. Januar.
»Leider machen viele Leute kreuz und quer Besuche – und die Krankenhäuser kollabieren«, sagte Ministerpräsident Igor Matovic. Hotels dürfen keine neuen Gäste mehr aufnehmen, die Skigebiete müssen schließen. Seit der Pandemie gab es in der Slowakei 179.543 durch einen PCR-Labortest bestätigte Corona-Infektionen und 2138 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 5,5 Millionen Einwohner.
Gericht kippt Demoverbot an Silvester in NRW
20.30 Uhr: Eigentlich untersagt die Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen Versammlungen an Silvester. Ein Gericht entschied nun, dass ein Verbot kein Mittel zur Pandemie-Eindämmung sei. Demnach können Demos wieder angemeldet werden. Lesen Sie hier mehr.
Fast eine Million Briten sind geimpft
19.12 Uhr: In Großbritannien sind mittlerweile fast eine Million Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Das Land hatte am 8. Dezember mit einer Massenimpfung begonnen. Bis zum 27. Dezember hätten 786.000 Menschen in England, 92.188 in Schottland, 35.335 in Wales und 31.016 in Nordirland eine Dosis des Mittels der Unternehmen Biontech und Pfizer erhalten, teilte das Gesundheitsministerium in London mit.
Vom kommenden Montag (4.1.) an soll ein zweiter Impfstoff für Tempo sorgen. Am Mittwoch hatte die Aufsichtsbehörde dem Mittel des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca und der Universität Oxford die Freigabe erteilt.
Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen rasant gestiegen, die Behörden meldeten mehr als 50.000 neue Fälle pro Tag. Zehntausende Menschen sind bereits an oder mit Covid-19 gestorben. Fast für das ganze Land gilt ein Shutdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen.
Neue Virusvariante in Frankreich nachgewiesen
18.21 Uhr: In Frankreich ist ein erster Fall der in Südafrika aufgetretenen Coronavirus-Variante registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, war die Virusvariante bei einem in Frankreich lebenden Mann nachgewiesen worden, der sich zuvor in Südafrika aufgehalten habe. Einige Tage nach seiner Rückkehr habe er Symptome gehabt und sich umgehend zu Hause isoliert. Es gebe keine Risikokontakte, der Mann sei mittlerweile genesen.
Der in Grenznähe Lebende war in der Schweiz getestet worden, wie es vom Gesundheitsministerium hieß. Untersuchungen ergaben, dass er mit der vorerst 501.V2 genannten Variante infiziert war. Um die Ausbreitung dieser Form des Coronavirus in Frankreich einzudämmen, ist ein negativer Corona-Test aus den vorangegangenen 72 Stunden bei der Einreise aus Südafrika notwendig.
Erst am Samstag war ein erster Fall einer in Großbritannien aufgetretenen Coronavirus-Variante in Frankreich nachgewiesen worden. Auch wer aus dem Vereinigten Königreich nach Frankreich reist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Finnland verlängert Blockade für Flieger aus Großbritannien
18.17 Uhr: Passagiermaschinen aus Großbritannien dürfen wegen der dort aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus weiter nicht nach Finnland fliegen. Ein seit dem 21. Dezember geltendes Flugverbot wird vorläufig bis zum 11. Januar 2021 verlängert, wie die finnische Transport- und Kommunikationsbehörde Traficom am Donnerstag mitteilte.
In Großbritannien war eine mutierte Corona-Variante aufgetaucht, die möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form ist. Die meisten EU-Staaten hatten daraufhin entschieden, Reisen aus und nach Großbritannien vorübergehend einzuschränken.
Einzelfälle des britischen Mutanten waren dennoch in einer Reihe von weiteren Ländern entdeckt worden, darunter auch Deutschland. In Finnland gab es bislang zwei solcher Fälle. Das nördlichste EU-Land hat es bisher relativ gut durch die Coronakrise geschafft. Die finnischen Neuinfektionszahlen zählen seit längerem zu den niedrigsten in Europa.
Fast 56.000 neue Fälle: Corona-Rekordhoch in Großbritannien
17.50 Uhr: Großbritannien verzeichnet einen weiteren Rekord bei der Zahl der Neuinfektionen. Diese liegt Regierungsdaten zufolge bei 55.892 nach 50.023 einen Tag zuvor. Der bisherige Höchststand wurde am Dienstag gemeldet mit 53.135 neuen Infektionen. Weitere 964 Menschen starben in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Zahl liegt damit nur knapp unter den 981 Todesfällen vom Mittwoch.
China beginnt neues Jahr ohne große Corona-Einschränkungen
17.20 Uhr: Weil in China die Corona-Pandemie unter Kontrolle ist und es kaum noch Infektionen gibt, hat das neue Jahr in der Volksrepublik ohne große Einschränkungen begonnen. Allerdings ist Silvester für die Chinesen auch kein besonders wichtiger Feiertag. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst im Februar. Erst dann beginnt eine große Reisewelle, in der sich Hunderte Millionen durchs Land bewegen, um ihre Familien zu besuchen. Erst dann wird auch richtig groß gefeiert. Dennoch wurden am Freitag um Mitternacht in einigen Städten Feuerwerke gezündet. Auch in Wuhan, der Stadt des Corona-Ausbruchs, war eines geplant gewesen.
