Corona-News am Samstag "Friends"-Comeback erneut verschoben

Wegen der Corona-Pandemie müssen "Friends"-Fans noch länger auf das Comeback der US-Serienstars warten. Und: Ein Spaziergang am Ufer der Seine in der französischen Hauptstadt ist künftig nur noch mit Maske erlaubt. Die Nachrichten im Überblick.
Die "Friends"-Stars im Jahr 1998

Die "Friends"-Stars im Jahr 1998

Foto: Neil Munns/ dpa

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MTV Video Music Awards: Verleihung ins Freie verlegt

22.32 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie soll die Ende August geplante Verleihung der MTV Video Music Awards im Freien statt in einer Halle stattfinden. Es werde mehrere Outdoor-Auftritte in verschiedenen Teilen von New York entweder ohne Live-Publikum oder nur mit begrenzten Zuschauerzahlen geben, zitierte die US-Zeitschrift "People" am Samstag aus einer Mitteilung der Veranstalter.

Ursprünglich sollte die Gala am 30. August im New Yorker Barclays Center stattfinden. Doch nach Beratungen mit den Gesundheitsbehörden sehe man nun von einem Event in einer geschlossenen Halle ab, hieß es in der Mitteilung. Der Sender MTV will die von Schauspielerin Keke Palmer moderierte Show live ausstrahlen.

Ariana Grande und Lady Gaga gehen mit je neun Nominierungen als Top-Favoritinnen ins Rennen um die MTV Video Music Awards. Billie Eilish und The Weeknd haben je sechs Gewinnchancen. Alle vier Spitzenanwärter sind in der Top-Sparte "Video des Jahres" vertreten. Zudem konkurrieren dort Eminem, Future und Taylor Swift.

Die Preise des US-Musiksenders MTV werden seit 1984 verliehen. Fans können online für ihre Favoriten stimmen. Als Trophäe gibt es einen "Moonman", einen kleinen Astronauten auf dem Mond, der eine MTV-Fahne in der Hand hält.

Friends-Comeback muss warten

20.40 Uhr: Ein "Special", bei dem die Schauspieler der Kultserie "Friends" nach 15 Jahren wieder aufeinandertreffen sollten, ist wegen der Corona-Pandemie erneut verschoben worden. "Das ist sehr traurig", erklärte "Friends"-Star Jennifer Aniston (51) im Interview mit dem Filmportal "Deadline.com" . Unter diesen Umständen sei es für alle aber einfach zu riskant, vor einem Publikum aufzutreten.

Aniston vertröstete die Fans auf einen späteren Termin. Durch den Aufschub hätten sie nun mehr Zeit, die Show "noch aufregender und lustiger" zu machen.

Die Neuauflage sollte ursprünglich im Mai beim Streamingdienst HBO Max erscheinen.

Nach Ankündigung der Produktionsfirma WarnerMedia im Februar soll Aniston bei dem "Special" mit ihren Kollegen Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc, Matthew Perry und David Schwimmer ohne festes Drehbuch spielen.

Die Fortsetzung soll in demselben Studio wie das Original gedreht werden: Auf der Stage 24 in der kalifornischen Stadt Burbank.

Schärfere Maßnahmen in Paris

20.11 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus führt nun auch die Millionenmetropole Paris eine Maskenpflicht im Freien ein. Betroffen seien besonders stark frequentierte Bereiche wie die Seineufer oder Einkaufsstraßen in mehreren Stadtbezirken, teilte das Polizeipräsidium am Samstagabend mit. Die Vorschrift gilt von diesem Montag an. Experten warnen schon seit vergangenem Monat vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie in Frankreich. Das Land ist mit rund 30.000 Toten stark von der Epidemie betroffen. In mehreren Städten des Landes müssen in bestimmten Bereichen bereits Masken getragen werden, beispielsweise in Nizza oder in Lille. Eigentlich sind in Frankreich Masken nur in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr Pflicht. Das sind zum Beispiel Geschäfte, Restaurants und Behörden. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Menschen eine Corona-Schutzmaske tragen.

Medienbericht: Trump will neue Corona-Hilfen per Erlass einführen

19.47 Uhr: Nach dem Stillstand bei den Verhandlungen zwischen dem Präsidialamt und den Demokraten im Kongress will US-Präsident Donald Trump weitere Corona-Hilfen per Erlass durchsetzen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Informationen aus Kreisen des Präsidialamts. Trump sollte im Laufe des Abends eine Pressekonferenz abhalten. Auch am Freitag war kein Durchbruch bei den Verhandlungen erzielt worden. Unklar blieb zunächst, ob Trumps Verfügungsmacht ausreicht, um ein Hilfspaket per Erlass umsetzen. Für ein Gesetz müssten sich Demokraten und Republikaner im Kongress auf eine gemeinsame Vorlage einigen. Zuletzt klaffte zwischen den Vorstellungen des Präsidialamts und der Demokraten eine Lücke von zwei Billionen Dollar.

