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HIRNFORSCHUNG Einstieg ins Gedankenlesen

aus DER SPIEGEL 33/2005

Werden Total-Gelähmte eines Tages kommunizieren können, weil eine schlaue Maschine ihre Gedanken entziffert? Ein Forscherteam von der University of California in Los Angeles ist dieser Frage mit ersten Tests nachgegangen. Die Mediziner zeigten Neurochirurgie-Patienten einen Italo-Western und registrierten dabei mit Sonden ihre Gehirnströme. Anschließend beobachteten sie mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) gesunde Probanden, denen derselbe Film vorgespielt wurde. Ergebnis: Die Signale beider Methoden korrelierten miteinander. »Wir konnten anhand der fMRT-Bilder unterscheiden, welche Filmszenen die Probanden gerade sahen und welche Töne sie hörten«, erklärt der US-Neurochirurg Itzhak Fried. Mit einer Spracherkennungs-Software, so glaubt der Forscher, könnte es gelingen, die neuronalen Blitze im Gehirn so präzise zu analysieren, dass sie sich in Botschaften umwandeln lassen. Der Weg bis dahin allerdings dürfte steinig sein: Es werde dauern, meint der gleichfalls an der Studie beteiligte Neurologe John-Dylan Haynes, »bis eine Maschine so etwas in Echtzeit kann«.

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