+++ News-Update am Donnerstag +++ 1707 Neuinfektionen - der höchste Wert seit Mitte April

Die steigenden Fallzahlen sind nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären. Und: Frankreich verzeichnet den stärksten Anstieg seit Mai. Das war der Überblick am 20. August.
Foto: Guido Kirchner/ DPA

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Frankreich verzeichnet stärksten Anstieg der Corona-Neuinfektionen seit Mai

21.55 Uhr: In Frankreich haben sich binnen eines Tages über 4700 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt - die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Mai. Wie die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten, wurden 4771 Neuinfektionen seit Mittwoch registriert - das sind rund 1000 Fälle mehr als am Vortag. Damit wurde seit Mai zum ersten Mal die Schwelle von 4000 neuen Corona-Fällen an einem Tag überschritten.

Die Zahl der Menschen, die ins Krankenhaus mussten, sank hingegen etwas. Am Donnerstag meldeten die Behörden 149 Einweisungen von Covid-19-Patienten ins Krankenhaus, nachdem am Mittwoch 162 Fälle gemeldet worden waren. Insgesamt wurden in Frankreich 18.638 Menschen in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet.

Seit Ausbruch der Pandemie sind im Land 30.480 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Damit zählt Frankreich zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa.

Einen starken Anstieg der Corona-Neuinfektionen gibt es auch in Italien. Dort verzeichneten die Behörden in den vergangenen 24 Stunden 845 neue Fälle - die höchste Zahl seit dem 23. Mai, wie das italienische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.

Merkel und Macron wollen neue Grenzschließungen vermeiden

20.51 Uhr: Deutschland und Frankreich dringen auf eine bessere Zusammenarbeit der EU in der Coronakrise. Beim Treffen von Angela Merkel mit dem französischen Präsidenten Macron ging es auch um die Entwicklung von Impfstoffen.

Corona-Zahlen steigen: Marokko riegelt Großstadtviertel ab

20.39 Uhr: Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen will Marokko einige Großstädte erneut weitgehend abriegeln. Von Freitag an würden Bezirke der Städte Casablanca, Marrakesch und Beni Mellal gesperrt, teilte die Regierung am Donnerstag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MAP mit. Nur noch im Notfall dürfen Menschen ihren Wohnort verlassen. Zudem sollen Strände und Parks geschlossen bleiben. Die Übertragung von Fußballspielen in Cafés werde eingestellt. Auch nächtliche Ausgangssperren sind möglich. 

Bereits im Juli war es zur Abriegelung mehrerer großer Städte in dem nordafrikanischen Land gekommen. In Marokko wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 46.313 Corona-Infektionen registriert, darunter 743 Todesfälle. Am Donnerstag verzeichnete das Land 1325 neue Infektionen.

Familie muss nach Verstoß gegen Corona-Regeln Kreuzfahrt abbrechen

20.01 Uhr: Weil sie gegen die Corona-Regeln des Kreuzfahrtenbetreibers MSC Cruises verstoßen haben soll, hat eine italienische Familie eine Mittelmeerkreuzfahrt abbrechen müssen. Die Familie habe sich entgegen der ausdrücklichen Vorgaben während eines Tagesauflugs auf die Insel Capri von ihrer Gruppe abgesetzt, teilte die Reederei am Donnerstag mit. Sie sei deshalb nicht mehr an Bord der "MSC Grandiosa" gelassen worden.

MSC Cruises hat als erste große Reederei nach Corona-bedingter Pause die Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer wieder aufgenommen. Die "MSC Grandiosa" war am Sonntag mit 70 Prozent der Passagierkapazität im Hafen von Genua zu einer siebentätigen Kreuzfahrt gestartet. Mit der geringeren Auslastung und weiteren Corona-Maßnahmen will die Reederei das Risiko für Ansteckungen an Bord reduzieren.

Gesundheitsbehörden hatten die Kreuzfahrtindustrie mehrfach kritisiert, zu langsam auf die Ausbreitung des Virus reagiert zu haben. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in den USA wurden im Laufe der Pandemie 3047 Infektionen an Bord von 48 Kreuzfahrtschiffen festgestellt, die der International Cruise Association (Clia) angehören. In 73 Fällen führten die Infektionen zum Tod.

US-Behörden melden 46.500 Neuinfektionen

19.54 Uhr: Die US-Seuchenzentren CDC geben 46.500 bekannte Neuinfektionen und 1404 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind in den USA insgesamt 5,5 Millionen Infektionen und 172.416 Tote verzeichnet.

Pharmakonzern Johnson & Johnson will potenziellen Impfstoff an 60.000 Freiwilligen testen

19.51 Uhr: Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) will seinen potenziellen Corona-Impfstoff in einer großen klinischen Wirksamkeitsstudie an bis zu 60.000 Freiwilligen testen. Die Erhebung, die im September starten soll, würde an fast 180 Standorten in den USA und anderen Ländern durchgeführt, wie die Datenbank der US-Regierung über klinische Studien Clinicaltrials.gov bekannt gab.

Höchstwert seit Ende April: 1707 registrierte Corona-Neuinfektionen

19.02 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der zweiten Augustwoche mehr als 875.000 Tests (übermittelt von 181 Labors), lag deren Zahl in der Woche vom 20. bis 26. April mit rund 364.000 bei weniger als der Hälfte - also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

160 Menschen nach Hochzeitsfeier in Quarantäne

18.04 Uhr: Nach einer Hochzeitsfeier im hessischen Kreis Groß-Gerau sind am Wochenende bisher 16 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. 160 Menschen befinden sich in Quarantäne. Das bestätigte das Landesgebiet dem SPIEGEL. Eine Frau soll trotz Symptomen zur Feier gekommen sein und andere Gäste angesteckt haben. Zuerst hatte die "Hessenschau " darüber berichtet.

