+++ News-Update zu Corona +++ Bewohner Pekings sollen auf nicht notwendige Reisen verzichten

Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking werden die Bewohner der chinesischen Hauptstadt massiv in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Und: Lettland hat seinen Medizinern eine sechs Meter hohe Statue gebaut. Der Überblick.
Foto: Chen Zhonghao/XinHua/dpa

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

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Rund jeder dritte Antikörper-Test in New Yorker Bronx positiv

19.34 Uhr: In Teilen der Millionenmetropole New York war womöglich jeder dritte Mensch bereits mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus Zahlen einer Antikörper-Studie hervor, die der Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, vorgestellt hat. Im besonders stark von der Pandemie betroffenen und eher ärmeren Stadtteil Bronx seien demnach bei 32,6 Prozent aller Getesteten Antikörper gefunden worden. In Brooklyn und Queens war dies noch bei gut jedem fünften Test der Fall, im reicheren Stadtteil Manhattan war mit 16,5 Prozent jeder sechste Test positiv.

Insgesamt wurden in der Stadt New York bei 21,6 Prozent der Überprüften die Antikörper gefunden, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus entstehen. Im gesamten Bundesstaat New York wurden zwischen 1. Mai und 13. Juni rund 12.000 Menschen zufällig ausgesucht und getestet. Bei 13,4 Prozent fiel der Test positiv aus.

Peking ruft zweithöchste Gefahrenstufe aus

19.26 Uhr: Im Kampf gegen den neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking haben die Behörden der chinesischen Hauptstadt die zweithöchste Gefahrenstufe ausgerufen. In der Stadt werden nun Ein- und Ausreisen ab sofort wieder streng kontrolliert.

Zudem sollen Schüler laut einer Ankündigung der Stadtregierung ab Mittwoch nicht mehr in die Schulen zurückkehren und stattdessen online unterrichtet werden. Unternehmen wurden aufgerufen, Teile ihrer Belegschaft aus dem Homeoffice arbeiten zu lassen.

Anti-Rassismus-Demonstrant in Kopenhagen positiv getestet

19.12 Uhr: Ein Teilnehmer einer großen Demonstration gegen Rassismus in Kopenhagen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der dänische Gesundheitsminister bekannt. Selbst Demonstrationsteilnehmer, die keine Symptome hätten, sollten sich nun sicherheitshalber auf Corona testen lassen, sagte die Direktorin der dänischen Verwaltung für Patientensicherheit. An der Demonstration des dänischen Ablegers der Bewegung Black Lives Matter hatten sich am vergangenen Sonntag mehr als 15.000 Menschen beteiligt.

Dänemark hat die Coronavirus-Pandemie mit strikten und früh ergriffenen Maßnahmen in den Griff bekommen. Wegen der Fortschritte wurden im Land mehrere der Corona-Maßnahmen wieder gelockert. Eine Auswirkung auf diesen Lockerungskurs habe der aufgetretene Fall nicht, sagte Heunicke.

Pekinger müssen auf nicht notwendige Reisen verzichten

18.26 Uhr: Ein neu entdecktes Corona-Cluster auf einem Großmarkt versetzt Chinas Hauptstadt Peking in Alarmstimmung. Die Pekinger müssten auf nicht notwendige Reisen verzichten, teilte die Stadtverwaltung mit. Bewohnern von Gegenden in Peking mit "mittlerem oder hohem" Corona-Risiko wurde ein Verlassen der Stadt ausdrücklich untersagt. Jeder andere, der Peking verlassen wolle, müsse einen maximal sieben Tage alten negativen Corona-Test vorweisen.

Bei der Eindämmung des Virus sollen außerdem Massentests helfen. Die Testkapazität wurde laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua auf 90.000 pro Tag hochgefahren.

Gesundheitspersonal demonstriert in Frankreich

17.55 Uhr: In Frankreich haben Tausende Ärzte und Pfleger in mehreren französischen Städten demonstriert. In der Hauptstadt Paris versammelten sich die Menschen vor dem Gesundheitsministerium. Am Rande der Proteste kam es zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen gewalttätigen Gruppen und der Polizei, wie die Pariser Polizeipräfektur am Dienstag auf Twitter mitteilte. Demnach wurden mehrere Mülleimer in Brand gesetzt. Bis zum Nachmittag gab es nach Polizeiangaben 16 vorläufige Festnahmen. Die Polizeipräfektur rief zu Ruhe auf.

Die Menschen protestierten unter anderem auch in Montpellier, Metz und Marseille vor Kliniken gegen die angespannte Situation im Gesundheitssystem. Landesweit waren mehr als 220 Versammlungen angekündigt, wie die Nachrichtenplattform Franceinfo berichtete. Gewerkschaften und Kollektive hatten zu dem nationalen Aktionstag aufgerufen.

Während der Corona-Pandemie geriet das französische Gesundheitssystem an seine Grenzen. Die Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte fordern unter anderem eine bessere Bezahlung und eine weniger gewinnorientierte Ausrichtung der Krankenhäuser. Premier Édouard Philippe hatte dem Krankenhauspersonal bereits spürbare Gehaltserhöhungen versprochen. Die Mitte-Regierung läutete auch eine Reform des Gesundheitswesens ein.

Die Proteste, wie hier in Paris, richten sich unter anderem gegen die gewinnorientierte Ausrichtung der Krankenhäuser

Die Proteste, wie hier in Paris, richten sich unter anderem gegen die gewinnorientierte Ausrichtung der Krankenhäuser

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Thibault Camus/ AP

Grüne beharren auf gesetzlicher Regelung bei Corona-Warn-App

17.50 Uhr: Die Corona-Warn-App sei ein sinnvolles Instrument, um die Pandemie zu bekämpfen, erklären die Grünen. Zugleich wollen deren rechtliche Fragen per Gesetz klären. Lesen Sie hier mehr.

Bundespolizei vollstreckt offene Haftbefehle bei Corona-Kontrollen

17.44 Uhr: Die Bundespolizei hat in den vergangenen drei Monaten bei den vorübergehend wieder eingeführten Grenzkontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie 866 offene Haftbefehle vollstreckt. An sämtlichen Grenzen zu Österreich, Frankreich, Dänemark, der Schweiz sowie Italien und Spanien seien zudem mehr als 196.000 Einreisen verweigert worden, weil keine triftigen Einreisegründe vorlagen, teilte die Bundespolizei am Dienstag mit.