Italien will im Januar wieder mehr Schulen öffnen
17.10 Uhr: Italien will ab 7. Januar die Schulen auch für ältere Schüler verstärkt wieder öffnen. Das bestätigte das Innenministerium in Rom in einer Mitteilung. Trotz der Corona-Pandemie müsse ein sicherer Unterricht gewährleistet werden, hieß es. Die Verantwortlichen vor Ort und in der Regierung in Rom peilten an, dass zunächst 50 Prozent Präsenzunterricht erteilt werde. Dafür muss etwa der Schülertransport strenge Gesundheitsvorgaben erfüllen. Für den Rest der Mädchen und Jungen bleibt es zunächst beim Online-Lernen. Rom hatte zuvor mehrfach von 75 Prozent Präsenzunterricht zum Start nach Neujahr gesprochen.
Italien hatte in der zweiten Corona-Welle im Herbst einen Großteil des direkten Unterrichts für ältere Schüler gestoppt. Kleinere Kinder durften vielerorts aber weiter in ihre Klassen. Allerdings waren die genauen Regeln je nach Region und Infektionslage sehr unterschiedlich.
Der Schulbesuch ist seit der ersten Virus-Welle in dem Mittelmeerland ein stark umstrittenes Thema. Im Frühjahr waren die Schulen und Universitäten geschlossen wurden. Sie machten erst nach der Sommerpause im September wieder auf. Der lange Stopp empörte viele Eltern.
New York City will bis Ende Januar eine Million Menschen impfen
17.00 Uhr: New York City will bis Ende Januar eine Million Menschen gegen das Coronavirus impfen. Dazu würden über die Metropole verteilt Impfzentren aufgebaut, sagt Bürgermeister Bill de Blasio. New York hat 8,3 Millionen Einwohner und war während der ersten Welle stark von der Pandemie betroffen. Bislang seien 348.000 Impfdosen in der Stadt angekommen, wie aus Daten der lokalen Gesundheitsbehörde hervorgeht. Etwa 88.000 hätten die erste von zwei Impfungen bereits erhalten.
Erneut Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in Lettland
16.30 Uhr: In Lettland ist das Jahr mit einer Rekordzahl neuer Corona-Fälle zu Ende gegangen. Die Gesundheitsbehörde in Riga meldete am Donnerstag mit 1861 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden den zweiten Tag in Folge einen Höchststand – nach 1367 am Vortag. Damit wurden seit Beginn der Pandemie insgesamt mehr als 40.000 Fälle in dem baltischen EU-Land erfasst, 635 Menschen starben an oder mit einer Corona-Infektion.
Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern registriert seit Herbst einen rapiden Anstieg bei den Neuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung gegenwärtig deutlich schlechter als in Deutschland. Die Regierung in Riga versucht mit immer schärferen Beschränkungen, eine Trendumkehr zu bewirken: So wurde über den Jahreswechsel eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Experten bringen Verschiebung der zweiten Impfung ins Spiel
16.20 Uhr: Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sollen eigentlich im Abstand weniger Wochen mit zwei Injektionen verabreicht werden. Durch eine Verlängerung könnten mehr Menschen geimpft werden – bei geringerem Schutz. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Norwegen führt Corona-Testpflicht für Einreisende ein
16.00 Uhr: In Norwegen muss man sich bei der Einreise ab dem 2. Januar verpflichtend auf das Coronavirus testen lassen. Der Corona-Test solle so schnell wie möglich am Flughafen oder einem anderen Grenzübergang und spätestens einen Tag nach der Ankunft in dem skandinavischen Land vorgenommen werden, teilte die norwegische Regierung mit. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld. Von der Testpflicht ausgenommen werden Kinder unter zwölf Jahren. Weitere Ausnahmen gibt es unter anderem für Arbeitnehmer mit kritischen Funktionen und Grenzpendler. Mehrere kleinere Grenzübergänge sollen im Zuge der Maßnahme geschlossen werden.
Norwegen habe gleich doppelt Sorge vor importierten Corona-Fällen, erklärte Ministerpräsidentin Erna Solberg: Zum einen sorge man sich vor Ausbrüchen von neuen, mutierten Coronavirus-Varianten, die ansteckender als die bisherige Form sein könnten. Zum anderen kehrten nach Weihnachten viele Menschen aus Ländern mit deutlich höheren Infektionszahlen nach Norwegen zurück.
Norwegen ist bislang im europäischen Vergleich recht gut durch die Corona-Krise gekommen. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet hat das Nicht-EU-Land neben Finnland, Island und Griechenland momentan eine der niedrigsten Neuinfektionszahlen des Europäischen Wirtschaftsraums.
26 Bewohner eines belgischen Altenheims sterben nach Nikolausbesuch an Covid-19
15.45 Uhr: Nach einem Besuch des Nikolaus sind in Belgien 26 Bewohner eines Altenheimes an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der als Nikolaus verkleidete Mann war Träger des Coronavirus, war sich aber seiner Infektion nicht bewusst, wie die flämischen Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten. Er wurde erst später positiv getestet.
Derzeit sind in dem Altenheim in der Provinz Antwerpen 169 Menschen untergebracht, wie ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP sagte. 85 Bewohner und 40 Mitarbeiter hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt.
Die Alten- und Pflegeheime in Belgien sind von der Corona-Krise besonders stark betroffen: Seit Beginn der Pandemie starben 11.066 Heimbewohner mit dem Coronavirus. Das entspricht rund 57 Prozent aller Todesfälle im Land. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte der belgischen Regierung im November die »Vernachlässigung« von Altenheimen während der Pandemie vorgeworfen.
