+++ News-Update +++ Erwarteter Ansturm von Pfingst-Ausflüglern bleibt vielerorts aus

Trotz Lockerungen und Sonnenschein zieht es die Deutschen nur zögerlich raus. Spanien will den Notstand ein sechstes Mal verlängern. Der Schiefe Turm von Pisa ist wieder geöffnet. Der Überblick.
Pfingsten 2020 am Strand von Warnemünde

Pfingsten 2020 am Strand von Warnemünde

Foto: Jens Büttner/ dpa

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

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Schweden verzeichnet ersten Tag ohne Corona-Tote seit März

17.25 Uhr Erstmals seit März ist in Schweden innerhalb von 24 Stunden kein neuer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 registriert worden. Dies teilte die nationale Gesundheitsbehörde mit. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es bei der Registrierung der Zahlen am Wochenende häufig zu Verzögerungen kommt.

Insgesamt starben in dem skandinavischen Land nach amtlichen Angaben infolge der Pandemie seit dem 11. März annähernd 4400 Menschen. Etwa 37.500 Menschen haben sich infiziert. Die relativ hohe Zahl - gemessen an zehn Millionen Einwohnern - sei vor allem auf Infektionen in Pflegeheimen in und um die Hauptstadt Stockholm zurückzuführen, heißt es. Schweden hatte international gesehen relativ lockere Corona-Regelungen.

München verbietet gelben Stern auf Corona-Demo

17.10 Uhr Die Stadt München geht gegen die Verwendung des gelben "Judensterns" auf Corona-Demonstrationen vor. Das Verbot sei bereits Teil des Auflagenbescheids der Stadt München für die Demonstration am Samstag gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) darüber berichtet.

Wie in anderen Städten auch hatten am Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt mehrere Hundert Menschen gegen eine Beschneidung von Grundrechten beim Kampf gegen das Coronavirus protestiert. Bei der Demonstration in München sei allerdings kein Verstoß gegen die Auflage registriert worden, sagte der Polizeisprecher.

Hintergrund des Verbots ist, dass auf einigen Corona-Kundgebungen der sogenannte Judenstern, eine den Juden von den Nationalsozialisten aufgezwungenen Kennzeichnung, mit der Inschrift "ungeimpft" gezeigt wurde. Damit sollen Assoziationen an die Verfolgung während der Nazizeit geweckt werden. Dies will die Stadt München nun nicht mehr dulden. Laut Polizei droht bei einem Verstoß ein Bußgeld.

Pariser Cafés öffnen am Dienstag wieder - mit Tischen auf der Straße

17.07 Uhr Von diesem Dienstag an dürfen Cafés und Restaurants in Frankreich nach einer zweieinhalbmonatigen Zwangspause wieder Gäste bewirten. Die Regierung hatte die Lockerung der Corona-bedingten Beschränkungen in der vergangenen Woche angekündigt. In Paris hält sich die Freude der Gastwirte allerdings in Grenzen - denn in der schwerer von der Covid-19-Epidemie getroffenen Hauptstadtregion darf nur auf Außenterrassen der Lokale getrunken und gegessen werden.

Die um ihre Wiederwahl kämpfende Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte am Wochenende an, dass Lokale mehr Platz als üblich auf der Straße einnehmen können, falls sie Sicherheitsbestimmungen und andere Regeln einhalten.

Stadt Bremerhaven: Gottesdienste nicht Ursache der Verbreitung

16.34 Uhr Die Infektionen innerhalb einer Pfingstgemeinde in Bremerhaven haben sich nach Einschätzung der Stadtverwaltung nicht während der Gottesdienste, sondern durch familiäre und soziale Kontakte verbreitet. "Die Gemeinde hat dem Krisenstab ein plausibles Hygienekonzept für die stattgefundenen Gottesdienste dargestellt", teilte die Stadt Bremerhaven mit.

Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) sagte, es gebe keinen Grund, die Mitglieder der Kirchengemeinde zu stigmatisieren oder zu diskriminieren: "Ein solches Geschehen ist jederzeit auch in einem anderen Cluster in sozialen, beruflichen oder religiösen Zusammenhängen möglich." Die Religionsgemeinschaft verhalte sich ausgesprochen kooperativ. Die Zahl der bestätigen Fälle aus dem Umfeld der Religionsgemeinschaft hat sich bis Sonntagmittag um drei Fälle auf 57 erhöht.

