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MEERESSCHUTZ Jagd auf Treibnetzfischer

aus DER SPIEGEL 33/2005

Ein Spezialschiff der Meeresschützer-Organisation »Oceana« macht vor der italienischen Küste und in den Häfen des Landes erfolgreich Jagd auf Treibnetzfischer. Seit der Forschungs-Katamaran »Ranger« Anfang Juli seinen Stützpunkt auf Mallorca verlassen hat, konnte die Crew knapp 40 Fischerboote in italienischen Häfen ausfindig machen, die Treibnetze von bis zu 16 Kilometer Länge an Bord hatten. Durch Hinweise an die italienische Küstenwache wurden einige dieser Schiffe auf frischer Tat ertappt und von Patrouillenbooten aufgebracht. In anderen Fällen hatten die Meeresschützer diese illegale Form des Fischfangs auf hoher See gefilmt und Boote der Küstenwache alarmiert. Europäische Vorschriften verbieten seit 2002 den Einsatz von Treibnetzen fast vollständig, weil er zur Überfischung der Meere führt und sich in den kilometerlangen Fallen Delphine, Pottwale und Meeresschildkröten verheddern. Die Regierung in Rom hat mit EU-Mitteln in Höhe von über 200 Millionen Euro die Umrüstung der auf rund 150 Schiffe geschätzten italienischen Treibnetzflotte subventioniert - bislang offenbar ohne durchschlagenden Erfolg: »Viele der Bootsbesitzer haben das Geld eingestrichen, aber sie werfen noch immer die alten Netze aus«, klagt »Oceana«-Forscherin Domitilla Senni.

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