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STADTPLANUNG Inseln der Hitze

aus DER SPIEGEL 12/1997

Etwa ein Sechstel des Verbrauchs an elektrischer Energie in den USA dient der Kühlung von Gebäuden, die Kosten betragen rund 40 Milliarden Dollar. Besonders hoch ist der Kühlaufwand in Großstädten wie Los Angeles oder Washington, in denen die Durchschnittstemperaturen stets um etwa drei Grad Celsius höher liegen als im Umland. Doch die Verbrennung von Benzin, Öl, Erdgas und Kohle in Autos, Wohnhäusern, Büros und Fabriken ist, wie es in einer Studie amerikanischer Energiefachleute heißt, nur zum geringsten Teil an der Schaffung solcher städtischen Hitzeinseln beteiligt. Wie Forscher vom US-Energieministerium in der Zeitschrift technology review mitteilen, schwankt der Anteil dieser menschengemachten Hitze an den Überschuß-Temperaturen allenfalls zwischen einem Prozent (im Sommer) und zehn Prozent (im Winter). Hauptschuld an der übermäßigen Erwärmung tragen die vielen dunklen Dächer und Straßen der Großstädte, die den größten Teil des auf sie fallenden Sonnenlichts absorbieren. Knapp ein Fünftel der Stromkosten von jährlich 100 Millionen Dollar für den Betrieb ihrer Klimaanlagen könnten die Bewohner von Los Angeles nach dem Szenario der Experten einsparen, wenn sie im Laufe der nächsten 15 Jahre die 1250 Quadratkilometer Dachflächen mit hellen Dachziegeln decken, die Straßen mit hellem Beton statt mit dunklem Asphalt überziehen und zehn Millionen Bäume pflanzen würden, vorzugsweise Eschen und Ahorn. Zugleich würde die Umwandlung der Stadt in eine kühle Gemeinde auch die gesundheitsschädlichen Ozonkonzentrationen über dem Häusermeer um durchschnittlich zwölf Prozent senken.

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