In Zusammenhang mit den Grenzkontrollen seien rund 6000 Straftaten festgestellt worden, wie etwa Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Betäubungsmittel- oder das Waffengesetz. Auch Urkunden- und Straßenverkehrsdelikte wurden ermittelt. Im gesamten Zeitraum setzte die Bundespolizei für die Grenzkontrollen täglich durchschnittlich bis zu 6000 Beamte ein.

Sechs Meter hohe Statue als Dank für Mediziner in Lettland enthüllt

17.30 Uhr: In Lettland ist als Dank und Wertschätzung für den selbstlosen Einsatz von Ärzten und Pflegepersonal während der Corona-Pandemie eine riesige Skulptur aufgestellt worden. Die sechs Meter hohe Statue "Mediziner für die Welt" des Bildhauers Aigars Bikse wurde am Dienstag vor dem Lettischen Nationalen Kunstmuseum in Riga enthüllt. Sie zeigt eine Ärztin mit Mundschutz und Handschuhen, die den Behandlungsraum verlassen hat und sich mit geschlossenen Augen streckt, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten.

Die aus Schaumstoff gefertigte und mit einer Polyurethanbeschichtung überzogene Skulptur ist nach Angaben von Bikse bewusst in ihrer beeindruckenden Größe geschaffen worden. Damit solle gezeigt werden, dass Menschen bei gesundheitlichen Problemen von der Fürsorge, Pflege und dem Wissen der Ärzte abhängig sind - ähnlich wie Kinder von ihren Erziehungsberechtigten. Die Skulptur entstand auf eine öffentliche Initiative hin, die sich innerhalb weniger Wochen aus der Idee des Künstlers entwickelt hat. Daran beteiligt waren 20 Unternehmen und Organisationen.

Aigars Bikse (hier im Bild): "Mit dieser Skulptur möchten wir ausdrücken, dass es unsere Pflicht als Gesellschaft ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Ärzte geeignete Bedingungen haben und entsprechend entlohnt werden, um ihre Aufgaben zu erfüllen"

Aigars Bikse (hier im Bild): "Mit dieser Skulptur möchten wir ausdrücken, dass es unsere Pflicht als Gesellschaft ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Ärzte geeignete Bedingungen haben und entsprechend entlohnt werden, um ihre Aufgaben zu erfüllen"

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VALDA KALNINA/EPA-EFE/Shutterstock

Tansanias Präsident hebt trotz Kritik Corona-Einschränkungen auf

17.10 Uhr: Inmitten von Kritik an Tansanias Umgang mit der Coronakrise hat Präsident John Magufuli eine weitgehende Aufhebung der Einschränkungen ab Ende Juni verkündet. Jetzt, da die Epidemie zum Großteil "besiegt" worden sei, habe die Regierung beschlossen, am 29. Juni Schulen wieder zu öffnen und andere Aktivitäten wie Hochzeiten wieder zu erlauben, sagte Magufuli am Dienstag vor dem Parlament.

Die Behörden Tansanias haben seit Ende April keine Corona-Zahlen mehr veröffentlicht. Den letzten offiziellen Angaben zufolge gibt es in dem ostafrikanischen Land 509 Fälle. Am Montag sagte Regierungschef Kassim Majaliwa, es würden derzeit 66 Corona-Patienten behandelt. Magufuli wird seit Längerem vorgeworfen, die Anzahl der Corona-Infektionen und Toten in Tansania zu verschleiern. 

Der Oppositionspolitiker Saed Kubenea kritisierte die Entscheidung Magufulis als voreilig. "Die Krankheit ist noch immer im Land", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Magufulis Umgang mit der Pandiemie wurde vielfach kritisiert. Corona-Einschränkungen wurden erst spät eingeführt und sind im Vergleich zu denen anderer afrikanischer Länder locker. Im Mai warnte die US-Botschaft vor einem rasanten Anstieg von Fällen und sagte, das Risiko einer Ansteckung in der größten Stadt Daressalam sei "extrem hoch".

Große Studie mit Dexamethason: Entzündungshemmer könnte gegen Covid-19 helfen

16.50 Uhr: Die vorläufigen Ergebnisse einer britischen Studie sind vielversprechend: Das Medikament Dexamethason erhöhte die Überlebenschancen schwer kranker Corona-Patienten deutlich. Lesen Sie hier mehr.

Frankfurter Flughafen verzeichnet weiter geringe Passagierzahlen

16.40 Uhr: Am Frankfurter Flughafen sind die Passagierzahlen und Flugbewegungen in der vergangenen Woche trotz der ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen auf sehr niedrigem Niveau geblieben. Auch der Frachtverkehr verzeichnete auf Jahressicht erneut einen zweistelligen Rückgang. Die Zahl der an Deutschlands größtem Flughafen abgefertigten Passagiere sei in der Woche vom 8. bis 14. Juni im Vergleich zum Vorjahr um 92,8 Prozent auf 109.376 gefallen, teilte Fraport am Dienstag in Frankfurt mit. Damit fiel der prozentuale Rückgang etwas höher aus als in der Vorwoche und auch die Passagierzahl ging im Wochenvergleich etwas zurück.

Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank in den sieben Tagen bis zum 14. Juni um 12,3 Prozent auf 34.043 Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen ging um 81 Prozent auf 2043 Starts und Landungen zurück. Damit fielen diese beiden Werte in der vergangenen Woche in etwa so aus wie in der ersten Juniwoche.

Viele Fluggesellschaften bieten seit Juni wieder mehr Flüge an, nachdem der Passagierverkehr wegen der weltweiten Reisebeschränkungen seit Ende März weitgehend zusammengebrochen war. Branchenvertreter erwarten, dass es noch mehrere Jahre braucht, bis der Passagierverkehr wieder das Niveau aus der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie erreicht.