Nach Impfpanne letzte Patientin aus Klinik entlassen
15.38 Uhr: Vier Tage nach der Impfpanne in Stralsund ist auch die letzte vorsorglich im Krankenhaus behandelte Frau wieder zu Hause. »Ich bin froh und auch erleichtert, dass alle Personen wieder zu Hause sind und es ihnen nach und nach besser geht«, sagte Landrat Stefan Kerth (SPD).
Am Sonntag war in einem Pflegeheim in Stralsund an acht Mitarbeiter versehentlich die fünffache Dosis des gelieferten Corona-Impfstoffes der Firma Biontech/Pfizer verabreicht worden. Vier von ihnen wurden daraufhin vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Drei wurden bereits nach einer Nacht wieder entlassen.
Dem Landrat zufolge berichten allerdings drei Personen von immer noch andauernden Symptomen wie Schmerzen und Schwellung an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, allgemeiner Schwäche und leichtem Schwindel. Fünf sprächen von einer Besserung ihres Befindens. Das Gesundheitsamt stehe im täglichen telefonischen Kontakt mit allen. Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.
Coronavirus-Mutation erneut im Südwesten nachgewiesen
15.23 Uhr: Die britische Variante des Coronavirus ist erneut in Baden-Württemberg aufgetaucht. Das Gesundheitsministerium berichtete von zwei neuen Fällen, wie die Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart erfuhr. Betroffen sei ein Paar aus dem Ortenaukreis. Ein Test der Frau sei am Mittwoch positiv auf die Virusvariante gewesen. Sie hatte sich offensichtlich bei ihrem Partner angesteckt, der im Dezember nach einer Geschäftsreise in Großbritannien erkrankt war.
Da die Frau bereits vor Weihnachten auf Corona positiv getestet worden sei, seien die engen Kontaktpersonen schon wieder aus der Quarantäne entlassen worden. Die Gesundheitsbehörden hätten nun erneute Tests der engen Kontaktpersonen veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung zu minimieren.
An Heiligabend war die Virusvariante erstmals in Deutschland nachgewiesen worden – ebenfalls in Baden-Württemberg. Zwischenzeitlich tauchte die Variante B.1.1.7 auch schon bei Patienten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Sie ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.
Biden plant Gedenken für Corona-Tote am Abend vor Vereidigung
15.06 Uhr: Der künftige US-Präsident Joe Biden plant kurz vor seiner Vereidigung eine Gedenkzeremonie für die Hunderttausenden Menschen, die in den USA an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind. Das für die Vereidigung des Präsidenten zuständige Komitee teilte mit, am Abend vor Bidens Amtseinführung im Januar werde es in der US-Hauptstadt Washington am Lincoln Memorial eine Gedenkzeremonie geben, um an die vielen Corona-Toten im Land zu erinnern.
Andere Städte in den USA seien eingeladen, zur gleichen Zeit mit ähnlichen Aktionen an dem Gedenken teilzunehmen, etwa durch Lichtinstallationen an Gebäuden oder das Läuten von Kirchenglocken. Biden wird am 20. Januar vereidigt. Die Gedenkzeremonie ist für den frühen Abend (Ortszeit) am 19. Januar geplant.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang mehr als 19,7 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 342.000 Menschen sind bislang gestorben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Belgien will Einreisende strikter kontrollieren
14.48 Uhr: Belgien will Einreisende ab Freitag (1.1.) verstärkt kontrollieren, um Quarantänepflichten in der Coronakrise durchzusetzen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Bundespolizei. An Grenzübergängen an Autobahnen, an Bahnhöfen und Flughäfen soll die Polizei stichprobenartig überprüfen, ob Einreisende das nötige Formular ausgefüllt haben. Ausländer, die aus roten Zonen nach Belgien kommen, müssen zudem einen frischen, negativen PCR-Test vorlegen.
Die belgische Regierung hatte angekündigt, dass von Donnerstag an alle Rückkehrer aus ausländischen roten Zonen mit hohen Infektionszahlen in Belgien in Quarantäne müssen. Sie müssen zudem am ersten und am siebten Tag der Quarantäne einen Corona-Test machen. Ausgenommen sind Reisende, die weniger als 48 Stunden in einer roten Zone im Ausland waren.
Skandinavier feiern illegale Skilehrerparty in Österreich
14.00 Uhr: Ohne Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung haben rund ein Dutzend Skandinavier in Österreich eine Party gefeiert. Die Polizei in Bad Gastein rund hundert Kilometer südlich von Salzburg löste das illegale Treiben in der Nacht zu Donnerstag auf und zeigte die jungen Leute an, wie sie berichtete. Den Erwischten drohen Strafen von bis zu 1450 Euro pro Person.
Die Dänen und Schweden waren am Mittwoch angekommen und wollten ihren Jobstart als Skilehrer feiern, wie die Polizei berichtete. Nachbarn hatten sich über den Lärm aus einer Wohnung beschwert. Unter den verschärften Corona-Maßnahmen darf man sich in Österreich nur mit einem nicht im gemeinsamen Haushalt lebenden engsten Angehörigen oder einer Bezugsperson treffen.