Britische Behörde ruft 740.000 Coronavirus-Tests zurück

18.55 Uhr: Die britische Aufsichtsbehörde für Medizinprodukte hat den Rückruf Hunderttausender Coronavirus-Test-Sets veranlasst. Wie die Regierung in London am Samstag bestätigte, handelt es sich um bis zu 741.000 Tests der Firma Randox. Diese seien möglicherweise nicht sicher für den Gebrauch, hieß es zur Begründung.

Randox hatte im März einen Auftrag in Höhe von 133 Millionen Pfund von der britischen Regierung erhalten, unter anderem für die Bereitstellung von Coronavirus-Tests. Dem "Guardian"  zufolge erfolgte die Vergabe ohne Ausschreibung. Gerechtfertigt wurde das durch die hohe Dringlichkeit, die Testkapazitäten des Landes rasch zu erhöhen. Pikant ist jedoch, dass ein führender Abgeordneter der regierenden Konservativen, Owen Paterson, als Berater für die Firma tätig ist. Paterson erhält dem Register für Nebeneinkünfte des britischen Parlaments zufolge dafür jährlich 100.000 Pfund (umgerechnet rund 110.000 Euro).

Deutlicher Anstieg von Neuinfektionen in Irland

18.50 Uhr: Irland meldet 174 bekannte Neuinfektionen nach einem Durchschnittswert von 58 neuen Fällen pro Tag in der vergangenen Woche und 32 zusätzliche Erkrankungen in der Woche davor.

Investmentfirma von Warren Buffett: 10.000 Arbeitsplätze bei Ableger gestrichen

18.45 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie setzt der Investmentfirma von Star-Investor Warren Buffett weiter zu. Berkshire Hathaway gab am Samstag eine Abschreibung von 9,8 Milliarden Dollar und den Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen bei der Tochter Precision Castparts bekannt. Diese stellt Flugzeug- und Industrieteile her. Berkshire machte die Lage in der Airline-Branche für einen Umsatzrückgang von einen Drittel bei dem Unternehmen verantwortlich.

Der operative Gewinn von Berkshire selbst, in den die Abschreibung nicht einfließt, sank im zweiten Quartal um zehn Prozent. Der Nettogewinn stieg wiederum um 87 Prozent aufgrund von Investitionen in Konzerne wie Apple. Er betrug 26,3 Milliarden Dollar - 16.314 Dollar je Aktie. Der Umsatz ging um elf Prozent auf 56,8 Milliarden Dollar zurück. Im ersten Quartal hatte Berkshire rote Zahlen geschrieben.

Schulschließung in Mecklenburg-Vorpommern: Bislang keine weiteren Fälle

18.23 Uhr: An der Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock), die am Freitag wegen der Corona-Infektion eines Schülers vorsorglich geschlossen worden war, ist bislang kein weiterer Fall bekannt geworden. Mehr als die Hälfte der 137 zu testenden Schüler und Lehrer habe sich einem Abstrich unterzogen. Alle bisherigen Testergebnisse seien negativ gewesen, teilte ein Sprecher des Landkreises am Samstag mit. Die noch ausstehenden Tests würden über das Wochenende erfolgen.

Taiwans Airlines starten Sightseeing-Rundflüge

18.17 Uhr: Um die Geldeinbußen in der Corona-Krise abzufedern, bieten taiwanische Fluggesellschaften seit Neuestem Sightseeing-Flüge mit Passagierjets über den Inselstaat an. Kinder erhalten dabei eine Flugbegleiter-Kurzausbildung.

Am Samstag hob eine Maschine der China Airlines in Taoyuan mit 50 aufgeregten Kindern und ihren Eltern zu einem zweistündigen Rundflug ab. Zunächst erhielten die Kinder eine kurze Einführung in die Kunst des Bordservice in einer nachgebauten Flugzeugkabine, anschließend konnten die Kleinen in schicken Kinder-Flugbegleiteruniformen während des Rundflugs über Taiwan ihre Eltern bedienen.

Karliczek: Masken in Schule tragen, wo Abstand nicht möglich ist

17.50 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat dazu aufgefordert, "dass in der Schule Mund- und Nasenbedeckungen getragen werden sollten, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können". Das sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Angesichts der Corona-Pandemie sieht sie die Schulen vor Herausforderungen, wie es sie "vielleicht noch nie" gab.