Großer Andrang bei Zirkus-Drive-in

16.00 Uhr Drive-ins liegen im Trend. Aber einen Zirkus-Drive-in gab es noch nicht. Mannheim ist hier Vorreiter - und hat damit am Sonntag rund 1000 Besucher angezogen. "Wir sind super zufrieden", sagte der Geschäftsführer des Kinder- und Jugendzirkus Paletti, Tilo Bender. Auf einem großen Parkplatz konnten die Besucher im Auto verschiedene Attraktionen ansteuern, darunter Clowns, Jongleure, Einradfahrer, Seiltänzer und Trapez-Künstler.

Der Kinder- und Jugendzirkus Paletti lud gemeinsam mit dem Mannheimer Stadtmarketing zum ersten Zirkus-Drive-in Deutschlands

Der Kinder- und Jugendzirkus Paletti lud gemeinsam mit dem Mannheimer Stadtmarketing zum ersten Zirkus-Drive-in Deutschlands

Foto: Uwe Anspach/ dpa

Schulöffnungen: Was Deutschland von Dänemark lernen kann

Dänemark öffnete als eins der ersten EU-Länder die Schulen wieder - nach Ostern schon. Eine Lehrerin und ein Schulleiter über Infektionsgefahren - und warum man Kindern einiges zutrauen kann. Hier geht's lang.

Corona lässt Urlauber und Ausflügler wohl zögern

14.27 Uhr Trotz deutschlandweiter Lockerungen ist der große Ansturm von Urlaubern und Ausflüglern zu Pfingsten erst einmal ausgeblieben. In Bayern, wo am Samstag wie auch in Baden-Württemberg zweiwöchige Schulferien begonnen haben, zog es die Menschen auch am Sonntag nur sehr zögerlich an die Seen und in die Berge.

Die Bahn sprach von einem entspannten Pfingstverkehr ohne besondere Vorkommnisse. Die Züge in Deutschland seien nicht stark ausgelastet, sagte eine Sprecherin. Auch auf den Straßen gab es keine größeren Probleme. "Es ist ein ziemliches Aufkommen, aber es ist ruhig und flüssig", sagte eine Sprecherin der Autobahnpolizei Ahlhorn an der A1 in Niedersachsen. Zum Start ins lange Feiertagswochenende am Samstagmorgen hatte die Polizei in Schleswig-Holstein ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der A1 in Richtung Norden verzeichnet.

Ruhig verlief der Pfingstreiseverkehr am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main. Hier waren für Sonntag 255 Starts und Landungen mit insgesamt rund 14.600 Passagieren geplant. An einem durchschnittlichen Tag des Vorjahres gab es rund 1400 Flugbewegungen.

Schiefer Turm von Pisa wieder geöffnet

14.01 Uhr Nach und nach öffnen in Italien wieder die wichtigen Wahrzeichen: In der Toskana durften Besucher nach fast drei Monaten wieder den Schiefen Turm von Pisa besichtigen. "Es ist ein wichtiger Tag, weil wir mit der Wiedereröffnung der Gegend beim Neustart helfen", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Vorsitzenden des Verwaltungsamtes Primaziale Pisana, Pierfrancesco Pacini.

Bei einem Flashmob gedachten zahlreiche Menschen den Opfern und warben gleichzeitig für Besucher. Die Touristenströme seien "gleich null", sagte Pacini. Wichtig sei aber ein "Zeichen des Vertrauens und der Hoffnung".

Ein Flashmob zum Gedenken wie zur Freude

Ein Flashmob zum Gedenken wie zur Freude

Foto: FABIO MUZZI/EPA-EFE/Shutterstock

Am Montag öffnen in Rom wieder das Kolosseum und die Vatikanischen Museen. In Florenz folgen auch die Uffizien und die Galleria dell'Accademia mit Michelangelos David-Statue.

Habeck über Merkel: "Einzelne Ministerpräsidenten haben ihre Autorität zerstört"

13.21 Uhr Grünenchef Habeck hat das Krisenmanagement der Bundesregierung kritisiert. Merkel habe ein Machtvakuum aufkommen lassen, woraufhin Bundesländer eigene Entscheidungen trafen. Das habe Vertrauen gekostet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Programmcode der Warn-App veröffentlicht

12.47 Uhr Die Entwickler der Corona-Warn-App des Bundes haben den kompletten Programmcode der Anwendung offengelegt. "Über Pfingsten haben wir alle restlichen, noch nicht veröffentlichten Quellcodes für die App auf der Entwicklerplattform GitHub publiziert", erklärten Sprecher der Deutschen Telekom und der SAP AG.

