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ASTRONOMIE Größerer Wohnsitz im All

aus DER SPIEGEL 33/2005

Die Milchstraße dehnt sich womöglich doppelt so weit im Kosmos aus wie bisher angenommen. Das vermuten amerikanische und australische Weltraumexperten, die mit Hilfe von Gemini South, einem leistungsstarken Teleskop in Chile, die Ränder einer Spiralgalaxie namens NGC 300 unter die Lupe genommen haben. Als sie das Auge des Himmelsspähers auf einen Abschnitt von NGC 300 richteten, der die bisher angenommene äußere Grenze der Galaxie bildet, wurden sie wie erwartet fündig. Doch als sie ihren Blick 25 000 Lichtjahre über diesen Bereich hinaus schweifen ließen, entdeckten sie zu ihrer Überraschung noch immer Himmelskörper, die zu der flachen Spiralgalaxie gehören. Im Analogieschluss glauben die Astronomen jetzt, dass auch die Dimensionen der viel größeren und helleren Milchstraße neu veranschlagt werden müssen: »Wir nehmen an, dass ihr Durchmesser bis zu 200 000 Lichtjahre betragen könnte«, erklärt Astronom Joss Bland-Hawthorn. Eine direkte Vermessung der eigenen Heimatgalaxie allerdings ist schwierig. Denn von außen lässt sich ein Sternsystem wie die sechs Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 300 wesentlich leichter überblicken, als wenn man in seinem Inneren sitzt.

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