Zudem würden noch mehr positive Tests erwartet, und auch Kontaktpersonen nach dem Hochzeitsfest müssten gegebenenfalls in Quarantäne. Wegen der Hochzeitsfeier ist laut Kreis Groß-Gerau mittlerweile auch eine Schulklasse in Mörfelden-Walldorf in Quarantäne, weil der Lehrer Gast auf der Feier war und positiv getestet wurde. Obwohl die Hochzeit unter einem strengen Hygienekonzept stattgefunden hat, ließ sich der Ausbruch nicht verhindern.

Tschechien macht Rückzieher bei Maskenpflicht

17.35 Uhr: Tschechien macht bei der Wiedereinführung der landesweiten Maskenpflicht vom 1. September einen teilweisen Rückzieher. In Geschäften, Gaststätten, Kneipen und beim Friseur muss nun doch keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden - obwohl dies erst am Montag so beschlossen worden war. Dies teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech von der populistischen Partei ANO am Donnerstag mit. Er sprach von einem "Kompromiss".

Zuvor hatte es in den sozialen Medien heftige Kritik an den neuerlichen Einschränkungen gegeben. Verpflichtend werden Masken indes - wie geplant - landesweit wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Behörden sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sein. In manchen Regionen gilt das schon jetzt.

Das Parlament in Prag verabschiedete zudem eine Änderung des Wahlgesetzes: Damit Bürger, die sich in Corona-Quarantäne befinden, wählen können, sollen "Drive-in-Wahllokale" für Autofahrer eingerichtet werden. Der Stimmzettel kann dann aus dem Fahrzeug abgegeben werden. Hintergrund ist, dass es in Tschechien keine Briefwahl gibt. Anfang Oktober finden Regional- und Teilwahlen zum Senat statt.

Belgien begrenzt enge Kontakte weiter auf fünf Personen

17.01 Uhr: Belgien verlängert seine strikten Kontaktbeschränkungen um einen Monat. Noch bis Ende September gelte eine "soziale Blase" von fünf Personen, zu denen Belgier außerhalb des eigenen Haushalts engeren Kontakt haben dürften, sagte Premierministerin Sophie Wilmès. Alle müssten wachsam bleiben, betonte die liberale Politikerin.

Zugleich lockerte der Nationale Sicherheitsrat in Brüssel einige Einschränkungen. So soll das Einkaufen ab Montag wieder grundsätzlich zu zweit und ohne Zeitbeschränkung erlaubt sein. Zuletzt war dies wegen steigender Infektionszahlen nur allein und für maximal 30 Minuten erlaubt. Zudem werden wieder doppelt so viele Zuschauer wie bisher zu Veranstaltungen zugelassen - in geschlossenen Räumen bis zu 200, im Freien bis zu 400. Bei Beerdigungen werden 50 Gäste erlaubt.

Corona-Tests werden stellenweise knapp

16.43 Uhr: Die Tests auf das Coronavirus werden im Südwesten derzeit offenbar stark nachgefragt: "Wir stoßen an unsere Grenzen", sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KV), Kai Sonntag. Das Sozialministerium bestätigte den Trend. So meldeten Labors, dass die Kapazitäten stellenweise knapp würden. Zuvor hatten "Stuttgarter Nachrichten" und "Stuttgarter Zeitung" berichtet.

Tausende Reiserückkehrer, aber auch Lehrer und Erzieher können sich gratis auf Corona testen lassen. Während in den ersten Monaten der Pandemie hauptsächlich Menschen getestet wurden, die Symptome zeigten, werde nun quasi vorsichtshalber getestet, heißt es bei der KV. Neue Testzentren sind unter anderem am Stuttgarter Flughafen und am Stuttgarter Hauptbahnhof entstanden, weitere sollen folgen. Noch vergangene Woche lag die Zahl der wöchentlichen Corona-Tests laut Sozialministerium bei rund 78.000. Insgesamt gebe es derzeit eine Kapazität von rund 150.000 Tests pro Woche.

Maskenverweigerern droht einheitliches Bußgeld

16.11 Uhr: Bund und Länder wollen ein einheitliches Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen prüfen. Das Bundesverkehrsministerium oder das Saarland als Vorsitzland der Verkehrsministerkonferenz sollen die Länder zu einer Arbeitsgruppe einladen, wie die Nachrichtenagentur AFP nach einer Bund-Länder-Schaltkonferenz aus Kreisen der Verkehrsminister erfuhr. Die Arbeitsgruppe soll einen Bußgeldrahmen erarbeiten. Denkbar ist demnach etwa eine Mindeststrafe von beispielsweise 50 Euro für Maskenverweigerer. Sachsen-Anhalt kündigte demnach jedoch an, keinem Bußgeld zustimmen zu wollen.

Airbnb verbietet Partys

15.25 Uhr: Die Zimmervermittlungs-Plattform Airbnb verbietet wegen der Corona-Pandemie Partys und führt Obergrenzen für die Belegung von Ferienwohnungen und -häusern ein. "Die Einführung eines weltweiten Verbots von Partys und Veranstaltungen liegt im Interesse der öffentlichen Gesundheit", erklärt der Konzern. Zudem dürfen sich maximal 16 Menschen in den Räumen aufhalten. Wer gegen die Regeln verstößt, könne von der Plattform verbannt und verklagt werden.