"Jetzt wünschen sich verständlicherweise viele die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Die persönliche Begegnung ist für den Lernerfolg unstreitig von besonderer Bedeutung", wird Karliczek zitiert. Gerade benachteiligte Schülerinnen und Schüler hätten unter den Schulschließungen besonders gelitten. "Denn sie erreichen wir mit digitalen Lernformaten noch nicht gut genug." Beim digitalen Lehren und Lernen sei es vorangegangen, auch wenn noch nicht alle Ziele erreicht seien: "Die Krise hat uns aber auch die Chancen digitaler Lernformate gezeigt", sagte Karliczek.

Paris ordnet Maskenpflicht auch im Freien an

17.40 Uhr: Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft Paris die Maskenpflicht. Ab Montag müssten Mund und Nase in gewissen Teilen der französischen Hauptstadt auch im Freien bedeckt sein, teilen die Behörden mit. Die genauen Orte sollen noch bekanntgegeben und eine entsprechende Liste regelmäßig aktualisiert werden.

Dänischer Schlachthof schließt nach Corona-Ausbruch für eine Woche

17.30 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch mit Dutzenden infizierten Mitarbeitern wird ein Schlachtbetrieb in Dänemark vorübergehend geschlossen. Nachdem weitere 22 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden seien, werde der Betrieb in Ringsted ab Montag zunächst für eine Woche geschlossen, teilte der Fleischverarbeiter Danish Crown am Samstag mit. Damit solle versucht werden, die Infektionsketten innerhalb des Personals zu durchbrechen.

Mittlerweile sind damit fast 150 Mitarbeiter von Danish Crown in Ringsted positiv auf das Coronavirus getestet worden. Danish Crown war vor knapp zwei Wochen über einen ersten Corona-Fall unter den rund 850 Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was aber in Folge des Ausbruchs bereits deutlich zurückgefahren wurde.

35 Grad, Urlaubszeit, Pandemie: So voll ist es an Deutschlands Stränden - und auf der Zugspitze

17.15 Uhr: Wie soll man die Hitze bloß aushalten? An den Nord- und Ostseestränden werden die Räume eng. Einige Urlauber waren aber auch angenehm überrascht. Sehen hier das Video.

Alle zu Hause wegen Corona - Niedersächsischer Gemeinde geht das Wasser aus

17.00 Uhr: In der niedersächsischen Gemeinde Lauenau ist die Wasserversorgung nach warmen Tagen und während der Corona-Pandemie zusammengebrochen, das teilte die Samtgemeinde Rodenberg auf ihrer Webseite mit.  Die Abnahmemenge im privaten Bereich sei drastisch gestiegen - selbst im Vergleich zu anderen Spitzenzeiten, erklärte Bürgermeister Georg Hudalla (parteilos). "Sonst sind die Menschen in der Sommerzeit verreist und jetzt sind sie zu Hause." Der Trinkwasserspeicher könne über Nacht nicht mehr komplett aufgefüllt werden. So sei er am Samstagmittag auf Null gelaufen. "Es kann passieren, wenn Menschen den Hahn aufmachen: Es kommt wirklich gar nichts", sagte der Bürgermeister. Zuvor hatte der NDR berichtet. 

Am Feuerwehrhaus wurden Behälter mit Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung aufgestellt, das sich die Bürger abholen können. Dazu verteilten Tanklöschfahrzeuge ihr Brandwasser in den Ortsteilen. Trinkwasser müssen sich die Menschen im Supermarkt kaufen. Knapp 4000 Menschen sind betroffen. Wann das Problem gelöst sein könnte, ist laut Bürgermeister unklar.

Dänische Region erlaubt pro Patient nur noch einen Besucher

16.40 Uhr: Wegen eines Anstiegs der Corona-Zahlen beschränkt eine Region in Dänemark wieder die Möglichkeiten zum Besuch von Patienten im Krankenhaus. Von nun an dürfe pro Patient nur noch ein Begleiter oder Besucher kommen, teilte die Region Mitteljütland (Midtjylland) am Samstag mit. Kinderstationen sind ausgenommen. Hier sind zwei Begleiter erlaubt.

Alle Patienten und Krankenhausbesucher müssen zudem Mundschutz tragen, sofern sie keinen negativen Corona-Test vorweisen können. Allgemeine Maskenpflicht gilt in Dänemark nicht. Das Land hatte im März früh und strikt auf den Coronavirus-Ausbruch reagiert und seine Infektions- und Todeszahlen damit schnell unter Kontrolle gebracht. Seit einigen Tagen gehen die Zahlen aber wieder nach oben, unter anderem durch einen Ausbruch im mitteljütländischen Aarhus.