Damit lösen die beiden Konzerne ihr Versprechen ein, die Tracing-App möglichst transparent zu entwickeln. In dem Open-Source-Projekt hätten sich bislang über 65.000 freiwillige Software-Experten die bereits veröffentlichten Quellcodes angesehen und eigene Vorschläge für Verbesserungen gemacht. 

Papst: Müssen Chance aus Krise nutzen

12.08 Uhr Papst Franziskus hat in der Pandemie einen Neuanfang für ein gerechteres Leben gefordert. "Schlimmer als die gegenwärtige Krise wäre nur, wenn wir die Chance, die sie birgt, ungenutzt verstreichen ließen und uns in uns selbst verschlössen", sagte der Pontifex bei der Pfingstmesse im Petersdom in Rom. Narzissmus, Pessimismus und Selbstmitleid würden diese Chance gefährden.

In der Pandemie sei der "Rückzug auf die eigenen Bedürfnisse, die Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürfnissen anderer, das Nichteingestehen der eigenen Fehler und Schwächen" besonders schlimm. Die Menschen müssten sich aus der "Lähmung des Egoismus" befreien.

Am Pfingstsonntag grüßte Papst Franziskus vom Apostolischen Palast aus zum ersten Mal seit der Sperre am Petersplatz wieder Gläubige

Am Pfingstsonntag grüßte Papst Franziskus vom Apostolischen Palast aus zum ersten Mal seit der Sperre am Petersplatz wieder Gläubige

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---/ dpa

Debatten-Podcast mit Sascha Lobo: Der Streit zwischen Drosten und "Bild"

Mit einem einzigen Tweet ist es dem Virologen Christian Drosten gelungen, eine Kampagne der "Bild" gegen ihn auflaufen zu lassen, schrieb Kolumnist Sascha Lobo. Im Podcast reagiert er auf Leser-Zuschriften.

Podcast Cover

Spanien will Beschränkungen offenbar bis zum 21. Juni verlängern

11.30 Uhr Spanien will den Notstand und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens Medienberichten zufolge bis zum 21. Juni ausdehnen. Ministerpräsident Pedro Sánchez wolle das Parlament um Zustimmung für eine sechste und letzte zweiwöchige Verlängerung bitten, berichten unter anderem "El Mundo" und "El País". Danach solle die Bewegungsfreiheit der Bürger nicht mehr eingeschränkt werden.

In dem Land sind mehr als 27.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, rund 240.000 Infektionsfälle sind nachgewiesen.

Bischof Bätzing kritisiert "krude Thesen" zu Einschränkungen

11.15 Uhr

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat zu einer vernünftigen Balance zwischen Freiheit und Sicherheit in der Krise aufgerufen. Die Mehrheit der Bürger sei mit der zeitweisen Einschränkung der Freiheit einverstanden und die Maßnahmen seien erfolgreich, sagte Bätzing in seiner Pfingstpredigt im Limburger Dom. Nun, da die Gesellschaft allmählich wieder aufwache, wagten sich jedoch viele mit Kritik hervor - "leider auch die extrem Ausgerichteten".

"Seltsame Koalitionen von völlig berechtigten Anliegen mit solchen von Esoterikern und Verschwörungstheoretikern, von rechten und linken Demonstranten wollen diesen öffentlichen Raum als erste besetzen. Mit teils kruden Thesen und Forderungen, die leider sogar in hohen kirchlichen Kreisen Widerhall gefunden haben, bleiben sie - wenn auch lautstark und hässlich aggressiv - bisher eine Randerscheinung."

Anfang Mai hatte ein Schreiben konservativer Bischöfe gegen die Maßnahmen Schlagzeilen gemacht. Zu den Unterzeichnern gehörte auch der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller.

Belgischer Prinz nach Party in Spanien positiv getestet

11.05 Uhr Illegale Feier oder erlaubtes Familientreffen? Prinz Joachim von Belgien ist nach einer Zusammenkunft an Covid-19 erkrankt. Die Behörden untersuchen den Vorfall.

Igor Levits Klavier-Marathon: Geschafft!

