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WERKSTOFFE Glasstaub als Creme

aus DER SPIEGEL 25/2004

Die Haut mit gemahlenem Glas einreiben - das klingt nach einer üblen Foltermethode, soll aber der neueste Trend auf dem Kosmetikmarkt werden. Das hofft zumindest der Mainzer Technologiekonzern Schott, der glashaltige Kosmetika noch in diesem Jahr auf den deutschen Markt bringen will. Für die Kosmetikreihe wird das verwendete so genannte bioaktive Glas auf eine Größe von fünf Tausendstel Millimetern zermahlen. Als Zusatz von Cremes soll es zum einen Haut und Nägel festigen. Doch damit nicht genug: Glaubt man Schott-Wissenschaftler Sean Lee, vermag der gläserne Staub auch noch Bakterien abzutöten und Entzündungen zu hemmen. »Wie diese Wirkung zu Stande kommt, ist bisher unklar«, so Lee. Bei Versuchen mit Mäusen habe das Pulver allerdings Entzündungen erfolgreich bekämpft. Bioaktives Glas enthält im Gegensatz zu normalem Industrieglas weder Blei- noch Bariumoxid, die auf den Menschen toxisch wirken. Es wird bereits seit längerem in der Zahnmedizin verwendet, um degenerierte Kieferknochen wieder aufzubauen. Die enthaltenen Mineralstoffe (unter anderem Kalzium und Phosphor) stärken den Knochen und regen ihn zu neuem Wachstum an.

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