Vierschanzentournee: positiver Corona-Test bei russischem Skispringer
13.40 Uhr: Ein russischer Skispringer ist bei der Vierschanzentournee positiv auf das Coronavirus getestet worden. »Der betroffene Athlet befindet sich in Quarantäne«, sagte Martin Fleckenstein, Chef des medizinischen Komitees des Organisationskomitees des Neujahrsspringens in Garmisch-Partenkirchen, am Donnerstag. »Zusätzlich wurden drei weitere Mitglieder des russischen Skisprungteams, darunter ein weiterer Athlet, als Kontaktperson der Kategorie I eingestuft und ebenfalls unter Quarantäne gestellt.« Der Test war am Mittwoch vorgenommen worden.
»Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Gesundheitsamt Garmisch-Partenkirchen und haben die Entscheidung gemeinsam abgestimmt«, sagte Fleckenstein. Vor dem Auftaktspringen der Tournee war in Oberstdorf der polnische Skispringer Klemens Muranka positiv auf das Virus getestet worden. Er und seine Teamkollegen waren zunächst vom Wettkampf ausgeschlossen, nach weiteren Negativtests aber wieder zugelassen worden.
Afrikanische Behörde warnt vor »moralischer Katastrophe«
13.10 Uhr: Die afrikanische Seuchenschutzbehörde warnt vor einer »moralischen Katastrophe« bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen. Nicht nur die wohlhabenden Länder würden den Impfstoff benötigen, sondern auch die Länder Afrikas sagt Behörden-Leiter John Nkengasong. »Wir brauchen diese Impfstoffe, und wir brauchen sie jetzt.« Die Zahl der neuen Infektionen ist offiziellen Daten zufolge seit letzter Woche um fast 19 Prozent gestiegen, die Zahl der Todesfälle um 26 Prozent. Bislang wurden für Afrika insgesamt 2,7 Millionen Infektionen registriert.
131.626 Covid-19-Impfungen in Deutschland
12.45 Uhr: Mehr als 130.000 Menschen in Deutschland wurden bislang gegen das Coronavirus geimpft. Bis Donnerstagfrüh wurden insgesamt 131.626 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl der Geimpften um 51.465, wie aus RKI-Angaben von Donnerstag hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele somit nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI.
Unter den Geimpften sind 57.406 Bewohner von Pflegeheimen. 61 612 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen, darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 31.250 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft.
Die meisten Impfungen wurden bisher in Bayern erfasst (28.206), gefolgt von 19.930 in Nordrhein-Westfalen und 15.674 in Hessen. Die in absoluten Zahlen am wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1691) und Hamburg (2040) erfasst. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an.
Hunderte Deutsche werden an dänisch-schwedischer Grenze zurückgewiesen
12.40 Uhr: Seit dem 22. Dezember gilt ein Einreiseverbot von Dänemark nach Schweden aus Angst vor der möglichen Verbreitung der neuen Variante des Coronavirus. Fast 450 Deutsche, die es trotzdem versuchten, wurden abgewiesen. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Heute vor einem Jahr: die erste Corona-Meldung auf SPIEGEL.de
12.25 Uhr: »Zentralchina meldet mysteriöse Lungenkrankheit«, so lautete am 31.12.2019 um 13.48 Uhr die erste Meldung auf SPIEGEL.de zu den Erkrankungen in Wuhan. Hier hatte die Corona-Pandemie ihren Ursprung. Vermutet wurde damals, dass es sich um das Sars-Virus handele, die chinesischen Behörden beschwichtigten. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Neuseeland feiert Silvester ohne Begrenzung der Besucherzahl
12.15 Uhr: Mit einer Reihe von großen Musikfestivals und Feuerwerksshows hat Neuseeland das neue Jahr begrüßt. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat der Inselstaat im Südpazifik seit mehr als einem Monat keine lokalen Corona-Fälle mehr verzeichnet. Daher konnten die Veranstaltungen ohne Begrenzungen der Besucherzahl oder anderen Corona-bedingten Einschränkungen stattfinden.
In der landesweit größten Stadt Auckland sollte es eine Lichtshow rund um Harbour Bridge und Sky Tower geben, gefolgt von einem fünfminütigen Feuerwerk um Mitternacht. Eine der größten Silvesterveranstaltungen ist das dreitägige Musikfestival Rhythm and Vines, das nahe der Stadt Gisborne im Nordosten der Nordinsel über die Bühne geht.
Neuseeland gilt dank früher und strikter Maßnahmen als erfolgreich im Kampf gegen das Coronavirus. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat 2162 Fälle bestätigt, 25 Menschen starben mit dem Erreger Sars-CoV-2. Der jüngste lokale Corona-Fall wurde Mitte November verzeichnet.
Politikversagen im Corona-Jahr – Wie Deutschland die Kontrolle über das Virus verlor
12.00 Uhr: In der Pandemie haben Bund und Länder gezeigt, was sie können – und vor allem, was nicht. Welche Schäden werden bleiben? Lesen Sie hier eine Bilanz in sieben Kapiteln.
AstraZeneca-Impfstoff: EU-Arzneimittelagentur will sorgfältige Prüfung
11.30 Uhr: Die europäische Arzneimittelagentur EMA setzt auch nach der Zulassung in Großbritannien auf eine sorgfältige Prüfung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca. Anders als in Großbritannien erteile man in Europa keine Notfallzulassung, sondern eine bedingte Marktzulassung – mit allen damit verbundenen Schutzmaßnahmen, Kontrollen und Verpflichtungen. Das teilte die Behörde mit Sitz in Amsterdam am Mittwochabend mit. »Das garantiert, dass der Impfstoff den strengen EU-Standards für Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität entspricht.«
Der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford wird von der EMA derzeit im sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Dabei werden Daten von den Herstellern nach und nach eingereicht, die Prüfung und gegebenenfalls Zulassung des Impfstoffes sollen so beschleunigt werden.