Gericht schmettert Antrag gegen Maskenpflicht im Unterricht ab

14.50 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen weist einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes ab. Die vorübergehende Verpflichtung, auch während des Unterrichts grundsätzlich eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, sei verhältnismäßig, erklären die Richter in Münster. Die Maskenpflicht im Unterricht sei nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zudem geeignet, die Verbreitung von Viren einzudämmen. Sie leiste so einen Beitrag dazu, erneute Schulschließungen zu vermeiden. Geklagt hatten drei Schüler, die den Standpunkt vertreten, ein Nutzen der Masken sei wissenschaftlich nicht belegt.

Studie: Mehr als ein Viertel der Einwohner Neu-Delhis bereits infiziert

14.04 Uhr: In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi hat möglicherweise schon mehr als ein Viertel der Bevölkerung eine Infektion durchgemacht - und damit 37 Mal mehr als offiziell registriert. Bei einer Antikörperstudie Anfang August hatten 29,1 Prozent der 15.000 Getesteten Antikörper im Blut, wie Neu-Delhis Gesundheitsminister Satyendar Jain mitteilte. Hochgerechnet auf die 20 Millionen Einwohner bedeute dies, dass sich in Neu-Delhi schon 5,8 Millionen Menschen infiziert hätten. Offiziell wurden in der Stadt bisher 156.139 Fälle registriert.

In ganz Indien haben die Behörden offiziell bisher mehr als 2,8 Millionen Infektionsfälle verzeichnet - damit liegt das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde nach den USA und Brasilien auf Platz drei.

WHO: Europa kann Coronavirus mittlerweile ohne Lockdown bekämpfen

14.16 Uhr: Europa ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in der Lage, die steigenden Infektionszahlen auch ohne massive Einschnitte für Wirtschaft und Gesellschaft in den Griff zu bekommen. Durch die Erfahrungen der vergangenen Monate seien die europäischen Länder viel besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge.

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In Europa steigen die Infektionszahlen nach einer ersten Infektionswelle im Frühjahr inzwischen wieder stark an: In der ersten Augustwoche gab es nach Angaben der WHO 40.000 mehr Fälle als in der ersten Juniwoche, als die Fallzahlen am niedrigsten waren.

In den 55 Ländern, für welche die WHO-Regionaldirektion für Europa zuständig ist, wurden nach Angaben der Organisation mittlerweile fast vier Millionen Infektions- und 215.000 Todesfälle verzeichnet.

Pariser Polizei verbietet Fanzonen beim Champions-League-Finale

Nach dem Halbfinal-Sieg von PSG über RB Leipzig (3:0) nahm die Polizei 36 Personen nach Ausschreitungen fest

Nach dem Halbfinal-Sieg von PSG über RB Leipzig (3:0) nahm die Polizei 36 Personen nach Ausschreitungen fest

Foto: CHARLES PLATIAU / REUTERS

14.17 Uhr: Beim Endspiel in der Fußball-Champions-League zwischen Paris St. Germain und Bayern München (21.00 Uhr; Liveticker auf SPIEGEL.de; TV: ZDF) wird es am Sonntag in der französischen Hauptstadt keine Fanzonen geben. Dies teilte die Pariser Polizei der Nachrichtenagentur AFP mit. Am Mittwoch hatte Sportministerin Roxana Maracineanu die Errichtung von Fanzonen in der Hauptstadt ins Spiel gebracht.

Auswärtiges Amt lockert Teil-Reisewarnung für Rumänien

14.04 Uhr: Das Auswärtige Amt hat seine Teil-Reisewarnung für Rumänien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gelockert. Demnach ist die wirtschaftlich und touristisch wichtige Region Timis nahe der westrumänischen Stadt Timisoara (Temeswar) von der Warnliste gestrichen worden, ebenso der südwestliche Kreis Mehedinti und die südliche Region Ialomita. Gewarnt wird dafür seit Donnerstag vor Reisen in die bisher als unbedenklich geltende zentralrumänische Touristenregion Valcea.

Alle Artikel zum Coronavirus

Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.

Weiterhin auf der Warnliste stehen die Hauptstadt Bukarest, der Touristenmagnet Brasov (Kronstadt) sowie 13 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken des Landes. Nicht als Risikozone gelten nach wie vor die Schwarzmeerstrände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden.

Bar in Tokio verwendet "Schutzschilde", um Kunden zu halten

Wie ein Goldfischglas ragen Acrylschirme über den Gesichtern dieser Gäste in einer Bar in Tokio

Wie ein Goldfischglas ragen Acrylschirme über den Gesichtern dieser Gäste in einer Bar in Tokio

Foto:

ISSEI KATO/ REUTERS

13.43 Uhr: In einer Bar in Tokios gehobenem Stadtteil Ginza wurden Acrylschirme installiert, die vor der Übertragung von Coronaviren schützen sollen. Die "Schutzschilde" hängen von der Decke und umhüllen den Kopf und die Schultern der Gäste und fungieren als Barriere zwischen ihnen und anderen. Es sei ein Versuch, um Gäste zurückzulocken, die sich Sorgen über die Risiken von Covid-19 machen. Zudem brach der Umsatz um 80 Prozent ein, sodass die Bar beschloss, etwas gegen die Ängste der Kunden zu tun.

Füchse-Handballer verzichten auf Teile der Gehälter

13.36 Uhr: Die Handballer des Bundesligisten Füchse Berlin verzichten angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie auf Teile ihrer Gehälter. Geschäftsführer Bob Hanning sagte dem SID: "Wir sind mit den Spielern im Dialog, wir werden 20 Prozent machen." Fixiert werden sollen die neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der kommenden Woche. Hanning: "Die Signale aus der Mannschaft sind positiv."

Die kleinen Gehälter wolle man bei den Füchsen "nicht anfassen", so Bob Hanning. Es sei aber klar, so der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB), dass "alle ihren Teil dazu beitragen müssen". Die Vereinbarung gelte zunächst bis inklusive Dezember. Die neue Saison soll am 1. Oktober beginnen, trotz der steigenden Infektionszahlen ist weiter geplant, Zuschauer zuzulassen.

