Herztöne von Harvey
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DER SPIEGEL 35/1977
An einem lebensgroßen Kunststoff-Mannequin lernen neuerdings Medizinstudenten der Universität von Miami Herzkranke mit dem Stethoskop abhorchen. Harvey, so der Name des Plastik-Patienten, produziert in seinem Brustkorb naturgetreue Herztöne und Atemgeräusche, die von Tonband-Kassetten abgespielt werden. Mehr als 40 verschiedene, häufig vorkommende Herzleiden vermag Simulant Harvey vorzutäuschen; auf Knopfdruck erscheint dazu auf einem Bildschirm neben Harveys Bett jeweils ein Elektrokardiogramm des Patienten und eine komplette Krankengeschichte, die den Abhör-Befund ergänzt.