Frankreichs Corona-Warn-App ist bisher ein Flop

16.25 Uhr: Die französische Corona-Warn-App war der deutschen gut zwei Wochen voraus. Bisher ist "StopCovid" aber ein Flop: Die Anwendung wurde zuletzt rund 1,5 Millionen Mal heruntergeladen, nach Angaben der Regierung ist sie aber erst ab sechs bis sieben Millionen Downloads wirksam - das entspräche einer Nutzung durch rund zehn Prozent der französischen Bevölkerung.

Digital-Staatssekretär Cédric O spricht bisher von "einer Handvoll" Warnungen über die drahtlose Bluetooth-Technologie. "Wenn die Ausbreitung der Epidemie stark zurückgeht, ist die Bereitschaft der Menschen zur Installation der App gering", räumte er ein.

Mit der deutschen Warn-App ist "StopCovid" nicht kompatibel, wie Kritiker unter Verweis auf die Zehntausenden Grenzgänger bemängeln. Denn Frankreich hat sich anders als der Bund für eine zentrale Softwarelösung entschieden.

Die anonymisierten Daten werden im Nachbarland auf zentralen Servern gespeichert und nicht nur auf den jeweiligen Nutzerhandys. Paris argumentiert mit dem höheren Nutzen für die Gesundheitsbehörden, welche die Daten so leichter auswerten könnten.

Österreich stockt Hilfspaket gegen Coronakrise auf

16.10 Uhr: Österreich stockt die Hilfen für die Wirtschaft wegen der Coronakrise auf. In Summe stünden nun 50 Milliarden Euro zur Verfügung, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag nach einer zweitägigen Regierungsklausur von ÖVP und Grünen. Bisher war von einem Rettungspaket in Höhe von 38 Milliarden Euro die Rede. Nun kämen noch Maßnahmen zur Erleichterung von Investitionen hinzu, sagte Kurz. So seien 3,7 Milliarden Euro für Investitionen und Investitionsanreize sowie für Umweltmaßnahmen vorgesehen.

Zu den Umweltmaßnahmen zählt die Einführung eines österreichweiten Bus- und Bahntickets, das für den einzelnen Nutzer rund 1100 Euro im Jahr kosten soll. Die Regierung hat hierfür 240 Millionen Euro Steuergeld an Subvention vorgesehen.

Nato wappnet sich für mögliche zweite Welle der Pandemie

16.00 Uhr: Die Nato sorgt für eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie vor. Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg wollen die Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten an diesem Mittwoch einen entsprechenden Operationsplan bewilligen. Zudem soll ein Vorrat an medizinischer Ausrüstung aufgebaut und ein Krisenfonds eingerichtet werden. Ziel sei es, möglicherweise benötigte Hilfe zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bringen zu können, erklärte Stoltenberg am Dienstag in Brüssel.

Tschechische Post verewigt Mundschutzmaske auf Briefmarken

15.50 Uhr: Die tschechische Post bildet die Mundschutzmaske als Zeichen des Kampfes gegen das Coronavirus auf zwei Briefmarken ab. Die Neuausgabe erscheint am 24. Juni und kostet 19 Kronen, umgerechnet 71 Euro-Cent. Das ist das Inlandsporto für einen Standardbrief. Es gibt zwei Varianten mit der Aufschrift "Wir danken", die jeweils Rettungsdienst und Feuerwehr sowie weiteren Einsatzkräften gewidmet sind. Autor der Entwürfe ist der Grafikdesigner Filip Heyduk.

Tschechien hatte als eines der ersten Länder am 18. März eine allgemeine Mundschutzpflicht außerhalb der eigenen vier Wände eingeführt. Derzeit müssen die Masken noch in Geschäften sowie in Bus und Bahn getragen werden. Sie seien zu einem "Symbol unserer Zeit geworden", erläuterte die Post. "Sie sind ein Phänomen, das die aktuelle Situation besser illustriert als irgendetwas anderes."

Hongkong lockert Kontaktbeschränkungen

15.35 Uhr: In Hongkong dürfen sich ab Freitag wieder bis zu 50 Menschen treffen, zuvor war das nur für acht Personen erlaubt. Die geringe Zahl an neuen Infektionsfällen mache diesen Schritt möglich, sagte die Gesundheitsministerin Sophia Chan.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone haben sich seit Beginn der Pandemie 1113 Personen mit dem Coronavirus infiziert, vier sind verstorben.

China hat derzeit mit einem neuen Corona-Ausbruch zu kämpfen. Ein neu entdecktes Corona-Cluster auf einem Großmarkt versetzt die Hauptstadt Peking in Alarmstimmung. Lesen Sie hier mehr dazu:

Berlin überarbeitet seine Corona-Verordnung

15.20 Uhr: Der Berliner Senat überlegt, die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt zu lockern. Die Wahrscheinlichkeit, dass das in der kommenden Woche entschieden werde, sei groß, sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung. Bisher gilt in Berlin, dass sich maximal fünf Personen aus mehreren oder nur Mitglieder zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Das soll den Angaben nach künftig nicht mehr gelten. Das Ziel bleibe aber, Kontakte zu minimieren, sagte Geisel. Das werde auch in der überarbeiteten Verordnung so enthalten sein.

Norwegische Corona-App wegen Datenschutzbedenken vorerst gestoppt

15.05 Uhr: Während in Deutschland die neue Corona-Warn-App an den Start gegangen ist, liegt ihr vor Monaten eingeführtes Pendant in Norwegen aus Datenschutzgründen vorerst auf Eis. Die norwegische Tracing-App "Smittestopp" sollte nach Angaben des nationalen Gesundheitsinstituts (FHI) ab Dienstag keine Daten mehr einsammeln. Personendaten, die zentral gespeichert wurden, werden so bald wie möglich gelöscht. Zuvor hatte die norwegische Datenschutzbehörde angekündigt, die Verarbeitung der von der App eingesammelten persönlichen Daten vorübergehend verbieten zu wollen, wie das Gesundheitsinstitut bereits am Montag mitgeteilt hatte.

FHI-Direktorin Camilla Stoltenberg warnte, dass nun wertvolle Zeit zur Entwicklung und zum Testen der App verloren gehe und sich die Corona-Verbreitung in Norwegen darüber hinaus schlechter verfolgen lasse. Bis zum kommenden Dienstag will ihre Behörde nun auf die Ankündigung der Datenschützer reagieren.