15 Stunden und 29 Minuten lang spielte der Pianist Igor Levit die "Vexations" von Eric Satie. Am Ende war die Erschöpfung unübersehbar. Lesen Sie hier mehr über den künstlerischen Kraftakt und die Hintergründe des Livestream-Konzerts.

Griechenland öffnet Hotels und Freilichtkinos

10.15 Uhr Griechenland macht die nächsten Schritte zum Neustart sämtlicher Wirtschaftsbereiche und des sozialen Lebens: Am Montag dürfen Hotels, die vor der Krise im ganzen Jahr geöffnet hatten, wieder Gäste empfangen. Die Saisonhotels sollen erst am 15. Juni öffnen, berichtete das Staatsfernsehen (ERT). Am selben Tag sollen - nach den Gymnasien vor zwei Wochen - auch alle Volksschulen wieder öffnen. Zudem werden am Montagabend die im Tourismusland beliebten Freilichtkinos öffnen. Tavernen, Bars und Badestrände sind bereits seit zwei Wochen wieder für Besucher zugänglich. Am nächsten Wochenende soll auch die Fußballmeisterschaft wieder starten.

Konjunkturprogramm: Schäuble fordert Verpflichtung zum Klimaschutz

9.05 Uhr Vor den Entscheidungen über deutsche und europäische Konjunkturhilfen hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) angemahnt, die Gelegenheit für eine grundlegende Erneuerung der Wirtschaft zu nutzen. "Wir können doch nicht einfach nur sagen: Wir müssen alles wieder so machen, wie es vor Corona war", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Entscheidend sei nicht, große Summen anzukündigen, sondern das Richtige zu tun. "Und da gilt: Alles, was Deutschland und Europa dynamischer, stärker, zukunftsfähiger macht, ist richtig." Deshalb befürworte er die Ausrichtung auf Klima, Digitalisierung, Innovation.

"Dass die Klimapolitik jetzt zurückstehen müsse, wie manche meinen, kann man nicht ernsthaft vertreten", sagte der Parlamentspräsident weiter. "Einfach nur Kaufprämien für die Automobilindustrie wären als Antwort ein bisschen arg fantasielos."

Die Spitzen der schwarz-roten Koalition wollen am Dienstag über die Ausgestaltung eines Konjunkturprogramms beraten.

Atalanta-Trainer nach überstandener Infektion: "Habe an den Tod gedacht"

8.30 Uhr Gian Piero Gasperini, Trainer beim italienischen Fußball-Erstligisten Atalanta Bergamo, ist vom Coronavirus genesen. Er habe um sein Leben gebangt und an den Tod gedacht, sagte Gasperini im Gespräch mit der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport".

"Einen Tag vor dem Champions-League-Match gegen Valencia am 10. März ging es mir schlecht. Die zwei darauffolgenden Nächte habe ich nicht geschlafen. Ich hatte zwar kein Fieber, ich fühlte mich aber, als hätte ich eine Temperatur von 40 Grad", sagte der 62-Jährige.

Das Spiel Atalantas gegen den FC Valencia gilt als möglicher Infektionsherd der Coronavirus-Epidemie in der ganzen Lombardei. Hunderte Atalanta-Fans sollen sich im Stadion angesteckt haben, was laut Experten auf entscheidende Weise zur Verbreitung des Virus im Raum von Bergamo beigetragen haben soll.

"Alle zwei Minuten hörten wir die Sirene eines Rettungswagens, denn in der Nähe unseres Sportzentrums in Bergamo ist ein Krankenhaus. Es war wie im Krieg. Ich dachte: 'Wenn ich ins Krankenhaus komme, was wird mir geschehen? Ich will nicht sterben, ich habe noch viel zu tun.' Das sagte ich scherzend, aber ich dachte es wirklich", erzählte der Trainer. "Vor zehn Tagen haben Antikörper-Tests bestätigt, dass ich an COVID-19 erkrankt bin. Jetzt habe ich die Antikörper im Blut, was jedoch nicht bedeutet, dass ich immun bin."

Infektionsfall unter deutschen Passagieren bei Rückflug nach China

7.57 Uhr Bei einem der rund 200 Passagiere aus Deutschland, die am Samstag mit einer Sondermaschine in der chinesischen Stadt Tianjin eingetroffen sind, ist das Coronavirus nachgewiesen worden. Obwohl die Insassen vor dem Abflug in Frankfurt getestet worden waren, fiel eine weitere Untersuchung nach der Ankunft bei einem 34-Jährigen positiv aus, wie die städtische Gesundheitskommission am Sonntag berichtete. Der Ingenieur habe keine Symptome und sei zur Beobachtung in eine zentrale Quarantäneeinrichtung gebracht worden.