Bundeswehr unterstützt Corona-Testungen an vier Flughäfen

16.20 Uhr: Soldatinnen und Soldaten werden aktuell an vier Flughäfen in Deutschland eingesetzt, um die Mitarbeiter vor Ort bei den Corona-Tests von Reiserückkehrern zu unterstützen, das teilte die Bundeswehr auf SPIEGEL-Anfrage mit. Derzeit sind zehn Soldaten am Flughafen Bremen eingesetzt, 40 in Berlin-Tegel, acht in Frankfurt-Hahn sowie seit Samstag 100 am Airport Frankfurt am Main. Der Einsatz an den vier Standorten ist vorerst jeweils für mehrere Wochen geplant, in Bremen etwa bis zum 25. Oktober, in Frankfurt-Hahn bis Ende September. Die Anzahl der eingesetzten Soldaten sowie die Durchführungszeiträume könnten jederzeit angepasst werden. Zuerst war die Bundeswehr seit vergangenem Monat am Flughafen in Bremen vor Ort .

Die Bundeswehr übernimmt an den Airports administrative Aufgaben wie das Einsammeln von Aussteigerkarten oder das Einscannen und Senden von Dokumenten. Außerdem wird die Durchführung der Tests unterstützt, auch durch das Entnehmen von Abstrichen, teilte der zuständige Referatsleiter mit. Die Durchsetzung der angeordneten Maßnahmen obliege Polizei- und Ordnungskräften.

Seit Samstag müssen sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten bei der Einreise auf das Coronavirus testen lassen . Alternativ kann ein negatives Testergebnis vorgelegt werden, das nicht mehr als zwei Tage alt ist. Auch Urlauber aus Nicht-Risikogebieten können sich kostenlos testen lassen. Welche Länder als Risikogebiete gelten, steht auf einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) .

Reisende stehen am Frankfurter Flughafen für den Coronavirus-Test an. Soldaten der Bundeswehr unterstützen die Teststelle bei administrativen Aufgaben

Reisende stehen am Frankfurter Flughafen für den Coronavirus-Test an. Soldaten der Bundeswehr unterstützen die Teststelle bei administrativen Aufgaben

Foto:

Thomas Frey/ dpa

Corona-Testpflicht an Flughäfen weitgehend reibungslos angelaufen

16.09 Uhr: Die seit Samstag geltende Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten hat an vielen deutschen Flughäfen zunächst keine Probleme verursacht. Am größten deutschen Airport in Frankfurt ließen zahlreiche Rückkehrer am ersten Tag der Testpflicht Abstriche machen. Probleme sehen die Betreiber der Testzentren nicht. "Das ist minimal mehr als in den vergangenen Tagen", sagte Benedikt Hart, Leiter des vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebenen Testzentrums am Flughafen, der Nachrichtenagentur dpa. "Die Leute haben Verständnis. Es gibt keine verärgerten Passagiere."

Am Flughafen Hannover hatten sich vor dem Testzentrum der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) am Mittag längere Schlangen gebildet, wie eine Sprecherin des Landesverbands Niedersachsen/Bremen mitteilte. Man rechne für Samstag insgesamt mit über 1000 Tests. In den vergangenen Tagen habe das Zentrum, das bereits vor gut einer Woche für zunächst freiwillige Tests errichtet worden war, demnach im Schnitt 700 bis 900 Test verzeichnet.

Am Hamburger Flughafen gab es nach Einschätzung der zuständigen Sozialbehörde am Samstag keine Probleme. Fluggäste, die aus Urlaubsländern mit hohen Infektionszahlen nach Deutschland zurückkehrten, hätten selbst in Spitzenzeiten nicht länger als 30 Minuten auf den Abstrich warten müssen, sagte ein Behördensprecher. Allerdings hätten nicht alle Reisenden den für sie kostenlosen Service noch am Flughafen auch genutzt.

Umfrage: Klare Mehrheit lehnt Demos gegen Corona-Maßnahmen ab

15.55 Uhr: Die Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus werden nach einer Umfrage von einer großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. In einer am Samstag veröffentlichten Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL von 2502 Befragten gaben 91 Prozent an, kein Verständnis für die Proteste zu haben. Nur neun Prozent äußerten sich dem "RTL/ntv-Trendbarometer" zufolge zustimmend. Eine klare Mehrheit (87%) war auch der Meinung, dass die Menschen, die gegen die Maßnahmen auf die Straße gehen, nur eine Minderheit der Bevölkerung repräsentieren.

Das Unverständnis für die Demos teilen laut Umfrage die Anhänger fast aller Parteien, mit einer Ausnahme: 59 Prozent der Anhänger der AfD sagten, sie begrüßten die Anti-Corona-Proteste. Auf besonders starke Ablehnung stoßen die Demos in zwei Altersgruppen: 93 Prozent der über 60-Jährigen und 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben an, sie hätten "kein Verständnis" für die Proteste gegen Corona-Maßnahmen.