Norwegen hatte Mitte April die freiwillige Corona-Warn-App testweise in einzelnen Kommunen eingeführt. In Sachen Datenschutz gab es mehrmals Kritik an der App: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zählte sie in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung von elf Tracing-Apps zu den den drei weltweit gefährlichsten für die Privatsphäre der Nutzer - neben denjenigen in Bahrain und Kuwait.

"Smittestopp" wurde nach Angaben der Gesundheitsbehörde bis Anfang Juni bereits 1,6 Millionen Mal heruntergeladen und hatte bis dahin fast 600.000 aktive Nutzer.

Drei mit Corona infizierte Katzen in Hannover unter Beobachtung

14.50 Uhr: Die Tierärztliche Hochschule Hannover hat drei mit dem Coronavirus infizierte Katzen aufgenommen. Die Tiere seien unter Sicherheitsvorkehrungen im Forschungszentrum für neu auftretende Infektionskrankheiten und Zoonosen untergebracht, sagte eine Hochschulsprecherin am Dienstag. Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Ein Amtstierarzt aus einem anderen Bundesland hatte die aus einem Haushalt stammenden Katzen abgegeben. Sie zeigten bisher keine Symptome. Der Sprecherin zufolge werden in der Quarantäne regelmäßig Blut- und Speichelproben genommen, zudem werden die Tiere auf Antikörper getestet.

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums sollen positive Corona-Tests bei Tieren ab Juli bei den Behörden meldepflichtig werden (Lesen Sie mehr dazu in diesem Update, Eintrag von 12.00 Uhr). 

Sinnvoll könne es nach Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sein, Katzen testen zu lassen, die in einem Haushalt mit Corona-Infizierten lebten.

Sinnvoll könne es nach Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sein, Katzen testen zu lassen, die in einem Haushalt mit Corona-Infizierten lebten.

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Dmitry Feoktistov/ imago images/ITAR-TASS

Die Corona-Hilfen für Studierende - und die Kritik daran

14.45 Uhr: Bildungsministerin Anja Karliczek versprach Studierenden schnelle und unbürokratische Corona-Hilfen. Nun können Betroffene Zuschüsse beantragen - doch die gehen vielen nicht weit genug. Lesen Sie hier mehr dazu.

Bremen führt Teilverbot für Alkoholverkauf ein

14.20 Uhr: Die Stadt Bremen reagiert mit einem räumlich und zeitlich begrenzten Verbot eines Außerhausverkaufs von Alkohol auf zunehmende Verstöße gegen die Corona-Kontaktregeln. Das Verbot soll vom nächsten Wochenende an jeweils freitags und samstags sowie an Vorabenden von Feiertagen von 22.00 Uhr an gelten. Betroffen sind sogenannte Hotspots am Weserufer (Schlachte), im Kneipenviertel ("Viertel") und im Bereich des Hauptbahnhofes, wie Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Dienstag mitteilte. In Restaurants darf weiter Alkohol ausgeschenkt werden.

"Wir haben gesehen, dass ein steigender Alkoholpegel dazu führt, dass unsere ganzen Coronaregeln völlig vergessen werden", kritisierte Mäurer mit Blick auf Situationen, bei denen teilweise Hunderte im Bereich der Sielwall-Kreuzung auf der Straße feierten. Die mit der Gastronomie abgestimmte Regelung gilt auch für Supermärkte, Kioske und Imbisse. Eine ebenfalls diskutierte Sperrstunden-Regelung oder ein komplettes Verbot von Alkoholausschank wurde nicht beschlossen.

Die Innenbehörde hatte bereits vorigen Freitag im Zusammenhang mit steigendem Alkoholkonsum eine immer größere Sorglosigkeit in Teilen der Bevölkerung moniert. 

Corona-Ausbruch in Berlin - 369 Haushalte unter Quarantäne

13.55 Uhr: In einem Wohnblock in Berlin-Neukölln haben sich mehr als 50 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, es gibt offenbar auch Verbindungen in andere Stadtteile. Die Behörden wollen nun durchgreifen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Auch Sachsen plant weitere Lockerungen

13.47 Uhr: Sachsen plant weitere Rücknahmen der Corona-Beschränkungen. Die Lockerungen sollen mit der neuen Corona-Schutzverordnung von Ende Juni bis zum 17. Juli gelten, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts an. Demnach sollen größere Familienfeiern mit bis zu 100 Gästen unter Hygieneauflagen wieder möglich sein.

Nachgedacht werde auch über eine mögliche Lockerung der Maskenpflicht beim Einkaufen. "Wir haben das diskutiert, sind aber vorsichtig", sagte Köpping. Die Entscheidung hänge auch von einer Einigung im Bund ab. Der Mindestabstand sowie der Mund-Nasen-Schutz in Bussen und Bahnen sollen aber bestehen bleiben.

Möglich würden diese Lockerungen durch die guten Entwicklungen in der Pandemie. Laut Gesundheitsministerium hatten sich bis Dienstag 5343 Menschen in Sachsen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - das war ein Fall mehr als am Tag zuvor.

Bayern lockert Kontaktbeschränkungen

13.30 Uhr: Die Anti-Corona-Maßnahmen in Bayern werden weiter gelockert: Ab diesem Mittwoch (17. Juni) dürfen sich im öffentlichen Raum wieder Gruppen von bis zu zehn Personen treffen - bislang waren solche Treffen auf Angehörige zweier Haushalte beschränkt. In privaten Räumen und Gärten gibt es dann gar keine zahlenmäßige Beschränkung mehr. Das Abstandsgebot von 1,5 Metern und die Maskenpflicht in bestimmten öffentlichen Bereichen bleiben unverändert. Das beschloss das Kabinett am Dienstag in München - gemeinsam mit einer ganzen Reihe weiterer Lockerungen etwa für Gastronomie, Kultur und Handel.

Veranstaltungen wie Hochzeiten, Beerdigungen, Geburtstage oder Vereinssitzungen seien am dem 22. Juni mit bis zu 50 Gästen innen und bis zu 100 Gästen im Freien möglich, teilte die bayerische Staatsregierung mit.  

Thüringen und Brandenburg hatten die Kontaktbeschränkungen in ihren Bundesländern bereits gänzlich beendet.