Bisher sind laut EMA einige vorläufige Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit bewertet worden, die in vier laufenden klinischen Studien in Großbritannien, Brasilien und Südafrika erhoben wurden. Zuletzt seien am 21. Dezember neue klinische Daten eingegangen. Daten aus Laborstudien seien bereits ausgewertet, die Bewertung der Impfstoffqualität laufe. Weitere wissenschaftliche Informationen zu Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit seien beim Hersteller angefordert worden. Im Januar erwarte man weitere klinische Daten, im ersten Quartal 2021 sollen zudem Zwischenergebnisse einer klinischen Studie in den USA vorliegen.
Tokio verzeichnet mit mehr als tausend Corona-Neuinfektionen neuen Höchststand
11.15 Uhr: Die japanische Hauptstadt Tokio hat mit mehr als tausend Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand gemeldet. Die Situation sei »extrem ernst«, sagte Gouverneurin Yuriko Koike am Donnerstag vor Journalisten. Der mit der Eindämmung der Pandemie beauftragte Minister Yasutoshi Nishimura warnte, bei einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen müsse die Regierung erneut den Ausnahmezustand ausrufen. Das japanische Gesundheitssystem könne andernfalls »nicht überleben«.
Ministerpräsident Yoshihide Suga berief laut der Nachrichtenagentur Jiji wegen der steigenden Infektionszahlen eine Notfallsitzung des Kabinetts ein. Japan war von der Corona-Pandemie bisher weniger stark betroffen als andere Länder. Seit Pandemie-Beginn starben dort rund 3500 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Einen strikten Lockdown hat die Regierung bisher vermieden.
In der Türkei treten verschärfte Ausgangsregeln über Neujahr in Kraft
11.00 Uhr: Über die Neujahrstage treten in der Türkei vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie verschärfte Ausgangsregeln in Kraft. Türkische Staatsbürger dürfen in der Zeit nur in Ausnahmefällen oder tagsüber zum Einkaufen vor die Tür, teilte das Innenministerium mit. Die Regelungen gelten ab 21 Uhr am Donnerstagabend bis 5 Uhr Ortszeit am Montagmorgen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte vorher verschärfte Kontrollen in der Silvesternacht angekündigt, um Feiern zu verhindern. In Istanbul würden mehr als 34.000 Sicherheitskräfte eingesetzt, verkündete der Gouverneur der Millionenmetropole, Ali Yerlikaya.
Andere Regeln gelten für Touristen und Ausländer: Sie sind grundsätzlich von den Beschränkungen ausgenommen. In der Silvesternacht sollen zwischen 21 und 10 Uhr morgens aber auch für sie Zugangsbeschränkungen für große Straßen und öffentliche Plätze gelten. Details wollte das Innenministerium noch bekannt geben.
Südkorea verschärft Corona-Beschränkungen für alle Gefängnisse
10.45 Uhr: Nach Hunderten von Corona-Infektionen in einem Gefängnis in Seoul hat Südkorea die Kontaktbeschränkungen für sämtliche Haftanstalten des Landes verschärft. Das Justizministerium entschuldigte sich für die schnelle Ausbreitung des Coronavirus unter Insassen und Beschäftigten der Vollzugsanstalt Seoul Dongbu. Die Häufung sei unter anderem auf einen Mangel an Schutzmaßnahmen zurückzuführen, sagte Vizeminister Lee Yong Gu. Bis zum Donnerstag wurden in der Anstalt mehr als 790 Infektionsfälle unter Insassen und dem Gefängnispersonal erfasst. Deshalb mussten in den vergangenen Tagen mehr als 600 Strafgefangene in andere Anstalten oder, bei positivem Infektionsbefund, in andere Einrichtungen verlegt werden.
Das Ministerium hob für alle Haftanstalten die Regelungen zur Vermeidung sozialer Kontakte auf die höchste Stufe. Demnach sind in den kommenden zwei Wochen reguläre Besuche verboten. Es werde nur noch einen minimalen Kontakt unter den Insassen geben, und auch die Besuche von Anwälten würden eingeschränkt, sagte Lee. Auch soll der Unterricht für die Insassen vorläufig eingestellt werden. Die Wärter dürfen das Gelände der Haftanstalten nicht verlassen.
Südkorea ist zwar bislang vergleichsweise erfolgreich durch die Pandemie gekommen, befindet sich jedoch derzeit mitten in einer dritten Infektionswelle. Am Mittwoch registrierten die Behörden 967 neue Corona-Infektionen. Die Gesamtzahl in dem 52-Millionen-Land kletterte auf 60.740. Die Regierung hatte die Kontaktbeschränkungen schrittweise erhöht. Das Land ist bisher ohne einen landesweiten Lockdown ausgekommen.
Laschet gegen Corona-Abgabe für Reiche – Esken dafür
10.20 Uhr: Über eine Billion Euro wird die Coronakrise voraussichtlich bereits im Jahr 2020 kosten. SPD-Chefin Saskia Esken möchte, dass Vermögende sich an den Kosten stärker beteiligen. CDU-Vize Armin Laschet lehnt das ab. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
China meldet erste Infektion mit neuer Coronavirusvariante
10.00 Uhr: Die neue und offenbar ansteckendere Variante des Coronavirus ist erstmals auch in China nachgewiesen worden. Das mutierte Virus sei bei einer 23-Jährigen aus Shanghai festgestellt worden, die am 14. Dezember aus Großbritannien eingereist sei, teilten die chinesischen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit.
