Coronavirus in Deutschland RKI meldet 76.414 Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut registriert 357 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchstwert. International wächst die Sorge vor der Virusvariante B.1.1.529.
Covid-Intensivstation am Klinikum Braunschweig (Archivbild)

Covid-Intensivstation am Klinikum Braunschweig (Archivbild)

Foto: Ole Spata / dpa

Die Zahl der binnen einem Tag ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen hat wieder einen Höchststand erreicht: Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI jüngst 76.414 Fälle in 24 Stunden. Vor genau einer Woche waren es 52.970 Neuinfektionen gewesen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 438,2 an – ebenfalls ein Höchstwert. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 419,7 gelegen, vor einer Woche bei 340,7 (Vormonat: 113,0). Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards  von 3.32 Uhr wiedergeben.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 357 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 201 Todesfälle gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.650.170 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,79 an (Mittwoch: 5,74). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 4.775.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 100.476.

Erst am Donnerstag hatte das RKI in seinem Wochenbericht mitgeteilt, dass in der vierten Coronawelle besonders viele positive Corona-Nachweise auf Kinder und Jugendliche entfallen. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der Woche bis vergangenen Sonntag bei den 5- bis 9-Jährigen (829) und bei den 10- bis 14-Jährigen (921) mehr als doppelt so hoch wie im Bevölkerungsschnitt (414). Allerdings werden Schüler auch besonders häufig auf Corona getestet.

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Trotz der insgesamt rasant steigenden Infektionszahlen änderte das RKI vorerst nichts an seiner generellen Risikoeinschätzung: Die Gefährdung für nicht oder nur einmal Geimpfte wird weiterhin mit »sehr hoch« eingestuft, die Gefährdung für vollständig Geimpfte ist demnach »moderat«, steige aber mit zunehmenden Infektionszahlen an.

Sorge vor neuer Virusvariante B.1.1.529

International löst derzeit die Ausbreitung einer neuen, möglicherweise sehr gefährlichen Variante des Coronavirus im südlichen Afrika Besorgnis aus. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Großbritannien und Israel schränkten deswegen vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein.

Das südafrikanische Institut für Ansteckende Krankheiten NICD teilte am Donnerstag mit, es seien in Südafrika erst 22 Fälle der neuen Variante nachgewiesen worden. Mit mehr Fällen sei im Zuge der laufenden Genomanalysen zu rechnen. Gesundheitsminister Joe Phaahla erklärte, die neue Variante bestätige die »Tatsache, dass dieser unsichtbare Feind sehr unvorhersehbar ist«.

aar/dpa
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