Bundesregierung über Corona-Warn-App: "Ziemlich überzeugt, es ist die beste"

13.25 Uhr: Die Bundesregierung und die Chefs von Telekom und SAP haben die offizielle Corona-Warn-App vorgestellt. Dabei gaben sie auch Einblicke in die Entwicklung und Testphase der Software. Lesen Sie hier mehr dazu.

Corona-App: Wieso müssen Android-Nutzer den Standortzugriff aktivieren?

13.17 Uhr: Die Corona-Warn-App des Bundes setzt auf Bluetooth, nicht auf GPS-Daten. Für die Installation und Nutzung der App müssen Android-Nutzer trotzdem ihren Standort aktivieren. Was steckt dahinter? Lesen Sie hier mehr dazu.

Parlament in Budapest hebt Corona-Notstandsgesetz auf

12.50 Uhr: Das Parlament in Ungarn hat das umstrittene Corona-Notstandsgesetz aufgehoben, das dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Viktor Orbán umfassende Regierungsvollmachten verschafft hatte. Die Abgeordneten in Budapest stimmten am Dienstag mehrheitlich für die Aufhebung des Gesetzes, das von der Opposition in Ungarn und von den europäischen Partnern scharf kritisiert worden war. Es war am 30. März inmitten der Coronakrise verabschiedet worden und hatte Orban auf unbegrenzte Zeit das Regieren per Dekret ermöglicht.

Während die Regierung argumentierte, derartige Vollmachten seien nötig, um die Pandemie wirksam bekämpfen zu können, warfen Kritiker Orban vor, sich unter dem Vorwand der Pandemiebekämpfung mehr Macht verschaffen und die Demokratie in Ungarn aushöhlen zu wollen. Orban steht seit Jahren wegen der Einschränkung von Bürgerrechten, der Unabhängigkeit der Justiz sowie der Medien- und Meinungsfreiheit in der Kritik.

Bekommen wir Deutschland Coronavirus-frei?

12.20 Uhr: Neuseeland hatte das Coronavirus zwischenzeitlich vollständig eliminiert. Die Strategie hierzulande war von Anfang an auf andere Ziele ausgerichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.

Corona-Meldepflicht für Haustiere soll im Juli kommen

12.00 Uhr: Positive Corona-Tests bei Haustieren sollen bald bei den Behörden meldepflichtig werden, um der Forschung zu helfen. Eine Verordnung dazu liege den Bundesländern vor und solle am 3. Juli im Bundesrat verabschiedet werden, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Dienstag in Berlin.

Auf die Besitzer der rund 31 Millionen Haustiere in Deutschland kommt damit aber keine Pflicht zu, Hund, Katze oder Meerschweinchen testen zu lassen. Es gebe bisher auch keine Hinweise darauf, dass Menschen sich bei ihren Haustieren mit dem Virus ansteckten, betonte Klöckner. Weltweit gibt es nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums  (BMEL) gerade einmal etwa 15 gemeldete Infektionen bei Haus- und Zootieren.

Die Meldepflicht sei dennoch sehr wichtig für die Wissenschaft und ein "üblicher Vorgang" im Bereich der Tiergesundheit, sagte Klöckner. Die Tierärzte, die testen, müssen positive Fälle dann bei den Behörden anzeigen. Das soll für alle vom Menschen gehaltenen Tiere gelten, auch für Zootiere. Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas Mettenleiter, sagte, die Meldepflicht für Infektionen werde von seinem Institut mit einem Forschungsprogramm verknüpft. Dabei sollten gefundene Viren genauer auf ihre Genetik überprüft werden, auch die Empfänglichkeit von Tieren für das Coronavirus werde getestet.

Sinnvoll könne es etwa sein, Katzen testen zu lassen, die in einem Haushalt mit Corona-Infizierten lebten. Vorsorglich alle Tiere testen zu lassen, wäre dagegen nicht sinnvoll, betonte die Ministerin. Es habe sich gezeigt, dass Katzen oder auch Frettchen sich mit Sars-CoV-2 anstecken könnten, bei Hunden sei das Risiko geringer. In den Niederlanden soll sich ein Mensch auf einer Pelzfarm an einem Nerz mit dem Virus angesteckt haben.

Was Sie über die Corona-Warn-App wissen sollten

11.43 Uhr: Seit Dienstagmorgen steht die Corona-Warn-App des Bundes in den App-Stores von Google und Apple. Hier können Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zur neuen Software nachlesen.

US-Behörde zieht Corona-Zulassung für Hydroxychloroquin zurück

11.15 Uhr: Monatelang hatte US-Präsident Donald Trump zwei Malariamedikamente im Kampf gegen das Coronavirus beworben. Jetzt sagen Forscher: Die Mittel sind sogar gefährlich. Lesen Sie hier mehr dazu.

Rating-Agentur stuft deutsche Immobilienfonds herab

11.13 Uhr: Die Risiken auf dem deutschen Immobilienmarkt dürften wegen der Corona-Pandemie zunehmen. Die Ratingagentur Scope hat deshalb jetzt die Ratings vieler deutscher Immobilienfonds neu bewertet. Lesen Sie hier mehr dazu.

RKI-Präsident: App ist Vorsorge gegen steigende Infektionen

11.10 Uhr: Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, bezeichnet die neue Corona-App als Schutz gegen möglicherweise wieder steigende Infektionen. Die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten sei ein wesentlicher Grund, warum Deutschland relativ gut durch die Krise gekommen sei. Die App unterstützt die lokalen Gesundheitsämter dabei.

Gesundheitsminister Jens Spahn warnt davor, die App für ein Allheilmittel im Kampf gegen das Virus zu halten. "Aber die App kann helfen, Kontaktpersonen von Infizierten schneller zu helfen", sagt er. Die Nutzung sei freiwillig und gebe den Nutzern nur Empfehlungen.

Coronakrise kostet Großbritannien im April und Mai über 600.000 Jobs

10.45 Uhr: Die Coronakrise hat in Großbritannien im April und Mai weit mehr als eine halbe Million Briten den Arbeitsplatz gekostet. Die Beschäftigtenzahl fiel um 612.000, wie aus Berechnungen des Statistikamts ONS hervorgeht, die auf Steuerdaten beruhen. Die Arbeitslosenquote im Zeitraum Februar bis April blieb mit 3,9 Prozent aber überraschend stabil. Viele Firmen hatten ihre Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt, um Personal zu halten.