Zahlreiche Länder, darunter Deutschland, haben bereits das vereinzelte Auftreten der Mutation gemeldet. Experten befürchten, dass die Variante deutlich ansteckender sein könnte als die Ursprungsform des Coronavirus. Es gibt hingegen keine Hinweise, dass die Virusvariante für den Einzelnen gefährlicher wäre.
Mehr als 50 Länder haben wegen der im Oktober in Großbritannien entdeckten Virusvariante Reisebeschränkungen für das britische Königreich verhängt. China setzte am 24. Dezember Direktflüge von und nach Großbritannien auf unbestimmte Zeit aus.
Müller (SPD): Werden »mindestens« bestehende Maßnahmen verlängern
09.45 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) schließt eine weitere Verschärfung der Maßnahmen zur Viruseindämmung offensichtlich nicht aus. »Wenn die Infektionszahlen so hoch bleiben, dann gehe ich davon aus, dass wir mindestens diese Maßnahmen, die wir jetzt haben, auch verlängern werden«, sagt der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz den Sendern RTL/ntv mit Blick auf die Sitzung der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am 5. Januar. Das große Thema dort werde der Impfstoff sein. »Bundesweit haben sich die Länder gut vorbereitet – und jetzt fehlen uns die entsprechenden Impfdosen«, sagt Müller. Wie man schnell die Produktion und die Kapazität erhöhen könne, werde Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beantworten müssen.
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hält Lockerungen der aktuell strengen Corona-Schutzvorkehrungen erst nach einer deutlichen Reduzierung der Infektionszahlen für möglich und verantwortbar. »Wir können erst dann größere Lockerungen vornehmen, wenn wir auch über einen längeren Zeitraum wieder Inzidenzwerte von deutlich unter 50 haben«, sagte Schwesig der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin.
Merz: Corona-Geimpften mehr Freiheitsrechte zugestehen

Friedrich Merz
Foto: Jörg Carstensen / dpa09.30 Uhr: CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz will Corona-Geimpften mehr Freiheitsrechte in der Pandemie einräumen. »Grundrechte sind Individualrechte, aber keine kollektiven Rechte, die der Staat bei Bedarf allen entzieht und nur allen gleichzeitig zurückgewährt, wenn es die Lage wieder erlaubt«, sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Man kann deshalb einer immer größer werdenden Bevölkerungsgruppe von Geimpften, Gesunden und Genesenen nicht pauschal die Grundrechte vorenthalten, weil eine immer kleinere Gruppe nach wie vor durch das Virus gefährdet ist.«
Mehr Freiheitsrechte für Menschen, die sich selbst und andere nicht mehr gefährdeten, sei »daher keine Diskriminierung«. Das gehe entweder durch den Nachweis einer Impfung oder einen negativen Corona-Test, meinte Merz. So werde auch eine faktische Impfpflicht ausgeschlossen. »Aber diejenigen, die sich bewusst gegen eine Impfung entscheiden, müssen akzeptieren, dass sie, solange dieses Infektionsrisiko besteht, zumindest einen Schnelltest machen müssen, bevor sie zum Beispiel in ein Konzert oder ein Fußballstadion gehen.«
Der Verfassungsrechtler Christoph Möllers sagte derweil der »Süddeutschen Zeitung«, dass Privilegien für Geimpfte seiner Einschätzung nach für eine Übergangszeit durch ein Gesetz des Bundestags unterbunden werden könnten. Für einige Monate gebe es hier seiner Ansicht nach einen Spielraum für den Gesetzgeber, um das Antidiskriminierungsrecht zu ergänzen.
Zahl der Neuinfektionen in Tschechien steigt auf Rekordhoch
09.15 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen in Tschechien steigt auf ein Rekordhoch von 16.939. Damit sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt knapp 719.000 Menschen im Land positiv getestet worden. Die Zahl der Covid-19-Toten liegt bei 11.580.
Inselgruppe der Philippinen schottet sich für zwei Wochen ab
09.00 Uhr: Eine Inselgruppe der Philippinen mit mehr als 900.000 Einwohnern schottet sich für zumindest zwei Wochen von der Außenwelt ab. Angesichts einer im benachbarten Malaysia entdeckten neuen Coronavirusvariante gehe die Provinz Sulu in die Selbstisolation, sagt Gouverneur Abdusakur Tan dem Sender ANC. Dies sei zunächst von 4. bis 17. Januar geplant, könne aber auch verlängert werden. Auch Bewohner der Inseln, die derzeit nicht dort seien, dürften Sulu dann nicht mehr betreten.
32.552 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
08.47 Uhr: In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 32.500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 32.552 Ansteckungsfälle erfasst. Damit erreichte die Zahl erneut das Niveau der Höchstwerte von mehr als 30.000 Fällen wie in der Woche vor Weihnachten. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg auf 1.719.737.
Nach Angaben des Instituts wurden ferner 964 Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 33.071. Am Mittwoch hatte das RKI einen neuen Tageshöchstwert von mehr als 1100 Todesfällen bekannt gegeben.
Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das RKI mit rund 1.328.200. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Donnerstag 139,8. Am Vortag hatte sie noch bei 141,3 gelegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verhängung und Lockerung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.
Seit dem 16. Dezember gilt in ganz Deutschland ein harter Lockdown. Ein Großteil der Geschäfte ist geschlossen. Auch die Schulen und Kitas machten weitgehend dicht. Die Maßnahmen sind vorerst bis zum 10. Januar befristet. Am 5. Januar wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten.
China lässt ersten Corona-Impfstoff offiziell zu
07.40 Uhr: Die chinesischen Behörden haben am Donnerstag den ersten Impfstoff zur Behandlung des Coronavirus im Land offiziell zugelassen. Die staatliche Aufsicht für Medizinprodukte genehmigte dabei ein Präparat des staatlichen Pharmakonzerns Sinopharm. Es hat nach Angaben des Unternehmens eine Wirksamkeit von etwa 80 Prozent. Die Zeitung »South China Morning Post« berichtete, bis zum Neujahrsfest im Februar sei die Impfung von bis zu 50 Millionen Chinesen geplant. Mehrere andere chinesische Impfstoffpräparate befinden sich derzeit noch in der Entwicklung.
Zwar gibt es in China seit dem Sommer Notfallzulassungen für Vakzine, mit denen bereits deutlich mehr als eine Million Menschen geimpft wurden. Eine offizielle Zulassung fehlte bislang aber. Präsident Xi Jinping hat erklärt, sein Land werde verschiedene Impfstoffe entwickeln und diese dann auch an andere Länder weitergeben. So haben bereits Indonesien und Brasilien – die beiden bevölkerungsreichsten Staaten in Südostasien beziehungsweise Lateinamerika – Liefervereinbarungen mit China abgeschlossen.
Patientenschützer fordern unkomplizierte Corona-Impftermine
07.30 Uhr: Patientenschützer haben unkomplizierte Terminvergaben für Corona-Impfungen angemahnt. Die Länder praktizierten bisher ein Vermittlungssystem, das undurchschaubar und praxisfern sei, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. »Es darf nicht sein, das so daheim lebenden Senioren ihre Impfbereitschaft vergrault wird.« An mangelnder Erfahrung könne es nicht liegen. Schließlich gebe es seit Jahren Terminservicestellen. »Was bei der Vermittlung von Zehntausenden Fachärzten gelingt, kann bei 400 Impfzentren nicht schwieriger sein.«
Bundesweit gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, um Termine für Impfungen zu vergeben, die in der Anfangsphase gebündelt über regionale Zentren laufen sollen. Die Möglichkeit, die einheitliche Servicenummer 116 117 der Kassenärzte dafür zu verwenden, wird laut Bundesgesundheitsministerium nicht von allen Ländern genutzt. Teils werden demnach schon Termine vergeben, teils ist es noch vorgesehen.
Eine Analyse zu den Problemen mit der Terminvergabe lesen Sie hier: Wie die Bundesregierung Millionen Alte enttäuscht
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Neymars angeblich geplanter Silvesterparty
05.43 Uhr: Die angeblich vom brasilianischen Fußballstar Neymar geplante Riesensilvesterfeier hat jetzt auch die Behörden auf den Plan gerufen. Die brasilianische Staatsanwaltschaft gab am Mittwoch bekannt, die Berichte zu untersuchen, wonach der Fußballer ungeachtet der Corona-Pandemie eine rauschende Silvesterparty in seinem Luxusanwesen im Bundesstaat Rio de Janeiro feiern will. Neymars Anwälte hatten am Montag bestritten, dass eine solche Großfeier geplant sei.
Die Staatsanwaltschaft forderte Neymar auf, dringend Klarheit über »die Anzahl der Gäste, die Organisation der Party und eventuelle Gesundheitsmaßnahmen zu schaffen«.
Brasilianische Zeitungen hatten am Wochenende berichtet, dass der 28-Jährige den Jahreswechsel mit bis zu 500 Gästen über mehrere Tage hinweg in seiner Villa in Mangaratiba im Bundesstaat Rio de Janeiro feiern wolle. Auf den Superstar des französischen Serienmeisters Paris Saint-Germain hagelte daraufhin Kritik nieder.
Laschet gegen »Corona-Soli« für Reiche
04.20 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich gegen einen »Corona-Soli« für vermögende Menschen zur Finanzierung der Milliardenkosten der Corona-Pandemie ausgesprochen. »Die theoretische Debatte, ob ein Milliardär etwas abgeben kann, mag sympathisch klingen«, sagte Laschet der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. »Der Weg zu einem solchen Soli führt aber nur über generelle Steuererhöhungen.«
Jeder mittelständische Unternehmer aber habe sein Vermögen im Betrieb. »Wenn man da jetzt Steuern erhöht, schwächt man diese Betriebe. Und deshalb ist die Maßnahme falsch«, betonte Laschet.
Bundesverband der Freien Berufe sieht 140.000 Jobs bedroht
04.00 Uhr: Der Bundesverband der Freien Berufe sieht infolge der Coronakrise rund 140.000 Jobs bedroht. »Die Krise geht an die Substanz«, sagte Präsident Wolfgang Ewer. Hintergrund ist eine Umfrage unter Freiberuflern. Demnach bewerten 20,3 Prozent ihre momentane Geschäftslage als schlecht. 14,2 Prozent der Freiberufler erwarteten, in zwei Jahren weniger Mitarbeiter zu haben.
