TIERE Huckepack durch die Arktis
Die britische Touristin Angela Plumb war auf einem Kreuzfahrtschiff in der Nähe Spitzbergens unterwegs, als sie per Schnappschuss einen Beitrag zur Eisbärenforschung lieferte: ein Bärenkind auf dem Rücken seiner Mutter - huckepack auf dem Weg durch die Arktis. Die sensationelle, nie zuvor fotografierte Szene hatte noch ein Vor- und ein Nachspiel: Zunächst schwamm die Mutter im Wasser und transportierte das Junge auf ihrem Rücken zu einer Eisscholle. Dort kletterte sie dann samt Kind auf das Eis, trug es noch ein paar Schritte, um es schließlich - gleich nach dem Schnappschuss - abzuwerfen. Inspiriert von dem Fotobeweis der britischen Touristin, hat sich der Zoologe Jon Aars vom norwegischen Polarinstitut unter seinen Kollegen umgehört: Tatsächlich haben auch einige Forscher in jüngster Zeit beobachtet, wie Eisbärenkinder huckepack transportiert wurden. Vielleicht sind all das keine Zufälle, vermutet Aars: Weil die Jungen noch keine isolierende Speckschicht haben, schützt es sie vor Unterkühlung, wenn sie beim Durchqueren eisiger Fluten auf dem Rücken der Mutter und damit weitgehend trocken bleiben.