Am Wochenende sind erneut Anti-Corona-Demonstrationen geplant (lesen Sie dazu mehr in den Einträgen um 15.31 und 15.09 Uhr).

Tschentscher: Corona-Demo wie in Berlin wäre in Hamburg verboten

15.31 Uhr: Eine Demonstration wie die der Gegner von Corona-Regeln in Berlin mit etwa 20.000 Teilnehmern würde nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in der Hansestadt niemals erlaubt werden. "Demonstrationen in einem so großen Rahmen wie in Berlin und ohne die erforderlichen Vorkehrungen zum Infektionsschutz sind nicht vertretbar, und zwar unabhängig von der Botschaft. Das würden wir in Hamburg nicht zulassen", sagte Tschentscher in einem Interview der "Welt am Sonntag".

Dabei gehe es nicht um das Negieren des Demonstrationsrechts. Die Demokratie sei ja nicht außer Kraft gesetzt. "Wir erwarten aber, und das ist auch von Gerichten bestätigt, in jedem Einzelfall eine Abwägung des Interesses der Anmelder einer Versammlung mit dem gebotenen Infektionsschutz."

In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Lesen Sie mehr dazu im folgenden Eintrag (15.09 Uhr).

"Das würden wir in Hamburg nicht zulassen", Bürgermeister Peter Tschentscher über die Großdemonstration von Corona-Gegnern am 1. August in Berlin

"Das würden wir in Hamburg nicht zulassen", Bürgermeister Peter Tschentscher über die Großdemonstration von Corona-Gegnern am 1. August in Berlin

Foto: MORRIS MAC MATZEN/ AFP

Mehrere hundert Teilnehmer bei Demos gegen Corona-Maßnahmen in Stuttgart

15.09 Uhr: In Stuttgart haben am Samstag nach Angaben der Polizei mehrere hundert Menschen an einer Kundgebung gegen die Corona-Politik teilgenommen. Sie liefen danach vom Marienplatz in der Innenstadt zu einer weiteren Kundgebung im Unteren Schlossgarten, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Demonstranten seien bemüht, die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten, das funktioniere "im Großen und Ganzen recht gut". Die Polizei sei bislang zufrieden.

Angemeldet zur ersten Kundgebung unter dem Motto "Querdenken 711" waren 500 Teilnehmer. Insgesamt sind bei weiteren Veranstaltungen unter dem Motto am Samstag in der baden-württembergischen Landeshauptstadt 1500 Teilnehmer angemeldet. Demonstranten zeigten Transparente mit Aufschriften wie "Mit Maske - Ohne Mich" oder "Wir haben Euch durchschaut". Sie skandierten "Freiheit, Freiheit". Organisiert wurde die Demonstration von der Stuttgarter Initiative "Querdenken 711".

In Berlin waren am vergangenen Samstag noch etwa 20.000 Gegner der Corona-Politik zusammengekommen. Auch zu dieser Demo hatte "Querdenken 711" aufgerufen. In Berlin wurden die Corona-Auflagen bewusst missachtet, der Mindestabstand wurde nicht eingehalten, die Polizei hatte die Kundgebung aufgelöst. Neben Corona-Leugnern und Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge.

Für Sonntag ist eine Demonstration in Dortmund geplant. Dort werden rund 1500 Menschen erwartet.

Zwei Coronafälle beim 1. FC Köln

15.00 Uhr: Beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln sind zwei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte der Tabellen-14. der abgelaufenen Saison am Samstag bei Twitter mit . Die beiden Akteure hätten sich in Absprache mit dem Gesundheitsamt direkt in häusliche Quarantäne begeben.

Der Klub trainierte am Samstag erstmals wieder auf dem Platz, am Mittwoch und Freitag waren Spieler und Mitarbeiterstab auf Covid-19 getestet worden. In der abgelaufenen Saison hatten sich die Kölner Profis Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann (mittlerweile Holstein Kiel) mit dem Coronavirus infiziert.

Ukraine schließt Übergänge zur Halbinsel Krim

14.30 Uhr: Die Ukraine riegelt vorübergehend die Grenze zur Krim ab, um eine weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verhindern. Alle drei Übergänge vom Festland zu der Halbinsel blieben vom 9. bis zum 30. August geschlossen, teilt die Regierung mit. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.

Sommerfrische in China: Zu Hause ist es doch am schönsten

14.26 Uhr: Heidelberg, Neuschwanstein oder Venedig sind im Corona-Sommer für chinesische Touristen unerreichbar. Bleibt nur Heimaturlaub im Scharbeutz der Volksrepublik - aber viele trauen sich nicht recht. Lesen Sie hier mehr dazu.