Chinesische Regierung weist Kritik an Poolparty in Wuhan zurück

In Wuhan, dem Ursprungsort des Coronavirus, haben Tausende Menschen eine Poolparty gefeiert

In Wuhan, dem Ursprungsort des Coronavirus, haben Tausende Menschen eine Poolparty gefeiert

Foto: STR / AFP

13.24 Uhr: Nach einer Poolparty mit Tausenden Feiernden in Wuhan hat die chinesische Regierung internationale Kritik zurückgewiesen. Die Bilder zeigten lediglich, dass China das Coronavirus erfolgreich bekämpft und einen "strategischen Sieg" eingefahren habe, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking vor Journalisten. Erfahren Sie hier mehr.

EU will sich Impfstoff von CureVac sichern

13.22 Uhr: Die EU will sich den potenziellen Impfstoff des Tübinger Biotech-Unternehmens CureVac sichern. Die Europäische Kommission schloss Sondierungsgespräche mit CureVac ab. Dabei geht es um den Kauf von zunächst 225 Millionen Impfstoffeinheiten. Laut CureVac sieht der geplante Vertrag zudem eine Option auf den Kauf von weiteren 180 Millionen Dosen vor. Der Vertrag würde es allen 27 EU-Mitgliedstaaten erlauben, den Impfstoff zu kaufen sowie diesen an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu spenden oder in andere europäische Länder zu geben. Die Kommission führt zudem intensive Gespräche mit anderen Impfstoffherstellern.

Bundesregierung hebt Reisewarnung für Luxemburg auf

12.46 Uhr: Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Das geht aus den Hinweisen der Bundesregierung für den Staat hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurden. Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heißt es dort. "Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes."

Luxemburg hatte sich von Anfang an gegen diese Einstufung gewehrt: Die hohen Zahlen hingen unter anderem damit zusammen, dass Luxemburg flächendeckend und mehr als andere Länder teste - und dabei auch Grenzgänger miteinbeziehe.

BFV legt Konzept für Wiederbeginn mit Zuschauern vor

12.22 Uhr: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) will beim geplanten Wiederbeginn der Amateurfußball-Saison Anfang September wieder vor Zuschauern spielen. Laut Verband habe man vergangene Woche ein entsprechendes Hygiene- und Musterkonzept dem zuständigen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (StMI) vorgelegt. Eine Entscheidung werde spätestens am 1. September erwartet.

Hohe Ansteckungszahlen bei Kosovo- und Türkei-Rückkehrern

12.15 Uhr: Ein Schwerpunkt der Neuinfektionen in Deutschland liegt bei Rückkehrern aus den Ländern Kosovo und der Türkei. Das geht aus Statistiken des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach kamen 36,3 Prozent der in Nordrhein-Westfalen positiv getesteten Rückkehrer zwischen dem 1. Juli und dem 16. August aus dem Kosovo. Mit 19,9 Prozent liegt die Türkei an zweiter Stelle. Danach folgen mit weitem Abstand Kroatien mit 6,2 und Serbien mit 4,1 Prozent. Als Ursache für die hohen Zahlen werden bei Experten Familienbesuche von in Deutschland lebenden Personen vermutet. Für die klassischen Urlaubsländer wie beispielsweise Spanien oder Griechenland weist die Statistik aus Nordrhein-Westfalen dagegen nur sehr niedrige Infektionszahlen mit 2,5 und 0,5 Prozent Positivtestungen aus.

Polizei warnt vor neuer Masche des Telefonbetrugs

12.13 Uhr: Nachdem Kriminelle einen Senior in Niedersachsen eingeschüchtert und ihm einen Beutel mit Goldmünzen gestohlen haben, warnt die Polizei nun vor einer neuen Masche des Trickbetrugs. Unbekannte geben sich am Telefon als Bankmitarbeiter aus und behaupten, der Angerufene habe sich bei seinem letzten Besuch in der Bank mit dem Coronavirus infiziert, wie die Polizei Wolfsburg mitteilte.

Coronavirus, Covid-19, Sars-CoV-2? Was die Bezeichnungen bedeuten.

Coronavirus: Coronaviren sind eine Virusfamilie, zu der auch das derzeit weltweit grassierende Virus Sars-CoV-2 gehört. Da es anfangs keinen Namen trug, sprach man in den ersten Wochen vom "neuartigen Coronavirus".

Sars-CoV-2: Die WHO gab dem neuartigen Coronavirus den Namen "Sars-CoV-2" ("Severe Acute Respiratory Syndrome"-Coronavirus-2). Mit der Bezeichnung ist das Virus gemeint, das Symptome verursachen kann, aber nicht muss.

Covid-19: Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Atemwegskrankheit wurde "Covid-19" (Coronavirus-Disease-2019) genannt. Covid-19-Patienten sind dementsprechend Menschen, die das Virus Sars-CoV-2 in sich tragen und Symptome zeigen.

Weil auch das Bargeld des Bankkunden angeblich kontaminiert sei, müsse dies gereinigt werden. Der Angerufene solle es zum Desinfizieren durch einen Bankmitarbeiter in einer Tüte verpackt vor die Tür stellen. Ein 81-Jähriger aus Helmstedt befolgte die Anweisung des Betrügers und deponierte Goldmünzen vor der Haustür. Der Täter stahl den Beutel.

Robert Koch-Institut erklärt Teile Kroatiens zum Risikogebiet

12.04 Uhr: Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit.

Demnach gelten seit Donnerstag die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die sogenannten Gespanschaften Sibenik-Knin sowie Split-Dalmatien, als Risikogebiet. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte.

