Klimakrise Erste Zulassung für CO₂-Speicher in Dänemark

Um das Klima zu schonen, will Dänemark nun Kohlendioxid aus der Luft filtern und tief unter der Erde speichern. Lagerstätte wird ausgerechnet ein leer gepumptes Ölfeld.
Klimaschädliche Gase dauerhaft aus der Atmosphäre filtern (Symbolbild): Das ist das Ziel von CO₂-Speichern

Klimaschädliche Gase dauerhaft aus der Atmosphäre filtern (Symbolbild): Das ist das Ziel von CO₂-Speichern

Foto: iStockphoto / Getty Images

Dänische Behörden haben erstmals ein Pilotprojekt zugelassen, bei dem bis zu 15.000 Tonnen CO₂ in einem früheren Ölfeld in der Nordsee gespeichert werden sollen. Es sei das erste Mal, dass eine Genehmigung für ein CO₂-Speicherprojekt in dem skandinavischen EU-Land erteilt worden sei, hieß es von der dänischen Energiebehörde (Energistyrelsen). Die Zulassung sei ein wichtiger Meilenstein für das Land.

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Weltweit laufen Projekte, bei denen die Emissionen klimaschädlicher Kraftwerke wieder aus der Atmosphäre gefiltert und dann im Boden eingeschlossen werden sollen. Dadurch soll der Gehalt des Klimakillers CO₂ in der Atmosphäre reduziert werden.

Eingeschlossener Klimakiller

Die Ideen funktionieren in etwa gleich: Das CO₂ wird in sogenannten Abscheidetürmen abgefangen, komprimiert, verflüssigt und dann über Pipelines und Tanker in ein Endlager überführt. Leergepumpte Ölfelder in tieferen Sedimentschichten eignen sich beispielsweise dafür. Auch in Deutschland werden CO₂-Speicher im Untergrund immer wahrscheinlicher. Doch die Technologie ist umstritten. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Das Projekt in Dänemark namens Greensand umfasst den Angaben zufolge die Speicherung von CO₂ im ehemaligen Ölfeld Nini West in der dänischen Nordsee. In der Pilotphase wird laut der Behörde CO₂ in ein Sandsteinreservoir gepumpt, das etwa 1800 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Das Reservoir befindet sich demnach unter einer Reihe von Schieferschichten, sodass das CO₂ in den Sandsteinhohlräumen eingeschlossen wird.

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Mit dem Projekt sollen vor allem Erfahrungswerte gesammelt werden. Denn selbst wenn es gelingt, 15.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre zu filtern, wäre der Klimaeffekt marginal. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 verursachte Dänemark Emissionen von gut 40 Millionen Tonnen an CO₂-Äquivalenten. Langfristiges Ziel ist es deshalb, ab 2025 in dem früheren Ölfeld eine Speicherkapazität von 0,5 bis 1,5 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr bereitzustellen.

koe/dpa
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