Teil-Reisewarnung für Bulgarien und Rumänien - Goldstrand betroffen

14.00 Uhr: Wegen eines deutlichen Anstiegs von Corona-Infektionen in Bulgarien und Rumänien warnt die Bundesregierung nun vor touristischen Reisen in mehrere Regionen der beiden EU-Länder. Dazu zählt auch die bulgarische Touristenhochburg Warna mit dem auch bei deutschen Urlaubern beliebten Urlaubsort Goldstrand. In Warna liegt auch einer der beiden wichtigsten Flughäfen an der bulgarischen Schwarzmeerküste.

Daneben sind in Bulgarien nach den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts  im Internet Blagoewgrad und Dobritsch betroffen, in Rumänien die Kreise Arge, Bihor, Buzau, Neamt, Ialomita, Mehedinti und Timis. Die wichtigsten rumänischen Urlaubsregionen in Siebenbürgen und am Schwarzen Meer sind von der Warnung ausgenommen. Die Regionen in Bulgarien und Rumänien wurden gleichzeitig vom Robert Koch-Institut als Risikogebiete (die komplette Liste finden Sie hier ) ausgewiesen. Urlauber, die aus solchen Gebieten zurückkehren, müssen sich seit Samstag auf Corona testen lassen.

Die bulgarische Schwarzmeerküste: Die Deutschen sind neben Russen und Briten die wichtigste Touristengruppe für das Land

Die bulgarische Schwarzmeerküste: Die Deutschen sind neben Russen und Briten die wichtigste Touristengruppe für das Land 

Foto:

NIKOLAY DOYCHINOV/ AFP

Bulgarien und Rumänien sind bereits das vierte und fünfte Land der Europäischen Union, für das wieder ganz oder teilweise vor Urlaubsreisen gewarnt wird. Daneben gibt es Reisewarnungen für Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen und drei Regionen in Spanien: Aragon, Navarra und Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava. Die einzigen Regionen außerhalb Europas, für die die Reisewarnung bisher aufgehoben wurde, sind vier Urlaubsgebiete im asiatischen Teil der Türkei, dem drittbeliebtesten Reiseland der Deutschen.

Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Corona in Südafrika: "Die Regierung sucht Lösungen aus der Perspektive der Oberschicht"

13.20 Uhr: Südafrika ist ein tief gespaltenes Land, und das behindert die Eindämmung des Coronavirus, sagt der renommierte Politikwissenschaftler Steven Friedman. Die Folgen für Menschen und Wirtschaft sind fatal. Lesen Sie hier mehr dazu.

Bundeselternrat: Ferien nicht für vernünftige Vorbereitung genutzt

13.10 Uhr: Nach der Schließung von zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wegen des Coronavirus hat der Vorsitzende des Bundeselternrats Kritik an fehlenden Vorbereitungen in den Sommerferien geübt. "Es ist ärgerlich, dass die Kultusminister das so lässig angegangen sind und die Sommerferien nicht dafür genutzt haben, einen verlässlichen Unterricht auch in Corona-Zeiten vernünftig vorzubereiten", sagte Stephan Wassmuth der "Welt" . Schon seit Wochen habe man dafür plädiert, Klassen zu teilen, um im Falle eines Ausbruchs nur wenige Schüler in Quarantäne schicken zu müssen. Die Schulen seien zu schnell und unvorsichtig geöffnet worden.

Zögerliche Ticketerstattung: Lufthansa verärgert Bundesregierung

12.56 Uhr: Zwischen Bundesregierung und Lufthansa kriselt es erneut. Nach SPIEGEL-Informationen ist man unzufrieden, dass die Airline trotz staatlicher Milliarden-Hilfe gestrichene Flüge nur zögerlich erstattet. Lesen Sie hier mehr dazu.

Thüringen lagert Infektionsschutzgüter im Wert von 12 Millionen Euro

12.45 Uhr: Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich Thüringen einen Sechs-Wochen-Vorrat an Infektionsschutzgütern im Wert von rund 12,4 Millionen Euro zugelegt. Die Materialien sind in mehreren Lagern im Freistaat untergebracht, wie das Thüringer Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Zu den Beständen zählen unter anderem rund 6,3 Millionen Masken verschiedener Schutzstufen, fast eine Million Stück Schutzbekleidung wie Schuhe, Kittel, Handschuhe sowie rund 50.000 Liter Desinfektionsmittel.

Mit den Lagerbeständen soll den Angaben zufolge genug Schutzmaterial für etwa sechs Wochen vorhanden sein. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass das Land inzwischen gut mit Schutzmaterialien ausgestattet sei. Gerade am Anfang der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass "nicht alle Krankenhäuser die Pandemielager so angelegt hatten, wie dies vielleicht notwendig gewesen wäre", sagte Werner.