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Rheinland-Pfalz will Bußgelder für Verstöße deutlich erhöhen

11.54 Uhr: Angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Infektionen will Rheinland-Pfalz die Bußgelder für Verstöße gegen Schutzvorschriften deutlich erhöhen. Das kündigte die Staatskanzlei in Mainz nach einem Treffen mit Vertretern der Kommunen an. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, sie sei für bundeseinheitliche Bußgeldbeträge. Wenn es aber in einer Runde der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu keine Einigung gebe, sollen bei fehlendem oder nicht korrekt getragenem Mund-Nasen-Schutz in Rheinland-Pfalz statt bisher zehn künftig 50 Euro fällig werden.

Greenpeace fordert mehr Homeoffice zur Senkung der Verkehrsemissionen

11.36 Uhr: Zur Senkung des Verkehrsaufkommens fordert Greenpeace flächendeckende Heimarbeit auch nach der Coronakrise. "Bundesregierung und Unternehmen sollten die Arbeit im Homeoffice jetzt konsequent fördern, denn Telearbeit schützt das Klima, entlastet den Verkehr und schenkt Arbeitnehmenden Zeit und Flexibilität", erklärte die Umweltschutzorganisation. Einer Studie im Auftrag von Greenpeace zufolge lassen sich so jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Im Verkehrssektor könne der Ausstoß um 5,4 Millionen Tonnen jährlich sinken, "wenn 40 Prozent der Arbeitnehmenden dauerhaft an zwei Tagen pro Woche von zu Hause arbeiten", teilte Greenpeace mit. Das entspricht demnach vier Prozent der Gesamtemissionen des Personenverkehrs in Deutschland. Lesen Sie hier mehr.

TUI spricht mit Betriebsräten über Schließung von Reisebüros

11.14 Uhr: TUI verhandelt mit dem Betriebsrat über die Schließung zahlreicher Reisebüros in Deutschland. Genaue Zahlen zu den betroffenen Standorten und Mitarbeitern nannte das Unternehmen noch nicht. "Die Gespräche laufen jetzt", sagte ein Sprecher. Nach Informationen des Touristik-Fachblatts "fvw " soll es um bis zu 60 von etwa 450 TUI-Büros in der Bundesrepublik gehen, die bis Ende September des kommenden Jahres dichtgemacht werden könnten.

NRW plant landesweite Maskenkontrolle in Zügen

11.09 Uhr: In NRW wird am Montag landesweit das Tragen von Schutzmasken in S-Bahnen und Regionalzügen kontrolliert. Das berichtet die "Rheinische Post ". Die Aktion wurde vom NRW-Verkehrsministerium angestoßen.

Konkret sollen Mitarbeiter der Bahnunternehmen in den Zügen nach Reisenden ohne Maske Ausschau halten. An großen Bahnhöfen wie Düsseldorf, Köln oder Essen sollen Bundespolizisten oder Mitarbeiter von Ordnungsämtern bereitstehen, um die Personalien für die Bußgeldbescheide aufzunehmen. Seit dem 12. August sind in NRW 150 Euro an Bußgeld fällig, wenn Personen im öffentlichen Verkehr keine Maske tragen. Bis dahin waren Geldbußen nur möglich, wenn ein Bürger die Maske im Personenverkehr trotz Ermahnung nicht trägt.

Vergleichbar zu den früheren Blitzmarathons auf NRW-Straßen soll die landesweite Kontrolle noch öffentlich angekündigt werden, in diesem Fall noch vor dem Wochenende.

Schulen in El Salvador bleiben noch bis Jahresende geschlossen

10.41 Uhr: Die Schulen in El Salvador bleiben wegen der Corona-Pandemie noch bis Jahresende geschlossen. Die Schüler sollen stattdessen online unterrichtet werden, wie die Regierung des kleinen zentralamerikanischen Landes am Mittwoch mitteilte. Die Regierung reagiere damit auf lautstarke Proteste vieler Eltern, erklärte Bildungsministerin Carla Hanania. "Sie haben uns gebeten, das Leben ihrer Kinder nicht in Gefahr zu bringen." Daher werde es bis zum 31. Dezember im ganzen Land keinen Präsenzunterricht geben.

Die Schulen und Universitäten in El Salvador wurden im März wegen der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen. In dem Land wurden bisher 23.717 Infektions- und 622 Todesfälle verzeichnet.

Umgangsregeln für Kinder gelten auch in der Corona-Pandemie

10.32 Uhr: Ein Elternteil darf laut einem Gerichtsurteil dem Ex-Partner nicht unter Berufung auf die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie den Umgang mit dem gemeinsamen Kind verweigern. Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main bestätigte mit einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss ein Ordnungsgeld gegen die Mutter, weil der Vater das zehnjährige Kind nicht treffen durfte. Die Frau hatte dies damit begründet, dass in ihrem Haus auch die zur Corona-Risikogruppe zählenden Großeltern leben.

Die Regelungen des Familiengerichts sehen vor, dass der Vater sein Kind regelmäßig an den Wochenenden und in den Ferien treffen darf. Die Mutter teilte diesem aber im März mit, dass sie den direkten Kontakt wegen der Corona-Pandemie aussetze. Er könne mit dem Kind telefonieren und es auf dem Balkon sehen. Daraufhin setzte das Familiengericht Ende Mai auf Antrag des Vaters ein Ordnungsgeld von 300 Euro gegen die Mutter fest. Die dagegen gerichtete Beschwerde der Frau blieb vor dem OLG erfolglos.