Doch werde die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten wohl ansteigen, sagte Chefökonom Tej Parikh von der Unternehmensorganisation Institute of Directors. Viele Firmen haben bereits angekündigt, sich dauerhaft von Mitarbeitern zu trennen. Bei Fluggesellschaften sind in der Krise bereits 15.000 Stellen weggefallen.

Türkei führt nach Neuinfektionen regional Maskenpflicht ein

10.15 Uhr: Rund zwei Wochen nach Lockerung der Corona-Restriktionen in der Türkei ist die Zahl täglich erfasster Neuinfektionen wieder angestiegen. In insgesamt 42 Provinzen habe man deswegen eine generelle Maskenpflicht eingeführt, schrieb Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstagmorgen auf Twitter. Die Millionenmetropolen Istanbul, Ankara und Izmir sind nicht darunter. Allerdings gilt schon seit April landesweit eine Maskenpflicht an belebten Orten wie Supermärkten.

Es gebe einen Anstieg in einigen Regionen, schrieb Koca. Die Türkei gibt allerdings keine regionale Aufschlüsselung der Corona-Fälle bekannt. Laut Medienberichten nahmen die Fallzahlen zuletzt im südosttürkischen Diyarbakir und in Van stark zu. Die Zahl der Neuinfektionen hat sich in dem Land innerhalb von zwei Wochen verdoppelt. Binnen 24 Stunden seien 1592 Neuinfektionen und 18 Todesfälle gemeldet worden, teilte Koca Montag via Twitter mit.

Am 1. Juni hatte das Land zahlreiche Restriktionen gelockert. Cafés, Restaurants und Sportanlagen sind unter Auflagen wieder geöffnet. Vergangene Woche hatte die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines ihren internationalen Flugverkehr auch nach Deutschland wieder aufgenommen. Zudem fielen Ein- und Ausreisebeschränkungen für andere Länder mit Ausnahme Iran weg. Für die Türkei gilt zunächst bis Ende August noch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Ankara erwartet, dass diese aufgehoben wird.

Erste Urlauber auf Mallorca: "36,1 Grad. Guten Appetit!"

10.00 Uhr: Die Balearen sind die Ersten, die deutsche Urlauber empfangen. Sicher soll die Reise per Flugzeug und Hotel trotz Corona werden, das wollen Mallorca und TUI an Testreisenden demonstrieren. Der Premierentag:

Infiziertenzahl in Russland steigt auf fast 550.000 Fälle

09.45 Uhr: Russland hat am Dienstag 8248 neue Corona-Fälle gemeldet, nach offiziellen Angaben sind innerhalb der letzten 24 Stunden 193 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Insgesamt hat das Land nun 545.458 Fälle und 7284 Tote.

Hinter den USA und Brasilien ist Russland weltweit nach Anzahl der Fälle am drittstärksten von der Pandemie betroffen.

Mutation könnte Coronavirus ansteckender machen

09.30 Uhr: Im Verlauf der Pandemie mutiert das Coronavirus, und eine der neuen Varianten erleichtert es dem Erreger, in Zellen einzudringen, vermuten Forscher. Eine neue Studie scheint den Verdacht zu bestätigen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Alle Artikel zum Coronavirus

Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.

Wohnblock in Berlin-Neukölln unter Quarantäne gestellt

09.20 Uhr: In einem Wohnblock in Berlin-Neukölln wurden Dutzende Neuinfektionen mit dem Coronavirus festgestellt. Der Komplex steht nun unter Quarantäne, alle Bewohner der betroffenen Häuser werden getestet. Lesen Sie hier mehr dazu.

Neuseeland nach zwei neuen Fällen nicht mehr Corona-frei

09.10 Uhr: Erstmals seit mehr als drei Wochen ohne aktive Corona-Fälle gibt es in Neuseeland nun wieder zwei Infizierte. Bei den beiden positiv auf das Virus Sars-CoV-2 Getesteten handele es sich um miteinander verwandte Frauen, die Anfang Juni aus Großbritannien eingereist seien, sagte Gesundheits-Generaldirektor Ashley Bloomfield am Dienstag. Unklar war zunächst, ob die Frauen Britinnen oder neuseeländische Staatsbürgerinnen sind.

Sie seien nach der Einreise zunächst in die obligatorische zweiwöchige Quarantäne geschickt worden, hätten aber nach sechs Tagen wegen eines Todesfalles in der Familie per Auto von Auckland in das mehr als 600 Kilometer weit entfernte Wellington reisen dürfen. Dort seien sie mit nur einem weiteren Familienmitglied in Kontakt gewesen.

Neuseelands Regierung hatte am 8. Juni nach der Genesung des letzten Covid-19-Patienten die erste Welle der Pandemie für überwunden und das Land für coronafrei erklärt. Die strikten Grenzkontrollen blieben bestehen, alle anderen Einschränkungen und Regeln wurden aufgehoben. In dem knapp fünf Millionen Einwohner zählenden Inselstaat gab es bisher 1506 bestätigte und mögliche Infektionsfälle, 22 Menschen starben. Bloomfield betonte die Bedeutung von Grenzkontrollen: "Wir sollten nicht selbstzufrieden werden, wir müssen wachsam bleiben."

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern hatte das Land erst am 8. Juni für Coronavirus-frei erklärt

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern hatte das Land erst am 8. Juni für Coronavirus-frei erklärt

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Freiberufler-Verband sieht 400.000 Jobs in Gefahr

08.12 Uhr: Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) rechnet mit einem deutlichen Stellenabbau in diesem und im kommenden Jahr. Trotz des milliardenschweren Rettungspakets der Bundesregierung sei die Lage im Zuge der Coronakrise für viele Freiberufler ausgesprochen schwer, sagte BFB-Präsident Wolfgang Ewer dem "Handelsblatt". "Nachdem bereits erste Stellen abgebaut werden mussten, sind mindestens 400.000 weitere Stellen in Gefahr." Vor allem junge Unternehmen bräuchten Hilfe, damit die Gründerkultur in Deutschland nicht nachhaltig geschädigt werde.