Alle Artikel zum Coronavirus

Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.

Strände an der Lübecker Bucht sind voll

11.43 Uhr: Wegen des heißen Sommerwetters melden die Badeorte in Schleswig-Holstein bereits seit Donnerstag hohe Auslastung, am Samstagmittag sind bereits die meisten Strandabschnitte an der Lübecker Bucht wegen der Corona-Maßnahmen für weitere Touristen gesperrt. Alle "Strandampeln", unter anderem in Niendorf/Ostsee, Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Haffkrug stehen mittlerweile auf rot.

Die Strände der Lübecker Bucht waren in diesem Jahr bereits mehrmals zeitweise gesperrt worden. Informationen dazu, wie voll ein bestimmter Strandabschnitt ist, lassen sich auch aus der Ferne über Strandticker.de  einholen. Auf der Internetseite ist Anfang Juli eine sogenannte virtuelle Ampel gegen überfüllte Strände in Betrieb genommen worden. So können sich Tagesgäste rechtzeitig über den Andrang an den Stränden zwischen Scharbeutz und Rettin informieren.

Auch die Badeorte an den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns stellen sich auf einen Gästeansturm ein - obwohl Tagestouristen aus anderen Bundesländern, also Besucher ohne gebuchte Übernachtung, coronabedingt noch nicht einreisen dürfen. Bei Zuwiderhandlung drohen Bußgelder von mindestens 150 Euro. Flächendeckende Kontrollen wird es laut Polizei zwar nicht geben. Doch würden der Anreiseverkehr und die Belegung der Strände genau beobachtet und gegebenenfalls auch steuernd eingegriffen, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises Rostock.

"Die Reisewelle rollt schon ganz gut an", sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei im vorpommerschen Grimmen. Reiseziele seien vor allem die Ferieninseln Rügen und Usedom. Das zeige sich insbesondere am Fahrzeugaufkommen auf der Ostsee-Autobahn A20, aber auch auf der Bundesstraße 96, die von Berlin direkt nach Rügen führt.

Experten erwarten Einbruch der argentinischeWirtschaft

11.23 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie dürfte die ohnehin schon gebeutelte argentinische Wirtschaft noch etwas härter treffen. Laut einer Umfrage der Notenbank des Landes unter 44 Ökonomen wird das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 12,5 Prozent einbrechen. Vor einem Monat waren die Experten noch von einem Minus von zwölf Prozent ausgegangen. Das einst reichste Land Südamerikas hatte sich bereits im Mai zum neunten Mal in seiner Geschichte für zahlungsunfähig erklärt.

Trump verteidigt bei Pressekonferenz Gäste ohne Maske

10.27 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat Gäste seines Golfclubs verteidigt, die bei seiner Pressekonferenz in einem geschlossenen Raum trotz der anhaltenden Corona-Pandemie keine Maske trugen. Es gebe Ausnahmen von der Maskenpflicht für "politische Aktivitäten", sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey.

Mitglieder des Golfclubs waren eingeladen worden, der Pressekonferenz des US-Präsidenten beizuwohnen. Die Gäste wüssten, dass die Medien nur Falschinformationen ("fake news") verbreiteten, ihre Anwesenheit stelle daher einen politischen Protest dar, sagte Trump weiter - unter großem Jubel. Nach Berichten anwesender Journalisten und auf Fotos trugen die meisten Gäste keine Maske.

Die bei Trumps Pressekonferenzen anwesenden Journalisten werden routinemäßig auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Bei den Gästen des Golfclubs wurde nach Angaben mitreisender Journalisten vor der Pressekonferenz gemessen, ob sie Fieber haben.

Der Republikaner Trump wurde lange dafür kritisiert, dass er trotz einer entsprechenden Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC bei öffentlichen Auftritten keine Maske über Mund und Nase trug. Das Tragen von Masken wurde dadurch in den USA auch ein Politikum. Inzwischen ist Trump, der für das Wochenende in den exklusiven Golfklub gereist ist, aber einige Male auch mit Maske aufgetreten. 

Geladene Gäste im Trump National Golf Club: Auf weiteren Bildern ist zu sehen, wie sich einige Personen im Laufe der Veranstaltung eine Maske aufsetzten.

Geladene Gäste im Trump National Golf Club: Auf weiteren Bildern ist zu sehen, wie sich einige Personen im Laufe der Veranstaltung eine Maske aufsetzten.