Griechischer Tourismus bricht fast vollständig ein

10.05 Uhr: Der für die griechische Wirtschaft so wichtige Tourismus leidet stark unter der Coronakrise und den monatelangen Reisebeschränkungen. Die Einnahmen der Branche sanken im Juni auf Jahressicht um 99,7 Prozent - von 2,56 Milliarden Euro auf 64 Millionen Euro, wie die Notenbank mitteilt. Jüngst hatte der weltgrößte Tourismuskonzern TUI allerdings erklärt, dass nach dem Ende vieler Einschränkungen vor allem das Griechenland-Geschäft inzwischen wieder anziehe.

Berlins Kultursenator hält Klubbesuche erst mit Impfstoff oder Medikament für möglich

09.45 Uhr: Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hält Partys und Klubbesuche in Innenräumen erst mit einem Corona-Impfstoff oder einem Medikament für möglich. Ganz klar sei dies erst dann "ganz sicher", sagte Lederer der "Berliner Zeitung". Bis dahin müsse sich der Senat schrittweise durch die Coronakrise manövrieren. Lederer wies auf die begrenzten finanziellen Mittel Berlins hin.

"Das Land Berlin hat keinen Geldautomaten mit unbegrenzter Abhebebefugnis", sagte der Senator der Zeitung. Zu weit in die Zukunft denkt er lieber nicht: "Die Frage, was im Jahr 2021 ist - die stelle ich mir nicht." Würde er anfangen, "das Ganze vom Ende her zu denken, dann würde ich abends nur noch mit Albdrücken einschlafen - wenn ich überhaupt einschlafen könnte."

Fahrradhändler sind Gewinner der Coronakrise

08.48 Uhr: Die deutschen Fahrradhändler gehören dem Ifo-Institut zufolge zu den größten Gewinnern der Coronakrise. Nahezu alle Fahrradhändler sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, wie aus der Konjunkturumfrage der Münchner Forscher hervorgeht. Das entsprechende Barometer liegt aktuell bei 95 Punkten, höchstens 100 sind möglich. "Die Fahrradhändler erleben einen regelrechten Boom", sagte der Leiter der Ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Viele Deutsche meiden in der Corona-Pandemie den öffentlichen Nahverkehr wegen der möglichen Ansteckungsgefahr und steigen auf den Drahtesel um.

Besonders gut läuft es der Umfrage zufolge derzeit auch beim Bau- und Heimwerkbedarf. Hier beträgt der Wert 83,1 Punkte. Dahinter folgen Nahrungs- und Genussmittel (62,8 Punkte), Möbel- und Einrichtungshäuser (40,7), die Händler von Unterhaltungselektronik (29,7) und Computer-Händler (33,3).

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Schäuble bei Ruf nach mehr Einheitlichkeit skeptisch

08:43 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sieht Forderungen nach einem wieder einheitlichen Vorgehen der Bundesländer in der Corona-Pandemie skeptisch. "Die Bevölkerung möchte einheitliche Lösungen, aber wenn sie die bekommt, schüttelt sie oft den Kopf", sagte der CDU-Politiker der Bielefelder Zeitung "Neue Westfälische".

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble

Foto: Bernd von Jutrczenka/ DPA

"Wir müssen immer wieder erklären, dass der föderale Wettbewerb ein Ringen um die beste Lösung ist. Damit sind wir im Ergebnis gut gefahren. Wenn es einer übertreibt, stellt sich bald heraus, dass er auch nur mit Wasser kocht." Schäuble fügte aber hinzu: "Die Länder müssen sich nicht nur in der Coronakrise untereinander abstimmen. Das haben sie im Wesentlichen gut hinbekommen."

Der Bundestagspräsident sagte voraus: "Die Spuren der Pandemie werden länger und tief greifender sein, als wir uns das heute vorstellen können." Die Verbreitung des Virus habe zu Veränderungen geführt, mit denen niemand gerechnet habe. Es sei "nur menschlich, wenn wir die bislang völlig unbekannte Gefahr der Pandemie betrachten, dass wir uns innerlich immer noch dagegen sträuben, die Bedrohung zu akzeptieren". Die meisten Menschen glaubten noch, irgendwie werde es schon wieder wie vorher. Schäuble unterstrich zugleich: "Unsere Demokratie ist viel besser, als wir oft über sie reden. Politik und Gesellschaft, wir alle haben gut reagiert. Die Debatte funktioniert, und das Parlament funktioniert."

Veranstalter CTS Eventim macht kaum noch Geschäft 

07.51 Uhr: Die Coronakrise hat den Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim im zweiten Quartal voll getroffen. Zwischen April und Ende Juni sackte der Umsatz wegen ausgefallener Festivals, Konzerte und anderen Veranstaltungen um fast 97 Prozent auf 13,9 Millionen Euro ab, wie das MDax-Unternehmen in München mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 16,2 Millionen Euro nach einem operativen Gewinn von 54,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Auch unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 40,9 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 21,8 Millionen Euro verdient.

Kosten- und Effizienzmaßnahmen hätten Entlastungen in zweistelliger Millionenhöhe gebracht, hieß es. Investitionen wurden auf ein Mindestmaß gekappt. Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg sprach von der schwierigsten Phase der Unternehmensgeschichte. Der Konzern gibt wegen der Covid-19-Pandemie weiter keine Prognose für das laufende Jahr ab, sieht seine Wettbewerbsposition nach Ende der Beschränkungen aber nach eigenen Angaben als sehr gut.

Zwei Tennisprofis wegen Corona-Falls im Umfeld in Quarantäne

07.34 Uhr: Wegen eines positiven Corona-Tests in ihrem Umfeld dürfen die Tennisprofis Guido Pella und Hugo Dellien nicht beim Masters-Series-Turnier in New York teilnehmen. Das machten der 30 Jahre alte Argentinier Pella und der drei Jahre jüngere Dellien aus Bolivien in den sozialen Netzwerken öffentlich.