Corona beschleunigt massive Umwälzung der Weltwirtschaft

07.42 Uhr: Die internationale Warenproduktion war schon vor der Coronakrise durch wachsenden Robotereinsatz und Digitalisierung im Wandel, die Entwicklung dürfte sich nun aber noch beschleunigen. Das schreibt die Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Dienstag in ihrem neuen Weltinvestitionsbericht. Die gerade für Entwicklungsländer so wichtigen ausländischen Direktinvestitionen (FDI) dürften in diesem Jahr um 40 Prozent einbrechen, und der Trend deutet nach der Unctad-Analyse nicht auf eine Rückkehr zu früheren Wachstumsraten hin.

China befürchtet zweite Viruswelle

07.27 Uhr: Aus Sorge vor einer zweiten Coronavirus-Welle hat China weitere Beschränkungen eingeführt. So dürfen Hochrisikopatienten die Hauptstadt Peking nicht verlassen. Zudem wurden bestimmte Busrouten und Taxidienste am Dienstag ausgesetzt. Die Finanzmetropole Shanghai forderte für bestimmte Reisende aus Peking eine zweiwöchige Quarantäne. Die Behörden meldeten unterdessen 27 neue Covid-19-Infektionen in der Hauptstadt. Seit Donnerstag ist die Zahl damit auf 106 angestiegen, nachdem fast zwei Monate lang überhaupt keine neuen Fälle mehr gemeldet worden waren.

Schon am Montag hatten die Behörden in mehreren Stadtbezirken Pekings wieder Beschränkungen eingeführt, etwa die Schließung von Schulen und Sportplätzen, Sicherheitskontrollen und Körpertemperaturmessungen in Einkaufszentren und Büros. Zudem mussten sich Zehntausende Menschen Corona-Tests unterziehen. Die Bewohner wurden aufgerufen, Menschenmengen zu meiden.

Polizeibeamte und Sicherheitsbeamte in Peking: China hat die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder aufgenommen, nachdem die Zahlen von Neuinfektionen gestiegen sind.

Polizeibeamte und Sicherheitsbeamte in Peking: China hat die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder aufgenommen, nachdem die Zahlen von Neuinfektionen gestiegen sind.

Foto: Andy Wong/ dpa

Trump-Regierung erwägt offenbar Infrastrukturprogramm über eine Billion Dollar

06.35 Uhr: US-Präsident Donald Trump will zur Bekämpfung der Coronakrise offenbar eine weitere Billion US-Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen. Dabei soll einem vorläufigen Entwurf des Verkehrsministeriums zufolge das meiste Geld in klassische Infrastrukturprojekte wie Straßen oder Brücken fließen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Zudem sei auch noch Geld für Investitionen für Telekommunikation wie die 5G-Versorgung oder Internet auf dem Land vorgesehen.

Die US-Wirtschaft leidet stark unter den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Die Regierung hatte bereits im Juni ein Konjunkturpaket über etwas mehr als zwei Billionen unter anderem mit Hilfen für Familien und Unternehmen geschnürt. 

Weltweit insgesamt acht Millionen bestätigte Corona-Fälle

06.26 Uhr: Mehr als acht Millionen Corona-Fälle sind laut der Johns-Hopkins-Universität  weltweit bestätigt. Mehr als 436.400 Menschen starben demnach bisher im Zusammenhang mit einer Infektion.

Die meisten Infizierten gab es demnach in den USA mit 2,1 Millionen bestätigten Fällen und auch die meisten Toten - mehr als 116.000 Menschen starben dort bisher. Brasilien folgt mit mehr als 888.270 Infizierten, auf Platz drei liegt Russland mit mehr als 536.480 bestätigten Fällen.

Die Zahlen der US-Universität können allerdings variieren, da neue Fälle zum Teil zeitverzögert gemeldet werden. Die USA müssen sich nach Einschätzung von Wissenschaftlern bis zum Herbst auf Zehntausende weitere Tote einstellen. Die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle gehen in einer Projektion inzwischen davon aus, dass bis zum 1. Oktober die Zahl von 200.000 Toten überschritten werden könnte.

Ab Oktober wieder Messen in Hannover geplant

06.01 Uhr: Ab September will die Deutsche Messe AG mit neuen Sicherheitsstandards in der Coronakrise wieder Veranstaltungen in Hannover möglich machen. Dadurch sollen die Risiken für Besucher und Aussteller minimiert werden. Kern des Konzepts sind spezielle Abstands- und Hygieneregeln sowie eine Erfassung von Kontakten, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Messegesellschaft musste unter anderem die weltgrößte Industrieschau Hannover Messe aufgrund der Ansteckungsgefahren in diesem Jahr absagen. Man sei zuversichtlich, dass mithilfe der neuen Regelungen im Herbst etwa wieder die Fachmessen Euroblech (27. bis 30. Oktober) und Eurotier (17. bis 20. November) auf dem Gelände in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfinden können, sagte Vorstandschef Jochen Köckler der Deutschen Presse-Agentur.

Reproduktionszahl in Deutschland steigt auf mehr als 1,0

04.50 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 378 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit gibt seit Beginn der Coronakrise 186.839 bestätigte Fälle in Deutschland, wie das RKI am Dienstagmorgen mitteilte.

8800 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 9 im Vergleich zum Vortag. Etwa 173.100 Menschen haben die Infektion demnach überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor. Die Reproduktionszahl (R-Wert) lag erneut über der kritischen Marke von 1,0 bei 1,19 (Datenstand 15. Juni, 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt.

Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,05 gelegen. Der sogenannte Sieben-Tage-R lag bei 0,95 nach 1,00 am Vortag. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen.

Coronakrise soll zu Auslese in Autoindustrie führen

04.33 Uhr: Die Coronakrise wird in der Autoindustrie nach Einschätzung der Unternehmensberatung AlixPartners zu Übernahmen und einer knallharten Auslese führen. Die weltweiten Verkaufszahlen dürften dieses Jahr 20 Millionen unter denen des Vorjahres liegen - "als wäre ein Markt von der Größe Europas über Nacht verschwunden", hieß es. Die Erholung werde Jahre dauern. Die Folge sei "Darwinismus" in der Branche: "Nur die finanz- und innovationsstarken Hersteller und Zulieferer überstehen die bevorstehende Marktbereinigung."