Die Bilanz des Corona-Jahres 2020 sei für vier von zehn Freiberuflern bitter: Bei ihnen habe sich die Lage im Vergleich zu 2019 verschlechtert. Für 25,3 Prozent von ihnen sei der bisher entstandene wirtschaftliche Schaden bereits existenzbedrohend. Weitere 13,8 Prozent befürchteten dieses Szenario 2021.
Saarlands Ministerpräsident Hans geht von einer Lockdown-Verlängerung aus
03.55 Uhr: Vor der nächsten Corona-Schalte der Regierungschefs von Bund und Ländern am 5. Januar geht der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) von einer Verlängerung des Lockdowns aus. »Der Lockdown ist und war notwendig, und er muss wohl auch Anfang Januar verlängert werden«, sagte Hans der »Rheinischen Post«. Zudem appellierte er, sich nicht von den aktuellen Corona-Infektionszahlen täuschen zu lassen.
»Die derzeit sinkenden Corona-Infektionszahlen sind trügerisch.« Die Zahlen hätten »Feiertagssymptome«, da sich über Weihnachten und Silvester weniger Menschen testen ließen. »Mitte Januar müssen wir noch mal überprüfen, wie sich die Infektionszahlen entwickeln, um dann weiter zu planen«, kündigte Hans an.
Kritische Worte für die deutsche Corona-Politik kommen derweil von der Co-Vorsitzenden der SPD, Saskia Esken. »Wir haben fast alle die zweite Infektionswelle unterschätzt«, sagte sie den Zeitungen der Funken Mediengruppe. »Es hat zu lange gedauert, bis sich die Ministerpräsidentenkonferenz zu dem Wellenbrecher-Shutdown entschlossen hat, und der war dann nicht stark genug.«
Einer Rücknahme von Corona-Beschränkungen nach dem 10. Januar erteilte Esken eine Absage. »Ich glaube nicht, dass wir Zahlen haben werden, die uns Lockerungen im Januar erlauben«, sagte sie.
USA verzeichnen mit mehr als 3900 Corona-Toten neuen Tageshöchstwert
03.22 Uhr: In den USA ist mit mehr als 3900 Corona-Toten ein neuer Tageshöchstwert verzeichnet worden. Wie die Johns-Hopkins-Universität am Mittwoch mitteilte, starben 3927 Menschen binnen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion. Außerdem wurden 189.671 Neuansteckungen registriert.
Seit Beginn der Pandemie starben in den USA mehr als 341.800 Menschen an einer Corona-Infektion, über 19,7 Millionen Ansteckungen wurden verzeichnet. Die Vereinigten Staaten sind das am schlimmsten von der Gesundheitskrise getroffene Land der Welt.
Bislang erhielten 2,8 Millionen Menschen eine erste Impfdosis – weitaus weniger, als die von Amtsinhaber Donald Trump bis zum Jahresende versprochenen 20 Millionen Impfungen.
Eine Übersicht, wie es weltweit mit den Impfungen vorangeht, finden Sie hier: Israel impft schnell, Deutschland hat Anlaufschwierigkeiten
Schäuble hält Streit über Privilegien für Corona-Geimpfte für unangebracht
01.37 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hält den Streit um Lockerungen der Corona-Auflagen für Geimpfte für unangebracht. Für ihn berge »eine Vorzugsbehandlung für Geimpfte die Gefahr der Spaltung der Gesellschaft«, sagte er in einem Interview mit der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Zwischen bereits Geimpfte und nicht Geimpfte dürfen wir keinen Keil treiben«, mahnte Schäuble.
»Jetzt ist jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt, um über Privilegien für die ersten Geimpften zu streiten, dazu wissen wir noch zu wenig über Dauer und Umfang der Impfwirkung.« Das Tempo bei der Impfstoffentwicklung sei jedoch »absolut beeindruckend«, »daher können wir auch hoffen, dass es bei der Produktion noch schneller gehen wird«, sagte der CDU-Politiker.
Dass absehbar noch zu wenig Impfstoff für alle da sei, »wird natürlich eine große Geduldsprobe, gerade für jene, die das Virus persönlich fürchten«, sagte Schäuble weiter. Aber es sei »zum Besten aller, wenn wir nicht nur uns selbst sehen«, appellierte er weiter.
Bund und Länder rechnen mit Krisenausgaben von 1,3 Billionen Euro für 2020
00.40 Uhr: Die Kosten zur Bewältigung der Corona-Pandemie für Bund und Länder belaufen sich allein in diesem Jahr einem Medienbericht zufolge auf bis zu 1,3 Billionen Euro. Die Berechnung umfasst die Staatshilfen und öffentlichen Ausgaben, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt.
Darin enthalten sei der Gesamtbetrag »aller Hilfspakete, die in der Coronakrise bislang seitens der Regierungen in Bund und Ländern auf den Weg gebracht wurden«, die erwarteten Einnahmeausfälle durch die Krise sowie die Summe der Garantien von rund 826,5 Milliarden Euro, die Bund und Länder gewährleisten. Für das Jahr 2021 rechnet die Bundesregierung dem Bericht zufolge mit weiteren Corona-Folgekosten von rund 184 Milliarden Euro, die aber auch nicht oder unvollständig in Anspruch genommene Gelder aus dem Jahr 2020 beinhalten können.
Die ausführliche Meldung lesen Sie hier: Krisenausgaben von 1,3 Billionen Euro