Der Flug war die erste Rückholaktion für in China tätige Manager, Techniker und andere Vertreter der deutschen Wirtschaft sowie deren Familienangehörige. Auch vier deutsche China-Korrespondenten waren an Bord. Nachdem China Ende März die Grenze für Ausländer dichtgemacht hatte, waren sie alle in Deutschland gestrandet. Den Rückflug mit einer Lufthansa-Chartermaschine hatte die deutsche Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden organisiert.

Ein Großteil der Passagiere war nach Ankunft am Samstag ohnehin für 14 Tage zur Quarantäne in einem Hotel in Tianjin untergebracht worden. Je nach Zielort in China, für die lockerere Bestimmungen herrschen, konnten einige allerdings direkt weiterreisen. Am Mittwoch ist ein weiterer Flug nach Shanghai geplant. Rund 2000 bis 2500 Personen hatten bei einer Umfrage der Handelskammer ihr Interesse bekundet, wieder nach China zurückzukehren.

Luxemburgs Außenminister fordert schnelle Öffnung des Schengen-Raums

7.07 Uhr Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sieht eine schnelle Wiederherstellung der Reisefreiheit sowie der Zirkulation von Waren und Dienstleistungen als essenziell für eine Erholung der europäischen Wirtschaft in der Coronakrise. "Ohne Öffnung des Schengen-Raums wird die europäische Wirtschaft nicht wieder stark werden", sagte Asselborn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die zeitweise von Deutschland wieder eingeführten Kontrollen an der Grenze zu Luxemburg seien ein Fehler gewesen, kritisierte der Sozialdemokrat. Die Schließung der EU-Außengrenzen habe nicht notwendigerweise Kontrollen innerhalb der EU nach sich ziehen müssen. Das Großherzogtum Luxemburg habe seine Grenzen zu Deutschland, Frankreich und Belgien nicht geschlossen. "Und wir haben trotzdem sehr erfolgreich das Virus bekämpft", sagte Asselborn.

Die Leidtragenden seien vor allem die rund 50.000 Grenzgänger aus Deutschland gewesen, die täglich auf dem Weg zur Arbeit kontrolliert worden seien. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Grenzschließung zu Luxemburg absolut nichts gebracht hat", sagte Asselborn. Die Menschen in Luxemburg hätten die deutsche Haltung vor allem deswegen nicht verstanden, "weil die deutschen Grenzen zu Belgien und den Niederlanden offen blieben".

Zahl der Corona-Toten in Brasilien steigt weiter stark

6.41 Uhr Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus steigt in Brasilien weiter steil an. Am Samstag (Ortszeit) stieg die Zahl der Corona-Toten nach Behördenangaben auf fast 29.000. Das Land steht damit jetzt weltweit bei der Zahl der Todesopfer an vierter Stelle. Binnen 24 Stunden wurden zudem mehr als 33.270 neue Infektionen registriert - ein neuer Tagesrekord.

Insgesamt liegt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Brasilien jetzt bei knapp 500.000, die zweithöchste Fallzahl weltweit nach den USA.

Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Corona-Infektionen in Brasilien bis zu 15-mal höher ist, als die offizielle Statistik angibt, da bislang nicht flächendeckend auf das Virus getestet wird.

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Jeder Dritte will Maskenpflicht lockern oder abschaffen 

6.30 Uhr Ein Drittel der Deutschen will die Maskenpflicht in der Coronakrise abschaffen oder zumindest lockern. 19 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Onlineumfrage des Meinungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädierten für eine Abschaffung. Weitere 14 Prozent der 2056 Befragten sind für eine Lockerung.

Zur Eindämmung des Coronavirus gilt seit Wochen eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Nach Einschätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bieten Stoffmasken zwar keinen nachgewiesenen Schutz für den Träger, können für andere aber das Risiko einer Infektion durch Tröpfchen verhindern. Dennoch sollte ein Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Menschen eingehalten werden.