Zuvor hatten die Veranstalter der "Western and Southern Open", die wegen der Coronavirus-Pandemie von Cincinnati nach New York verlegt worden waren, am Mittwoch (Ortszeit) mitgeteilt, dass zwei Profis ausgeschlossen wurden, allerdings keine Namen genannt.

Bei einer Testreihe im Vorfeld der US Open war vor wenigen Tagen von 1400 Getesteten eine Person positiv auf das Coronavirus gemeldet worden. Die Nachverfolgung habe ergeben, dass zwei Profis in engerem und längerem Kontakt mit der Person gestanden hätten, hieß es. Beide zeigten keine Symptome, befänden sich aber in Quarantäne.

Laut Pella und Dellien handelt es sich bei dem positiv auf Covid-19 Getesteten um ihren Fitnesstrainer. Das Trio habe sich in der vergangenen Woche in Miami gemeinsam auf die Rückkehr der Tennistour vorbereitet. Das Masters-Turnier beginnt am (heutigen) Donnerstag mit der Qualifikation. Die US Open sollen am 31. August starten.

Kampf gegen Keime: Rolltreppe mit UV-Licht in München installiert

06.15 Uhr: Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet. Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb. Ursprünglich war der Test schon um den Jahreswechsel herum geplant. Mit der Ausbreitung des Coronavirus bekommt er nun eine ganz neue Relevanz.

"Der Test ist auf mehrere Jahre angelegt. Im Fokus sehen bei der Erprobung insbesondere die Auswirkungen auf das Nutzerverhalten und das Material", sagt ein SWM-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. SWM und MVG wollen beispielsweise wissen, ob die UV-Bestrahlung mehr Fahrgäste dazu veranlasst, sich an den Handläufen festzuhalten. Zum anderen soll geklärt werden, wie das Gummi der Handläufe auf die dauerhafte Bestrahlung mit UV-Licht reagiert.

Das Ganze funktioniert so: Die Module werden im Rücklauf der Rolltreppe, im verschlossenen Bereich, eingebaut und bestrahlen dort durchgehend den Handlauf mit UVC-Licht. Das UVC Licht zerstört dann die DNA der Mikroorganismen. Der Handlauf soll so innerhalb von Sekunden weitgehend keimfrei sein.

Das Landesamt für Gesundheit sieht die Technik kritisch, weil "sie lediglich punktuell eingesetzt werden" könne und kommt zu dem Schluss: "Die Installation von Handlaufdesinfektionsgeräten im öffentlichen Bereich stellt unter Berücksichtigung der Infektionswege keinen zielführenden Schutz dar." Das Landesamt betont: "Sinnvoller ist es, nicht die Oberfläche zu behandeln, sondern sich an die AHA-Regeln zu halten" - also Abstand zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen und Alltagsmasken zu tragen.

Höchstwert seit Ende April: 1707 registrierte Corona-Neuinfektionen

05.54 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Die steigenden Fallzahlen seien aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."

Greenpeace-Studie: Homeoffice bringt den Klimaschutz voran

Frau im Homeoffice (Archivbild)

Frau im Homeoffice (Archivbild)

Foto: Daniel Naupold/ picture alliance / dpa

04.54 Uhr: Telefon und Videokonferenz statt tägliche Autofahrten ins Büro: Wenn mehr Menschen öfter im Homeoffice arbeiten, spart das einer Greenpeace-Studie zufolge ordentlich Treibhausgase. Der CO₂-Ausstoß im Verkehr könnte um 5,4 Millionen Tonnen pro Jahr sinken, wenn zwei von fünf Arbeitnehmern an zwei Tagen pro Woche von zu Hause aus arbeiten, ergab eine Studie des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung im Auftrag der Umweltschutzorganisation. Zum Vergleich: Im gesamten Verkehrsbereich in Deutschland entstanden im vergangenen Jahr 166 Millionen Tonnen CO₂.

"Die Corona-Monate haben gezeigt, dass sich viele Arbeiten problemlos von zu Haus erledigen lassen", erklärte Greenpeace-Sprecher Benjamin Stephan. "Bundesregierung und Unternehmen sollten die Arbeit im Homeoffice jetzt konsequent fördern, denn Telearbeit schützt das Klima, entlastet den Verkehr und schenkt Arbeitnehmenden Zeit und Flexibilität."

Deutscher Mieterbund sieht Mieter weiterhin in Finanznot

04.35 Uhr: Mehr als anderthalb Monate nach Ablauf des Mieten-Moratoriums verursacht die Coronakrise laut Verbandsangaben weiterhin finanzielle Nöte vieler Mieter in Deutschland. "Die Situation von Mietern ist nach wie vor angespannt", sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Immer noch gehe es in rund jeder zehnten Beratung durch die Mietvereine um "Fragen zu Zahlungsproblemen aufgrund der Coronakrise".

Siebenkotten nannte es wahrscheinlich, dass eine Pleitewelle im Herbst zu einer Verschärfung der Situation unter Mietern führen könnte. In diesem Fall müsse die Bundesregierung schnell reagieren und das Mieten-Moratorium neu auflegen.

Die dreimonatige Corona-Sonderregelung der Bundesregierung zugunsten von Mietern war Ende Juni ausgelaufen. Vermieter durften in diesem Zeitraum nicht kündigen, wenn Mieter wegen der Krise ihre Miete nicht mehr zahlen konnten.

Deutsche Reisewarnung würde kroatische Tourismusbranche hart treffen

04.14 Uhr: Die kroatische Tourismusbranche fürchtet eine Reisewarnung der Bundesregierung. Eine solche "würde uns am härtesten treffen", sagte der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, Romeo Draghicchio, der Nachrichtenagentur dpa. "Die Deutschen sind unsere Urlaubsgruppe Nummer eins." Derzeit hielten sich etwa 180.000 Urlauber aus Deutschland in Kroatien auf.