Foto: Susan Walsh/ AP

Ärzteverband Marburger Bund: Masken im Unterricht ergeben "überhaupt keinen Sinn"

09.30 Uhr: Der Ärzteverband Marburger Bund hat eine Maskenpflicht im Schulunterricht - wie von Nordrhein-Westfalen vorgesehen - als sinnlos kritisiert. "Wenn alle auf ihren Plätzen sitzen und Abstand sichergestellt ist, macht das Tragen von Masken während der Unterrichtsstunden überhaupt keinen Sinn und wäre eine überflüssige Behinderung", sagte die Bundesvorsitzende Susanne Johna im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"  (NOZ). "Sinnvoll ist die Maske dann, wenn es eng wird, etwa beim Verlassen der Klasse, vor dem Schulkiosk oder auf dem Pausenhof, wenn mehrere Klassen gleichzeitig Pause haben."

Mehrere Länder haben eine Maskenpflicht an Schulen angekündigt - mit einer zumindest vorübergehenden Tragepflicht für weiterführende und berufsbildende Schulen steht NRW aber bislang alleine da. Der Vorstoß hatte eine bundesweite Debatte ausgelöst.

Hausärzteverband kritisiert Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer

09.20 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband übt Kritik an der Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. "Viel zu testen ist an sich vernünftig, die Testpflicht ist aber Aktionismus, von dem ich wenig halte", sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt der "Welt" . Die Risikogebiete seien "viel zu pauschal" eingeteilt worden und viele Hausärzte nicht für einen riesigen "Ansturm von Testwilligen" ausgestattet.

Weigeldt bezeichnete es zudem als "absurd", dass Reiserückkehrer dem Arzt glaubhaft machen müssten, tatsächlich im Ausland gewesen zu sein - etwa durch einen Boarding-Pass oder eine Hotelrechnung. "Wir sind Ärzte, die dafür da sind, Menschen zu behandeln und nicht die Außenstelle des Bundesgesundheitsministeriums. Wie soll ich denn auch überhaupt eine Hotelrechnung überprüfen? Wer da wann genau wo gewesen ist?", sagte Weigeldt. "Das ist doch wahnwitzig."

Wer aus Risikogebieten nach Deutschland kommen, muss sich seit diesem Samstag bei der Einreise auf das Coronavirus testen lassen. Alternativ kann ein negatives Testergebnis vorgelegt werden, das nicht mehr als zwei Tage alt ist.

Als Risikogebiete eingestuft sind derzeit die meisten Staaten der Erde, auch die USA oder Brasilien. In der EU hat das Robert Koch-Institut Luxemburg, die belgische Region Antwerpen und einige Regionen Nordspaniens als Risikogebiet ausgewiesen, ebenso mehrere europäische Staaten außerhalb der EU. Auch die vier türkischen Küstenprovinzen, für die keine Reisewarnung des Auswärtigen Amts mehr gilt, sind weiterhin als Risikogebiete eingestuft.

Erneut mehr als 1000 neue Corona-Fälle in Deutschland

09.00 Uhr: Den dritten Tag in Folge hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus neu infizierten Personen in Deutschland um über 1000 erhöht. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Samstag 1122 neue Fälle, womit es insgesamt 215.336 sind. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um zwölf auf 9195. Am Donnerstag waren mit 1045 erstmals seit Mai mehr als 1000 Neuansteckungen am Tag verzeichnet worden. Am Freitag hatte das RKI 1147 Fälle gemeldet. Die meisten Neuinfizierten gab es laut RKI-Statistik von Samstag in Nordrhein-Westfalen mit 444, gefolgt von Hessen mit 158.

Vor allem die Reiserückkehrer machen den Experten Sorge. Ab heute müssen sich nach einer Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn alle Reisenden aus Risikogebieten testen lassen. Die Kosten übernimmt der Staat. Weltweit sind viele Reiseländer als Risikoregionen von Auswärtigem Amt und RKI eingestuft, darunter die Türkei. In Europa gehören unter anderem Barcelona und die Costa Brava in Spanien dazu.

Viele Menschen dürften in den kommenden Wochen von ihren Reisen nach Deutschland zurückkehren. In mehreren Bundesländern hat die Schule wieder begonnen, in vielen gehen die Sommerferien zu Ende, wie etwa im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW in der kommenden Woche. In Mecklenburg-Vorpommern, wo der Unterricht bereits begonnen hatte, mussten zwei Schulen wieder geschlossen werden.

Italien stützt Wirtschaft mit 25 Milliarden Euro

09.00 Uhr: Italien hat seine Anti-Corona-Maßnahmen um einen Monat verlängert. Die Konjunktur will die Regierung mit Finanzhilfen für Unternehmen und Familien wieder in Schwung bringen. Vor allem der Süden könnte davon profitieren. Lesen Sie hier mehr dazu.

ngo/bah/Reuters/dpa/AFP/AP
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