Eine klare Mehrheit der Befragten sprach sich indes für die Maskenpflicht aus. So sagten 49 Prozent, die Vorgabe solle in der jetzigen Form beibehalten werden. 13 Prozent sind für eine Ausweitung auf weitere Bereiche. In Ostdeutschland plädierten mehr Menschen für Lockerung oder Abschaffung als in Westdeutschland.

Vier von fünf Deutschen (81 Prozent) halten sich nach eigenen Angaben immer an die Maskenpflicht, weitere 13 Prozent teilweise. Nur zwei Prozent gaben an, das gar nicht zu tun. Ältere hielten sich demnach eher an die Regeln als Jüngere.

Foto:

Jens Büttner/ dpa

Ökonomen streiten über Corona-Politik: Kommt Deutschland jemals wieder raus aus den Schulden?

Der Staat gibt gewaltige Summen aus, damit die Wirtschaft nicht kollabiert. Die Topökonomen Bofinger, Felbermayr, Feld und Südekum finden das richtig. Doch bei der Frage nach der Finanzierung endet die Harmonie. Lesen Sie die Analyse jetzt hier bei SPIEGEL+ 

Viele Container- und Kreuzfahrtschiffe wegen Corona außer Betrieb

5.30 Uhr Wegen der Coronakrise haben die Reedereien so viele Schiffe stillgelegt wie noch nie. Weltweit seien gegenwärtig 11,3 Prozent der Containerflotte ungenutzt, heißt es in einem internen Bericht des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg. 524 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 2,65 Millionen Standardcontainern (TEU) sind nicht auf den Weltmeeren unterwegs, sondern liegen vor den Häfen auf Reede, meist in Asien. An Bord leben oft noch die Besatzungen.

Ähnlich sieht es in der Kreuzschifffahrt aus. Die gesamte Weltflotte von rund 400 Schiffen ist gegenwärtig außer Betrieb. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronakrise haben schwerwiegende Störungen im internationalen Transport- und Reiseverkehr nach sich gezogen. In der Containerschifffahrt rechnen Fachdienste im Juni mit einer weiteren Verschärfung der Situation.

SPD fordert Rettungsschirm für öffentlichen Nahverkehr

4.45 Uhr Die SPD-Bundestagsfraktion fordert einen milliardenschweren Rettungsschirm für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sören Bartol sagte der Deutschen Presse-Agentur, der ÖPNV habe massiv unter der Coronakrise gelitten und rund 5 Milliarden Euro Verluste gemacht. "Wir wollen als Bund den ÖPNV als ein zentrales Element der Verkehrswende und wichtigen Teil der Daseinsvorsorge stärken." Der Bund sollte sich daher an den angefallenen Kosten mindestens zur Hälfte beteiligen.

Bartol nahm damit einen Vorschlag der Verkehrsminister der Länder auf, die 2,5 Milliarden Euro vom Bund gefordert hatten. Die Coronakrise habe zu einem Einbruch der Fahrgastzahlen von 70 bis 90 Prozent geführt.

Forscherin: Corona-Einschränkungen belasten weniger als erwartet 

4.45 Uhr Trotz Corona-Beschränkungen fühlen sich nach einer Umfrage die meisten Menschen in ihrem autonomen Handeln nicht stark eingeschränkt: Nur 24 Prozent der Befragten gaben an, sie seien darüber frustriert, in ihrer Freiheit beschränkt zu sein, sagte Michaela Brohm-Badry von der Universität Trier, die Leiterin des Forschungsprojekts, der Deutschen Presse-Agentur. Rund zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten sahen sich demnach als nach wie vor voll autonom handelnd an. "Das Ergebnis hat uns überrascht. Wir hatten höheren Frust erwartet."

Dass die Beschränkungen nicht so stark als solche empfunden werden, habe einen Grund: Wenn Menschen sie als notwendig verstehen würden, könnten sie sie besser akzeptieren, sagte Brohm-Badry, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung. Möglicherweise sei es den politischen Vertretern gelungen, diese Einsichtsfähigkeit zu aktivieren.

In dem Projekt wird über einen längeren Zeitraum untersucht, wie Menschen in und nach Corona-Zeiten mit ihren Grundbedürfnissen zurechtkommen - und was ihnen besonders wichtig ist. Nach einer ersten bundesweiten Online-Befragungsrunde von Ende April bis Mitte Mai habe sich zudem gezeigt, dass Beziehungen fürs Wohlbefinden derzeit die wichtigste Rolle spielten: 94 Prozent der Befragten gaben demnach an, mit ihren Beziehungen in ihrem direkten Umfeld zufrieden zu sein. In der ersten Runde wurden 422 Erwachsene befragt.