Das Auswärtige Amt stuft das beliebte Urlaubsland bisher nicht als Corona-Risikogebiet ein. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet , heißt es aus dem Auswärtigen Amt, in Kroatien sei derzeit nicht der kritische Richtwert von 50 infizierten Personen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von einer Woche erreicht, den die Bundesregierung zur Kennzeichnung von Risikogebieten anlegt. Allerdings beobachte man "in einigen Regionen Kroatiens einen verstärkten Anstieg der Zahlen", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Dies habe man "genau im Blick".

Die britische Regierung wird Kroatien am heutigen Donnerstag auf die Liste der Corona-Risikogebiete setzen, berichtet "The Telegraph". Auch Slowenien will heute eine Warnung aussprechen. Österreich und Italien haben bereits eine Reisewarnung für Kroatien verhängt.

Saarländischer Ministerpräsident Tobias Hans gegen Karnevalsabsage

02.23 Uhr: Trotz Coronakrise hält der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans nichts von einer Absage aller Karnevalsfeiern. "Man kann den Karneval ja nicht absagen, davon bin ich fest überzeugt, aber die Art und Weise, wie wir es machen, die wird anders sein", sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung "Maischberger - Die Woche". "Karneval, so wie wir ihn im letzten Jahr erlebt haben, wird es nicht mehr geben. Das unterschreibe ich, das wird anders aussehen." So habe er auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verstanden. Schunkeln mit 1,5 Meter Abstand sei schwierig. Aber er traue den Vereinen zu, "Konzepte zu entwickeln, die die Menschen schützen, sodass wir dennoch Freude haben werden".

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Mittwoch gesagt, dass er sich bei der jetzigen Infektionslage keinen Karneval vorstellen könne. Auch Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) bekräftigte seine Haltung. Er wisse um die Bedeutung des Karnevals für Millionen Menschen. "Aber wenn wir vor der Frage stehen: Ist die Kita möglich oder der Karneval, dann bin ich sehr sicher, dass ein Großteil der Gesellschaft da eine klare Antwort zu hat", sagte er bei einem Besuch in Kiel.

Die SPD im Düsseldorfer Landtag sprach sich aber ebenfalls gegen eine vollständige Absage des Karnevals aus. "Klassische Karnevalssitzungen in geschlossenen Räumen kann ich mir bei den augenblicklichen Infektionszahlen beim besten Willen nicht vorstellen. Anders sieht es dagegen beim Straßenkarneval aus: An der frischen Luft, mit klaren Auflagen und guten Konzepten sollte das ein oder andere durchaus möglich sein, wenn die Infektionszahlen das Anfang nächsten Jahres hergeben", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty der "Rheinischen Post".

Finnland verschärft Einreisebestimmungen

00.30 Uhr: Aufgrund der steigenden Fallzahlen in vielen europäischen Ländern hat Finnland strenge Einreisebeschränkungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten verhängt. Ab Montag können nur noch Menschen aus einer Handvoll Staaten ohne Beschränkungen ins Land einreisen, wie Innenministerin Maria Ohisalo in Helsinki mitteilte. Auch deutsche Reisende sind betroffen: Nicht notwendige Reisen aus Deutschland sind laut dem Auswärtigen Amt in Berlin nicht mehr gestattet.

Nur noch Reisende aus Estland, Italien, Litauen, der Slowakei und Ungarn dürfen ohne Nachweis eines triftigen Grundes und ohne zweiwöchige Selbstisolation ins Land gelassen werden. Norwegen hatte bereits am Samstag seine Reiseregelungen verschärft. Griechenland, Großbritannien, Irland, Österreich sowie Teile von Dänemark und Schweden setzte die Regierung in Oslo auf die Liste der Länder und Regionen, in denen von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten wird.

Sowohl Finnland als auch Norwegen haben die Ausbreitung des Virus bislang weitgehend eindämmen können. Allerdings wurde in beiden Ländern zuletzt ein Anstieg der Infektionsraten verzeichnet.

Steuereinnahmen erholen sich etwas nach Corona-Einbruch

00.14 Uhr: Nach dem starken Rückgang der Steuereinnahmen in der Coronakrise haben sich die Zahlen im Juli wieder etwas erholt. Sie lagen nur noch 0,3 Prozent unter den Werten von Juli 2019, wie aus dem Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Grund für die besseren Zahlen sei unter anderem, dass viele im Frühjahr gestundete Steuerzahlungen nun fällig wurden. Grundsätzlich belaste die Coronakrise das Steueraufkommen aber weiterhin, heißt es in dem Bericht. So sei die Lohnsteuer unter anderem durch Kurzarbeit erheblich zurückgegangen.

Nach Einschätzung von Ökonomen rutscht Deutschland infolge der Krise und massiver Beschränkungen in die bisher schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein im Juni lagen die Steuereinnahmen 19 Prozent unter dem Wert von Juni 2019. Seit Jahresbeginn sanken sie um acht Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet die Bundesregierung derzeit mit einem Steuerminus von fast zehn Prozent. Nicht enthalten in der Rechnung sind reine Gemeindesteuern.

Fast 50.000 Neuinfektionen in Brasilien

00.05 Uhr: Das Coronavirus hat sich in Brasilien weiter ausgebreitet. Das Gesundheitsministerium meldete 49.298 Neuinfektionen, damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 3,456 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1212 auf 111.100 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

hba/sen/mjm/caw/pgo/jok/dpa/AFP/Reuters/AP
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