Eine Reduzierung auf bis zu zehn größere Autohersteller sei möglich, "mit Tesla auf dem Weg in diese Gruppe". Die deutschen Autobauer dürften zu den Überlebenenden gehören, sagte Elmar Kades, Leiter der Autosparte bei AlixPartners, der Deutschen Presseagentur: "Bei der Elektrifizierung und der Software gibt es zwar heftige Geburtswehen, aber sie sind stark genug, es zu schaffen."

Die Renditen seien wegen der Investitionen in neue Technologien schon seit Jahren im Sinkflug. Die Coronakrise wirke nun wie ein Brandbeschleuniger. "Die Autobranche insgesamt wird dieses Jahr wohl keine Gewinne erwirtschaften", sagte Kades. Mit einem Einbruch von 21 auf 14 Millionen verkauften Fahrzeugen habe Europa den stärksten Einbruch zu verkraften. Das Vor-Krisen-Niveau dürfte hier erst in fünf Jahren wieder erreicht werden.

40 neue Infektionen in Peking

03.59 Uhr:  Infolge des Coronavirus-Ausbruchs auf einem Pekinger Großmarkt ist die Zahl der Infizierten in der chinesischen Hauptstadt weiter gestiegen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Dienstag mitteilte, wurden in der Stadt 27 neue Infektionen nachgewiesen. Vier Infizierte meldete Pekings Nachbarprovinz Hebei, eine weitere lokale Erkrankung gab es offiziellen Angaben zufolge in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Zudem wurden landesweit acht Fälle gemeldet, die bei Reisenden aus dem Ausland festgestellt wurden.

Nachdem China über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet hatte, war es vergangene Woche auf dem Großmarkt Xinfadi in Peking zu einem neuen Ausbruch gekommen, was Ängste vor einer neuen Welle schürte. Allein seit Sonntag meldete Peking knapp 100 Infektionen.

Wie der chinesische Staatssender CCTV berichtete, verhängten bis Dienstag 29 Nachbarschaften in der Stadt strenge Ausgangskontrollen. Verschärft wurden auch die Kontrollen für Reisende, die die Stadt verlassen wollen. Die Behörden forderten Schulen auf, Heimunterricht zu ermöglichen.

Corona-Warn-App steht zum Download bereit

02.59 Uhr: Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Im Google-Appstore war sie bereits um kurz nach 2 Uhr verfügbar, bei Apple etwas später.

Die volle Funktionalität der Anwendung soll am Dienstagvormittag nach einer Pressekonferenz der Bundesregierung freigeschaltet werden. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.

Lambrecht empfiehlt Corona-Warn-App auch für Kinder

01.23 Uhr: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Installation der neue Corona-Warn-App auch auf den Smartphones von Kindern empfohlen. Das sagte die sie der Funke-Mediengruppe.

Wichtig sei die Einwilligung in die Nutzung der Tracing-App. Diese könnten Personen ab 16 Jahren selber erteilen, bei allen jüngeren Personen brauche es die Einwilligung eines Elternteils. Die Entscheidung darüber, ob die App auch auf den Smartphones der Kinder installiert werde, müsse allerdings am Ende jede Familie selbst beurteilen und entscheiden.

Die Bundesregierung betonte vor dem geplanten Start am Dienstag erneut die Freiwilligkeit der Nutzung der von SAP und der Telekom-Tocher T-Systems entwickelten App.

US-Notenbank will auch Unternehmensanleihen kaufen

00.32 Uhr: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will zur Stabilisierung der Finanzmärkte in der Coronakrise nun auch einzelne Unternehmensanleihen und an der Börse gehandelte Fonds kaufen. Dies sei Teil eines Programms, mit dem Titel im Wert von bis zu 750 Milliarden US-Dollar gekauft werden könnten, erklärte die Fed. Das Ziel der zunächst bis Ende September befristeten Maßnahme sei es, die "Liquidität des Marktes zu unterstützen und die Verfügbarkeit von Krediten für große Arbeitgeber zu sichern".

Die Anleihen müssen bestimmte Kriterien erfüllen, etwa in Bezug auf die Laufzeit und die Bonität des Schuldners, wie die Fed mitteilte. Die Börse in New York reagierte positiv auf die Ankündigung. Das neue Programm ist mit einer Kapitaleinlage des US-Finanzministeriums in Höhe von 75 Milliarden Dollar gegen Verluste abgesichert.

Die Fed hat ihren Leitzins wegen der Coronakrise bereits auf nahe Null gesenkt und mehrere Notprogramme aufgelegt, darunter auch Kreditlinien für kleinere und mittlere Unternehmen, die sonst nur schwer Zugang zu Kapitalmärkten haben.

Vier Milliarden Euro Flugkosten noch nicht erstattet

00.21 Uhr: Viele Verbraucher warten noch auf die Erstattung der Flugkosten für Reisen, die sie wegen der Coronakrise nicht antreten konnten. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) geht es allein in Deutschland um Flugtickets im Wert von rund vier Milliarden Euro.

Diese Stornierungen würden aktuell von den Fluggesellschaften nicht bearbeitet und könnten damit auch nicht an die Kunden zurückgezahlt werden, sagte eine DRV-Sprecherin der "Bild"-Zeitung. Nicht nur die Reisenden warteten auf ihr Geld, "die Folgen dieses Verhaltens der großen Fluggesellschaften sind für die für den Flugticketverkauf lizenzierten Vertriebspartner existenzbedrohend", sagte die Sprecherin. "Sie geraten in eine wirtschaftliche Notlage, weil die Fluggesellschaften ihrer Verpflichtung zur Rückzahlung nicht oder nur zögerlich nachkommen."

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte mit Verweis auf die große Anzahl der Stornierungen Verzögerungen eingeräumt. Dafür entschuldigte sich Spohr bei den Kunden, die Ressourcen seien deutlich erhöht worden, um die Abwicklung zu beschleunigen. So gebe es mehr Personal in den Call-Centern. In den nächsten sechs bis acht Wochen solle der Rückzahlungsstau abgearbeitet sein.

hba/jon/ngo/hej/AFP/Reuters/dpa
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