Viele hätten von mehr Zeit für die Partnerschaft, Kinder und Familie berichtet, sagte Brohm-Badry. "Es zeigt, dass die Menschen in der Krise schon sehr zusammengefunden haben." Die Forscher hätten einen niedrigeren Wert erwartet. "Man scheint aber in der Krise den Wert der Beziehungen wieder neu zu entdecken."

RKI meldet rund 286 Neuinfektionen in Deutschland

4.25 Uhr Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 286 Corona-Infektionen binnen einem Tag gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise 181.482 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. Das RKI weist darauf hin, dass es aufgrund von Qualitätsprüfungen noch zu Änderungen der tagesaktuellen Daten kommen kann. Außerdem könne die Zahl der neuen Fälle aus technischen Gründen auch Fehler enthalten.

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8500 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 11. Etwa 165.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstag bei 1,03 (Datenstand 30.5. 0 Uhr; Vortag: 0,85). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

US-Präsident Trump kehrt nach dem SpaceX-Start in Cape Canaveral nach Washington zurück

US-Präsident Trump kehrt nach dem SpaceX-Start in Cape Canaveral nach Washington zurück

Foto: MANDEL NGAN/ AFP

Trump will G7-Gipfel in Washington auf September verschieben

2.12 Uhr US-Präsident Donald Trump hat eine Verschiebung des ursprünglich für Juni geplanten G7-Gipfels in den USA angekündigt. Gleichzeitig wolle er die Liste der Teilnehmer erweitern, sagte Trump am Samstag vor Journalisten an Bord der Air Force One.

Ein Gipfeltreffen im G7-Format spiegele nicht korrekt wider, "was in der Welt passiert", sagte der US-Präsident: "Es ist eine sehr überholte Gruppe von Ländern." Zu einem erweiterten Gipfeltreffen im Herbst wolle er auch Russland, Südkorea, Australien und Indien einladen.

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen der Corona-Pandemie einer persönlichen Teilnahme am G7-Gipfel Ende Juni eine Absage erteilt.

US-Wissenschaftler: Mehr als sechs Millionen Corona-Infizierte weltweit 

1.03 Uhr Mehr als sechs Millionen Menschen weltweit haben sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Das ging am Samstagabend (Ortszeit) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Weltweit gestorben sind demnach bisher knapp 370.000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19. Die meisten Infizierten (knapp 1,8 Millionen) und Todesfälle (über 100.000) in der Corona-Pandemie verzeichneten zuletzt die USA. Brasilien hat in absoluten Zahlen die zweitmeisten Infizierten (498.440), Russland kommt auf Platz drei (396.575).

Die zweithöchste Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus meldete zuletzt Großbritannien (38.458), an dritter Stelle steht Italien (33.340).

Habeck wirft Regierung schwere Versäumnisse in Coronakrise vor

1.03 Uhr

Grünenchef Robert Habeck hat der Bundesregierung und manchen Ministerpräsidenten schwere Versäumnisse in der Corona-Politik vorgeworfen. Der Bund habe ein Machtvakuum aufkommen lassen, viele Länder hätten deshalb ihr Heil in eigenen Entscheidungen gesucht. "Dadurch wurde Vertrauen verspielt", kritisierte Habeck im Berliner "Tagesspiegel" . Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei es "zuletzt nicht mehr gelungen, den Sinn der Entbehrungen und Einschränkungen zu erklären". Und: "Auf fast tragische Weise haben einzelne Ministerpräsidenten ihre Autorität zerstört, weil sie vorgeprescht und ohne Abstimmung eigene Wege gegangen sind."

Die Bundesregierung habe es auch versäumt, den Bürgern eine Perspektive aufzuzeigen. "Dann hätte man nach einheitlichen Kriterien der regionalen Lage angepasst gemeinsam vorgehen können", beklagte Habeck. Auch seien Instrumente für eine zielgerichtete Bekämpfung des Coronavirus zu spät auf den Weg gebracht worden. "Auf die Corona-App, die für Ostern versprochen war, warten wir noch immer, noch immer ist nicht klar, wer wirklich für die Pandemie-Wirtschaft verantwortlich ist."

oka/sak/AFP/dpa/Reuters
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